Eine ► Abteilung der ►
"Freiwilligen Jäger" des ►
1ten Pommerschen Infanterie-Regiments Nr. 2 im Vorposten-Gefecht (Montage)
Lexikon - achen bis xt |
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AAC |
AachenStadt an den Quellen der Wurm im heutigen Nordrhein-Westfalen; römische Siedlung des 1. Jahrhunderts u.Z. ... mehr dazu "Aquae Granni" Im frühen Mittelalter Residenz des Karolinger-Königs "Karl der Große" (auch bekannt als "Charlemagne"; siehe dazu WIKIPEDIA), ab dem 9. Jhd. Reichs-Stadt dann Pfalz und Krönungs-Stätte der deutschen Könige. Auf den Fundamenten der baufälligen Königshalle der Kaiserpfalz begannen im Jahr 1349 auf Drängen der Aachener Bürgerschaft die Bauarbeiten des Rathauses, dessen große und prunkvoll ausgestattete Säle für größere Zusammenkünfte optimale Voraussetzungen boten. Der "Erste Friedensschluss von Aachen", geschlossen am 2. Mai 1668, beendete den spanisch-französischen Krieg von 1667 bis 1668 um die Spanischen Niederlanden; der "Zweite Frieden von Aachen" am 18. Oktober 1748 brachte eine Einigung im Österreichischen Erbfolgekrieg von 1740 bis 1748 (siehe dazu "Kriege in der absolutistischen Epoche". Im Jahr 1794 wurde Aachen von den Franzosen besetzt und mit Frankreich vereint. Von 1802 bis 1825 war die Stadt Bischofssitz; 1815 dann samt der s.g. Rhein-Provinz dem Königreich Preussen angeschlossen. Im Protokoll des Aachener Kongresses – 29. September bis 22. November 1818 – erklärten die vier Siegermächte Russland, Preussen, Österreich und England ihre Entschlossenheit, die in Frankreich wieder eingesetzte Bourbonen-Monarchie mit allen Mitteln schützen. Die Beitrittserklärung des restaurierten Königreichs Frankreichs zur "Heiligen Allianz" machte den sofortigen Abzug der seit 1814 im Land stehenden alliierten Besatzungs-Truppen möglich. Die noch ausstehenden Reparationen von 280 Millionen Francs, die 1815 auf insgesamt 700 Millionen Francs festgesetzt worden waren, wurden auf 265 Millionen Francs gesenkt. Schlacht im II. Weltkrieg. Erbitterter Straßen- und Häuser-Kampf zwischen amerikanischen und deutschen Truppen vom 2. bis 21. Oktober 1944, der mit der Niederlage der Wehrmacht und erheblichen Zerstörungen der Stadt endete. ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Das Rathaus von Aachen.
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AAR |
AarauKleinstadt und strategisch wichtiger Kreuz-Weg im Kanton Argau (Schweiz) an der von Süd-West nach Nord-Ost führenden Handels- und Verkehrs-Verbindung von Lausanne, Avenches, Solothurn, von da aus nach Augst und Basel den Rhein entlang, oder über Olten, Windisch, Baden hinauf in den Schwarzwald bzw. nach Westen über Zürich, Winterthur und Kontanz ins Allgäu. Schon im 1. Jahrhundert u.Z. war Aarau ein bedeutender römischer Verkehrs-Knotenpunkt (siehe dazu "Google-Maps"). Über die hier verlaufenden "Römer-Straßen" begann die Unterwerfung der Provinzen von "Germania Superior" und "Raetia". Von einem unbefestigten, jedoch hoch frequentierten Alpen-Pass ("Alpis Graia", heute als Grosser St. Bernhard bekannt) kommend, führte eine Römer-Straße vom Handelsplatz "Forum Claudii Vallensium", (heute Martigny) über das damalige wirtschaftliche und kulturelle Zentrum "Aventicum" (heute Avenches) zur keltisch-römischen Siedlung "Saludurum" (heute Solothurn). Hier überspannte eine von den Römern gebaute Brücke die Aare und führte weiter zum großen Militär- und Verwaltungs-Standort "Vindonissa" (heute Windisch), das zwischen den Jahren 14 bis 100 u.Z. nacheinander Garnison der "Legio XIII Gemina", dann der "Legio XXI Rapax" und der "Legio XI Claudia" war (siehe dazu Legion). Über eine weitere Brücke bei "Aqua Helveticae" (heute Baden) ging es weiter in Richtung "Turicum" (heute Zürich), das anfänglich nur eine Zoll-Station war und später zum Kastell ausgebaut wurde. Von "Aqua Helveticae" aus führte eine weitere Römer-Straße vorbei am Bodensee über "Brigantium" (heute Bregenz) nach "Cambodunum" (heute Kempten), damals Hauptstadt der Provinz "Raetia", ebenfalls Legions-Lager und wichtige Etappe auf dem Weg zum Raetischen "Limes". Aus südöstlicher Richtung über "Lucerna" (heute Luzern) kommend, führte eine zweite Römer-Straße über Aarau hinauf zum Rhein und von da aus westlich nach "Augusta Raurica" (heute Augst), "Arialbinnum" (heute Basel) zum Obergermanischen Limes. ... siehe auch: Römische Siedlungen (Liste) ... mehr zum Thema: ROM - von Provinzen & Siedlungen ... zurück zum Register |
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ABM |
AbmarschIm allgemeinen Sinn bezeichnet der Abmarsch das Abrücken einer militärisch organisierten Einheit vom Ort der aktuellen Position hin zu einem befohlenen Ziel bzw. zur nächsten bestimmten Marsch-Etappe, wobei zur Aufrechterhaltung der Ordnung üblicherweise eine Marsch-Formation gebildet wird. Im Fall eines drohenden bewaffneten Konflikts geht dem Abmarsch häufig der Ausmarsch aus der angestammten Garnison im Rahmen der Mobilisierung voraus. Hingegen bezeichnet der Abmarsch im militär-taktischen Sinn im Gegensatz zum Aufmarsch den Übergang oder das Einschwenken einer militärischen Einheit aus einer linearen Gefechts- oder Inspektions-Aufstellung in die kolonnen-artige Marsch-Formation. Organisatorisch bezeichnet der Abmarsch etwa ab den 18. Jahrhundert die kleinste Unterteilung einer Eskadron der Kavallerie, die in der Regel aus zwei Kompanien gebildet wurde. Jede Kompanie teilte sich wiederum in je zwei zweigliedrige Züge, die – um die gesamte Marsch-Kolonne nicht zu lang werden zu lassen – nach Möglichkeit in der üblichen Marsch-Formation "zu Vieren nebeneinander" ritten. Hintereinander bildeten diese Doppel-Paare den ersten, zweiten, dritten etc. Abmarsch. Marschierte die Eskadron infolge einer nach Beritten befohlenen dreigliedrigen Ordnung "zu Dreien nebeneinander" (bspw. zum Aufmarsch "en Parade"), so bildeten auch diese Reiter ähnlich der Rotte einen Abmarsch. Zweck dieser Einteilung war es, während eines Marsches schnell eine geeignete Anzahl von Kavalleristen für operativ-taktische Aufgaben – bspw. zur Bildung einer Aufklärungs-Patrouille oder einer Eskorte, zur Verfolgung feindlicher Späh-Trupps oder zur Sicherung der Flanken, von Brücken, Furten oder Kreuzungen – aus der Marsch-Formation herauslösen und abkommandieren (abmarschieren lassen) zu können. ... siehe dazu auch WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Marsch-Formation der "Garde du Corps" auf der Berliner Friedrichstraße/Ecke Mauerstraße Nr. 95 um 1900. |
ABS |
Absolutismus"L’État, c’est moi!" Dieses Motto, das sich mit "Der Staat bin ich" übersetzen lässt, wurde lange Zeit dem französischen König Ludwig XIV. (1638-1715; besser bekannt als der "Sonnenkönig"; siehe dazu WIKIPEDIA) zugeschrieben, konnte jedoch nie belegt werden. Hingegen dürfte der französische Staats-Rat mehr als irritiert gewesen sein, als der junge König der Überlieferung nach am 9. März 1661 und damit am Tag des Todes seines "Leitenden Ministers" Kardinal Mazarin verkündete, dass er von nun an sämtliche Regierungs-Geschäfte selbst entscheiden werde. Als er daraufhin die meisten Minister seiner Regierung aus ihren Ämtern entließ, waren die Herren für einen kurzen Moment sicher um das eigene und vielleicht auch um Frankreichs Wohl ernsthaft besorgt, aber sich einig, dass der erst 22-jährige König bald wieder nach ihren Diensten verlangen werde. Ein großer Irrtum... Hingegen fasst der voran-gestellte Leitsatz sämtliche wesentlichen Merkmale des – in der Regel – von einem Monarchen in Form einer uneingeschränkten Alleinherrschaft bestimmten Regierungs-Systems bestens zusammen: Auf Lebenszeit steht der – "von Gottesgnadentum erhobene" – Monarch unangetastet an der Spitze einer von ihm persönlich geregelten und personell besetzten Ämter-Hierarchie. Seine Person repräsentiert den Staat (das König-Reich) nach innen und außen; sein Wille ist Gesetz; sein Wort ist entscheidend. Der Monarch ist damit oberster Richter, oberster Befehlshaber von Armee, Flotte und Polizei sowie in vielen Fällen auch oberster Priester. Er bestimmt über Land und Leute; er vergibt oder entzieht Ämter, Titel und Würden; er verfügt über das Münz-Recht und die Staats-Einnahmen; er entscheidet über Krieg und Frieden. Die Regentschaft selbst wird damit beinahe ausschließlich von den individuellen Wünschen, persönlichen Interessen und Befindlichkeiten sowie den aktuellen Ziel-Setzungen des jeweils amtierenden Herrschers charakterisiert. Da der absolutistisch regierende Monarch in all seinem Handeln, Wirken und Streben sich auf selbst verfasste Gesetze berufen kann -, bestenfalls die gott-gegebenen Gebote oder die Bedenken seiner Ratgeber zu berücksichtigen hat und auf die Belange seiner Untertanen wenig Rücksicht nehmen muss, ist die Regierungs-Form häufig von staatlich-politischer Willkür gekennzeichnet. Als Weiterentwicklung der absoluten Monarchie und damit progressivere bzw. gegensätzliche Herrschafts-Form gilt die konstitutionelle Monarchie. Das Ende der absoluten Monarchie wurde mit der Französischen Revolution von 1789 – insbesondere mit der Hinrichtung des französischen Königs Ludwig XVI. (1754-1793; siehe dazu WIKIPEDIA) am 21. Januar 1793 – eingeleitet. ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
"Die göttliche Familie von Ludwig XIV." |
ABS |
Abstands-WaffenAbstands-Waffen bilden neben Kontakt-Waffen und Distanz-Waffen den zweiten Bereich der Blank-Waffen und gehören somit zum Gebiet der Gebrauchs- oder Nahkampf-Waffen. Als Abstands-Waffen kommen alle Arten von Waffen oder waffenähnliche Gegenstände in Betracht, die in ihrer Konstruktion dazu bestimmt bzw. als Behelfs-Mittel geeignet sind, im Rahmen einer physischen Auseinandersetzung bzw. eines Zwei-Kampfes oder im Kampf "Mann gegen Mann" die Angriffs- oder Verteidigungs-Aktion einer Person nicht aus nächster Nähe und so mit einem messbaren Abstand zu unterstützen. Einstufungs-Kriterium ist die effektive Reichweite, die bei einer Abstands-Waffe durch die Griff-, Schaft- oder Stangen-Länge zzgl. der eigentlichen Waffen-Länge (bspw. einer Klinge) bestimmt wird. ... mehr zum Thema: KATEGORISIERUNG der Waffen ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Stangen-Waffen (Hellebarden, Piken, Spieße u.v.m.)
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ABT |
Abteilung(engl.: Detachment; franz.: Détachement; russ.: Деташемент) Im militärischen Sinn versteht man unter einer Abteilung allgemein eine zeitweilige und/oder zweckbestimmte Zusammenstellung von Soldaten und/oder Einheiten (in Teilen oder in Gänze) zu einer gesonderten bzw. gemischten Formation, die je nach personeller Stärke, Struktur und Gliederung, Bewaffnung und Ausrüstung mit speziellen militärischen Aufgaben betraut werden kann. Die Abteilung beschreibt also eine militärische Organisationsform, für die es in der Hierarchie militärischer Verbände und Einheiten keine offizielle Bezeichnung bzw. keine reglementierte Organisationsstruktur gibt. Zu unterscheiden sind spezielle und gemischte, operative, taktische und strategische Abteilungen. Bspw. steht die "Armee-Abteilung" für eine strategische Formation, die zwischen einer Armee als übergeordneter Truppen-Teil und den einzelnen Armee-Korps als Teil-Verbände dieser Armee eingeordnet wird. Für die Bildung einer Armee-Abteilung werden bestimmte Einheiten der einzelnen Armee-Corps ausgewählt, von diesen "abgeteilt" und zu einem neuen Verband zusammengestellt, der für die Erfüllung eines speziellen strategischen Auftrages geeignet ist. Taktische Abteilungen können hingegen kurzfristig aus Teilen bestehender und/oder aus Abgaben unterschiedlicher Einheiten gebildet (und somit aus verschiedenen Truppen- und/oder Waffen-Gattungen gemischt) werden oder Bezeichnung einer speziellen Abteilung sein. Taktische Abteilungen können somit auch Teile strategischer Abteilungen sein. Für Kommando-Unternehmen, Stoß- oder Späh-Trupps (und damit für operative Zwecke) werden in der Regel eine Anzahl von Spezial-Kräfte unterschiedlichster Waffen-Gattungen abkommandiert (somit zeitweilig dem Kommando ihrer Einheit entbunden) und für die Dauer der Unternehmung unter Befehl des mit der Führung der Abteilung beauftragten Offiziers gestellt. Handelt es sich dabei um eine überschaubare Abteilung bis zur Stärke eines Zuges, kann mit dem Kommando auch ein Unteroffizier betraut werden, der zu diesem Zweck zu einem "Vorgesetzten mit besonderem Aufgabenbereich" (siehe dazu militärische Vorgesetzte) ernannt wird. Im Besonderen werden eine ganze Reihe militärischer Einheiten als Abteilung bezeichnet, deren militär-historische Herausbildung aufgrund technischer und organisatorischer Hintergründe nicht mit den Entwicklungsphasen der klassischen Truppen-Teile eines Heeres einherging. Erste gesicherte Berichte über die Aufstellung von strukturierten Abteilungen, die für einen bestimmten Zweck oder für die Dauer eines besonderen Einsatzes aus dem übergeordneten Truppen-Teil herausgelöst oder aus verschiedenen Einheiten gebildet wurden, stammen aus dem 1. Jahrhundert v.u.Z.: Wiederholt zogen die römischen Legionen einzelne Einheiten aus ihrem Verband heraus und stellten diese Mannschaften unter Befehl eines "Centurio Supernumerarius" (siehe dazu "Centurio") zu neuen Abteilungen unterschiedlichster Stärke zusammen, die nach dem ihnen verliehenen Feldzeichen als "Vexillatio" bezeichnet und mit der Ausführung von militärischen als auch zivilen Aufgaben beauftragt wurden. Und bestand die Artillerie einer spätmittelalterlichen Streitmacht noch aus einzelnen Geschützen unterschiedlichster Typen, die im wahrsten Sinne "Stück für Stück" hergestellt -, als kostspielige Einzel-Stücke samt Bedienung angemietet - und somit "abgeteilt " von den Regimentern der Infanterie- und Kavallerie eingesetzt wurden, wandelten sich Status und Einordnung durch die zunehmende Verbreitung von Artillerie-Waffen in Folge der vorindustriellen Fertigung in Manufakturen bzw. professionellen Kanonen-Gießereien. Nach Kaliber genormte Geschütze samt zugehörigen Bedienungen wurden alsbald in s.g. Batterien zusammengefasst, deren personelle Stärke sich an der Größe einer Kompanie der Infanterie orientierte. Noch heute werden (nur im deutschen Sprach-Raum) zwei bis vier feuernde Batterien als Abteilung bezeichnet, die organisatorisch einem Bataillon entspricht. Führer einer derartigen Abteilung ist ein Offizier in der Dienst-Stellung Bataillonskommandeur; meist ein Stabsoffizier im Rang eines Majors oder Oberstleutnants. Eine vergleichbare Entwicklungsgeschichte weisen pionier- bzw. ingenieur-technische Truppen und die Panzer-Waffe auf, deren Regimenter ebenfalls in mindestens zwei -, in der Regel drei bis maximal vier Abteilungen zu je drei bis vier Kompanien untergliedert sind (wobei Panzer ab dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts auch in Bataillone zusammengefasst werden). Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in allen europäischen Massen-Heeren (bedingt durch divers Konfrontationen bzw. Koalitionen, vor allem aber durch die sogenannte industrielle Revolution) beinahe zeitgleich eine Reihe von unterstützenden Formationen und versorgenden bzw. rückwärtigen Diensten, die meist auf der Ebene einer Division etabliert wurden. Neben Transport- (später Kraftfahr- oder Nachschub-), Sanitäts-, Instandsetzungs- bzw. Reparatur-Abteilungen sind hier vor allem die Abteilungen der Nachrichten-Truppe erwähnenswert. Wurden die Möglichkeiten der optischen Telegrafie von den konservativen Monarchen der Allianz gegen das revolutionäre Frankreich vollkommen ignoriert, so hatte Napoleon Bonarparte (1769-1821; siehe dazu WIKIPEDIA) die Vorteile einer schnellen und relativ sicheren Kommunikation schon als junger Offizier erkannt, deren Ausbau als Konsul gefördert und als Imperator praktisch genutzt. Im amerikanischen Bürgerkrieg (1861 – 1865; siehe dazu WIKIPEDIA) und vor allem in den folgenden Indianer-Kriegen (siehe dazu ebenfalls WIKIPEDIA) stellte die US-Army diverse Nachrichten-Abteilungen auf, die unter verlustreichen Kämpfen Anlagen für die elektrische Telegrafie errichteten (die – mit etwas modernerer Verdrahtung - teilweise noch heute genutzt werden). Und obwohl die neupreussische Armee bereits 1830 innerhalb der Pionier-Truppe auch einzelne Telegrafen-Einheiten aufgestellt hatte, wurden reguläre Abteilungen erst 1899 errichtet. Erwähnenswert sind die preussischen Jäger- und Schützen-Abteilungen, die 1821 durch Teilung der bestehenden Linien-Bataillone entstanden waren und bis 1848 wieder auf die Soll-Stärke eines Bataillons verstärkt worden waren; dementsprechend auch wieder als Bataillone bezeichnet wurden. Bei der aufkommenden Luft-Streitkräften des frühen 20. Jahrhunderts erfuhren vor allem die fliegenden "Luft-Schiffer"-Abteilungen (Zeppeline) höchste Popularität. Weniger Beachtung fanden die luftfahrzeug-technischen Abteilungen, die als graue Truppe am Boden die eigentlichen Voraussetzungen für die spektakulären Auftritte der Luft-Schiffe und Flug-Geräte schufen. ... siehe dazu übersichtlich: Truppen-Teile ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Taktisches Zeichen:Siehe dazu ausführlich
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ADJFangschnur; Flügel-Adjutant (Preussen) |
Adjutant(engl.: Adjutant; franz.: Adjudant; russ.: Адъютант; von lat.: adiuvare; helfen, unterstützen) Der Adjutant (vermutlich von lat.: "ad-ditaementum": die Zugabe oder das Anhängsel; auch "ad-disco": in Begleitung lernen) ist in der Regel ein Offizier, der auf der jeweiligen Kommando-Ebene einem kommandierenden bzw. befehlshabenden Offizier als aktiver Gehilfe zur Seite steht. Die Dienst-Stellung ist nicht zu verwechseln mit der Ordonnanz. Hauptsächlich ist der Adjutant mit der Führung des Schrift-Verkehrs betraut. Dazu gehört u.a. die Erstellung von Berichten und die Verfassung, Überbringung und Ausführungs-Kontrolle von Befehlen bzw. die Bestätigung von empfangenen Befehlen. Darüber hinaus steht es in der Verantwortung eines Adjutanten, den Kontakt zu sämtlichen unterstehenden oder in einer Front benachbarten Einheiten zu halten und den Kommandeur über das Geschehen innerhalb der Truppe zu informieren. Ziel ist es, den Adjutanten mit seiner Tätigkeit in die internen Organisations-Abläufe bei der Truppen-Führung und in die Pflichten und Verantwortungen eines Offiziers einzuführen. In Ausnahme-Fällen können erfahrene Adjutanten auch die Befehls-Gewalt über Einheiten übernehmen, die ihrem kommandierenden Offizier unterstehen. Zu unterscheiden sind Truppen-, Generalstabs- und sogenannte Flügel- oder General- bzw. persönliche Adjutanten eines Monarchen. Auf der Ebene eines Bataillons oder eines Regiments kommt der Adjutant aus der Rang-Klasse der jungen Truppen-Offiziere (auch als Junior-, Feld- oder Subaltern-Offiziere bezeichnet). Hier gewinnt er an der Seite eines Truppen-Stabsoffiziers Erfahrungen in der einfachen Truppen-Führung und ist u.a. für die Einsatz-Stärke, die Aufstellung und Überwachung von Dienst- und Ausbildungs-Plänen sowie die Durchsetzung der Disziplinar-Vorschriften zuständig. Auf Brigade- oder Divisions-Ebene kommen die Adjutanten aus der Rang-Klasse erfahrener Truppen-Stabsoffiziere, die einem höheren General-Stabsoffizier (siehe militärischer Stab) oder direkt einem General unterstehen. Als potentieller General-Stabsoffizier bekommt der Adjutant konkrete Einblicke in die taktisch-operative Führung (siehe dazu Taktik) größerer militärischer Verbände und wird so auf eine eigene Führungs-Position vorbereitet bzw. auf seine Eignung geprüft. Der einzelne Adjutant verantwortet hier bspw. materiell-technische, personelle oder finanzielle Bereiche, fungiert als Berater in logistisch-taktischen Aufgaben-Stellungen und erstellt oder bearbeitet umfangreiche Befehls-Listen. General-, Flügel- (auch "Aide-de-camp") oder persönliche Adjutanten haben auf Stabs- oder General-Stabsebene selbst jahrelange Erfahrungen gesammelt. Sie entwickeln strategisch-taktische Konzepte (siehe dazu Strategie) und beraten den Oberbefehlshaber bei der Führung größerer Armee-Verbände. Die Verbindungen zu unterstehenden Verbänden oder verbündeten Armeen zu garantieren war Aufgabe der Flügel-Adjutanten, die während eines Feld-Zuges oder in der Schlacht die Befehle des Oberkommandierenden an die jeweiligen operativ-taktischen Verbände und Truppen-Teile übermittelten und im Bedarfs-Fall auch Kommando-Hoheit hatten. Persönliche Adjutanten standen (und stehen) in der Regel einem Herrscher, einem Kriegs-Minister oder dem Chef eines General-Stabes zur Verfügung und fungierten hier als Berater bzw. vertraten die jeweilige Autorität vor Ort. Im diplomatischen Dienst finden persönliche Adjutanten noch heute Verwendung. ... zurück zum Register |
Preussen um 1810 |
ADLRevers-Seite einer 5 D-Mark- Münze von 1998 mit dem "Pleite-Geier" |
Adler(engl.: Eagle; franz.: Aigle; griech.: Aetos; lat.: Aquila) Der Adler ist ein bereits in der antiken Mythologie oftmals beschriebener Greif-Vogel, dem häufig überlegene Charakter-Züge zugeschrieben wurden. Nach seinem Vorbild entwickelten sich so phantastische Gestalten wie der Greif oder die Harpyien. Bei den Griechen König der Tiere; Zeus wählte den Adler zu seinem Feld-Zeichen; in der römischen Legende Verkünder der Könige, und damit erstes Symbol der Republik. Etwa seit 100 v.u.Z. auch höchstes Feld-Zeichen einer römischen Legion (siehe "Aquila"). Im christlichen Mitteleuropa wurde der Adler mit Attributen wie mutig und wehrhaft, weitblickend, frei und tapfer belegt und ist seit Karl dem Großen (747 - 814; siehe dazu WIKIPEDIA) meist verbreitetes Wappen-Tier in der Heraldik. Kaum ein Rittergut oder ein Herzogtum, ein König- oder Kaiser-Reich, dessen Banner, Wappen oder Schild nicht von einem stilisierten Adler geziert wurde. Noch heute "flattert" ein Adler (pop.: "Pleite-Geier") als hoheitliches Emblem über der Bundes-Republik Deutschland, dessen Abstammung auf den brandenburgisch-preussischen Adler zurückgeht. Aber auch Amerika, Mexiko und Kolumbien, Russland, Albanien und Montenegro, Österreich, Polen und Moldawien seien hier beispielhaft für die prächtige Gestaltung ihrer Wappen genannt. Besondere Popularität erfuhren die von Napoleon Bonaparte (1769-1821; siehe dazu WIKIPEDIA) nach dem Vorbild der römischen Legion wieder eingeführten "Aigles", die anfänglich an jedes Bataillon bzw. jede Eskadron der kaiserlich-französischen Armee verliehen und von diesen als höchstes Status-Symbol mit Stolz geführt und erbittert verteidigt wurden. ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Standarten-Träger der |
AER6. Bataillon der Jäger zu Fuß (Pontoniere und Luftschiffer) in Straßburg. |
Aeronaut/Aeronautik(aus dem Griech.: Luft-Schiffer; Luft-Schifffahrt) Der Aufstieg heißluft-betriebener Ballons ist bereits im kaiserlichen China etwa zur Zeiten-Wende nachgewiesen. Im europäischen Raum wurde diversen Quellen nach etwa ab dem Mittel-Alter mit Ballon-Fluggeräten experimentiert, doch konzentrierte sich im Allgemeinen hier die Forschung mehr auf die Erfindung von mechanischen Konstruktionen, die den Vogel-Flug nachzuahmen versuchten. Mit den ersten – noch unbemannten – öffentlich veranstalteten Starts heißluft-gefüllter Ballons (umgangssprachl. auch Fessel-Ballons) im Jahr 1783 durch die Brüder Montgolfier (siehe dazu WIKIPEDIA)) stellte sich neben der Vielzahl spekulativer und relativ wahrscheinlicher Katastrophen-Szenarien bald auch die Frage nach realen und damit praktischen Möglichkeiten der Verwendung. Anfänglich als Attraktion auf Jahrmärkten zur "sensationellen Fernaussicht" genutzt, war es naheliegend, Ballon-Schiffe auch militärisch – bspw. zur Erkundung der Bewegung oder der Stellung gegnerischer Truppen – einzusetzen. Der Beginn der militärischen "Observation de l'air" (siehe dazu Luft-Aufklärung) – und damit die Entwicklung einer vollkommen neuen Streitkraft – datiert auf den 2. Juni 1794: Während der Kämpfe um die Bastionen von Mauberge ließ die erst am 2. April errichtete "Compagnie d'aérostiers" der französischen Revolutions-Armee erstmals einen Fessel-Ballon aufsteigen, von dem aus die Stellungen der Österreichisch-Holländischen Belagerungs-Artillerie ausgemacht werden konnten. Zur Erkundung und Beobachtung der gegnerischen Aufstellung tauchte der "Entreprenant" benannte Ballon dann noch einmal am 26. Juni 1794 vor der Schlacht bei Fleurus auf. Und obwohl Napoleon Bonaparte (1769-1821; siehe dazu WIKIPEDIA) seinen Aeronauten auf Grund der Menge der nur umständlich zu transportierenden Ausrüstung, den aufwendigen Vorbereitungen für einen Ballon-Start und letztendlich den Abhängigkeiten von meteorologischen Bedingungen nur wenig Eignung für Kriegszwecke zusprach, gab er im Herbst 1803 den Befehl, im Rahmen der Vorbereitungen für die geplante Invasion Englands und angesichts der britischen Flotte nicht nur Möglichkeiten zu prüfen, den Kanal zwischen Calais und Dover mittels eines von den Genie-Truppen anzulegenden Tunnels zu "unterwandern", sondern auch zu beurteilen, ob Teile der rund 250.000 Mann umfassenden "Armée des côtes de l'Océan" (später auch "Armée d'Angleterre", ab 1805 dann "Grande Armée") die bei Niedrigwasser etwa 20 Kilometer messende Distanz mit Hilfe einer Ballon-Flotte überqueren können. Die Entscheidung gegen den Bau einer Ballon-Flotte fiel in Erinnerung an die Schlacht um Würzburg am 3. September 1796, in deren Verlauf der Beobachtungs-Ballon "Intrépide" durch österreichische Truppen abgeschossen und erbeutet wurde (das hervorragend erhaltene Stück ist heute im Heeresgeschichtlichen Museum Wien zu besichtigen und gilt als ältestes, noch erhaltenes Zeugnis militärischer Luft-Fahrt). Allein die Vorstellung, welch hervorragendes Ziel eine Flotte von Tausenden nah beieinander fliegender Ballons bieten würde, ließen die sicher mutigen und ambitionierten Pläne und hoch gestellten Ziel-Setzungen der französischen Ballon-Pioniere sprichwörtlich unter den Karten-Tisch Napoleons fallen. Kurios dabei: Etwa zur gleichen Zeit prüfte die britische Admiralität Möglichkeiten, mindestens eines ihrer im Kanal patrouillierenden Kriegs-Schiff mit einem Ballon auszurüsten, von dem aus die Vorbereitungen bzw. schlimmsten Falls auch der Beginn der französischen Invasion beobachtet und gemeldet werden könnte. Der erste "moderne" Luft-Angriff der Militär-Geschichte wurde während des Revolutions- und Unabhängigkeitskrieges 1848/49 durch die österreichische Armee gegen die "Repubblica di San Marco" (siehe dazu WIKIPEDIA) ausgeführt: Im Rahmen der Belagerung von Venedig starteten am 2. Juni 1849 die ersten 14 Ballon-Bomben, die jedoch infolge eines plötzlichen Umschlagens der Wind-Richtung vom Kurs abtrieben. Genau einen Monat später – am 2. Juli – explodierte dann die erste Bombe. Und obwohl die Zerstörungen relativ gering waren, genügte die psychologische Wirkung, die dem Anblick neuerlich aufsteigender Ballons unmittelbar folgte, dass die Stadt 2. August 1849 kapitulierte. Als Ballon-Bomben werden unbemannte, ungelenkte Ballons bezeichnet, die eine Brand- oder Spreng-Ladung transportieren konnten. Gezündet wurden diese Ladungen anfänglich durch Batterie-Schlösser (siehe dazu Schloss-Systeme), die durch chemisch-physikalische Prozesse oder durch eine Reiß-Leine ausgelöst wurden; auch mechanische Zünder erwiesen sich als wenig verlässlich. Als Waffe fanden Ballons bei militärischen Auseinandersetzungen keine erwähnenswerte Verwendung. Zur Beobachtung von Truppen- und Schiffs-Bewegungen, zur Aufklärung der gegnerischen Stellung oder zur Sicherung von Brücken oder Fluß-Furten, aber auch zur Erkundung des Terrains zur Vorbereitung von Märschen durch unerschlossenes Gebiet wurden Aeronauten während des amerikanischen Bürgerkrieges (1861 - 1865; siehe dazu WIKIPEDIA) von beiden Parteien eingesetzt. ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
26. Juni 1794: Der Fessel-Ballon der Mosel-Armee bei Fleurus (Le Ballon captif de l´Armée de la Moselle á Fleurus). |
AGE |
Agent(lat.: Handelnder; Beauftragter) Von einer Autorität zur Beschaffung bestimmter Informationen ausgesandte oder vor Ort gewonnene Person. Offiziell bspw. im diplomatischen, wirtschaftlichen oder kriminalistischen Dienst tätig und der Gegen-Seite bekannt bzw. von dieser akkreditiert. Bei inoffizieller Nachrichten- oder Objekt-Beschaffung und/oder ausgestattet mit einer sogenannten "Legendierung" (nachvollziehbare und beweisbare, jedoch falsche Lebens-Geschichte) spricht man auch von Spionage-Tätigkeit, die in der Regel von Gegen-Agenten zu verhindern bzw. aufzudecken versucht wird. ... zurück zum Register |
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AGE |
Agentes in rebusDie "Agentes in rebus" (lat.: mit einer besonderen Mission beauftragte Gesandte; kurz: Spione) waren Staats-Beamte des Römischen Reiches (siehe dazu "Imperium Romanum") bzw. Bedienstete des jeweils amtierenden Kaisers mit besonderen Hoheits-Rechten. Erstmals urkundlich erwähnt wurden die "Agentes in rebus" im Jahr 319 u.Z., doch lassen diverse Quellen darauf schließen, dass es bereits zur Zeit der ersten Kaiser ein militärisch organisiertes und mit Sonder-Rechten ausgestattetes Corps berittener Boten gab. Haupt-Aufgabe der geschulten Beamten, die in fünf Rang-Stufen dienten, war die Überbringung kaiserlicher Befehle oder das Einholen von Informationen, womit die Agenten mit königlichen Adjutanten vergleichbar wären. Tatsächlich waren diese kaiserlichen Beamten wohl mehr geheime Agenten des Kaisers, der die Mitglieder dieses zuverlässigen Dienstes zur Kontrolle der Statthalter und "Quaestoren" einsetzte. Die im offiziellen Dienst uniformierten und bewaffneten Agenten waren wegen ihrer guten Schulung und ihrer Macht-Fülle bei den römischen Regierungs-Stellen gefürchtet. Die Agenten rekrutierten sich aus der unteren Schicht der römischen Bürger, durchliefen eine mehrjährige Schulung, bis die Elite als "mittlere" Verwaltungs-Beamte im Heer ihren Dienst antraten (siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA). In dieser Position diente der junge Agent als reitender Bote. Annehmbar knüpften die Beamten hier bereits erste Kontakte zur jeweiligen Provinz-Verwaltung. Auf der nächsten Rang-Stufe (siehe Centuriones) bezogen sie eine Schlüssel-Position zwischen Militär- und Zivil-Verwaltung, was ihnen erste Einblicke in das Finanz- und Rechnungs-Wesen einer Provinz eröffnete. Als "gehobene" Verwaltungs-Beamte kontrollierten die gut bezahlten Agenten schließlich Finanzen, Haushalt und Verwaltung einer Provinz, wobei jedoch genau darauf geachtet wurde, dass der Beamte hier keinerlei familiäre Bindungen hatte. ... mehr zum Thema: ROM - Recht & Gesetz ... zurück zum Register |
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AGE |
AgerAls "Ager" (lat.: Feld, Land als hoheitliches Gebiet) wurde das Staats-Gebiet des Römischen Reiches (siehe dazu "Imperium Romanum") bezeichnet. Zu unterscheiden sind drei Bereiche: 1. Stadt und Staat von Rom samt Senat und Volk von Rom (siehe "SPQR") und den Bewohnern des direkten Umlandes, die das Bürger-Recht durch Geburt erhielten. 2. das Siedlungs-Gebiet der zwischen dem 5. und 1. Jahrhundert v.u.Z. unterworfenen Völker der Italiker, die erst in Folge des Bundesgenossen-Krieges von 90 bis 88 v.u.Z. (siehe dazu WIKIPEDIA) nach dem Prinzip "divide et imimpera" (teile und herrsche) das römische Bürger-Recht durch Verleihung erhielten. Und beschrieb der Begriff "Provinz" (lat.: "Provincia") noch bis zum 1. Jahrhundert v.u.Z. einen konkreten Amts-Bereich in der Stadt Rom, wurde diese Verwaltungs-Einheit alsbald auf den ländlichen Raum in der Umgebung der Stadt -, dann auf ganz Italien übertragen und schließlich zum Synonym aller von Rom eroberten und verwalteten Gebiete. 3. die von Statthaltern im Namen Roms regierten Provinzen, deren Bewohner nach diversen Kriterien des römischen Rechts eingestuft wurden. ... mehr zum Thema: ROM - von Recht & Gesetz ... zurück zum Register |
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AGR |
AgraffeAgraffe (frz.: Agrafe; Haken) Zierendes, meist ornamental überfrachtetes Schmuck-Stück zum Verschluss, dem Zusammen-Haken oder Fixieren von Kleidungs-Stücken. Annehmbar hervorgegangen aus der bronze-zeitlichen Gewand-Nadel (Fibel). In der Regel vier-, sechs- oder acht-passförmig (siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA). Mit dem Aufkommen breitkrempiger Hüte nach spanischer und schwedischer Mode gingen die Träger alsbald dazu über, anfänglich eine Seite der Krempe hochzuschlagen und mit Nadeln oder Knöpfen, Schleifen oder Kokarden zu fixieren. Als Status-Symbol trugen höhere Offiziere anfänglich sogar Broschen (Damen-Schmuck), aus denen findige Juweliere dann die "Hut-Nadel für den Herren" entwickelten. Mit der Verbreitung von Drei- oder Zwei-Spitz-Hüten (siehe dazu militärische Kopf-Bedeckungen) im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Agraffe Bestandteil der Uniform, wobei die Kopf-Bedeckungen der Mannschaften oder die Feld-Hüte der Offiziere in der Regel von gestickten Attrappen, Bommeln oder Schleifen verziert waren. ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Agraffe |
AIG |
Aigle ("impériale" oder "de drapeau")Nach seiner Wahl zum Ersten Konsul auf Lebens-Zeit (2. August 1802) und in Vorbereitung seiner Selbst-Erhebung zum Kaiser aller Franzosen (2. Dezember 1804) erließ Napoleon Bonaparte (1769-1821; siehe dazu WIKIPEDIA) im Rahmen seiner Militär-Reformen im Mai 1804 ein Dekret, das den Adler (franz.: Aigle) zum heraldischen Emblem der französischen Republik (und des späteren Kaiser-Reichs) bestimmte. Napoleon verband diesen Akt nicht nur mit der Begründung, das vielerorts noch prangende Lilien-Wappen der gestürzten Bourbonen-Dynastie (siehe dazu WIKIPEDIA) mit einem klassischen und somit populären Symbol zu ersetzen, das die Abschaffung der Monarchie versinnbildlichte, sondern war vor allem bestrebt, die Soldaten und Offiziere der französischen Armee mittels eines ehrenvollen Feld-Zeichens an seine Person zu binden und damit auf die Position des von ihm angestrebten Kaiser-Amtes einzuschwören. Ab Sommer 1804 verlieh Napoleon den "Adler der Republik Frankreich" - später den "Adler des Kaisers" - in einem sakral-ähnlichen Ritual nach dem Vorbild der römischen Imperatoren (siehe dazu auch Aquila) als höchste Auszeichnung an sämtliche französischen Garde- und Linien-Truppen, die sich in den Kriegen um die Verteidigung der Revolution (1789-1799; siehe dazu WIKIPEDIA) verdient gemacht hatten. Der prestige-trächtige "Aigle de drapeau" (Adler der Fahne), der ab dem Jahr 1805 die standarten-artigen Regiments-Fahnen (franz.: Drapeau) der meisten Bataillone und Eskadronen zierte und anfänglich auch im Feld präsent war, wurde in stilisierter Pose aus Bronze gegossen brachte ein Stück-Gewicht von rund zwei Kilogramm auf die Fahnnen-Stange. In Vorbereitung des Feld-Zuges gegen Preussen erließ Napoleon im Jahr 1806 jedoch die Weisung, das die Husaren und die Jäger zu Pferd sämtliche Adler im Depot zu belassen hatten, die Dragoner nur einen -, die Kürassiere drei Adler im Feld zeigen sollten. Dem entgegen beanspruchten diverse Regimenter der leichten Kavallerie die gleichen Rechte wie Dragoner und Kürassiere, überhörten den Befehl und führten mindestens einen Adler weiterhin voller Stolz (und wohl wie von Napoleon beabsichtigt) auch im s.g. Halbinsel-Krieg. Im Dezember 1811 erging dann die Weisung, dass pro Regiment nur noch ein Adler gezeigt werden sollte, der stets vom ersten Bataillon bzw. von der ersten Eskadron geführt wurde (wobei bereits viele Adler durch Teilungen bzw. Abgaben auch an neu errichtete Einheiten abgegeben worden waren). In Vorbereitung des Feld-Zuges gegen Russland erging dann per Dekret vom 1. März 1812 der strikte Befehl, sämtliche Fahnen in der Heimat zu belassen (was in Teilen wohl erneut "überhört" wurde, denn nachweislich waren diverse Fahnen der Kaiser-Garde in den Schlachten bei Smolensk (17./18. August 1812; siehe dazu WIKIPEDIA) und Borodino (7. September 1812; siehe dazu WIKIPEDIA) gesehen worden, wobei der Überlieferung nach kein Adler verloren ging; vielmehr wurde mindestens eine Fahne der Garde verbrannt, der Adler gerettet). Offiziell waren einzig die von Unteroffizieren (Porte-Fanion) getragenen farbigen, in der Regel unverzierten (von vielen Obristen jedoch nach eigenem Gutdünken gestalteten) Bataillons- bzw. Eskadrons-Fanions erlaubt, wobei die zweite Einheit regulär weiß, in weiterer Reihen-Folge rot, blau – und sofern vorhanden - grün und gelb zeigte. Dieses Dekret führte zur kuriosen Situation, dass bspw. die Regimenter der Mittleren und der Jungen Garde, die entweder dem Grenadier- oder Jäger-Corps angehörten und noch nicht über einen Adler verfügten, bis 1813 ausschließlich farbige Fanions führten, wobei die vorgenannten Bataillons-Farben hier auf die Regimenter übergingen (bspw. war dem Regiment "Fusiliers-Grenadiers" der Mittleren Garde anfänglich ein Stück von blauer -, nach Aufnahme der holländischen Grenadiere in die Garde von roter Farbe befohlen worden, die "Voltigeurs" der Jungen Garde trugen rote -, die "Tirailleurs" weiße; allgemein im Kanten-Maß von sechsundfünfzig Zentimetern Breite und fünfundsechzig Zentimetern Höhe. Im Jahr 1813 wurde das bereits im April 1812 befohlene neue Fahnen-Modell in der Truppe eingeführt: Zwar blieb die quadratische Grund-Form der Fahne mit einem Kanten-Maß von achtzig Zentimetern für die Kavallerie und hundert Zentimetern für die Infanterie erhalten, doch wurde das von den Bourbonen übernommene weiße Feld, das gegen Ende der Revolutions-Kriege in den Kanten mit roten und blauen Drei-Ecken verziert worden war, durch die bis heute geführte "Trikolore" ersetzt. Träger des Adlers (bzw. der ca. zweihundertfünfzig Zentimeter langen Fahnen-Stange) war in allen Regimentern in der Regel ein zum Offizier beförderter Soldat (Porte-Aigle) mit mindestens zehn Dienst-Jahren, der in wenigstens vier Schlachten mit Auszeichnung gekämpft hatte. Ihm standen zwei Sergeanten (zweiter und dritter Adler-Träger) zur Seite, die den Adler mit Hellebarden deckten. Diese Stücke waren mit Fanions von sechzig Zentimetern Länge und zwanzig Zentimetern Breite geschmückt waren. Der rechte Sergeant trug den Wimpel in rot mit weißem Regiments-Titel oder dem Schrift-Zug NAPOLEON, der linke weiß mit rotem Titel. Verstärkt wurde die Eskorte von weiteren sechs Unteroffizieren im Rang eines "Fourriers", in der Schlacht häufig auch von den "Sappeurs". ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
"Aigle de drapeau" (vor 1812) |
ALA |
AlaIm militärischen Sinn verstand man unter einer "Ala" (lat.: der Flügel, Plural: "Alae") zur Zeit der römischen Könige und der frühen Republik eine Abteilung von bewaffneten Kriegern, die anfänglich von den jeweiligen Verbündeten des Stadt-Staates von Rom gestellt und überwiegend vom "Fuß-Volk" formiert wurden. Aufgeteilt über beide Flügel der Schlacht-Ordnung einer römischen Legion war es Aufgabe der beiden "Alae", die Flanken der Aufstellung zu decken ("Ala sinistra"; der linke Flügel bzw. "Ala dextra"; der rechte Flügel). Mit dem Übergang zur Konsular-Republik um 510 v.u.Z., dem Aufkommen der s.g. "Reiter-Völker" bzw. der Bildung berittener Truppen (wobei domestizierte Pferde im antiken Europa militärisch bis dahin beinahe ausschließlich als Zug-Tiere für die Streit-Wagen Verwendung fanden), der erfolgreichen territorialen Expansion in die latinischen und italischen Gebiete und der Einteilung der römischen Bürger in Standes-Schichten ging der Begriff auf die römische Reiterei über, die anfänglich ausschließlich von der römischen Ober-Schicht (dem Stand des s.g. "Equester Ordo", lat.: der reitende Stand; siehe dazu "Equites", die Reiter; daraus allg. "Ritter") gebildet wurde. Zum Ende der Republik und in der Kaiser-Zeit wurde die "Ala" dann Bezeichnung für eine strukturierte und hierarchisch gegliederte Einheit der regulären römischen Kavallerie, gleich ob diese von Mannschaften römischer oder nicht-römischer Herkunft gebildet wurde. Schon die klassische griechische Phalanx wurde ab dem 6. Jahrhundert v.u.Z. in der Regel an den Seiten der Aufstellung von Reiter-Formationen gedeckt, die als schnell bewegliche Reserven hauptsächlich die Aufgabe hatten, mögliche Umfassungs-Angriffe des Gegners abzuwehren, verstärkend an den Brenn-Punkten einer Schlacht einzugreifen oder selbst Attacken zu reiten. Darüber hinaus wurde die Reiterei mit der Aufklärung und der Deckung der Marsch-Ordnung beauftragt und hatte die Verfolgung eines geschlagenen Gegners zu übernehmen. Der frühe Stadt-Staat von Rom konnte wohl schon im Jahr 750 v.u.Z. (nach der Vereinigung der "Hügel- und Berg-Römer") ein Miliz-Heer von etwa neunzig bis hundert Zenturien aufbieten, die von Bürgern des ersten Aufgebots im Alter zwischen achtzehn und sechsundvierzig Jahren formiert wurden. Hier entwicklete sich die berittene römische "Ala" aus der Klassen-Einteilung der römischen Bürger, die zur Mitte des 5. Jahrhunderts v.u.Z. für die Wahl-Berechtigung in der Volks-Versammlung, der Heeres-Versammlung und der Festsetzung der direkten Besteuerung (Zensus) nach Herkunft und Stand, Alter und Besitz in Standes-Gruppen zusammengefasst worden waren ("Comitia Centuriata"; siehe dazu WIKIPEDIA). Die hier erfassten Daten wurden ebenfalls Grundlage für eine Aufteilung sämtlicher waffenfähigen Bürger Roms in sechs Vermögens-Gruppen, von denen die unterste Klasse etwa zweitausendvierhundert leichtbewaffnete Veliten und die mittleren vier Klassen rund sechstausend schwerbewaffnete Hopliten für das römische Heer aufboten. Die Ober-Schicht der vermögenden Bürger bildete etwa sechs Hundertschaften, die zu Pferd und verteilt auf die beiden Flügel einer zum Kampf formierten Legion auch hier die ungeschützten Flanken deckten. Etwa im Jahr 500 v.u.Z. und so mit dem Beginn der Republik und den damit verbundenen Kriegen gegen die Völker der Italiker (bzw. Etrusker) wurde die Flanken-Deckung den Kontingenten der von Rom gewonnenen Vasallen übertragen. Anfänglich stand der Begriff "Ala" hier zusammenfassend für sämtliche Infanterie- und Kavallerie-Einheiten der Bundes-Genossen. Mit der Vergabe des römischen Bürger-Rechts an die Völker der italischen Provinzen und der Eingliederung der Krieger in die reguläre römische Legion, ging die Bezeichnung "Ala" auf die Reiterei der nicht-römischen Hilfs-Truppen über, die bevorzugt unter den Stämmen geworben wurden, die mit dem momentanen Gegner Roms verfeindet waren (siehe dazu "Auxilia"). Eine frühe Beschreibung der römischen Reiterei etwa zwischen dem 3. und 2. Jahrhundert v.u.Z. ist mit der Universal-Geschichte "Historai" des griechisch-römischen Geschichts-Schreibers Polybios (etwa 200 - 150 v.u.Z.; siehe dazu WIKIPEDIA) überliefert: Hier unterteilte sich eine "Ala" von nunmehr etwa dreihundert Reitern in zehn "Turmae" ("Turma"; lat.: der Schwarm) zu je drei "Decuriae" (von "decem"; lat.: zehn, somit die Zehner-Schaften). Diese Formation wird auch in den Quellen bzgl. der Militär-Reformen des Gaius Marius (um 158 - 86 v.u.Z.; siehe dazu WIKIPEDIA) bestätigt. Über die Struktur und Gliederung der Reiter-Einheiten zu Zeiten der mittleren und späten Republik ist wenig bekannt. Nach gegenwärtigen Quellen verfügte die s.g. "Konsular-Armee", ein Verband, der in der Regel befristet bzw. für die Dauer eines Feldzuges aus mindestens zwei Legionen gebildet und dem Kommando eines "Konsuls" unterstellt wurde (siehe dazu Konsular-Legion), über eine Reiter-Einheit von insgesamt etwa eintausend "Equites", die entweder über die beiden Legionen verteilt oder geschlossen eingesetzt werden konnten. Diese "Ala milliaria" (von "militare"; lat.: Kriegsienst leisten, was vermuten lässt, dass es sich hier um eine Einheit römischer oder römisch-latinischer Kriegsdienst-Leistender handelte) gliederte sich in vierundzwanzig "Turmae", von denen zwanzig den jeweils zehn Kohorten der beiden Legionen beigegeben waren, und vier Elite-Turmae ("Equites extraordinarii"), die beinahe ausschließlich für Aufklärungs- und Eskorten-, Boten- und vor allem Leib-Wachen-Dienste bereit standen (siehe dazu auch "Speculatores"). Zusammen mit den beiden ersten bzw. den Elite-Kohorten der zwei Legionen ("Pedites extraordinarii") entwickelten sich hier die Anfänge der legendären Prätorianer-Garde. Gaius Iulius Caesar (100 – 44 v.u.Z.; siehe dazu WIKIPEDIA) verstärkte seine Legionen grundsätzlich mit Auxiliar-Truppen, die ausschließlich von leicht- und/oder schwer-bewaffneten Reitern nicht-römischer Herkunft gebildet wurden. Diese "Ala quingenaria" ("quinaria"; lat.: fünf enthaltend) der "Auxilia" umfasste rund fünfhundert Reiter, die in sechzehn "Turmae" zu jeweils drei "Decuriae" aufgeteilt waren. Somit hatte die "Ala" etwa zur Zeiten-Wende eine planmäßige Mannschafts-Stärke von insgesamt vierhundertachtzig Reitern und war damit ebenso stark wie eine Kohorte der römischen Infanterie. In der Übergangs-Phase der späten Republik zur Kaiser-Zeit, insbesondere ab der Herrschaft des Augustus (63 v.u.Z. – 14 u.Z.; siehe dazu WIKIPEDIA) und dem Auf- bzw. Ausbau eines "Stehenden Heeres" , muss es verschiedene Strukturen und Gliederungen der Reiter-Formationen gegeben haben. Gesichert ist, dass Augustus jeder Legion die Aufstellung von Reiter-Abteilungen befohlen hat, wobei einige Quellen eine Formation von vier "Turmae" mit insgesamt einhundertzwanzig Reitern nennen, die jedoch nur in Ausnahmen im Rahmen einer Schlacht eingesetzt wurden, sondern vielmehr mit den voran beschriebenen Elite-Diensten betraut waren (in wieweit diese vier "Turmae" identisch mit den vorbeschriebenen vier Elite-Einheiten der "Equites extraordinarii" sind, ist fraglich, retrospektiv jedoch naheliegend). Hingegen beschreibt Publius Flavius Vegetius Renatus, ein Kriegs-Theoretiker des 4. Jahrhunderts (Daten unbekannt, siehe dazu WIKIPEDIA), in seinem Haupt-Werk "Epitoma rei militaris", dass Augustus jeder Legion seiner Armee eine Truppe von siebenhundertsechsundzwanzig "geharnischten Reitern" zur Seite gestellt hat. Diese Legions-Reiterei ("Equites Legionis") untergliederte sich in zweiundzwanzig "Turmae" zu je dreißig "Equites", die je von einem "Decurio" geführt wurden. Als Standarte zeigte jede "Turma" annehmbar ein eigenes "Vexillum"; die "Ala" selbst führte als Feldzeichen ein "Signum". Kommandeur der "Ala" war ein Offizier im Rang eines "Praefectus Cohortis", der in der Regel in der römischen Legion zuvor als Zenturio ausgebildet und vom Kaiser aufgrund seiner Verdienste befördert worden war. Andere Quellen nennen als Führer der Legions-Kavallerie einen "Tribunus semestris" (lat.: halbjährlich, was ein wechselndes oder zumindest befristetes Kommando vermuten lässt). Als Stellvertreter fungierte der "Decurio Princeps" (lat.: der Erste), der die "Ala" im täglichen Dienst -, in der Schlacht-Ordnung annehmbar den linken Flügel der Aufstellung befehligte (Polybios nennt hier auch den "Optio", ein Titel, der jedoch mehr eine Dienst-Stellung als eine Rang-Klasse bezeichnet). Darüber hinaus wird in späteren Quellen noch ein "Curator" erwähnt, der annehmbar in der Stellung eines Feldwebels diente. Dazu mindestens noch zwei Trompeter (siehe dazu "Tubicen"), die für die Signal-Gebung nach diversen Quellen einen "Lituus" verwendeten. Die Gliederung der "Ala" in elf Doppel-"Turmae" bietet Raum für eine These: Standardmäßig unterteilte sich eine römische Legion von der späten Republik bis zur hohen Kaiser-Zeit in zehn Kohorten, deren erste Kohorte vielen Beschreibungen nach (spätestens ab Augustus) doppelt so stark war, wie die übrigen Einheiten. Dem gegenüber stand jedoch die Praxis vieler römischer Feldherren, Legaten und Statthalter, nach dem Vorbild ihres Imperators eine eigene Leib-Garde (Praetorianer) zu errichten, die als Elite-Kohorte in der jeweiligen Residenz Wach- oder Eskorten-Dienste verrichtete bzw. während eines Feldzuges als zusätzliche Kohorte in die reguläre Legion eingereiht wurde (und so die erste Kohorte verstärkte). Neben diesen "Garden zu Fuß" werden auch Reiter-Truppen erwähnt, die als "Equites singulares" bezeichnet und als "Garden zu Pferd" beschrieben wurden, die einzig dem Befehl des Kaisers bzw. Statthalters oder Legaten unterstanden. So sich die reguläre Legion zur Kaiser-Zeit in zehn "Linien"- und eine Elite-Kohorte untergliedern würde, kämen auf jede Kohorte zwei "Turmae", womit die Struktur der gesamten Legion wieder dem von den Römern angestrebten Ideal eines leicht zu übertragenden, unkompliziert zu berechnenden und somit allgemeingültigen Schemas folgen würde. Darüber hinaus wird diese These auch durch die Tatsache unterstützt, dass die Errichtung eines Stand-, Marsch- oder Kohorten-Lagers ("Castellum" siehe dazu auch "Castra") nach einem festen Prinzip erfolgte, und das Kohorten-Lager selbst ab Mitte des 1. Jahrhunderts von einer Kohorte samt der beiden ihr zugehörigen "Turmae" belegt wurde (siehe dazu ausführlich die "These zur 11. Kohorte"). Im 2. Jahrhundert wurde die vorbeschriebene Gliederung der Reiterei wieder aufgegeben. Die einzelnen "Alae" wurden mehr und mehr nach der jeweils verwendeten Haupt-Waffe (bspw. Bogen-Schützen (siehe dazu "Sagittarius"); leichte bzw. schwere Lanzen-Reiter, siehe dazu "Hastilarius") oder nach der Art der Panzerung (siehe dazu "Clibanarius" bzw. "Catafractarius") geordnet und in Friedens-Zeiten in eigenen Kohorten-Lagern stationiert, die in regelmäßigen Abständen entlang des "Limes" lagen. Hier waren die Reiter mit Patrouillen- bzw. Aufklärungs-Diensten beauftragt, konnten aber im Fall eines Einsatzes auch schnell zu einer größeren Streit-Macht zusammengezogen werden. Zum gegenwärtigen Stand konnten auf dem Gebiet des ehemaligen römischen Imperiums etwa achtzig "Ala quingenaria" und sieben "Ala milliaria" nachgewiesen werden. ... mehr zum Thema: ROM - von Legionären & Legionen ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Römische Reiterei |
ANDDreispitz aus der Zeit des amerikanischen Unabhängigkeits-Krieges. |
"Androsman"Als "Androsman" wird eine hybride Form des drei- bzw. zwei-spitzigen Hutes ("Cocked Hat") bezeichnet, dessen abgerundete Vorderseite beidseitig rückwärts gebogen und mäßig nach unten geschwungen zur steifen und gerade aufgeschlagenen Hinterseite verlief. Die Art des Krempen-Aufschlages kam etwa zur Mitte des 18. Jahrhunderts unter Offizieren der Britischen Armee auf und wurde schnell von Offizieren anderer europäischer Armeen übernommen. Populärstes Modell dieses Typs ist der s.g. "Napoleon-Hut", der allgemein als Zweispitz eingeordnet wird. Aktuell tragen noch die italienischen Carabinieri eine Kopf-Bedeckung dieser Art. ... zurück zum Register |
Hut des Admirals Horatio Nelson. |
ANG |
Angriff(engl.: Attack; franz.: Attaque; russ.: Атака) In der Betrachtung gewaltsamer zwischen-menschlicher Konflikte sind semantisch grundsätzlich zu unterscheiden:
In der Betrachtung historischer Konflikte ist der Umstand beachtenswert, dass dem militärischen Angriff oftmals ein verbaler oder physischer Angriff auf eine Person oder eine Personen-Gruppe vorausging, wobei der militärische Angriff bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Detail wiederum überwiegend durch physische Angriffe im Rahmen von Kämpfen "Mann gegen Mann" gekennzeichnet wurde. In archaischen bzw. autokratisch-patriarchalischen Kulturen führte (und führt) die "Beleidigung" von bestimmenden ideellen Ehr-, Moral-, Wert- und/oder Religions-Auffassungen häufig zu "Rache-Zwängen", die in der Regel nur in Form einer gewaltsamen Auseinandersetzung "befriedigt" werden konnten (und können). Vorbereitung und Verlauf derartiger Konflikte werden dabei nach wie vor von rituell zelebrierten Drohungen und Verwünschungen bzw. gezielten demagogischen Diffamierungen, Verleumdungen und Verhetzungen unterstützend begleitet und werden in Folge oftmals über Generationen durch die s.g. "Blut-Rache" bzw. die "Erb-Feindschaft" weiter getragen. Hintergründe gewaltsamer Auseinandersetzungen sind jedoch nur im seltensten Fall ideelle Interessens-Gegensätze, die von den Konflikt-Parteien lediglich zur ideologischen Beeinflussung missbraucht werden. Tatsächlich liegen die Ursachen der meisten gewaltsamen Konflikte im Vormacht-Streben einzelner Personen bzw. von Personen-Gruppen mit sich ergänzenden Interessen. Wissenschaftlich werden die vielfältigen Ursachen und Begründungen gewaltsamer Auseinandersetzungen in der Konflikt-Forschung analysiert. Bemerkenswert ist dabei der Umstand, dass Kriterien, die in der Kriminalistik im Bereich "Grund des tätlichen Angriffs" angeführt werden, beinahe identisch mit den Kategorien sind, in die die militär- bzw. kriegsgeschichtliche Forschung die Ursachen kriegerischer Auseinandersetzungen einzuordnen versucht (siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA). |
"Achilles vs. Hector" |
Angriff (physischer Art)Im juristischen Sinn versteht man unter einem physischen Angriff in erster Hinsicht eine Tätlichkeit (Gewalttat), die von einer Person gegen eine andere Person im Rahmen eines "interpersonalen Konflikts" (einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen mindestens zwei Personen) ausgeübt wird. Dazu zählen in erster Linie alle Arten von Schlägen und Tritten sowie Verletzungen, die infolge des Einsatzes s.g. Gebrauchs-Waffen zustande kommen. Strafrechtlich relevant ist dabei primär die Frage, ob eine Tätlichkeit im Rahmen eines Angriffes oder einer Verteidigung zur Abwehr eben dieses Angriffs erfolgte bzw. als Gegen-Angriff zu werten ist, wobei in Fällen einer Notwehr wiederum zu klären ist, ob die hier ergriffenen Maßnahmen zur Abwehr eines Angriffs gerechtfertigt und angemessen waren. Allgemein ist ein physischer Angriff die Eröffnung oder ein Bestandteil eines Zwei-Kampfes, der unbewaffnet oder bewaffnet ausgeführt werden kann. Praktisch wird die Ausführung eines spezifischen Angriffs im Rahmen einer sportlichen Übung einstudiert oder im Verlauf einer militärischen Ausbildung vermittelt und in s.g. "Figuren" methodisch exerziert bzw. "gedrillt". Für den Nah-Kampf wurden schon in der ritterlichen Kampf-Schule neben den klassischen Kampf-Sportarten wie das Ringen oder der Faust-Kampf vielfältige Methoden des Angriffs oder der Verteidigung mit diversen Arten von Blank-Waffen geübt. Hervorzuheben ist das Phänomen, dass gerade ein Zwei-Kampf im "finsteren" Mittelalter von einer Vielzahl von Regeln bestimmt wurde, deren Missachtung zu einer schwerwiegenden Ächtung des Verursachers führen konnte und die unter heutigen Aspekten unter dem zusammenfassenden Begriff "Fairness" fallen würden (und bis in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts Geltung in jeder Schulhof- oder Kneipen-Schlägerei hatten). Friedliche Vergleichs-Möglichkeiten waren und sind bspw. im Verlauf sportlicher Wett-Kämpfe oder kriegerischer Kampf-Spiele wie dem Turnier oder dem Manöver gegeben. Einem besonderen Reglement unterlagen die Angriffe bei s.g. "Ehren-Händeln" (auch Duell, im Sinne eines Zwei-Kampfes). In Deutschland wird grundsätzlich jeder Angriff, der die körperliche (physische und psychische) Unversehrtheit einer Person beeinträchtigt oder schädigt, strafrechtlich verfolgt (Körper-Verletzung, wobei auch mündliche Beleidigungen oder sonstige Verunglimpfungen als Angriff auf die Person gewertet werden können). Strafrechtlich verschärfende Umstände treten ein, wenn ein Angriff aus dem Hinterhalt und/oder unter Zuhilfe-Nahme von Waffen oder waffenähnlichen Gegenständen eingeleitet bzw. ausgeführt wird, da hiermit bereits der Vorsatz zur eigentlichen Tätlichkeit als erfüllt gesehen werden kann (gefährliche Körper-Verletzung). Straf-verschärfend sind ebenfalls s.g. "Präventiv-Angriffe", die mit dem Vorsatz erfolgen, eine wahrgenommene oder angenommene Bedrohung bereits vor einem möglichen Angriff abzuwehren bzw. alle Arten von Tätlichkeiten, die unter der Rechtfertigung einer s.g. "Selbst-Justiz" erfolgen, da für alle Fälle der Gefahren-Abwehr in Deutschland grundsätzlich Autoritäten zuständig sind, die vom Staat dazu ermächtigt sind, die öffentliche Ordnung und Sicherheit auf der Basis des geltenden Rechts zu wahren bzw. durchzusetzen. Besondere Umstände gelten somit für Angriffe und alle Arten von Selbst-Verteidigung, die unter dem Tat-Vorwurf des "Widerstands gegen die Staatsgewalt" zur Anzeige kommen. Darüber hinaus können auch gewaltsame Aktionen als Angriff gewertet werden, die gegen s.g. "Rechts-Güter" gerichtet sind (Sach-Beschädigung). |
"Das Ist der Notstand wen zwen über ain Sind" |
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Angriff (militärischer Art)... auch Offensive Im militärischen Sinn versteht man unter einem Angriff allgemein eine offensiv-taktische Operation zur gewaltsamen Durchsetzung strategischer Ziele (siehe Strategie und Taktik). Zielsetzung eines Angriffs ist in erster Linie die Erweiterung des eigenen politischen und wirtschaftlichen, kulturellen und/oder religiösen, militärischen und/oder hoheitlichen Einfluss-Bereiches bei gleichzeitiger Festsetzung, Schwächung, Entmachtung oder Vernichtung gegnerischer Kräfte, wobei der Gegner einen Angriff bis zur Mobilisierung der eigenen Armee mit hinhaltenden Defensiv-Operationen (siehe dazu Verteidigung) abzuwehren versucht. In der Regel wird ein militärischer Angriff von Einheiten und Verbänden einer Armee vorgetragen, die damit dem Ideal eines Einsatzes "Verbundener Waffen" folgt. Diverse Quellen aus der Geschichte belegen jedoch auch Angriffs-Operationen paramilitärischer oder irregulärer Einheiten eines Gegners oder einer noch verdeckt agierenden dritten Partei, die mit ihrem Wirken (Anschläge und Attentate, Sabotage und Diversion) bestrebt waren, günstigere Voraussetzungen für den dann erfolgenden eigentlichen militärischen Angriff zu schaffen. Zu unterscheiden sind Angriffe als...
Darüber hinaus ist in den letzten Jahren mehr und mehr das Phänomen militärischer Angriffe unter der Direktive "Durchsetzung demokratischer und freiheitlicher Grundwerte" oder "Schutz von nationalen Minderheiten" zu beobachten. Einem militärischen Angriff gehen in der Regel umfangreiche Vorbereitungen und Planungen auf der Ebene der nächst höheren Hierarchie voraus. Dazu gehören:
In der Ausführung eines militärischen Angriffs unterscheidet man den:
Auf einen militärischen Angriff erfolgen in der Regel verschiedene Defensiv-Maßnahmen, die unter dem Oberbegriff Verteidigung zusammengefasst werden. Ging dem eigentlichen militärischen Angriff noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in der Regel eine "Kriegs-Erklärung" voraus, sind gegenwärtig zunehmend Angriffe auf souveräne Staaten zu beobachten, die als "Schläge" (mehrheitlich s.g. "Luft-Schläge", überwiegend mit modernen Kampf-Flugzeugen bzw. Drohnen ausgeführt) bezeichnet werden, wobei der völker- bzw. kriegs-rechtliche Status derartiger Operationen oftmals zweifelhaft gesehen wird. ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Varus-Schlacht (idealisiert) |
ANS |
AnscheinswaffeAls Anscheinswaffe werden sämtliche Gegenstände bezeichnet, die auf Grund ihrer Form oder Gestaltung augenscheinlich die Merkmale einer typischen Waffe aufweisen bzw. "auf den ersten Blick" mit einer Waffe verwechselt werden können. Dazu zählen primär Nachbildungen (Repliken), die zwar nicht im funktions- und/oder kampf-technischen Sinn als Waffe gelten, jedoch dem Erscheinungs-Bild einer Waffe entsprechen oder täuschend ähnlich sind, sowie Prunk- oder Dekorations- bzw. Zier-Waffen (Sammler-Stücke), die zwar ursprünglich als Waffe gefertigt -, jedoch in ihrer technischen Funktion oder in ihrem physischen Effekt unbrauchbar gemacht wurden, jeoch noch über eine psychische Wirkung verfügen (Bedrohung, Einschüchterung etc.). Sekundär gelten auch sogenannte Theater- oder Spielzeug-Waffen (insbesondere s.g Softair-Waffen) als Anscheinswaffen, wenn sie eine der vorgenannten Bedingungen erfüllen. Schein- oder Anscheinswaffen dürfen in der Öffentlichkeit bzw. außerhalb eines befriedeten Besitztums nur "... in einem verschlossenen Behältnis, nicht zugriffs- und nicht schussbereit, transportiert werden" (siehe dazu § 42a Nr.1 Waffengesetz). Besondere Ausnahmen bestehen für sogenannte Brauchtums- oder Knall-Waffen, die nur mit vorher einzuholender Erlaubnis im Rahmen von Veranstaltungen (siehe Reenactment) in der Öffentlichkeit vorgeführt werden dürfen. ... mehr zum Thema: KATEGORISIERUNG der Waffen ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Anscheinswaffe (Polizei-Foto), Replik einer "Smith & Wesson" |
ANT |
AntikeDer Begriff Antike (von lat.: "Antiquus"‚ alt, altertümlich, vorherig) bezeichnet einen etwa 1.500 Jahre währenden Zeit-Abschnitt in der Entwicklungs- und Kultur-Geschichte der Menschheit, in dem bestehende Einzel-Kulturen mit eigenen ethnischen, religiösen und kulturellen Traditionen ineinander aufgingen oder von einer benachbarten, bestimmenden Zivilisationen assimiliert oder in diese integriert wurden; der somit als Höhepunkt des Altertums gesehen wird. Historisch liegen hier der Ursprünge der s.g. abendländischen Kultur. Räumlich-territorial umfasste bzw. prägte die Antike weitestgehend sämtliche Mittelmeer-Anrainer und den Großraum Vorder-Asiens; zeitlich erstreckte sich die Epoche etwa vom sog. archaischen Zeitalter mit Beginn des 8. Jahrhunderts v.u.Z. bis zur zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts u.Z. (Untergang des West-Römischen Reiches im Jahr 480). Bestimmt wird diese Spanne u.a. von:
... mehr zum Thema: Rubrik "Epochen" (Antike)... ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Karte des Pomponius der um 44 u.Z. bekannten Welt |
ANT |
Antrete-OrdnungForm der militärischen Aufstellung, die eine Einheit auf Befehl eines kommandierenden Offiziers zur Realisierung einer bestimmten Maßnahme einnimmt bzw. formiert. In der Regel wird die Antrete-Ordnung im offiziellen Exerzier-Reglement einer Armee angeordnet, da detailliert beschrieben und im Rahmen der Grund-Ausbildung vorgestellt, vermittelt und regelmäßig geübt (exerziert), bis die hierfür einheitlich festgesetzten Normen (Zeiten und Formationen) erreicht werden. Die einzelnen Antrete-Ordnungen bestimmen den Ort, an dem eine Einheit anzutreten hat, und die jeweilige Position, die jedes Mitglied einer Einheit je nach Rang-Klasse, Dienst-Stellung, -Alter oder -Jahr, aber auch Bewaffnung bzw. Ausrüstung oder Größe des einzelnen Soldaten einzunehmen hat. Ebenfalls haben Besatzungen oder Bedienungen von militärischem Gerät vorgeschriebene Positionen, die sie im Rahmen einer Antrete-Ordnung an der jeweiligen Technik einzunehmen haben. Die jeweilig befohlene Antrete-Ordnung ist primär abhängig von der beabsichtigten Zielsetzung (bspw. die Präsentation einer Einheit im Rahmen der Vorbereitung oder Ausführung einer Parade, der Vornahme einer Inspektion, die Erteilung von Befehlen oder Instruktionen bzw. die Vorführung einer Demonstration im Rahmen der Ausbildung), sekundär von der Anzahl der Soldaten, die in der befohlenen Ordnung antreten. Kleinere Einheiten in der Stärke von einer Gruppe von 10 bis 12 Soldaten treten allgemein in der "Linie zu einem Glied" oder in "Reihe" (siehe dazu Linear-Aufstellung) an – größere Abteilungen bis zur Stärke eines Zuges oder einer Kompanie formieren die "Linie zu drei Gliedern" oder die "Marsch-Ordnung". Einheiten ab der Größe eines Bataillons treten in der Regel im offenen Karree an; das Regiment formiert die sogenannte "Breit-Kolonne" (siehe dazu Kolonnen-Taktik). ... zurück zum Register |
Antrete- und Marsch-Ordnung |
ANTSchau-Bild einer Blide.
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AntwerkUnter dem Begriff "Antwerk" (auch "Antwerc"; von lat. Präfix: "ante- (bzw. anti-)" - gegen, vor, voraus) wurden im mittelalterlichen deutschen Sprach-Raum sämtliche Kriegs-Maschinen und Kriegs-Gerätschaften bezeichnet, die in irgendeiner Art oder Weise im Rahmen der Kriegs-Führung – ortsfest oder mobil – offensive oder defensive, provisorische oder zweckbestimmte Verwendung gefunden haben. In der Regel kam das Antwerk im Rahmen einer Belagerung vor oder innerhalb einer Befestigung zum Einsatz. Zusammen mit den jeweiligen Bedienungen bzw. Mannschaften der einzelnen "Stücke" bildete das Antwerk bis zur Verbreitung der Feuer-Rohre die sog. "Arkeley". ... mehr zum Thema: KOMPENDIUM der Waffenkunde - Antwerk ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
"Siège du château de Schwanau par les Strasbourgeois en 1333"
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APP |
AppellIm militärischen Sinn versteht man unter einem Appell eine Form der organisierten Versammlung, zu der eine Einheit in Teilen oder in Gänze auf Befehl eines kommandierenden Offiziers in Vorbereitung bzw. zur Einweisung oder zur Realisierung einer bestimmten Maßnahme zusammengerufen wird. Historisch ist der Appell (von franz.: Appelle; der Ruf) eine Art der Alarmierung, der die Angehörigen von Einheiten oder Verbänden eines Heeres, einer Miliz oder die Bedienung(en) von militärischem Gerät bzw. die Besatzung eines Schiffes auf eine besondere Situation vorbereitet und an fest bestimmten Sammel-Punkten zusammenruft. Traditionell wird der Appell durch ein bestimmtes melodisches Fanfaren-, Trompeten- und/oder rhythmisches Trommel-, ab dem 19. Jahrhundert zunehmend auch Pfeifen-Signal (siehe dazu auch militärische Signale) eingeleitet. Auch wurden und werden Truppen, die sich infolge von militärischen Operationen im Gelände zerstreut haben, mittels visueller oder akustischer Signale zum Sammeln gerufen. In der Regel treten die Angehörigen einer Einheit mit dem Eintreffen am Sammel-Punkt bzw. in Vorbereitung des Appells in einer bestimmten, hierarchisch gegliederten Ordnung zusammen (siehe dazu auch Aufstellung), die im Rahmen der Ausbildung eingeübt bzw. einexerziert wurde. Mit dem Aufkommen der s.g. "Stehenden Heere" im 17. Jahrhundert und der damit einhergehenden Einquartierung in Form von Garnisonierung oder Kasernierung wurde der Appell mehr und mehr zum Begriff der morgendlichen Versammlung zur Kontrolle der Vollzähligkeit. Im Rahmen eines Appells hat der Kommandeur einer Einheit Gelegenheit, bspw.:
Im militärischen Alltag eröffnet üblicherweise der Morgen-Appell den Tages-Ablauf. Zur Bekanntgabe des Tagesdienst-Planes versammeln sich hierzu sämtliche Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere einer bestimmten Einheit auf einer festgelegten Fläche (in der Regel der Appell-Platz) in der jeweils befohlenen Antrete-Ordung. In der Regel wird hier eine Aufstellung gewählt, die es jedem Dienstgrad (siehe militärische Rang-Klassen) aus der Distanz ermöglicht, ihre jeweils vorgesetzten Offiziere zu sehen und die von ihnen übermittelten Meldungen und Befehle zu hören. Kleinere Einheiten bis zur Stärke eines Zuges werden hierfür die "Linie zu drei Gliedern" formieren (siehe dazu Linear-Taktik), wobei die kommandierenden Offiziere vor der Front der Truppe stehen. Größere Abteilungen ab Stärke einer Kompanie (bzw. Batterie oder Eskadron bzw. Schwadron) treten im offenen Karree an, wobei hier die kommandierenden Offiziere entweder im Zentrum oder an der offenen Seite der Aufstellung stehen. Zu einem Regiments-Appell werden die einzelnen Kompanien in Marsch-Ordnung herangeführt, schwenken in Marsch-Kolonne auf den Appell-Platz und bilden hier eine sogenannte "Breit-Kolonne" (siehe dazu Kolonnen-Taktik), in der sämtliche Kompanien mit ihren Offizieren an der Spitze in einer Front nebeneinander stehen. ... zurück zum Register |
Appell-Formation |
AQU |
Aqua Helvetica(heute Baden im Kanton Aargau - Schweiz) Römische Siedlung des 1. Jahrhunderts u.Z. und Thermal-Bad des Militär- und Verwaltungs-Standorts "Vindonissa" (heute Windisch; siehe dazu "Google-Maps"). ... siehe auch: Römische Siedlungen (Liste) ... mehr zum Thema: ROM - von Provinzen & Siedlungen ... zurück zum Register |
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AQU |
Aquae Granni(lat.: Bäder des Granus) Römische Siedlung des 1. Jahrhunderts u.Z., die von den Römern nach dem keltischen Gott "Granni" (Bewahrer der Gesundheit und Förderer der Heilung) benannt wurde. Der ursprünglich keltische Name der Siedlung Ahha (sprich Acha) bedeutet Quelle und nimmt damit Bezug auf die vielen heißen Quellen, für die Aachen (siehe dazu "Google-Maps") schon in der Antike europaweit bekannt war. Mit dem Vorstoß der römischen Legionen zur Rhein-Grenze wurde auch die Region zwischen Maas, Eifel und Ardennen Teil der Provinz "GERMANIA MAGNA" (siehe römische Provinzen) und damit hoheitliches Gebiet des "Imperium Romanum". Um die unterworfenen Völker wenigstens in religiösen Belangen friedlich zu stimmen (wohl auch für den Fall des Falles), übernahmen die Römer einfach die Götter-Welt ihrer neuen Untertanen und setzten sie mit Gestalten ihrer eigenen Mythologie gleich. Durch die Gleichsetzung Granns mit Apollon (auch Phoebus, dem schönen, jungen griechischen Gott des Lichts), begegneten sich in Aachen Germanen, Kelten und Römer friedlich. Als Thermal-Bad wurde Aachen besonders von den Römern geschätzt. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde die Stadt attraktives Zentrum für Handel und Gewerbe. Im 8. Jahrhundert erhob Karl der Große Stadt und Umgebung zur Pfalz. ... siehe auch: Römische Siedlungen (Liste) ... mehr zum Thema: ROM - von Provinzen & Siedlungen ... zurück zum Register |
Römer entdecken die heißen Quellen bei Aquae Granni |
AQU |
AquilaDie "Aquila" (lat.: der Adler) ist das wohl populärste Feld-Zeichen (siehe dazu auch "Signum") einer römischen Legion. In Anlehnung an die griechische Mythologie, in der der Adler Begleiter und Bote des Gottes Zeus war, wurde der Adler in der römischen Religion Symbol des obersten Gottes Jupiter; in der Legion somit zum göttlichen Schutz-Heiligtum. "Von allen uns bekannten Vögeln ist der Adler der edelste und wegen seiner Kraft ungewöhnlichste", erklärte der römische Geschichts-Schreiber Plinius (siehe dazu WIKIPEDIA die Wahl des Vogels zum Symbol und Wappen-Tier der römischen Staats-Macht. Der göttliche Greif-Vogel versinnbildlichte die durch Jupiter gewährte Macht und Stärke und somit den Anspruch Roms auf die von den Göttern gewollte Vorherrschaft des Stadt-Staates. Belegt mit Attributen wie mutig und wehrhaft, weitblickend, frei und tapfer wurde das Abbild des Adlers gegen Ende des 2. Jahrhunderts v.u.Z. vom römischen Militär-Reformer Gaius Marius (um 158 - 86 v.u.Z.; siehe dazu WIKIPEDIA) auch als Feld-Zeichen des Heeres eingeführt, zwischen 104 und 102 v.u.Z. erstmals verliehen und anfänglich neben den vier bereits bestehenden göttlichen Tier-Symbolen (Wolf, Minotaurus, Pferd und Eber) als richtungsweisendes Signum der Marsch- oder Schlacht-Ordnung voran getragen. Mit dem Aufstieg der Republik (siehe dazu "Imperium Romanum") wurde dem Adler offensichtlich immer größere Bedeutung beigemessen. Annehmbar blieben die übrigen Tier-Symbole von nun an im Lager zurück (zumindest werden Abbildungen auf den erhaltenen Reliefs immer seltener). Gesichert ist, dass zu Ehren sämtlicher Feld-Zeichen in der Garnison oder im Feld-Lager (siehe dazu auch "Castra") ein tempel-artiger Bau errichtet wurde ("Aedes signorum" oder "Domus signorum"; siehe dazu Fahnen-Heiligtum), in dem der Adler der Legion als höchstes Heiligtum neben dem "Imagio" mit sämtlichen "Vexilla" der Kohorten, Manipel und Zenturien bzw. den "Signa" der "Ala" und der "Auxilia" samt der Truppen- bzw. Kriegs-Kasse aufbewahrt wurden und die neuen Rekruten ihren Treue-Schwur (siehe Vereidigung) leisteten. Umgangssprachlich wurde der Dienst in der römischen Legion von den Legionären als "Sub aquila" bezeichnet, was mit "unter dem Adler" übersetzt werden kann. Geweiht wurde das Feld-Zeichen annehmbar im Rahmen eines religiös-zeremoniellen Rituals. Anschließend wurde es vom Senat bzw. später vom Kaiser persönlich an den zum Legaten erhobenen "Tribun" übergeben, der es symbolisch seiner Legion anvertraute, in dem er aus der Gruppe der tapfersten "Immunes" oder "Principales" einen Mann zum Träger des Adlers erhob. Das Amt des "Aquilifer" (lat.: Adler-Träger), der als "Duplicarius" doppelten Sold erhielt, somit annehmbar zu den Unteroffizieren gehörte, innerhalb der Legion jedoch das gleiche Ansehen wie die höchsten "Centuriones" genoss, war somit für die Mannschaften Ansporn und höchste Auszeichnung zugleich. Der Tag, an dem die Legion ihren Adler erhalten hatte, wurde als "Dies natalis aquilae" (lat.: Geburtstag des Adlers) jährlich gefeiert. Geführt wurde der Adler stets bei der ersten Kohorte, die annehmbar die Elite einer Legion bildete. Der Verlust des Feld-Zeichens galt als größte Schande für die gesamte Legion, weswegen nicht nur jeder Legionär es als oberste Pflicht sah, einen Angriff auf das Feld-Zeichen (und somit auf Rom) abzuwehren, sondern dem Adler-Träger selbst noch eine Leib-Wache zur Seite gestellt wurde (siehe "Exubatio ad signa"), die den Adler samt Adler-Träger mit ihrem Leben verteidigten bzw. das Feld-Zeichen weiter führten. Obwohl bislang keine originalen Stücke überliefert sind, gibt es diverse Quellen, die Aussehen und Größe eines römischen Adlers darstellen bzw. beschreiben. In der Regel thronte der aus Gold oder Silber bzw. Bronze gefertigte (und in dieser Art anschließend vergoldete) Adler auf einem Blitz-Bündel bzw. auf einem Donnerkeil; beides Stücke, die in der römischen Mythologie die Haupt-Waffen des Kriegs-Gottes Mars darstellen. Es ist anzunehmen, dass die Skulpturen im Hohlguss-Verfahren hergestellt wurden oder als Hohl-Figuren gearbeitet waren, denn neben dem ideellen Wert hätte eine Ganz-Metall-Figur aus Gold ein Gewicht von mindestens vier bis sechs Kilogramm (etwa eintausend "Solidi", heute rund zweihunderttausend Euro), was bei allem Prestige für den Träger auf Dauer eine ziemliche Belastung gewesen wäre. Der Überlieferung nach waren einige Modelle mit einem Lorbeer-Kranz geschmückt oder auch ausgezeichnet, wobei die eigentlichen Auszeichnungen (siehe dazu "Dona militaria") an den Feld-Zeichen der Kohorten bzw. Zenturien gezeigt wurden. Die Skulpturen wurden auf einer hölzernen Schäftung montiert, die mit zwei Hand-Griffen für den Träger und einem Lanzen-Schuh für das Einrammen im Boden ausgestattet war. Annehmbar konnte diese Konstruktion auch in einen sogenannten "Fahnen-Schuh" eingeschoben bzw. an einem Bandoliers getragen werden, was dem Adler-Träger während des Marsches eine deutliche Erleichterung verschafft hätte. Abgelöst wurde der Adler als Feld-Zeichen der römischen Legion der Legende nach im Jahr 312 u.Z. durch das sogenannte "Labarum". Vom antiken Rom ausgehend, wurde der Adler als heraldisches Wappen-Tier bald zum Staats-Symbol unzähliger Territorial-Mächte. Das Ritual der persönlichen Verleihung eines "Adlers" wurde von Kaiser Napoleon Bonaparte im Jahr 1804 wiederbelebt. ... mehr zum Thema: ROM - von Legionären & Legionen ... zurück zum Register |
Rekonstruktion eines Adlers der römischen Legion |
ARC |
ArcuitusRömischer Bogen-Schütze (siehe dazu Sagittarius). ... mehr zum Thema: ROM - von Legionären & Legionen ... zurück zum Register |
"Sagittarius" um 150 v.u.Z. |
ARI |
ArialbinnumAusgrabungsgebiet am Stadtrand von Basel. Das Gebiet des heutigen Basel (siehe dazu "Google-Maps") ist nachweisbar schon seit rund 300.000 Jahren besiedelt. Etwa um 150 v.u.Z. errichteten hier keltische Rauriker eine befestigte Siedlung. Im Verlauf der römischen Expansion nach Norden bzw. im Rahmen der römisch-gallischen Kriege ab dem Jahr 52 v.u.Z. bzw. der raurisch-norisch-germanischen Kriege ab dem Jahr 25 v.u.Z. (siehe dazu "Imperium Romanum") wurde die Siedlung zur Rast- und Zoll-Station (siehe dazu "Mansio") ausgebaut und Etappe der West-Ost-Verbindung "Arialbinnum" (Basel-Illzach) über das nahe "Augusta Raurica" (Augst) nach "Turicum" (Zürich) und von dort nach "Iuvavum" (Salzburg), sowie der nach Norden führenden Verbindung von "Augusta Raurica" über Basel-Illzach hoch zur rechts-seitigen römischen Rhein-Straße nach "Lopodunum" (Heidelberg-Ladenburg) und weiter nach "Mogontiacum" (Mainz). Beide Verbindungen waren damit direkt an die römischen Alpen-Pass-Straßen "Via Claudia Augusta" bzw. "Via Raetia" angeschlossen (siehe dazu auch "Römer-Straßen"). ... siehe auch: Römische Siedlungen (Liste) ... mehr zum Thema: ROM - von Provinzen & Siedlungen ... zurück zum Register |
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ARK |
ArkebuseDie Arkebuse (vom lat.: Arcus; der Bogen und Pyxis; die Büchse, im Rätoromanisch-Schwizerdütschen "Arkbusse"; somit wörtlich die "Bogen-Büchse", davon im Schwizerdütschen "Arkbräst"; anfänglich volkstümlich-schwizer Bezeichnung für die Armbrust) ist eine Schuss-Waffe aus dem Bereich der Nahbereichs-Waffen, Klasse der frühen Feuer-Waffen, Ordnung der Hand-Feuer-Waffen, Kategorie der kolben-schaftigen Hand-Rohre, Gruppe der einschüssigen, glatt-läufigen Vorder-Lader (siehe dazu auch Kategorisierung der Waffen), System Lunten-Bügel- oder Lunten-Schnappschloss-Zünder (siehe dazu Schloss-Systeme), zu deren Wirkung ein Projektil als Geschoss und eine abgemessene Menge Schwarzpulver als Treibladung Bedingung ist. Grund-Modell der Arkebuse ist die im 15. Jahrhundert wohl in Deutschland entstandene Haken-Büchse, aus der zu Beginn 16. Jahrhunderts in Frankreich und in den Niederlanden leichtere Gewehre mit zunehmend längeren Läufen entwickelt wurden. Aufgrund der mit den Gewichts-Reduzierungen einhergehenden Verringerungen von Kaliber, Geschoss-Gewicht und benötigter Pulver-Menge wurde die Waffe im deutschen Gebiet anfänglich umgangssprachlich auch als "Halber Haken" bezeichnet. Aus der Arkebuse gingen Ende des 16. Jahrhunderts die schweren Musketen für die Infanterie und Anfang des 17. Jahrhunderts die leichten Karabiner der Kavallerie hervor. ... mehr zum Thema: KOMPENDIUM der Waffenkunde - Arkebuse ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Hand-Feuer-Waffen aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert (Montage); |
ARK"Mangone" um 1150. Illustrationen von E. Guillaumot aus "Grundlegendes Wörterbuch der französischen Architektur vom 11. bis 16. Jahrhundert" von Eugène Viollet-le-Duc.
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ArkeleyUnter dem Begriff "Arkeley" (auch Arckeley oder "Archeley"; von lat.: "Arcus", altlat.: "arquus": der Bogen) wurden im deutschen Sprach-Raum zwischen dem späten 13. und dem frühen 17. Jahrhundert sämtliche Arten und Typen des sog. "Antwerkes" als auch das zu dessen Fertigung und Bedienung, Instand-Haltung bzw. -Setzung erforderliche Personal bezeichnet. Dies umfasst im Einzelnen sämtliche schweren Kriegs-Maschinen und technischen Konstruktionen samt deren Mannschaften sowie alle Arten von mechanischen und später pyrotechnischen Geschützen incl. deren Bedienungen, die in irgendeiner Art oder Weise im Rahmen der Kriegs-Führung – ortsfest oder mobil – offensive oder defensive, provisorische oder zweckbestimmte Verwendung gefunden haben oder zum Einsatz gebracht werden konnten (siehe dazu auch Belagerung). Darüber hinaus wurden der Arkeley auch sämtliche Gewerke zugerechnet, die im Kriegs-Bauwesen eingesetzt oder benötigt wurden bzw. die die zu diesen Zwecken erforderlichen Kriegs-Gerätschaften vor Ort anfertigen und bedienen konnten (bspw. Befestigungen aller Art, Kräne und Winden, horizontale oder vertikale Rammen etc.). Mit der zunehmenden Verbreitung der Feuer-Rohre ab Mitte des 14. Jahrhunderts wurden auch diese Waffen der Arkeley zugeordnet. In kürzester Zeit erwiesen sich Kanonen, Haubitzen und Mörser in der Art zweckdienlich, dass der größte Teil der bis dahin bzw. in den späten Ritter- und bald darauf folgenden Landsknecht-Heeren verbreiteten Kriegs-Maschinen verschwand. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648; siehe dazu WIKIPEDIA) verbreitete sich dann für feuernde Geschütze aller Art die französische Bezeichnung "Artillier" (altfranz.: Kriegs-Gerät), aus dem sich wiederum der deutsche Ausdruck Artillerie ableitete, der mit der Errichtung der sog. "Stehenden Heere" gegen Ende des 17. Jahrhunderts zur Sammel-Bezeichnung der neu aufkommenden Truppen-Gattung wurde. ... mehr zum Thema: INDEX der Armeen, Verbände und Einheiten ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Waffen der Artillerie |
ARMv.o.n.u.: Waffen, Ausrüstung und persönl, Gegenstände eines... "Huscarl" (Leib-Gardist skandinavischer Könige) bei Hastings (1066)... Ritters zu Pferd während der Belagerung von Jerusalem (1244)... engl. Lang-Bogen-Schützen in der Schlacht von Agincourt (1415)(Projekt "Soldiers Inventories" von Thom Atkinson
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ArmaturBis zum Ende des 17. Jahrhunderts umfasste die Armatur (lat.: armare; bewaffnen, ausrüsten, rüsten) die Gesamtheit der Angriffs- und Schutz-Waffen samt allem zur Funktion gehörigen und/oder für die Verwendung nötigen Zubehör bzw. sämtliche Stücke oder Teile, die für das Tragen -, die Reinigung, Wartung und Pflege sowie zur Gewährleistung der Einsatz-Bereitschaft oder zur Montage erforderlich waren. Art und Umfang der militärischen Armaturen gingen dabei stets mit technischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen einher: Dem Aufkommen einer innovativen Angriffs-Waffe folgte in der Regel zeitnah die Einführung einer geeigneten Schutz-Waffe. Die Errichtung eines dauerhaft "Stehenden Heeres", wie bspw. der römischen Legion(en), setzte eine umfängliche Ausstattung und eine dem entsprechend kontinuierliche Belieferung mit Kleidung, Waffen und Rüstung voraus, was wiederum den Aufbau einer zunehmend spezialisierten Rüstungs-Wirtschaft erforderlich machte. Die hier entstandene vereinheitlichte Massen-Fertigung ermöglichte bald nicht nur weitaus günstigere Beschaffungs-Kosten, sondern setzte auch diverse Standards, in deren Ergebnis die Armee u.a. auch ein einheitliches Erscheinungs-Bild erhielt. Mit der Erfassung sämtlicher Einzel-Teile einer Armatur war es seit der Antike möglich, die Gesamt-Kosten zu kalkulieren, die bspw. der Rat eines archaischen Stadt-Staates oder die Mitglieder mittelalterlicher Landes-Stände, ein Feldherr oder ein von diesem beauftragter Obrist für die Bewaffnung und Ausrüstung in Vorbereitung zur Errichtung einer neuen militärischen Einheit aufzubringen hatte. Die Armatur umfasst somit die Gesamtheit der persönlichen Ausrüstung von Kriegern, Söldnern oder Soldaten. Dazu gehören bspw.:
Mit dem europa-weiten Übergang von den Söldner- und Landsknechts-Heeren des Dreißigjährigen Krieges zu den National- oder Territorial-Armeen der frühen Neuzeit ging der Begriff im bald aufkommenden und schnell immer weiter untergliederten Heeres-Beschaffungswesen mit diversen Bewaffnungs-, Bekleidungs- und Ausrüstungs-Diensten unter. ... mehr zum Thema: "Was Soldaten mit sich herumschleppen" (SZ) ... zurück zum Register |
v.o.n.u.: Waffen, Ausrüstung und persönl, Gegenstände eines... "Man-at-Arms" (Waffen-Knecht), House of York; englischer Bürger-Krieg (1485)... "Caliverman" (Arkebusier) zur Tilbury-Rede der englischen Königin Elizabeth I. (1588)... Musketiers der "New Model Army" in der Schlacht von Naseby (1645)(Projekt "Soldiers Inventories" von Thom Atkinson
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ARM |
Armbrust (auch Baleste oder Balester)Die Armbrust (im Rätoromanisch-Schwizerdütschen anfänglich "Arkbusse", vom lat.: Arcus; der Bogen und Pyxis; die Büchse, somit wörtlich die "Bogen-Büchse", davon im Schwizerdütschen volkstümlich "Arkbräst"; anfänglich schwizer Bezeichnung für die Armbrust, ursprünglich "Arcubalista"; vom lat.: Arcus; der Bogen und griech.: Ballein bzw. lat.: Ballista; werfen, somit eigentlich "Bogen-Werfer", daraus im gallo-romanischen Französisch "Arbalète", daraus wiederum im Mittelhochdeutschen ab dem 15. Jahrhundert "Arbaleste", auch Baleste oder Balester), ist eine Schuss-Waffe aus dem Bereich der Distanz-Waffen, Klasse der Spann- und Vorspann-Waffen, Ordnung der Sehnen-Arm-Spanner, Kategorie säulen-schaftige Bogen-Schleudern, Gruppe der einschüssigen, schaft-rinnigen Einlege-Lader (siehe dazu auch Kategorisierung der Waffen), zu deren Wirkung ein Geschoss (in der Regel ein Bolzen, seltener eine Kugel; siehe dazu Projektile) Bedingung ist, das über die plötzliche Entspannung einer geeigneten Sehne einen Impuls erhält. Als eine Weiterentwicklung des Bogens war die Armbrust bereits im antiken China und im archaischen Griechenland (hier etwa seit dem 5. Jahrhundert v.u.Z.; siehe dazu Gastraphetes) bekannt. Im Unterschied zum Bogen wurde bei der Armbrust der waffen-haltende bzw. -führende Arm des Schützen durch einen horizontalen Schaft (bei der Armbrust auch Säule genannt, daher engl. auch "Crossbow"; der Kreuz-Bogen) ersetzt, der mit einer Führungs-Rille für den Bolzen (Geschoss-Lager), einer Abzugs- und bald auch einer Spann-Vorrichtung versehen war. Im europäischen Raum ist die Armbrust seit dem frühen Mittelalter verbreitet und hier - erst als Jagd- dann zunehmend als Kriegs-Waffe - im Gebrauch, fand zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch als Granat-Werfer Verwendung und wird heute überwiegend im sportlichen Wett-Kampf benutzt. Vor allem in den Alpen-Ländern waren und sind sogenannte "Preis-Schießen" kulturelle Tradition und beliebte Attraktion eines Jahr-Marktes bzw. der Kirmes. ... mehr zum Thema: KOMPENDIUM der Waffenkunde - Armbrust ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Spann- und Vorspann-Waffen aus zwei Jahrtausenden (Montage); |
ARM |
ArmeeUmgangssprachlich versteht man unter der Bezeichnung Armee (von lat.: Arma, die Bewaffnung; Armata, Bewaffnete; armete, Arm - als verlängertes Macht-Mittel eines Herrscher, früher auch Heer) die Gesamtheit aller bewaffneten Teil-Streitkräfte eines Landes bzw. nationalen Territorial-Staates zu Wasser, zu Lande und zu Luft. Militär-wissenschaftlich beschreibt der Begriff einen militärischen Groß-Verband (siehe militärische Verbände und Truppenteile) unterschiedlicher Truppen- und Waffen-Gattungen. Als Teil einer Heeresgruppe unterstand die Armee direkt dem strategischen Oberbefehl der Heeres-Führung bzw. -Leitung. Führungskommando einer Armee war der Armee-Stab (siehe militärischer Stab); als Oberkommandierender einer Armee wird in der Regel ein General im Rang eines Generaloberst benannt. Eine Armee wird üblicherweise für die Dauer einer militärischen Operation formiert. Zur Errichtung einer Armee werden durchschnittlich zwei bis vier Armee-Korps zusammengezogen, die innerhalb eines abgesteckten Einsatz-Gebietes operieren. Die Zusammensetzung des Verbandes richtet sich dabei primär nach den strategischen Ziel-Setzungen (siehe Strategie und Taktik), sekundär werden im Rahmen der Zusammenstellung auch die Stärke des Gegners, das Gefechts-Feld bzw. das jeweilige Terrain samt Infra-Struktur und Klima-Bedingungen berücksichtigt. Neben den eigentlichen Kampf-Verbänden besteht eine Armee aus Spezial-Truppen, Versorgungs-Einheiten aller Art und rückwärtigen Diensten, die im Zusammenwirken sämtlicher Einheiten (siehe militärische Einheiten und Verbände) in einem fest umrissenen Einsatz- oder Manöver-Gebiet zusammen strategisch-taktische Operationen durchführen. Darüber hinaus werden einer Armee noch starke Sicherungs- und Ordnungs-Truppen (siehe dazu bspw. Feld-Gendarmen bzw. Militär-Polizei oder Sicherungs-Division), Nachrichten- und Pionier-Truppen, Verwaltungs-, Transport- und Logistik- sowie diverse zivile Verwaltungs-Einheiten samt Feld-, Besatzungs- oder Ortskommandanturen angegliedert. Bspw. verfügten die Armeen der deutschen Wehrmacht neben der regulären Luftwaffe noch bis zur Mitte des II. Weltkrieges über eigene Heeres-Fliegerkräfte samt Luftabwehr-Abteilungen. Militär-historisch tauchte der Begriff erstmals in Spanien gegen Ende des 16. Jahrhunderts auf: Die "Armada" (span.: die Bewaffnete) stand hier jedoch erst einmal für die Kriegs-Flotte des spanischen Königs Philipp II. (1527 - 1598; siehe dazu WIKIPEDIA). Etymologisch wurde das Sinnbild einer "bewaffneten Macht" dann zur Mitte des 17. Jahrhunderts auf die französische Armee übertragen. Hier verstand man unter der "Armé" anfänglich eine unbestimmte Anzahl bewaffneter Krieger verschiedener Waffen-Gattungen der Land-Streitkräfte, die von König Ludwig XIII. (1601 - 1643; siehe dazu WIKIPEDIA) bzw. seinem ersten Minister, Kardinal Richelieu (1585 - 1642; siehe dazu WIKIPEDIA), in die diversen Konflikte und Auseinandersetzungen um den "wahren Glauben" entsandt wurden (franz.: "les Armées du Roi", die Waffen des Königs). Während des Dreißigjährigen Krieges bezeichnete die "Armée" dann die Gesamtheit aller bewaffneten Streitkräfte, die dem regierenden Monarchen als "Inhaber" bzw. dem vom Monarchen berufenen und damit in seinem Namen kommandierenden Oberbefehlshaber unterstanden. Der Begriff wandelte sich jedoch, als einzelne Parteien bspw. im Verlauf des Siebenjährigen Krieges gezwungen waren, ihre Armee auf Grund eines Zwei- oder Mehrfronten-Krieges auf anderen Schauplätzen in Teil-Armeen bzw. Truppen-Kontingente umzubilden. Die Armee eines Territorial-Staates gliederte sich von nun an mehr und mehr in eine Haupt-Armee, die am Haupt-Schauplatz eines Konflikts zum Einsatz kam, und einem oder mehreren kleineren Armee-Korps, die an den Neben-Schauplätzen mit der Durchführung hinhaltender oder abwehrender Operationen beauftragt waren. Mehrere dieser Armee-Korps konnten nun wieder zu einem Groß-Verband zusammengefasst werden, der bspw. als "Ost-" oder "West-Armee" bezeichnet wurde oder einfach den Namen des jeweiligen Oberbefehlshabers erhielt. Als erster Vorläufer einer operativ-taktischen Armee kann die von Frankreich ab 1794 errichtete "Armee zur Verteidigung der Revolution" gesehen werden. Nach dem Vorbild dieses schlagkräftigen und relativ schnell beweglichen Verbandes entstanden 1812 in Russland aus den drei eiligst zusammengestellten "West-Armeen" im Verlauf der Feldzüge im "Vaterländischen Krieg" und in den anschließenden "Befreiungskriegen" effektive, teilweise multi-nationale Armee-Verbände, deren strategische Zielsetzungen in einem alliierten General-Stab "erstritten" wurden. In Preussen bzw. den Staaten des Norddeutschen Bundes konnte die Gliederung des Heeres in Armee-Korps, die mit der Mobilisierung je nach Operations-Richtung in Armeen zusammengefasst werden sollten, erst nach dem Krieg von 1866 gegen Österreich durchgesetzt werden (siehe preussische Armee; Neuorganisation des Heeres; A.K.O. vom 7. Dezember 1867). ... siehe dazu übersichtlich: Truppen-Teile ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
"Lager der sächsischen Armee bei Zeithain, 1730" |
ARM |
Armee-KorpsMilitär-wissenschaftlich versteht man unter einem Armee-Korps (auch Corps; franz.: Körper oder Körperschaft, einheitliches Ganzes, Gesamtheit; von lat.: Corpus, der Körper) einen Teil-Verband (siehe militärische Verbände und Truppenteile) einer Armee. Herausgelöst aus der Gesamtheit einer Armee ist das Korps zwar der strategischen Planung (siehe Strategie und Taktik) des Armee-Oberkommandos unterstellt, operiert taktisch jedoch weitgehend selbstständig. Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts bezeichnete man Verbände, die zeitweilig bzw. für die Dauer eines Feldzuges oder für eine bestimmte taktische Operation aus verschiedenen Truppen- und/oder Waffen-Gattungen samt erforderlichen Versorgungs- und Unterstützungs-Einheiten zusammengestellt und einem gemeinsamen strategischen Oberbefehl unterstellt wurden, als Korps, das zusammen mit mindestens zwei oder mehreren struktur- und stärkemäßig vergleichbaren Formationen eine Armee bildete. Mit der Herausbildung der sogenannten "Stehenden Heere" in Folge des Dreißigjährigen Krieges, der Bildung von Massen-Heeren im Verlauf der Kabinetts-Kriege in der Mitte des 18. Jahrhundert und der Koalitions-Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Armee-Korps mehr und mehr zu einem Begriff, der hauptsächlich nationalen bzw. territorialen Bezug hatte. Die von Napoleon Bonaparte errichtete "Grande Armée" gliederte sich auf dem Höhepunkt der napoleonischen Epoche in zwölf Armee-Korps, die sich aus rein französischen Einheiten, Truppen des Rheinbundes und Kontingenten der Verbündeten zusammensetzen. Dazu kamen noch einige Hilfs- und Unterstützungs-Korps, die im Besatzungs- oder Garnisons-Dienst standen bzw. der Reserve zugerechnet wurden. Das einzelne Armee-Korps bestand in der Regel aus mindestens zwei bis vier Divisionen von Kavallerie- und Infanterie-Einheiten, die nach der Abkehr vom verlustreichen System der Halb-Brigaden (siehe dazu "Demi-brigades") zu mindestens zwei bis maximal sechs Bataillone der Infanterie bzw. zwei bis sechs Eskadronen der Kavallerie ab dem Jahr 1803 wieder aus zwei vollwertigen Brigaden gebildet wurden, die jedoch in Stärke und Gliederung keiner festen Struktur unterworfen waren, im Durchschnitt jedoch aus zwei bis drei Regimentern bestanden. Dazu kam noch die aus mehreren Batterien bestehende Korps-Artillerie, die samt dem Fuhrpark (Bagage, Munition, Feldwerkstätten etc.) und diversen Ersatz-Einheiten der Korps-Reserve zugeordnet wurde. Die preussische Armee, die sich in den diversen Feldzügen des Siebenjährigen Krieges zu einer der effektivsten, am besten "gedrillten" und dem entsprechend respektiertesten Armeen Europas profiliert hatte, wies jedoch den großen Nachteil auf, dass die einzelnen Bataillone und Eskadronen bei jeder Mobilisierung erst umständlich in Armee-Verbände "arrangiert" werden mussten. Mit den Reformen von 1807/08 wurde die gesamte Armee umstrukturiert und nach dem Vorbild der schlag-kräftigen Klein-Armeen Frankreichs neu aufgestellt. Die wenigen Einheiten, die die Katastrophe von 1806 (siehe Doppelschlacht von Jena und Auerstedt) überstanden hatten, wurden über die sechs preussischen Provinzen verteilt bzw. in Garnison gelegt oder dort zur Bildung von jeweils erst einmal einer gemischten Brigade verwendet. Nach dem Krümper-System wurde die Provinz bzw. der Standort neuer Ausbildungs- bzw. Ergänzungs-Bezirk der jeweiligen Truppe, wodurch zwischen 1808 und 1812 eine starke Armee-Reserve geschaffen werden konnte. Mit all diesen mehr oder weniger verdeckt formierten Reserve-Einheiten und Landwehr-Verbänden konnte die preussische Armee bei der Mobilisierung von 1813 mit einer Stärke von rund dreihundert-tausend Soldaten und Offiziere überraschen: Schon 1809 unterteilte sich die reguläre preussische Armee in drei – ab 1815 dann in acht Armee- und einem Garde-Korps (siehe preussisches Garde- und Grenadier-Korps), die ab 1813 jeweils aus vier gemischten Brigaden gebildet wurden. Da die so verteilten Kavallerie-Regimenter jedoch nur schwerlich zur Bildung größerer Angriffs-Verbände zusammengezogen werden konnten, wurden die gemischten Brigaden Mitte 1813 in reine Truppen-Brigaden zu je zwei Regimentern Infanterie bzw. Kavallerie umgewandelt. In den Staaten des Norddeutschen Bundes wurden derartige Korps anfänglich aus den Wehrkreisen gebildet, die im Fall der Einberufung aller Reservisten bzw. der Mobilisierung des Landsturms auf die Stärke einer Armee gebracht werden konnten. Neben den unterstellten Divisionen und zusammengefassten Versorgungs-Einheiten verfügte das Korps noch über eigene Artillerie-, Nachrichten- und Pionier-Truppen, die in der Regel in der Stärke eines Regiments vertreten waren. Üblicherweise wurde das Korps von drei Divisionen gebildet, aber auch Korps zu zwei bis fünf Divisionen sind belegt. Bis 1914 wurden insgesamt fünfundzwanzig Armee-Korps aufgestellt, die eine Gesamt-Friedensstärke von rund achthundert-tausend Mann hatten. Während die Truppen der bayrischen, sächsischen und württembergischen Armee im Frieden unter Kommando und Verwaltung ihrer eigenen Kriegs-Ministerien standen, hatten die kleineren deutschen Länder, deren Armeen nicht zur Aufstellung eines eigenen Verbandes in Korps-Stärke genügten, sich dem preussischen Kriegs-Ministerium unterstellt. In den Armeen Englands, Schottlands und Irlands (siehe dazu britische Armee) bildeten sich schon zu Zeiten der englischen Bürger-Kriege (siehe dazu WIKIPEDIA) Einheiten, die bereits mit einem Armee-Korps vergleichbar wären. König Charles II. (1630 - 1685; siehe dazu WIKIPEDIA) warb in seinem holländischen Exil im Jahr 1656 bspw. englische, schottische und irische Truppen, mit denen er gegen die bürgerlich-republikanischen Parlaments-Truppen (siehe dazu "New Model Army") des Lordprotektors Oliver Cromwell zog. Beide verfeindeten englischen Parteien stellten jedoch gemeinsame Truppen gegen die Aufstände in Schottland und Irland. Und um das Durcheinander perfekt zu machen, kämpften Engländer, Schotten und Iren in Übersee gemeinsam gegen Franzosen und Holländer, die dem angehenden Empire die gewinnbringenden Kolonien neideten. Aus diesen Gründen wurden weltweit eine Vielzahl von regulären und irregulären Besatzungs-, Expeditionen- und Kolonial-Korps stationiert, zu deren Bildung neben geworbenen Söldnern und Freiwilligen auch Eingeborenen-Truppen (bspw. Bengalen, Sepoys, Gurkhas u.a. im Sold der "Ostindischen (Handels-) Kompanie"), angemietete Fremd-Truppen (Hessen, Braunschweiger u.a.; siehe dazu WIKIPEDIA: Deutsche Beteiligung am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg) und Truppen der Krone herangezogen wurden, wobei die britischen Truppen in regelmäßigen Abständen nach einem geregelten Rotationsprinzip von anderen Heimat-Truppenteilen abgelöst wurden. Bsph. genannt sein hier das 1664 errichtete Korps der "His Majesty's Marine Forces" (besser bekannt als Royal Marine-Corps; nach dessen Vorbild 1798 das United States Marine Corps gebildet wurde), das Expeditionskorps des Generals John Bourgoyne (1722 - 1792; siehe dazu WIKIPEDIA) gegen die aufständischen Untertanen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg oder das Expeditionskorps Wellingtons im s.g. Halbinsel-Krieg von 1807 bis 1814. ... siehe dazu übersichtlich: Truppen-Teile ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
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ASB |
AsbergStadt-Teil von Moers am Niederrhein im heutigen Nordrhein-Westfalen (siehe dazu "Google-Maps"). Ende des 1. Jahrhunderts noch am linken Rhein-Ufer gelegen, wurde das Territorium um das Jahr 16 v.u.Z. Standort verschiedener befestigter Römer-Lager (siehe dazu "Castra") samt Militär-Siedlung (siehe dazu "Vicus"). Seit der Entdeckung im Jahr 1981 finden im Stadt-Teil Asberg immer wieder Ausgrabungen statt, in deren Ergebnis bislang eine Vielzahl militär-historisch wertvoller Artefakte zum Lager- und Siedlungs-Leben gefunden werden konnten. ... siehe dazu ausführlich CASTRAASCIBURGIUM e. V. ... mehr dazu "Asciburgium" ... zurück zum Register |
Sonder-Ausstellung im ► Kultur- und Stadt-Historischen Museum Duisburg (2014) |
ASC |
AsciburgiumHeute Asberg, siehe dazu "Google-Maps"; Stadt-Teil von Moers; Nordrhein-Westfalen) Römische Militär-Siedlung (siehe dazu "Vicus") Ende des 1. Jahrhunderts v.u.Z. an einer Schleife des damals links-seitigen Rhein-Ufers, die von den Römern mit großer Wahrscheinlichkeit nach den germanischen Bezeichnungen "Askaz" (die Esche oder auch Eschen-Holz) und "Burg" (für eine befestigte Anlage; von lat. "Burgus", die Burg) benannt wurde. "Asciburgium" wurde um das Jahr 16 v.u.Z. als römisches Feld- oder Marsch-Lager bzw. als befestigter Außen-Posten (siehe dazu "Castra") des bedeutenden Legions-Lagers "Novaesium" errichtet. Die anfänglich strategisch günstige Lage an der links-seitigen Rhein-Straße (siehe dazu Römer-Straßen) zwischen "Colonia Ulpia Traiana" (Xanten) und dem großen Lager für zwei Legionen "Apud Aram Ubiorum" (beim Tempel der Ubier; daraus später "Colonia Claudia Ara Agrippinensium"; Köln) bzw. auf einer s.g. Rhein-Terrasse, die die Anlage nicht nur vor Überflutungen infolge von Hochwasser-Ständen bewahrte, bot die Möglichkeit zum Bau einer Hafen-Anlage, von der aus die vorgeschobenen Beobachtungs-Posten gedeckt und maritime Patrouillen entlang des Rheins und Expeditionen über die Ruhr in östlich gelegenen germanischen Stammes-Gebiete (siehe dazu Germanen) unternommen werden konnten. Archäologische Ausgrabungen, Vermessungen und Luft-Bilder belegen, dass die Dimensionen der Anlagen als Standort einer Kohorte gedient haben. Insgesamt konnten bislang fünf Lager nachgewiesen werden, die zwischen der Zeiten-Wende und dem Jahr 70 u.Z. in der typischen Erdwall-Graben-Palisaden-Weise errichtet worden waren und anfänglich annehmbar nur als saisonale Außen-Lager bzw. als Garnison für Truppen der "Auxilia" genutzt wurden. Das sogenannte "Lager V", das wohl im ersten Drittel des 1. Jahrhunderts Standort der hauptsächlich in Syrien rekrutierten "Cohors Silaucensium" war, wurde Mitte des Jahrhunderts erweitert, mit etwa 3 Meter hohen Lehm-Mauern befestigt und Garnison einer Reiter-Einheit (siehe dazu "Ala"), die wohl in der Region des heutigen Lüttich aus damals dort heimischen germanischen Tungerern geworben worden war. Parallel zu den jeweiligen Militär-Lagern wuchs eine typisch römische Militär-Siedlung, die zur Zeiten-Wende etwa eintausend-fünfhundert Einwohner umfasst haben dürfte. Die Verlandung der Rhein-Schleife bzw. die Änderung des Fluss-Verlaufes führten im letzten Drittel des 1. Jahrhunderts u.Z. erst zur Aufgabe des Hafens, zwischen den Jahren 83/85 u.Z. dann zum Ende der militärischen Nutzung. ... siehe auch: Römische Siedlungen (Liste) ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
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ATT |
AttackeDie Attacke (franz.: Attaque, der Angriff oder die Offensive) ist eine Form des militärischen Angriffs und beschreibt einen schnellen, überraschenden Stoß auf einen Schwach-Punkt der gegnerischen Aufstellung bzw. eine ohne Verzögerung aus der Bewegung eingeleitete Offensive, die dem Gegner keine oder wenig Zeit zur Einleitung von koordinierten Abwehr-Operationen (siehe dazu Verteidigung) lässt. In der Regel wird die Attacke von Einheiten oder Verbänden einer Armee vorgetragen. Im deutschen Sprach-Raum versteht man unter der Attacke mehrheitlich eine gezielt ausgeführte Angriffs-Form der Kavallerie. Attacken organisierter Reiter-Einheiten sind schon aus Antike und hier von Völkern Asiens, Afrikas und Europas überliefert, die das Pferd als Reit- oder Transport-Tier nutzten. Bsph. genannt sein hier Reiter-Völker wie Skythen, Sarmaten und Hyksos, Parther oder Numidier. Mit dem Aufkommen der antiken Groß-Mächte wurden diese Reiter-Völker geworben und als Söldner bzw. Auxilia Teil der Heere Mazedoniens oder Roms. Mit seinem Werk "Über die Reitkunst" verfasste der griechische Historiker und Kriegsbericht-Erstatter Xenophon (um 450 bis um 350 v.u.Z.; siehe dazu WIKIPEDIA) das erste uns bekannte Lehr-Buch für die Kavallerie. Und in der Abhandlung "Hipparchikos" beschrieb er detailliert Anforderungen und Aufgaben eines Reiter-Kommandanten. In beiden Schriften werden Manöver für Kavallerie-Verbände beschrieben, die die praktische Organisation und Durchführung von geschlossenen Angriffs- oder Rückzugs-Bewegungen in strukturierten Einheiten vermitteln. Mit dem Vordringen des Reiter-Volks der Hunnen nach Ost- und Mittel-Europa und der damit beginnenden Völker-Wanderung (siehe dazu WIKIPEDIA) wurden erstmals in Europa massive Schlachten größerer Reiter-Verbände ausgefochten. Hier attackierten mit Lanzen, Beil oder Schwert (siehe Kalt-Waffen) bewaffnete slawische und germanische Reiter die mongolischen Bogen-Schützen Attilas. Auf den Schlacht-Feldern des frühen, hohen und späten Mittelalters trafen die legendären Ritter-Heere aufeinander, deren Angehörige in der Regel der adeligen Ober-Schicht entstammten. Hier entwickelte sich wohl auch aus dem italienischen Begriff "Cavaliere" (Reiter; von ital.: "Cavallo" bzw. lat.: "Caballus"; das Pferd) die Bezeichnung "Kavallerie" bzw. der Titel "Chevalier" (franz.: Ritter). Die in dieser Epoche geführten Attacken dürften in der Realität jedoch allein schon aufgrund der für die schweren Ritter nötigen Pferde recht gemächlich vorangegangen sein, gehörten die "Schlacht-Rösser" doch zu den Kaltblütern und waren damit nichts anderes als unsere heutigen – zwar kräftigen und ausdauernden jedoch sehr langsamen – Arbeitspferde (siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA). Wurden die Kavallerie-Angriffe in der Antike und im Mittelalter hauptsächlich von massierten Reiter-Verbänden ausgeführt, die mehr oder weniger in geschlossener Linien- oder Haufen-Formation operierten, so konnten mit der spanischen und französischen Reitschule des 16. und 17. Jahrhunderts und der einhergehenden "Abrüstung" der Ritter zu Kürassieren Manöver erprobt und instruiert werden, die ursprünglich von den orientalischen und osteuropäischen Reitern vorgetragen wurden. So entwickelten sich unter dem Hauptbegriff "Attaque" nicht nur verschiedene Angriffs-Formen für die Kavallerie sondern auch neue Waffen-Gattungen wie Dragoner bzw. Karabiniers, Husaren, Lanciers oder Ulanen, Jäger Chevau-Legers. Von nun an unterschied man die "Attaque...
Die letzte Attacke eines militärischen Kavallerie-Verbandes fand in Europa am 1. September 1939 im Gefecht bei Krojanty infolge des deutschen Überfalls auf Polen statt (siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA). Das letzte Gefecht zwischen gegnerischen Kavallerie-Einheiten wurde am 23. September 1939 zwischen polnischen Ulanen und deutschen Reitern geführt (siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA). Militär-geschichtlich erwähnenswerte Kavallerie-Attacken sind:
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Zorndorf, 25. August 1758 |
AUFPlan zum Aufmarsch der zur Invasion Englands im Lager von Boulogne zusammengezogenen "L’Armée des côtes de l'Océan" für die Inspektion durch den Ersten Konsul Napoleon am 15. August 1804.
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AufmarschIm allgemeinen Sinn bezeichnet der Aufmarsch die organisierte Bewegung militärischer Truppen hin zu einem befohlenen Bereitstellungsraum. In diesem Areal belegen die am Aufmarsch beteiligten Einheiten in der Regel vorbestimmte bzw. zugewiesene Abschnitte. Als strategischen Aufmarsch bezeichnet man die planmäßige Bewegung bzw. Verlegung aktiver militärischer Verbände und Truppenteile unmittelbar vor dem Beginn eines bewaffneten Konflikts hin zu einem festgelegten (grenz-nahen) Aufmarsch-Gebiet. Bis zum Beginn der operativen Phase verbleiben die gesammelten Kontingente im Status der s.g. Gefechts- und Einsatz-Bereitschaft. Die Konzentration gegebener Streit-Kräfte erfolgt zu dem Zweck, nach Abschluss der Sammlung aus einer möglichst vorteilhaften Ausgangs-Stellung konkrete Angriffs- oder Verteidigungs-Manöver nach dem Ideal der "Verbundener Waffen" im Operations-Gebiet einleiten zu können. Dem strategischen Aufmarsch geht in der Regel die Mobilmachung voraus. Als taktischen Aufmarsch bezeichnet man die möglichst vorteilhafte Positionierung bzw. Aufstellung von Regimentern und Einheiten verschiedener Truppen- und Waffen-Gattungen in Vorbereitung einer unmittelbar bevorstehenden Schlacht, wobei die Heer-Führer der modernen Territorial-Heere noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bestrebt waren, nach Möglichkeit klassische Schlacht-Ordnungen zu formieren, die zwar relativ übersichtlich doch mit Gefechts-Beginn nur noch unter erheblichen Risiken zu korrigieren waren. Als Teil eines militärischen Zeremoniells hat der Aufmarsch den Zweck, die aufmarschierenden Truppen möglichst eindrucksvoll zu präsentieren. Im Unterschied zur Parade, bei der ausgewählte Truppen-Teile in Form eines "Vorbei-Marsches" vor führenden und/oder befehlshabenden Eliten defilieren, formieren die am Aufmarsch beteiligten Einheiten in einem ausgewählten Areal – bspw. innerhalb eines abgegrenzten Manöver-Geländes – und hier auf abgesteckten Parzellen eine reglementierte Aufstellung in breiter Front (auch "Breit-Kolonne" genannt). In dieser Formation bietet der Aufmarsch die Möglichkeit, die dann stehenden Truppen samt ihrer Bewaffnung und Ausrüstung ausgiebig und im Detail zu inspizieren. Öffentliche Defilees zur Aufstellung oder Ablösung von Wach-Posten oder zur Bildung eines Ehren-Spaliers werden allgemein als Aufzug bezeichnet. Die Abläufe für Aufmärsche bis zur Ebene des Regiments werden üblicherweise im Rahmen der Exerzier-Ausbildung in der Garnison bzw. auf dem Kasernen-Gelände vermittelt; ab Brigade- oder Divisions-Ebene bzw. in Planung oder Vorbereitung einer Mobilmachung erfolgen Übungen bzw. Prüfungen im Verlauf von Manövern. Die Auflösung eines Aufmarsches erfolgt durch den Abmarsch. ... zurück zum Register |
Aufmarsch der französische Armee...... zur "Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz
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AUF |
AufstellungAllgemein versteht man unter einer militärischen Aufstellung eine Auflistung, die die aktuelle Struktur bzw. Gliederung aller militärischen Teil-Streitkräfte bzw. die Truppen- und Waffen-Gattungen eines souveränen Staates samt Stärke und Standorte veranschaulicht. Gleichsam versteht man unter der Aufstellung einerseits einen Plan, der in Vorbereitung einer unmittelbar bevorstehenden Feld-Schlacht die Anordnung gegebener bzw. verfügbarer Einheiten und Verbände zu einer Front-Linie bestimmt (auch "Ordre de bataille" genannt; siehe dazu auch Linear-Taktik), sowie andererseits auch die Übersicht, die die aktuelle Zusammensetzung eines Groß-Verbandes erfasst, der regional operativ-taktisch aktiv ist oder sich direkt vor dem Beginn eines Kampf-Einsatz befindet. Im militärischen Alltag verallgemeinert der Begriff umgangssprachlich die Art der Antrete-Ordnung, die eine militärische Einheit für einen bestimmten Zweck zu formieren hat. Um eine größere Menge von Soldaten zu informieren bzw. zu kommandieren, zu inspizieren oder zu präsentieren ist es naheliegend, die Ansammlung in einer bestimmten Ordnung aufzustellen. Unter militärischen Aspekten wird hierzu durch eine Einheit eine hierarchisch geordnete Formation gebildet, die den kommandierenden Offizier je nach Art der Aufstellung in die Lage versetzt, bspw.:
Neben den vorgenannten Beispielen liegt der Zweck einer militärischen Aufstellung in den sich daraus eröffnenden Bewegungs-Optionen: Grundsätzlich sollte es möglich sein, aus einer stehenden Aufstellung eine Marsch-Ordnung formieren - und aus dieser wiederum direkt in eine Schlacht-Ordnung einschwenken zu können (und umgekehrt), wobei die organisierte Bewegung militärischer Einheiten hin zu einer Aufstellung als Aufmarsch bezeichnet wird. Darüber hinaus wurde bzw. wird auch die Werbung, Errichtung oder Zusammenstellung einer neuen militärischen Einheit als Aufstellung bezeichnet. Letztendlich orientiert sich auch die Ausgangs-Aufstellung der Figuren im Schach- oder im Dame-Spiel an einer militärische Aufstellung. ... zurück zum Register |
Aufstellung Ehren-Formation
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AUG |
Augusta...Römischer Titel (lat.: Augusta bzw. Augustus; die bzw. der Erhabene; siehe Augustus), später Vorname Als Vorsatz eine Reihe von Städte-Gründungen:
... siehe auch: Römische Siedlungen (Liste) ... zurück zum Register |
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AUSv.o.n.u.: Waffen, Ausrüstung und persönl, Gegenstände eines... Private Sentinel (Stabs- oder Haupt-Gefreiter) in der Schlacht von Malplaquet (1709)... Gefreiten der "Continental Army"; Schlacht von Brooklyn (1776)... Gefreiten zur Schlacht von Waterloo (1815)... Scharf-Schützen der "Rifle Brigade"; Schlacht von Alma (1854)... Sergeant, Union Army; Schlacht von Gettysburg (1863)... Gefreiten im I. WK; Schlacht an der Somme (1916)(Projekt "Soldiers Inventories" von Thom Atkinson
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AusrüstungMit dem Übergang vom Landsknechts- bzw. Söldner-Heer des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648; siehe dazu WIKIPEDIA) zum "Stehenden Heer" der frühen Neuzeit erhielten die mehr und mehr absolutistisch regierenden Landes-Potentaten Europas ein Macht-Mittel, das ihre Vormacht-Stellung nunmehr unabhängig von der Gefolgschaft ihrer Vasallen oder Lehensmännern auch gegen innere Feinde sicher stellte; dessen Unterhalt jedoch infolge der nun dauerhaft anfallenden Sold-Zahlungen -, insbesondere den erheblichen Aufwendungen zur Finanzierungen der Aufrechterhaltung von Ausbildung und Einsatz-Bereitschaft, weitaus höhere Kosten verursachte, als die temporäre Anwerbung s.g. "Obristen-Regimenter". Zwar führten die mit dem Aufbau einer Territorial-Armee einhergehenden Anforderungen an die Rüstungs-Wirtschaft bald zu Vereinheitlichungen in der Montierung bzw. Uniformierung und Standardisierungen in der Bewaffnung, was wiederum weitaus effizientere und effektivere Möglichkeiten der Herstellung eröffnete, doch erwies es sich mit dem Aufkommen bzw. der Errichtung immer spezialisierterer Waffen-Gattungen im zunehmenden Maß als notwendig, diese Einheiten auch immer spezieller auszustatten bzw. auszurüsten. Im Unterschied zur Armatur antiker und mittel-alterlicher Krieger bildet die militärische Ausrüstung neben der Uniformierung und der Bewaffnung mit persönlich geführter Ordonnanz-Waffe (incl. eines Kampf-Satzes zugehöriger Munition) den dritten Komplex von militärischen Gegenständen, die ein Soldat einer bestimmten Waffen-Gattung, dessen Einheit, übergeordneter Truppen-Teil oder Verband zur Erfüllung eines Operations-Befehls -, im Fall eines Kampf-Einsatzes oder einer kriegerischen Auseinandersetzung zur Erfüllung der jeweiligen Gefechts-Aufgabe grundsätzlich, direkt und unmittelbar benötigt oder bereitzuhalten hat, wobei sämtliche Stücke, Teile oder Güter infrage kommen, die eigens zu militärischen Zwecken konzipiert oder für militärische Zwecke angepasst wurden bzw. entsprechend beschafft werden können. Primär gehören sämtliche Stücke zur persönlichen Ausrüstung, die im Wesentlichen den Zwecken des alltäglichen Gebrauchs dienen; die sich in 2.000 Jahren Militär-Geschichte u.U. im verwendeten Herstellungs-Material -; in Form und Vielfalt, Zweckmäßigkeit, Beschaffenheit und Strapazierfähigkeit geändert haben, jedoch nach wie vor ihre Funktion erfüllen. Dazu gehören:
Darüber hinaus erhalten:
Sekundär umfasst die Ausrüstung auch alle Arten von Transport-Tieren, -Mitteln oder -Geräten und -Maschinen wie bspw. Pferde und Wagen; somit in weiterer Hinsicht Militär-Fahrzeuge aller Art, Kriegs-Schiffe und -Flugzeuge, die ebenfalls wieder eine zweckmäßige und entsprechend umfangreiche Ausrüstung benötigen. Im weitesten Sinne gehören damit auch sämtliche Arten von Waffen-Träger-Systemen zum Angriff oder zur Verteidigung -, Anlagen und allg. Konstruktionen zur Beobachtung und Kontrolle, Aufklärung und Überwachung, Sicherung und Abwehr sowie sämtliche Mittel und Einrichtungen, die zum Antrieb und/oder Betrieb -, zum Einsatz -, zur Instandhaltung bzw. Wiederherstellung der Kampf-Bereitschaft -, zur Wartung, Instandsetzung oder Reparatur erforderlich sind. Indirekt gehören dazu auch Arsenale für die Ein- oder Zwischen-Lagerung von Waffen- und Munitions-Reserven -, Lager für die Bereitstellung von Treib- und Betriebs-Stoffen, Ersatz-Teilen und Magazine mit Bevorratungen an Gütern von kriegswichtiger Bedeutung, wie bspw. Proviant, bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts auch Fourage und Sanitäts-Material. Die Ausstattung einer Befestigung zur Verteidigung wird Armierung genannt. ... mehr zum Thema: "Was Soldaten mit sich herumschleppen" (SZ) ... zurück zum Register |
v.o.n.u.: Waffen, Ausrüstung und persönl, Gegenstände eines... Lance Corporal, brit. Fallschirm-Jäger; Schlacht um Arnhem (1944)... Gefreiter, US-Fallschirm-Jäger; Operation Market Garden (1944)... Machine Gunner, US-Marine-Corps; Vietnam (1968)... Corporal, Royal Marine Commando; Falkland-Inseln (1982)... Golf-Krieg (2003)... Close Support Sapper, Royal Engineers; Helmand Afghanistan (2014)(Projekt "Soldiers Inventories" von Thom Atkinson
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AUX |
AuxiliaAls "Auxilia" (von lat.: "Auxilium", Beistand, Hilfe, Beihilfe; auch "Fortis Auxiliari", Hilfskraft oder Hilfsmacht) werden primär sämtliche bewaffneten Hilfs-Truppen bezeichnet, die als Alliierte an der Seite bzw. im militärischen Dienst des Römischen Reiches (siehe dazu "Imperium Romanum") standen. Auxiliar-Einheiten wurden beinahe ausnahmslos aus Kriegern nicht-römischer Herkunft gebildet. Schon bei der Unterwerfung der Völker der Italiker zwischen dem 5. und 1. Jahrhundert v.u.Z. und den Punischen Kriegen zwischen dem 3. und 1. Jahrhundert v.u.Z. wurden bevorzugt Stämme geworben, die mit dem momentanen Gegner Roms verfeindet waren. Mit der Heeres-Reform des Gaius Marius (um 158 - 86 v.u.Z.; siehe dazu WIKIPEDIA übernahm der römische Staat die Kosten seiner Legionen; mit den Aufgaben der Veliten wurden die d"Auxiliari" (lat.: die Gehilfen bzw. Angehörige der Auxilia) betraut. Seit Kaiser Augustus waren die Einheiten der "Auxilia" dann fester Teil einer römischen Legion, deren Krieger nun auch unter den Völkern befreundeter, verbündeter oder unterworfener Provinzen rekrutiert und nach einer gewissen Dienst-Zeit in fernen Provinzen – dort durch den engen Kontakt mit den national-römischen Truppen romanisiert – nahe der Heimat stationiert wurden. So belegt die Lebens-Geschichte des germanischen Stammes-Fürsten Arminius beispielhaft, wie Krieger nicht-römischer Herkunft "im Sinne Roms erzogen" werden sollten; auch konnte an der Rhein-Grenze mindestens eine Garnison) ausgemacht werden, deren Besatzung bspw. aus der Provinz "Syria" kam. Schon mit den Alpen-Feldzügen um das Jahr 25 v.u.Z. gegen die raetischen und keltischen Gebirgs-Stämme standen den regulären römischen Truppen Einheiten zur Seite, die überwiegend aus den italischen Provinzen des expandierenden Reiches stammten und noch zweihundert Jahre zuvor gleichsam mit Rom und den Alpen-Völkern verfeindet waren. Mit der Unterwerfung Nord-Italiens um das Jahr 250 v.u.Z., der darauf folgenden Romanisierung der Bevölkerung und letztendlich der Vergabe der römischen Bürger-Rechte um das Jahr 90 v.u.Z. sahen sich die Provinz-Bewohner als privilegiert und gleichberechtigt mit den Römern. Geblieben war die alte Feindschaft mit den als räuberisch und kriegerisch beschriebenen "Raeti"; optimale Voraussetzungen für die Römer zur Eroberung einer neuen Provinz... Keine fünfzig Jahre später standen dann die raetischen und keltischen Krieger zusammen mit den Legionären aus Italia an der Seite der Römer und gemeinsam entlang der Donau- und Rhein-Grenze (siehe dazu Limes) gegen die ost-rheinischen Stämme der Germanen. Nach römischen Vorbild bewaffnet und ausgerüstet, ausgebildet und diszipliniert, waren die "Auxiliari" den Legionären in der Schlacht durchaus gleichwertig. Darüber hinaus zeichneten sich die Krieger durch individuelle bzw. regional-typische Kampf-Techniken aus. Erwähnenswert sind bspw. die Kreter, die als besonders gute Bogen-Schützen bewertet wurden, die balearischen Stein-Schleuderer oder sie skythischen Reiter. Germanische Auxiliar-Truppen wurden besonders als Späher und Kundschafter eingesetzt (siehe dazu "Exploratores"). Infolge des einheitlichen und strengen römischen Exerzier-Reglements gingen jedoch eben diese traditionellen Kampf-Techniken zunehmend verloren, womit gegen Ende des 1. Jahrhunderts u.Z. zwischen den regulären römischen "Miles Legionis" bzw. den "Eques Legionis" und den "Miles Cohortis" bzw. den "Eques Alae" kaum noch Unterschiede bestanden. In der Regel verfügte jede römische Legion über einen in etwa gleichstarken Auxiliar-Verband, der in Kohorten und Zenturien der Infanterie bzw. "Turmae" der Kavallerie (siehe dazu auch "Equites") gegliedert und somit ähnlich einer Legion bzw. einer "Ala" strukturiert war (siehe dazu auch Struktur und Gliederung). Es kamen aber auch gemischte Einheiten vor, die gleich einer regulären Kohorte einer Legion über eine eigene Kavallerie-Bedeckung verfügte. Nach gegenwärtigen Quellen konnten bislang folgende Formationen ausgemacht werden:
Legt man die bekannten Mannschafts-Stärken regulärer römischer Kampf-Einheiten zu Grunde, dürfte sich die Gesamt-Stärke aller vorbeschriebenen Einheiten somit um mindestens einhunderttausend Infanteristen und mehr als fünfundzwanzigtausend Kavalleristen bewegt haben und würde damit annähernd der Stärke der zu dieser Zeit gegebenen römischen Legionen entsprechen. Somit verfügte das römische Heer auf dem Zenit der Antike über mindestens zweihundertfünfzig-tausend Bewaffnete, was für die damalige Epoche eine immense Anzahl war. Noch beeindruckender wird diese Zahl, so man bedenkt, dass diese Streitmacht genügte, ein Imperium zu decken, das sich weit um den Mittelmeer-Raum erstreckte. Befehligt wurden die Einheiten der "Auxilia" beinahe ausschließlich durch Angehörige des römischen Ritter-Standes, die als "Centuriones" bereits erste Führungs-Erfahrungen gesammelt hatten und in der Position des Kommandeurs einer Auxiliar-Einheit auf den Dienst als Offizier im Stab einer Legion ("Tribunus Angusticlavius") vorbereitet wurden. In der Regel wurden die Auxiliar-Kommandeure vom Kaiser bestimmt oder zumindest bestätigt, wobei die Doppel-Kohorte der Infanterie von einem "Tribunus Cohortis" -, die Doppel–"Ala" der Kavallerie von einem " Tribunus Alae" befehligt wurde (siehe dazu Tribun); die einfache Kohorte von einem "Praefectus Cohortis" -, die "Ala" dementsprechend vom "Praefectus Alae" kommandiert wurde (zur späten Kaiser-Zeit kurz "Praepositus" genannt, von lat.: "praeponere", voransetzen; somit der Vorgesetzte; siehe dazu auch Präfekt). Innerhalb der einzelnen Auxiliar-Einheiten orientierten sich die Dienstgrade der Subaltern-Offiziere und der Unteroffiziere wohl weitestgehend an der Hierarchie der regulären Truppe, womit in den einzelnen Zenturien der Infanterie die verschiedenen Rang-Klassen der "Centuriones" samt "Optio" und den diversen "Principales" vertreten waren; die "Turmae" der Kavallerie entsprechend von "Decuriones" geführt wurden. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden sämtliche vorgenannten Ränge bewusst mit Angehörigen aus der jeweiligen nationalen Einheit besetzt, was den einfachen Mannschaften nicht nur eine erkennbare Perspektive eröffnete, sondern vor allem die Bindung an die römische Vormacht-Stellung festigte. Nach etwa fünfundzwanzig Jahren im aktiven Dienst einer Auxilia wurden die Veteranen u.a. mit dem römischen Bürger-Recht ausgezeichnet (ein Privileg, dass ab dem 2. Jahrhundert u.Z. sämtlichen nicht-römischen Truppen zuteil wurde). Primäre Aufgabe der Auxiliar-Einheiten war vor allem die Befriedung, Sicherung und Überwachung der römischen Provinzen. Aus diesem Grund wurden die Kohorten im Gegensatz zu einer Legion nicht massiert in einem Legions-Lager untergebracht (siehe dazu "Castra"), sondern in kleineren Kastellen stationiert (siehe dazu "Castellum", die in der Art voneinander entfernt lagen, dass einzelne Einheiten einander unterstützen bzw. schnell zusammengezogen und somit gemeinsam operieren konnten (wie bspw. die Anlage der s.g. Kohorten-Kastelle entlang des "Limes" belegt). Darüber hinaus begleiteten Auxiliar-Einheiten die römischen Legionen auch im Rahmen von Kampf-Einsätzen und Feldzügen. ... mehr zum Thema: ROM - von Legionären & Legionen ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
"Miles Cohortis" |
AVE |
AveLateinisch-römische Gruß- und Segens-Form (lat.: Gruß, Heil, Segen). Ursprünglich Auftakt römischer Gebete in der Epoche der Antike, mit der die Römer diverse Gestalten ihrer vielfältigen und stetig wachsenden Götter-Welt grüßten. Mit der Kaiser-Zeit und der hier aufkommenden göttlichen Abstammungs-Legende der Caesaren wurde die Gruß-Form Ausdruck der Verehrung: "Ave Caeser - Heil dir, Caeser." Infolge der Übernahme in die christliche Lithurgie ist die Gruß- und Segens-Form noch heute gebräuchlich: "Ave Maria - Gegrüßet seiest du, Maria." Zu Beginn der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der s.g. "Römische Gruß" zur rituellen Begrüßung der italienischen Faschisten und anschließend auch von den deutschen National-Sozialisten übernommen (siehe dazu WIKIPEDIA). ... zurück zum Register |
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AVE |
AventicumHeute Avenches, Schweiz (siehe dazu "Google-Maps") Helvetische Siedlung aus dem ausgehenden 1. Jahrhundert v.u.Z. nahe des Murten-Sees. Der Name "Aventicum" ist annehmbar eine Romanisierung der helvetischen Quell-Göttin "Aventia", der nach Überlieferung die nahe gelegene Quelle der Buydère (auch Buderou) geweiht war. Verkehrsgünstig an der bald zur Römer-Straße ausgebauten Verbindung nahe des hochfrequentierten Alpen-Passes "Alpis Graia" (heute als Großer St. Bernhard bekannt) zum großen Militär- und Verwaltungs-Standort "Vindonissa" (heute Windisch) oder nach "Augusta Raurica" (Augst) entwickelte sich "Aventia" innerhalb weniger Jahre zu einem politischen, religiösen und wirtschaftlichen Zentrum der Helvetier, was wiederum das Interesse der Römer und die damit einhergehende Urbanisierung begründet: Noch heute zeugen Aquädukt, Tempel-Bauten und ein Theater vom kulturellen Zentrum, in dem Helvetier und Römer friedlich miteinander Handel trieben. Nach dem römischen Geschichts-Schreiber Tacitus (um 58 - 120 u.Z.; siehe dazu WIKIPEDIA) wurde der Ort im Jahr 69 u.Z. zur Hauptstadt der Helvetier erklärt ("Civitas Helvetiorum", auch "Caput Gentis") und schon im Jahr 70 u.Z. als "Aventicum" in den Rang einer Kolonie römischen Rechts erhoben (siehe dazu "Vicus"). Im 3. Jahrhundert soll die Stadt mit Wall-Anlagen, Toren und Wach-Türmen über zwanzigtausend Einwohner gezählt haben, die hauptsächlich in gemauerten Häusern wohnten. Verständlich, dass eine derart reiche Stadt Ziel diverser Raub-Züge wurde. Wiederholt wurde die Stadt von räuberischen Alamannen ausgeplündert. Die Brandschatzung des Jahres 354 u.Z. führte schließlich zum Untergang der Stadt... ... siehe auch: Römische Siedlungen (Liste) ... zurück zum Register |
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AXTNormannische Streitaxt auf dem Teppich von Bayeux |
Axt (auch Streit- oder Kampf-Axt)Die Axt (wohl von griech.: "Axine", davon lat.: "Ascia", germ.: "Akwes"; daraus altdeutsch "Ackus" oder "Ackes"; daraus später Hacke) ist in der kriegerisch-militärischen Verwendung eine Blank-Waffe aus dem Gebiet der Gebrauchs-Waffen, Bereich der Kontakt-Waffen, Klasse der Hand- oder Faust- Waffen, Abteilung der gefährlichen Werkzeuge (vormals auch Kalt-Waffen), Ordnung der Hieb-Waffen, Kategorie der spaltenden Waffen. In der Waffen-Kunde werden Äxte, die ausschließlich für den kriegerischen Gebrauch gefertigt wurden, als "Streit-Axt" bezeichnet (siehe dazu auch Kategorisierung der Waffen). Die Axt entwickelte sich in der sog. Bronze-Zeit aus der vielfältigen Palette der Stein-Beile, deren Grund-Modelle sämtlich auf den Faust-Keil zurückzuführen sind (siehe dazu WIKIPEDIA). Als Werkzeug und Waffe kam die relativ schnell und einfach herzustellende Axt in diversen Größen, Formen und Typen schon in den früh-antiken chinesischen, mesopotamischen und ägyptischen Kulturen zum Einsatz und diente überwiegend zur Bewaffnung der breiten Masse von einfachen Kriegern eines Heeres, die wenig Erfahrung im Kampf bzw. im Umgang mit Waffen hatten, womit häufig einfache oder umgearbeitete Haus- oder Feld-Werkzeuge zum Hauen oder Schlagen Verwendung fanden (siehe dazu Hacken). Aus der Axt entwickelte sich etwa im 2. Jahrtausend v.u.Z. das Sichel-Schwert, einem der Vorläufer aller Arten von Hieb- und Stich-Waffen. Da die Fertigung von Schwertern jedoch aufwendig und somit teuer war, die Handhabung im Zweikampf eine gründliche Ausbildung voraussetzte, blieben Äxte bis ins Mittelalter bevorzugte und verbreitetste Waffe der einfachen Krieger. Hingegen wurden die Streit-Äxte neben dem Schwert bald zum Status-Symbol der Ritter. Eine Sonder-Form der Axt ist die seit dem 3. Jahrtausend v.u.Z. in Vorder-Asien und im Raum der östlichen Mittelmeer-Anreiner belegte Doppel- oder "Amazonen"-Axt (auch "Labrys" genannt; siehe dazu WIKIPEDIA), die wohl überwiegend zeremoniell-religiösen Zwecken diente. Hingegen ist die Verwendung schwerer Wurf-Äxte spätestens in der römischen Legion (sog. "Securis Missalis") nachgewiesen, gleichwertige Stücke wurden aber auch von Kelten, Galliern und Germanen ("Francisca" oder "Franca") geführt. Im Gegensatz zum kleineren und kürzeren Beil zeichnet sich die Axt durch eine wesentlich längere Schaftung aus und wird aus diesem Grund in der Regel beidhändig geführt. Beidhändig geführte Äxte mit manns-langer Schaftung, einer Spitze in Schaft-Richtung und einem Wieder- oder Reiß-Hacken gegenüber der Klinge werden den "Hellebarden" (auch Helmbarden) zugeordnet. ... mehr zum Thema: Mittelalter Wiki ... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA ... zurück zum Register |
Streit- bzw. Kampf-Äxte aus fünf Jahrtausenden (Montage); |