Eine ► Eskadron der ►
"Dragons de l’Impératrice" (Dragoner der Kaiser-Garde) um 1813 in ► Schlacht-Ordnung (Montage)
Lexikon - änische Armee bis rill |
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DEC |
Decanus (dt.: Dekan)Im militärischen Sinn ist der Decanus (lat.: decanere, besingen, schildern; von lat.: decem, zehn) der Titel eines Vorstehers oder "Fürsprechers" eines Contubernium von acht Milites gregarii (siehe Legionarii, allg. Legionäre) der römischen Legion und den hier bediensteten "Burschen" (siehe dazu Calo bzw. Mulio). Im Gegensatz zu den zehn Decuriones einer Centuria, die bis zur Heeres-Reform des Gaius Marius (um 158 - 86 v.u.Z.; siehe dazu WIKIPEDIA) ihre Decuria auch militärisch führten und als Immunis der Rang-Klasse der Gefreiten angehörten und damit vom allgemeinen Tagesdienst befreit waren, verfügten die Decani weder über Befehlsgewalt, noch wurden sie für ihre Pflichten höher besoldet. Der Decanus wurde von der Gruppe aus der Gemeinschaft gewählt oder bestimmt. Im Amt eines "Stuben-Ältesten" war der "Dekan" mit der Organisation der alltäglichen Routinen und der Einteilung bzw. Durchsetzung der Tages- und Stubendienst-Pläne betraut. ... mehr zum Thema: ROM - von Legionären & Legionen ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
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DEC |
DecemLateinisches Zahlwort für die Kardinal-Zahl "Zehn" (als römische Zahl-Schrift: X; in arabischen Ziffern: 10). ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
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DEF |
DefensionswerkBereits im Jahr 1587 war mit der "Dresdner Besatzungstruppe" eine etwa hundert Mann starke Einheit errichtet worden, die – einzig dem Befehl des jeweiligen Regenten unterstehend, von diesem regelmäßig besoldet und verpflegt, ausgestattet und ausgerüstet wurde, somit dauerhaft unter Waffen stehend – allen Kriterien eines "Stehenden Heeres" entsprach, damit jedoch der geltenden Rechts-Lage im "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen" widersprach (siehe dazu WIKIPEDIA), denn gemäß des Gebots zum "Ewigen Landfrieden" von 1495 (siehe dazu WIKIPEDIA) und der "Reichsexekutionsordnung" von 1555 (siehe dazu WIKIPEDIA) hatte einzig der Kaiser das Recht, eine Streitmacht dauerhaft unter Waffen zu halten (ausgenommen waren Leib- oder Stadt-Wachen, deren Angehörige als Knechte betrachtet wurden und mehr Polizei-Funktionen auszuüben hatten). Angesichts zunehmender Plünderungen Brandenburger Raubritter und den immer deutlicher werdenden Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten verständigten sich der sächsische Kurfürst Johann Georg I. und die Mitglieder seines Landtages auf die sächsische "Defensionsordnung" von 1612, gültig von 1613 bis 1713, die die Grundlage zur Errichtung eines Stehenden Heeres bildete. Schon wenige Jahre später waren mehrere Regimenter errichtet, die in einer Gesamt-Stärke von etwa zehn- bis fünfzehntausend Mann hauptsächlich an den Grenzen zu Brandenburg und Schlesien, Böhmen und Thüringen stationiert wurden. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648; siehe dazu WIKIPEDIA) warb Sachsen – zusätzlich zu den "Defensionern" - ein etwa zwölftausend Mann starkes Söldner-Heer, das vordergründig für den Kaiser gegen die böhmischen Stände kämpfte, tatsächlich aber auf die Eroberung der Lausitz zielte. Die Defensioner übernahmen zunehmend die Funktion einer Miliz, deren letzte Einheiten erst im Verlauf des Siebenjährigen Krieges aufgelöst wurden. ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
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DET |
Detaille, Jean Baptiste ÉdouardFranzösischer Militär-, Historien- und Schlachten-Maler * 5. Oktober 1848 in Paris; † 23. Dezember 1912 in Paris ... mehr zum Thema: KARTEI der Historien-Malerei ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Jean Baptiste Édouard Detaille
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DIS |
Distanz-WaffenDistanz-Waffen bilden neben Kontakt-Waffen und Abstands-Waffen den dritten Bereich der Blank-Waffen und gehören somit zum Gebiet der Gebrauchs- oder Nahkampf-Waffen. Als Distanz-Waffen kommen alle Arten von Waffen oder waffenähnliche Gegenstände in Betracht, die in ihrer Konstruktion dazu bestimmt bzw. als technisch-mechanische Behelfs-Mittel geeignet sind, im Rahmen einer physischen Auseinandersetzung bzw. eines Zwei-Kampfes oder im Kampf "Mann gegen Mann" die Angriffs- oder Verteidigungs-Aktion einer Person auf Sicht-Weite des Gegners und somit innerhalb eines beiderseits direkt einsehbaren Kampf-Bereiches zu unterstützen. Einstufungs-Kriterium ist die effektive Reichweite, die bei einer Distanz-Waffe durch die individuell-subjektive Wurf- oder Schleuder-Weite bestimmt wird. Zu unterscheiden sind unbedingte oder bedingte Distanz-Waffen, zu deren Verwendung mindestens eine weitere Komponente erforderlich ist. ... mehr zum Thema: KATEGORISIERUNG der Waffen ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
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DIV |
Division(engl.: Division; franz.: Division; russ.: Дивизия) Allgemein versteht man unter einer Division einen militärischen Groß-Verband des Heeres, der hierarchisch zwischen der Brigade bzw. dem Regiment und dem Armee-Korps eingeordnet wird. Der Begriff Division (lat.: Divisio, Teilung oder Einteilung; lat.: dividere, teilen bzw. trennen) beschreibt eine Zusammenfassung von Teil-Einheiten gleicher oder verschiedener Truppen- und Waffen-Gattungen zu einem Verband oder eine Aufteilung von Truppen-Teilen in Teil-Formationen und geht zurück auf die taktische Unterteilung eines Bataillons der alt-preussischen Infanterie (ohne Grenadier-Kompanie), das Mitte des 17. Jahrhunderts zwei Flügel zu je vier Pelotons bildete, von denen jeweils zwei als Division bezeichnet wurden. Zielsetzung war dabei nicht nur das Bestreben, die operative Manövrier-Fähigkeit einzelner Einheiten zu steigern, ohne dabei die feste Linie als klassisches Ideal der linearen Schlacht-Ordnung (siehe dazu Linear-Taktik) zu schwächen, sondern auch der Gedanke, die administrativen Kommando-Ebenen für das koordinierte Salven-Feuer effizienter zu strukturieren. Dem entgegen wurde im Siebenjährigen Krieg für die preussische Armee ein Truppen-Verband aufgestellt, der sich zu großen Teilen aus gemischten Kontingenten der preussischen Alliierten zusammensetzte. Die Streitmacht, die ab November 1757 unter dem Kommando des Herzogs Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel stand und hauptsächlich im rheinländisch-westfälischen Raum gegen die Truppen der Reichsarmee und der Franzosen kämpfte, wurde erstmals als Division im militärischen Sinn bezeichnet. Beschrieben wurden die Möglichkeiten des Einsatzes gemischter Verbände schon im Jahr 1732 vom französischen Marschall Moritz von Sachsen. In seinem 1756 erschienen Werk "Les Rêveries" entwickelte er das Ideal der verbundenen Waffen weiter: Die in seiner Theorie noch als "Legionen" bezeichneten "Kleinst-Armeen" sollten aus Regimentern bzw. Brigaden von Infanterie, Kavallerie und Artillerie kombiniert werden. Gedanke war dabei die praktische Erfahrung, dass Klein-Verbände auf Grund ihrer flachen Hierarchie nicht nur schneller zu mobilisieren und zum Einsatz zu führen waren, sondern innerhalb einer Schlacht-Ordnung auch flexibler bewegt werden konnten. Bereits im Dreißigjährigen Krieg waren Einheiten verschiedener Waffen-Gattungen zeitweilig aus einem Heeres-Verband herausgezogen und zu kleineren Verbänden zusammengefasst worden. Militärisch waren diese Teil-Verbände zwar mit der Durchführung selbstständiger Operationen auf regionalen oder lokalen Schauplätzen beauftragt, tatsächlich wurde es im weiteren Kriegsverlauf und angesichts der zunehmenden Verwüstungen immer schwieriger, die wirtschaftliche Versorgung großer Heeres-Verbände sicherzustellen. Derartige Teil-Verbände hatten also einerseits als Territorial-Mächte Besatzungs- und Repressionsfunktionen, andererseits konnten sie als taktische Reserven schnell wieder zu einer Haupt-Streitmacht zusammengezogen werden. Im Siebenjährigen Krieg, der im Verhältnis zu seiner Dauer nur von relativ wenigen Feld-Schlachten bestimmt wurde, konzentrierte sich die Strategie der verfeindeten Parteien hauptsächlich darauf, den jeweiligen Gegner in seinen Bewegungsmöglichkeiten einzuschränken, nach Möglichkeit in der Beweglichkeit einzuschränken (siehe Belagerung) oder von strategisch wichtigen Rückzugs- und Versorgungsmöglichkeiten (bspw. Städte und Festungen, Depots oder Magazine) abzuschneiden oder einzuschließen und somit zur Kapitulation zu zwingen, ohne dabei das eigene wertvolle "Stehende Heer" zu gefährden. In der Praxis wurden hierfür Teil-Verbände errichtet, die zwar unter einem gemeinsamen Ober-Befehl standen, dabei jedoch unabhängig und selbstständig und - im Gegensatz zu den irregulären Frei-Korps - in einem zugewiesenen bzw. fest umrissenen Aktionsgebiet defensiv operieren –, bei Bedarf jedoch auch mit benachbarten Teil-Verbänden offensiv kooperieren konnten. Direktive war dabei ein Ideal aus dem Schach-Spiel: "Getrennt marschieren – gemeinsam schlagen!". In der Realität der s.g. Kabinetts-Kriege wurde diese Devise in der Form umgesetzt, dass die einzelnen Teil-Verbände eines Heeres durch einen zentralen General-Stab separat mobilisiert -, aus mehreren Operationsrichtungen auf ein gemeinsames strategisches Ziel gelenkt – und erst vor Ort zu einer überlegenen Streitmacht vereinigt wurden, ohne dabei vom Gegner in vollständiger Größe und eigentlicher Ziel-Richtung erfasst zu werden. Risiko war dabei natürlich, dass einzelne Teil-Verbände aufgrund mangelnder Aufklärung von überlegenen gegnerischen Kräften vernichtet werden oder sich schlichtweg im unbekannten Terrain verirren konnten. Gab es für die Zusammensetzung derartiger Kontingente in Größe, Struktur und Gliederung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts keine Richtwerte, so erkannte das Konvent des französischen Revolutionsrates die dringende Notwendigkeit zur Entwicklung einer schlagkräftigen, schnell beweglichen und einfach zu führenden Organisations- bzw. Formations-Ebene, die zwischen dem Regiment und der Armee eingeschoben werden konnte und durch die Kombination von Infanterie, Kavallerie und Artillerie in der Lage war, kleinere Scharmützel eigenständig zu führen. Per Dekret vom 21. Februar 1793, das auch die Einführung der Halb-Brigade regelte, wurde die Division zu vier Halb-Brigaden der Infanterie, einem Kavallerie-Regiment und vier Artillerie-Batterien mit insgesamt zweiunddreißig Geschützen eingeführt. Und obwohl die Halb-Brigaden durch Napoleon per Dekret vom 24. September 1803 wieder aufgelöst wurden, hatten sich die Divisionen in den Kriegen zur Verteidigung der Revolution in der Art bewehrt, dass sie als taktische Verbände bestehen blieben und Bestandteil der neu organisierten Armee-Korps wurden. Von nun an bildeten mindestens zwei Infanterie-Brigaden zu je zwei Infanterie-Regimentern eine Infanterie-Division; die Kavallerie-Division gliederte sich in zwei Brigaden mit jeweils zwei Kavallerie-Regimentern. Zur Unterstützung verfügte jede Infanterie-Division über zwei Artillerie-Kompanien zu je acht Geschützen (sechs Acht-Pfünder und zwei Haubitzen); die Kavallerie-Division über eine leichte Batterie zu Pferd. Kommandiert wurde die Division von einem General im Rang eines "Général de division". Vier Infanterie-Divisionen formierten zusammen mit einer Kavallerie-Division ein Armee-Corps. In der britischen Armee hat die Division hauptsächlich organisatorische Funktion. So wurde die heutige Armee erst im Jahr 1968 in gegenwärtig fünf administrative (Guards, King’s, Prince of Wales', Queen’s und Scottish Division), drei aktive und drei territoriale Divisionen untergliedert, von denen sich einige trotz wiederholter Auflösungen und Neuaufstellungen auf eine über zweihundert-jährige Tradition berufen: So war die Infanterie des britischen Expeditions-Corps im sogenannten Halbinsel-Krieg erstmals in acht Divisionen gegliedert, die jeweils aus zwei bis vier Brigaden mit je zwei bis vier Regimentern gebildet -, im Jahr 1814 wieder aufgelöst - und bei Waterloo im Jahr 1815 neu zusammengestellt wurden. Die schwankenden Zahlen in Struktur und Gliederung begründen sich in den sehr unterschiedlichen Stärken und Gliederungen von Einheiten der jeweiligen Alliierten, vor allem aber der britischen Infanterie-Regimenter, die sehr häufig nur aus einem Bataillon bestanden (und bestehen). Von Waterloo über die Welt-Kriege bis in die Gegenwart ist die britische Division somit mehr als organisatorische Form eines Verbandes zu verstehen, deren Zusammensetzung für die Dauer eines Feld-Zuges oder einer Stationierung traditionell durch den seit 1689 beinahe jährlich stattfindenden "Mutiny Act" bestimmt wurde bzw. wird. Die bevorzugte Gliederung war jedoch die Brigade, an der sich auch die amerikanischen Revolutions-Armee orientierte. In der sogenannten "Continental Army", dem Vorläufer der US-Army, befahl General Georg Washington erstmals am 22. Juli 1775 die Bildung von Divisionen. Unter Anleitung französischer Militär-Berater wurde die "Army of Boston", ein Kontingent der Revolutions-Armee, in drei Divisionen zu jeweils zwei Brigaden aufgeteilt, wobei eine Division ungefähr zweitausendfünfhundert Soldaten zählte. Kommandiert wurden die Divisionen von General-Majoren, die Brigaden von "Brigadiers", die zusammen mit den "Brigade-Majors" (den stellvertretenden Brigade-Kommandeuren und gleichsam Adjutanten), den Stab einer Division bildeten. Zwar wurde der größte Teil der Kontinental-Armee nach dem Ende des Krieges um die Unabhängigkeit am 3. November 1783 aufgelöst, doch standen die ehemaligen Kolonien vor der Frage, wie ihre gerade gewonnene Unabhängigkeit gegen innere uns äußere Feinde verteidigt werden sollte, denn immerhin verfügten die Briten im nahen Kanada noch über erhebliche Streit-Kräfte und gut ein Fünftel der amerikanischen Siedler waren erklärte Royalisten. Der republikanisch dominierte Kongress hatte gewaltige Vorbehalte gegenüber einem regulären, stehenden und damit kostspieligem Bundes-Heer. Bevorzugte Form einer militärischen Streit-Macht sollte ein Miliz-Heer werden, wobei hier wieder die Frage strittig wurde, wer in welcher Höhe für Besoldung, Uniformierung und Verpflegung, Bewaffnung und Ausrüstung aufkommen sollte. Nach heftigen Querelen verständigten sich die Delegierten der dreizehn ehemaligen Kolonien schließlich am 3. Juni 1784 (dieser Tag gilt als Gründungs-Datum der regulären US-Armee) auf die Beibehaltung eines einzigen Regiments von rund siebenhundert Soldaten, das in West Point garnisoniert wurde und auf einige kleine Grenz-Posten, die die "Vereinigten Staaten" im Norden gegen die Engländer, im Westen gegen die Indianer und im Süden gegen die Spanier sichern sollten. Parallel errichteten die einzelnen Bundes-Staaten Territorial-Milizen, die sich an der Struktur von Brigaden orientierten, jedoch mehrheitlich schlecht organisiert und uneinheitlich strukturiert, dilettantisch geführt und oftmals auch korrumpiert waren. Erst 1792 konnte sich der Kongress auf einheitliche Vorgaben verständigen, doch bestanden die meisten Brigaden und Divisionen der Miliz lediglich auf dem Papier. Noch im gleichen Jahr genehmigte der Kongress schließlich Mittel für die Errichtung einer "Legion", wie sie Marschall Moritz von Sachsen (s.o.) beschrieben hatte: Die insgesamt rund fünftausend Mann starke Legion bestand aus vier Sub-Divisionen zu je einem Infanterie-Regiment mit rund siebenhundert Mann, einer Schwadron Kavallerie und einer Artillerie-Kompanie. Erst General-Major Winfield Scott, Diplomat, Politiker und Militär, gelang es, die politisch dominierten und uneinheitlich organisierten, schlecht geführten und mangelhaft bewaffneten, vor allem aber absolut unzureichend ausgebildeten Miliz-Truppen in eine kleine, höchst effektive, disziplinierte Bundes-Armee nach dem Vorbild europäischer Armeen umzuwandeln. Im Ergebnis seiner wiederholten Reisen durch Europa veröffentlichte er zwischen 1815 und 1825 eine Reihe von Schriften, die unter dem Titel "General Regulations for the United States Army" neben einem kompletten Exerzier-Reglement sämtliche Bestimmungen und Vorschriften beinhalten, regeln und vermitteln, die für die professionelle Ausbildung von Soldaten und Offizieren wichtig und in großen Teilen noch heute gültig sind. Darüber hinaus analysierte er in seinen Beschreibungen die Strukturen und Gliederungen der europäischen Armeen und setzte – zurückgekehrt in die Heimat - schließlich gemischte Division nach dem Vorbild der französischen Armee-Korps durch, die ihre Schlag-Kraft erstmals im Krieg gegen Mexiko (1846 bis 1848) unter Beweis stellten. In der russischen Armee formierte Zar Peter I. (1672 - 1725; siehe dazu WIKIPEDIA) im Jahr 1701 für die Dauer des Nordischen Krieges gegen Schweden erstmals ein sogenanntes "Fliegendes Korps" (russ.: Корволант, aus dem Franz.: Corps volant), das in seiner Gliederung aus Kavallerie, berittener Infanterie (siehe Dragoner) und leichter Artillerie zu Pferd mit einer gemischten Division -, nach seinem Einsatz mehr mit einem Frei-Korps vergleichbar wäre. Aufgabe des Verbandes war die eigenständige Führung von taktischen Operationen hinter den feindlichen Linien, was neben der Störung der rückwärtigen Verbindungen und die Einbringung von Gefangenen und Kurieren vor allem das Aufspüren, Attackieren und nach Möglichkeit Vernichten gegnerischer Marsch-Kolonnen umfasste. Der Erfolg dieses Verbandes führte im Jahr 1704 zur Errichtung eines weiteren schnellen Korps, das aus Dragoner-Regimentern gebildet wurde. Im Jahr 1711 wurden schließlich vier Verbände errichtet, die sämtlichen Kriterien einer konventionellen Infanterie-Division entsprachen: Jede Division, die von einem General-Leutnant kommandiert wurde, gliederte sich in zwei bis drei Brigaden, die jeweils einem General- und einem Brigade-Major (hier ein offizieller Rang, der als General-Kommandant verstanden -, etatmäßig von Beginn an zwischen dem Oberst und dem General-Major eingeordnet und 1798 durch den Brigadier ersetzt wurde) unterstanden und je zwei bis drei Infanterie-Regimenter umfassten. Ab 1806 und somit unter der Herrschaft Zar Alexander I. wurde die kaiserlich-russische Armee komplett reformiert. Schon im Jahr 1809 umfasste die russische Armee allein bei der Linien-Infanterie fünfundzwanzig reguläre Divisionen zu mehrheitlich drei Brigaden, die wiederum von zwei Infanterie- oder Jäger-Regimentern gebildet wurden. Per Dekret vom 28. Oktober 1810 wurden auch die Garde- und Linien-Kavallerie-Regimenter in Brigaden und Divisionen organisiert. Nach den Reformen der Jahre 1811/12 hatte sich die russische Armee mit siebenundvierzig Infanterie-Divisionen zu überwiegend jeweils drei Brigaden und siebenundzwanzig Kavallerie-Brigaden zu meist je vier Regimenter beinahe verdoppelt. In der kaiserlich-österreichischen und der späteren k.u.k. Armee wurden diversen Einheiten der Kavallerie, der Artillerie, der Pioniere und der Transport-Truppen ab der Stärke eines Bataillons als Division bezeichnet. So gliederte sich anfänglich jedes Kavallerie-Regiment in drei bis fünf Divisionen zu jeweils zwei Eskadronen, die wiederum aus zwei Kompanien zu achtzig Kavalleristen bestanden. Diese Divisionen wurden wie die Kompanien der britischen Infanterie nach der Hierarchie der Stabs-Offiziere benannt (Oberst-Division, Oberstleutnant-Division usw.). Das Artillerie-Regiment verfügte neben einer Ersatz-Abteilung mit vier Geschützen und zwei Material-Wagen über vierundzwanzig Geschütze, die sich über vier Batterien verteilten, von denen jeweils zwei Batterien eine Division bildeten. Ab 1860 wurde die k.u.k. Armee in sogenannte Truppen-Divisionen umstrukturiert, wobei sich die Truppen-Infanterie-Division in der Regel aus mindestens zwei Infanterie-Brigaden zu mindestens zwei Infanterie-Regimentern, in der Regel einem Jäger-Bataillon, eine Kavallerie-Division nach vorangestelltem Beispiel, einer Artillerie-Batterie, sowie je eine Train-, Sanitäts- und Genie-Kompanie zusammensetzte. Die Truppen- oder Reserve-Kavallerie-Division unterteilte sich in zwei Brigaden zu je drei Kavallerie-Regimentern und einer leichten Batterie zu Pferd. Kommandeur einer Truppen-Division war ein General im Rang eines "Feldmarschall-Leutnant", dem habsburger Äquivalent des General-Leutnants. Die preussisch-(sächsische) Armee wurde erstmals im September 1806 in Divisionen untergliedert. Da diese Unterteilung jedoch einzig organisatorische Hintergründe hatte und nur für die Dauer des Feld-Zuges gegen die Grande Armée bestehen sollte, darüber hinaus die operativen Vorteile der flexiblen Bewegung nicht erkannt wurden, die taktischen Möglichkeiten der relativ eigenständigen Führung den Direktiven der zentral geführten Linear-Taktik widersprachen und letztendlich noch nicht einmal ansatzweise erprobt worden waren, setzte sich die Division als Teil-Verband des Heeres in der neu-preussischen Armee nur sehr schwerfällig durch. Zwar waren die mit A.K.O. vom 16. November 1808 errichteten Provinzial-Brigaden in ihrer anfänglichen Gliederung zu zwei Infanterie- und drei Kavallerie-Regimentern, einem Grenadier-Bataillon und einer Artillerie-Batterie durchaus mit einer gemischten französischen Division aus der Zeit der Revolutionskriege vergleichbar, doch verhinderte gerade diese Gliederung die Möglichkeit, bspw. größere Reiter-Verbände für massierte Kavallerie-Attacken unkompliziert zusammenfassen zu können. Erst in Vorbereitung der Befreiungskriege wurde es möglich, die Provinzial-Brigaden durch die Mobilisierung von Freiwilligen, Reserve- und Landwehr-Einheiten in der Art zu verstärken bzw. zu untergliedern, dass schlagkräftige Infanterie- und Kavallerie-Divisionen formiert werden konnten, die wiederum als Teil-Verbände in die alliierten Armeen eingegliedert wurden. Im Rahmen der Heeres-Reform vom 5. bzw. 16. November 1816 wurden die bestehenden Regimenter in sogenannte Truppen-Brigaden eingeordnet, aus denen am 5. November 1818 die zwei Garde- und sechzehn Linien-Divisionen der preussischen Armee hervorgingen, die genau einhundert Jahre Bestand haben sollten. Zwei Divisionen bildeten ein Armee-Korps; zwei Armee-Korps wurden mit A.K.O. vom 7. Dezember 1867 bzw. 10. Oktober 1868 (siehe preussische Armee; Neuorganisation des Heeres) zu einer Armee-Abteilung zusammengefasst, aus denen per A.K.O. vom 14. Juni 1871 die Armee-Inspektionen hervorgingen. Jede preussische Division bestand aus drei Brigaden, jede Brigade entweder aus zwei Infanterie-, zwei Kavallerie- oder zwei Landwehr-Regimentern, dazu eine Feld-Artillerie-Brigade zu drei Abteilungen mit jeweils drei Batterien zu Fuß und einer zu Pferd und einer Pionier-Abteilung. Kommandiert wurde die Division von einem General im Rang eines General-Majors. Diese Gliederung hatte noch im Heer des Deutschen Kaiser-Reichs bestand, wobei Jäger, Pioniere und Train, Sanitäts- und Telegrafen-Trupprn als Divisionstruppen direkt dem jeweiligen Armee-Korps unterstanden. Moderne Heeres-Divisionen wurden bereits ab Beginn des 20. Jahrhunderts mehr und mehr auf die Anforderungen der Einsatz-Region und den Änderungen in der Kriegs-Führung angepasst. So wurden in den Welt-Kriegen beinahe sämtliche Kavallerie-Divisionen wieder in berittene Infanterie-Divisionen "rück-formiert" -, schließlich in reine Infanterie-Einheiten umgewandelt bzw. in der Tradition belassen und in neue Waffen-Gattungen überführt (z.B. die sogenannte "Luft-Kavallerie" der US-Army). Die zunehmende Motorisierung der Heere hatte ebenfalls die Einführung diverser neuer Waffen-Gattungen zur Folge, was wiederum zur Aufstellung immer neuer Typen von Divisionen führte. Bsph. genannt sein hier:
In der Regel bewegt sich die personelle Stärke einer modernen Division zwischen zehn- und fünfzehntausend Mann, wobei aber auch weitaus größere bzw. kleinere Verbände belegt sind. Neben dem Divisions-Stab mit Logistik- und Führungs-, Nachschub- und Instandsetzungs-Truppen, Nachrichten-, Aufklärungs- und Sanitäts-Abteilungen verteilen sich die Mannschaften hauptsächlich über die Kampftruppen-Brigaden, die üblicherweise von einzelnen Bataillonen verschiedener Divisions-Regimenter unterstützt werden (bspw. verfügen Panzer- oder Infanterie-Divisionen über ein eigenes Artillerie-Regiment, dessen Batterien bzw. Abteilungen einerseits den Kampftruppen-Regimentern oder Brigaden beigegeben -, anderseits auch zusammengefasst und damit massiv eingesetzt werden können. Auch bei der Marine bzw. den Kriegsflotten diverser europäischer See-Mächte kamen Divisionen als Teil-Verbände eines Geschwaders bzw. als organisatorischer Verband einer Truppen- oder Waffen-Gattung (bspw. Torpedo-, Patrouillen- oder Schnell-Boot-Divisionen) zum Einsatz. In der kaiserlich-deutschen Flotte gliederte sich das Geschwader anfänglich in zwei Divisionen mit jeweils drei, in der Regel vier bis fünf Linien-Schiffen, die in etwa eine Besatzung von insgesamt rund drei- bis viertausend Mann hatten; zusammen mit allen rückwärtigen Diensten etwa achttausend Soldaten. An dieser Personal-Stärke orientierten sich auch die bodenständigen bzw. "nicht-fliegenden" Divisionen der Luftwaffe, die hauptsächlich aus Flak-, später Fla-Raketen, auch Flieger-Abwehr- oder allgemein Luft-Verteidigungs-Einheiten gestellt wurden. Reine Luft-Kampf-Divisionen, die neben Radar-, Funk- und Nachrichten-Truppen, Wartungs-, Ausrüstungs- und Reparatur-Einheiten auch mehrere Bomber-, Jagd-Bomber- oder Jäger-Geschwader umfassen, waren noch bis zum Ende des "Kalten Krieges" Standart der Verteidigungs-Doktrin der Block-Mächte und sind heute nur noch in den Armeen Amerikas und Russlands gegeben. ... siehe dazu übersichtlich: Truppen-Teile ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Taktisches Zeichen:Siehe dazu ausführlich
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DUM |
Dumoulin, Louis-JulesFranzösischer Militär-, Historien- und Schlachten-Maler * 12. Oktober 1860 in Paris; † 1924 in Paris ... mehr zum Thema: KARTEI der Historien-Malerei ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Louis-Jules Dumoulin
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