Fahnen-Parade des preussischen ►
"1ten Garde-Regiments zu Fuß" vor dem ► Neuen Palais in Potsdam (Montage; Bildquelle: ► Wikipedia)
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Friedrich Wilhelm I.König in Preussen und Markgraf von Brandenburg, Erzkämmerer und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, ebenfalls titularer Prinz von Oranien, auch bekannt als "Soldatenkönig". * 14. August 1688 in Berlin; † 31. Mai 1740 in Potsdam Vorgänger:
Nachfolger:
Regentschaft auf Lebenszeit ab 25. Februar 1713. Despot oder Reformer? Geizhals oder Finanz-Genie? Pedant oder Pragmatiker? Grausamer Tyrann oder prinzipien-fester Gerechtigkeits-Fanatiker? Bürokrat oder oberster Diener seines Staates? Militarist oder erster Soldat seiner Armee? Wohl kaum ein europäischer Monarch polarisiert so sehr wie die uns überlieferte Gestalt Friedrich Wilhelm I., der das Bild eines typischen Preussens prägte: Gehorsam, Disziplin und Pflicht-Erfüllung, Sparsamkeit bis zum Geiz und Pünktlichkeit bis ins Grab... Schon als Kronprinz hatte Friedrich Wilhelm den Pomp und die Prunk-Sucht seines Vaters -, vor allem aber seiner benachbarten "Standes-Kollegen" verachtet. So waren bspw. allein im Jahr 1712 von vereinnahmten vier Millionen Steuer-Talern sechshundert-tausend nur für repräsentative Zwecke verjubelt worden. Die Staats-Minister korrupt, die Beamten unfähig, und am Hof folgte ein Exzess dem nächsten. Der junge König erbte bei seinem Regierungs-Antritt im Jahr 1713 neben dem Kurfürsten-Hut von Brandenburg und der neuen Krone von Preussen auch eine völlig ruinierte Staatskasse und Schulden von über 20 Millionen Taler. Kurzerhand strich der junge König den gesamten Schatten-Haushalt und Repräsentations-Etat seines Vaters, schickte die überwiegende Mehrheit der Minister und Geheimen Räte ins Exil (und einige in den Kerker), entließ sämtliche der s.g. "Hof-Schranzen" und über die Hälfte der königlichen Bediensteten, kürzte radikal üppige Gehälter und Pensionen und verbot per Dekret jede Art von Prunk und Pomp. Bälle und Empfänge -, die allseits beliebten Maskeraden und die große Oper langweilten ihn; Ausschweifung und Vergnügungen waren ihm zuwider; Kunst und Kultur galten als Verschwendung. Die schon in seiner Jugend im Schloss Königs-Wusterhausen (ein Geburtstags-Geschenk seines Vaters, dass Friedrich Wilhelm zum gewinn-bringend wirtschaftenden Muster-Gut saniert hatte) erprobte Spar-Wirtschaft wurde dem gesamten Königreich anbefohlen. Einzigster Luxus wurde die
Brandenburg-Preussen wurde "preussisch"... Der König mochte es rustikal: Eine wilde Jagd-Gesellschaft, dann Fass-Bier aus dem plumpen Holz-Krug und einen Braten vom Spieß im Kreis seiner
Im staats-politischen Sinn war König Friedrich Wilhelm zweifellos die treibende Kraft diverser Reformen: Nicht nur, dass die von ihm vehement gelebte Toleranz Tausende Glaubens-Flüchtlinge ins Land lockte, die Brandenburg-Preussen mit diversen handwerklichen Qualifikationen bereicherten, in deren Folge der bis dahin unproduktive Klein-Staat bald einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr, vielmehr investierte er die vereinnahmten Steuer-Einnahmen klug und strikt nach der Devise "Schulden dürfen nicht mehr gemacht werden" in die Erschließung, Sicherung und Modernisierung seines Landes bzw. den Auf- und Ausbau seiner Städte, Güter und Gestüte. So entstanden bspw. eine Vielzahl neuer Dorf-, Siedlungs- und Vorstadt-Gründungen, diverse staatliche Fabriken bzw. königliche Manufakturen wie die
Während seiner siebenundzwanzig-jährigen Regentschaft wandelte Friedrich Wilhelm sein relativ kleines Reich nicht nur zu einem Militär-Staat, der die viert-größte, dabei schlag-kräftigste Armee Europas stellte, sondern auch in einen – zeitgemäß modernen – Wirtschafts-Standort mit Rechts- und Investitions-Sicherheit, in einen europa-weit anerkannten Standort der Wissenschaften, letztendlich in einen Staat mit soliden Finanzen, geordneten Verhältnissen und traumhaften Wachstums-Quoten, der zunehmend die Beachtung der umliegenden Groß-Mächte fand. ... siehe dazu auch:
... siehe dazu ausführlich ... zurück zum |
![]() Friedrich Wilhelm I. |
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