Hintergrundbild

feuer Lexikon - aeser bis lausewitz

CAM

Ostafrika-Schutztruppe
Uniformierung der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika.
Die Khaki-Uniform wurde mit AKO 22. März 1891 in der Schutztruppe eingeführt.
Lithografie von Richard Knötel
(Quelle: ► Brockhaus' Konversations-Lexikon, 14. Auflage, Band V)

Camouflage

Camouflage (aus dem Frz.: camouflet; Tarnung, Täuschung, Verschleierung, Irreführung)

Noch zum Beginn des 20. Jahrhunderts verstand man unter dem Begriff "Camouflage" im militärischen Sinn eine interner Link Schein-Stellung, deren Errichtung und Anlage den Zweck hatte, den Gegner von der eigentlichen Stellung abzulenken bzw. zu täuschen. Im heutigen militärischen Sprach-Gebrauch bezeichnet der Begriff Camouflage übergreifend alle Arten von Tarn-Farben und -Mustern, die bspw. bei der Tarn-Bekleidung, bei Tarn-Netzen oder Tarn-Anstrichen (siehe dazu interner Link Tarnung) Verwendung finden können.


... siehe dazu ausführlich externer Link WIKIPEDIA


... zurück zum interner Link Register


 

CEN

Centum

Lateinisches Zahlwort für die Kardinal-Zahl "Einhundert" (als römische Zahl-Schrift: C; in arabischen Ziffern: 100).


... siehe dazu ausführlich externer Link WIKIPEDIA


... zurück zum interner Link Register


 

 CEN

Centuria (dt.: Zenturie)

Im militärischen Sinn versteht man unter einer "Centuria" (von lat.: lokaler Link "Centum", Einhundert; somit die Hundertschaft; Plural: "Centuriae"; umgangssprachlich auch die Zenturie) die kleinste taktische interner Link Teil-Einheit der interner Link römischen Legion. Hierarchisch wird die "Centuria" zwischen der interner Link "Decuria" bzw. dem lokaler Link "Contubernium" und dem interner Link "Manipulus" (Manipel) bzw. der lokaler Link "Cohors" (Kohorte) eingeordnet und ist nach heutigen Maßstäben mit einem interner Link Zug vergleichbar.

Historisch entwickelte sich die "Centuria" aus der Einteilung der römischen Bürger, die zur Festsetzung der direkten Besteuerung (Zensus), für die Heeres-Versammlung und die Wahl-Berechtigung in der Volks-Versammlung ("Comitia Centuriata"; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) nach Herkunft und Stand, Alter und Besitz in Klassen zusammengefasst wurden. Die hier erfassten Daten wurden Grundlage für eine Aufteilung sämtlicher waffenfähigen Bürger interner Link Roms in sechs Vermögens-Gruppen, von denen die unterste Klasse etwa zweitausendvierhundert leicht bewaffnete interner Link Veliten und die mittleren vier Klassen rund sechstausend schwer bewaffnete interner Link "Hopliten" für die römische interner Link Phalanx aufboten. Die Ober-Schicht der vermögenden Bürger bildete etwa sechs Hundertschaften interner Link "Equites" (von lat.: "Equus", das Pferd; dt.: die interner Link "Ritter"; daraus allg. die interner Link Reiter), die verteilt auf die beiden Flügel einer zum Kampf formierten Legion auch hier die ungeschützten interner Link Flanken deckten (siehe dazu auch interner Link Ala). Insgesamt konnte der Stadt-Staat von Rom wohl schon im Jahr 750 v.u.Z. (nach der Vereinigung der "Hügel- und Berg-Römer") etwa neunzig bis hundert Zenturien aufbieten, die von Bürgern des ersten Aufgebots im Alter zwischen achtzehn und sechsundvierzig Jahren formiert wurden (siehe dazu interner Link "Iuniores".

Stärke interner Link Struktur einer "Centuria" waren in den bestimmenden Epochen des interner Link Römischen Reiches schwankend. Gliederte sich die "Centuria" in der Zeit der frühen Republik in zehn "Decuriae" zu je zehn "Milites gregarii" (siehe dazu interner Link Legionäre, lat.: "Legionarii"), die jeweils von einem interner Link "Decurio" (Zenturie zu einhundert Legionären) geführt wurden, so teilte sich die "Centuria" mit der Heeres-Reform des Gaius Marius (um 158 - 86 v.u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) bzw. ab der Kaiser-Zeit in zehn "Contubernia" mit jeweils acht Legionären, die aus ihrer Gemeinschaft einen interner Link "Decanus" bestimmten (Zenturie zu achtzig Legionären). Kaiser Hadrian (76 - 138 u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) verstärkte das "Contubernium" wieder auf zehn -, die "Centuria" somit wieder auf einhundert interner Link Soldaten. Unabhängig von der jeweiligen Soll-Stärke bildeten zwei Zenturien einen Manipel. Drei Manipel formierten die Kohorte.

Befehlshaber einer Zenturie war ein interner Link Offizier in der interner Link Dienst-Stellung Hundertschaftsführer und damit aus der interner Link Rang-Klasse der lokaler Link "Centuriones", deren eigentlicher Rang abhängig vom traditionellen Status einer Zenturie innerhalb eines Manipels war, der wiederum innerhalb einer Kohorte -, diese wiederum in der Legion in einer hierarchischen Ordnung standen.

Grundsätzlich wurde die erste Zenturie eines Manipels als "Prior-Centuria" bezeichnet, die von einem "Centurio" ersten Ranges (bspw. der "Centurio Pilus Prior" - Kommandeur der ersten Zenturie einer Kohorte und damit auch Kommandeur der Kohorte selbst) befehligt wurde. Die zweite Zenturie war die "Posterior"-Zenturie, die einem Zenturio mit dem Titel "Posterior" unterstand (siehe dazu ausführlich lokaler Link "Centuriones" - Titel und Rang-Klassen).

Der Tradition der interner Link Manipular-Taktik folgend, wurden die einzelnen Zenturien auch in der Epoche der Republik und der Kaiser-Zeit nach dem Alter der Legionäre und der damit verbundenen Kampf-Erfahrung unterschieden. So wurden die ersten beiden Hundertschaften (bzw. der erste Manipel) einer Kohorte üblicherweise von den jüngsten Legionären (siehe interner Link "Hastati") gebildet. Nach etwa fünf Dienst-Jahren erhielten diese Männer den Status von interner Link "Principes", nach weiteren fünf Jahren wurden sie hochachtungsvoll in die Reihen der Ältesten (siehe interner Link "Triarii") aufgenommen. Aus dieser Position eröffneten sich in der Regel nach fünfzehn Dienst-Jahren diverse Karriere-Möglichkeiten, die sich vom Eintritt in die interner Link Praetorianer-Garde bis hin zur Beförderung zum Offizier erstreckten.

Militärischer Stellvertreter des Zenturio war der interner Link "Optio", der nicht nur interner Link Adjutant und Stellvertreter des Zenturio und damit zweiter Kommandeur der Zenturie war, sondern in der Dienst-Stellung "Optio ad Spem" (lat.: in Erwartung) auch auf eine Beförderung zum Offizier vorbereitet wurde. Dieser Rang gehörte zur Klasse der interner Link "Principales" und würde nach heutigen Maßstäben in etwa einem interner Link Portepee-Feldwebel oder einem interner Link Fähnrich als Offiziers-Anwärter entsprechen. Im Status über dem "Optio" war der interner Link "Signifer" eingeordnet, der das als wertvolles Heiligtum verehrte interner Link "Signum" der Zenturie samt den daran anhaftenden interner Link "Dona militaria" (siehe interner Link Auszeichnungen) führte und verteidigte. Die Position, mit der zwar keine Befehls-Gewalt verbunden war, wurde unter den einfachen Legionären als eine der höchsten Ehren angesehen. Da der Verlust eines "Signum" als große und folgenschwere Schande galt, wurde der "Signifer" (oder vielmehr das interner Link Feldzeichen selbst) von mindestens zwei Leib-Wächtern gedeckt, die von Gaius Iulius Caesar (100 – 44 v.u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) als interner Link "Antesignani" (lat.: die vor dem Feldzeichen) bezeichnet wurden. Diese leicht bewaffneten Legionäre, die auch für Kommando-Einsätze zu einer zwar kleinen aber wohl sehr effektiven interner Link Elite-Einheit zusammengezogen werden konnten, gehörten mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls zur Klasse der "Principales".

Weitere interner Link Unteroffiziere einer Zenturie waren der interner Link "Tesserarius", der den gesamten Wach-Dienst der Einheit organisierte und kontrollierte, mindestens ein interner Link "Tubicen" (Trompeter) oder lokaler Link "Cornicen", der als Hornist an der Seite des Zenturio dessen Befehle oder die Kommandos der Kohorte in Form akustischer interner Link Signale an die Zenturie übermittelte, und der lokaler Link "Custos Armorum", der für die Pflege, Reparatur bzw. Wiederherstellung von interner Link Waffen und interner Link Rüstungen zuständig war.

Dienst-Stellungen unter den Mannschaften, die als interner Link "Immunes" (lat.: "immunis", befreit bzw. "die vom einfachen Dienst Befreiten") s.g. interner Link Gefreiten-Dienste versahen, waren der interner Link "Librarius", der als Schreiber tätig war, der interner Link "Quaestionarius", der als "Vertrauensbeauftragter" Recht und Ordnung unter den Mannschaften zu wahren und durchzusetzen hatte, der interner Link "Frumentarius", der anfänglich für die Proviant-Beschaffung zuständig war, später ebenfalls mit Bestrafungs- und interner Link Polizei-Diensten beauftragt wurde, und die interner Link "Speculatores" bzw. interner Link "Exploratores", deren Tätigkeit wohl mit den heutigen Scouts, Spähern und interner Link Aufklärern gleichzusetzen ist. Die interner Link "Mensores" waren die geschulten Assistenten der interner Link "Agrimensores", die hauptsächlich als Vermesser für das Abstecken von Marsch- und Feld-Lagern verantwortlich waren (siehe dazu interner Link Lager), aber auch zur Planung von Straßen, Brücken und Anlagen der Wasser-Versorgung herangezogen werden konnten.

Jede der zehn "Contubernia" einer "Centuria" wurde von einem interner Link "Mulio" und/oder einem lokaler Link "Calo" umsorgt, der als Bursche oder Knappe die alltäglichen Arbeiten zu erledigen hatte. Aufgabe des "Mulio" war neben der Führung und Versorgung eines Pack-Tieres (lat.: "Muli", Maultier), das auf dem interner Link Marsch ein interner Link "Tentorium" samt zugehörigem Zelt-Besteck, Werkzeug und eine Verpflegungs-Ration transportierte, der Aufbau und die Reinigung des Zeltes, die Reinigung und Pflege, Wartung und Ausbesserung von Kleidung und interner Link Ausrüstung und die Anrichtung der Speisen, die überwiegend aus Getreide zubereitet wurden. Zu diesem Zweck verwahrte jeder Bursche eine steinerne Hand-Mühle (lat.: "Mola Manualis"), die in der Regel mit dem Namen oder dem "Signum" der Zelt-Gemeinschaft gekennzeichnet war. Da diese interner Link "Ordonnanzen" ausnahmslos keine Sklaven sondern mit größter Wahrscheinlichkeit Söhne der Legionäre waren oder aus den nahen Lager-Dörfern (siehe lokaler Link "Canabae") stammten, wurden sie mit entsprechender Tauglichkeit als interner Link Rekrut (siehe interner Link "Tiro" bzw. interner Link "Probatus") in eine reguläre Ausbildungs-Einheit der Legion aufgenommen, die nach etwa vier bis sechs Monaten als jüngste "Hastati-Centuria" in die Legion eingereiht wurde bzw. die ausgebildeten Legionäre als interner Link "Milites" (lat.: Soldaten) je nach Bedarf an die Kohorten abgab. Obwohl die Burschen als interner Link "Nicht-Kombattanten" offiziell keine Waffen führten, war es durchaus üblich, sie zur Bewachung des Lagers oder Kastells mit heranzuziehen, so sich die interner Link Besatzung in Teilen oder in Gänze im Einsatz befand.

Auch die als kaiserliche interner Link Garde bzw. die als Leibwache eines interner Link "Legatus" oder Elite einer Legion bekannt gewordenen "Praetoriani" und die Truppen der interner Link "Auxilia" waren in "Centuriae" organisiert.


... mehr zum Thema: interner Link ROM - von Legionären & Legionen


... siehe dazu ausführlich externer Link WIKIPEDIA


... zurück zum interner Link Register


 

Römische Legionäre
"Optio" und "Cornicen"
einer "Centuria"
(im ► SHOP-ANGEBOT)

römische Legionäre
Angehörige einer "Centuria"
(v.l.n.r.):
"Aquilifer", ► "Vexillarius" und ► "Signifer" mit Signum, sowie ► "Cornicen" und ► "Centurio"
Relief auf der Traianssäule
(Quelle: ► Wikipedia)


CEN

Centurio (dt.: Zenturio)

Als "Centurio" (von lat.: lokaler Link "Centum", Einhundert; auch "centuriare", in Hundertschaften einteilen oder abzählen; davon "Centuriatus", Hundertschafts-Führer; kurz "Centurio", Plural: "Centuriones") wurde in der interner Link römischen Legion der kommandierende interner Link Offizier einer lokaler Link "Centuria" bezeichnet. Der Begriff "Centurio" ist eine umgangssprachliche Verallgemeinerung und würde nach heutigen Maßstäben die Ebene der s.g. Feld- oder Truppen-Offiziere bzw. der s.g. "Ober-Offiziere" beschreiben (siehe dazu auch interner Link Subaltern-Offiziere). Hierarchisch standen die "Centuriones" zwischen den interner Link "Principales" (siehe dazu auch interner Link Unteroffiziere) und den interner Link "Praefecti" oder interner Link "Tribunes" (siehe interner Link Stabs-Offiziere).

Militärischer Stellvertreter des "Centurio" war anfänglich der höchste interner Link "Decurio" der Zenturie, nach den Heeres-Reformen des Gaius Marius (um 158 - 86 v.u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) bzw. ab dem 2. Jahrhundert v.u.Z. dann der interner Link "Optio", der nicht nur interner Link Adjutant und Stellvertreter des jeweiligen Zenturio und damit zweiter Kommandeur der Zenturie war, sondern in der Dienst-Stellung "Optio ad Spem" (lat.: in Erwartung) auch auf eine Beförderung zum Offizier vorbereitet wurde.

Die interner Link Rang-Klasse der "Centuriones" entwickelte sich mit der Einteilung der Bürger des Stadt-Staates von interner Link Rom. Für die Festsetzung der direkten Besteuerung (Zensus) wurden sämtliche Römer alle fünf Jahre nach Besitz, Alter und sich daraus ergebenden Stand in sechs Vermögens-Klassen eingestuft, die auch Voraussetzung für die Wahl-Berechtigung in der Volks-Versammlung und dem Status im interner Link Miliz-Heer waren. Die einzelnen Mitglieder dieser drei Bürger-Klassen wurden wiederum in Hundertschaften organisiert, die im Fall von interner Link Kriegen und Katastrophen, der Heeres-Versammlung ("Comitia Centuriata"; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) oder sonstigen Ereignissen, die eine schnelle Entscheidungsfindung der Bürger des aufstrebenden Stadt-Staates erforderlich machten, relativ unkompliziert mobilisiert bzw. gezielt alarmiert werden konnten.

Oberste Schicht der römischen Bürger bildete der Stand des s.g. "Equester Ordo" (lat.: der reitende Stand, auch interner Link Ritter-Stand; siehe dazu interner Link "Equites", die interner Link Reiter, daraus allg. Ritter; von lat.: "Equus", das Pferd), die für ihre interner Link Bewaffnung und interner Link Ausrüstung selbst zu sorgen hatten. Für das Aufgebot im Kriegs-Fall stellte diese reichste Gruppe etwa sechs Hundertschaften Reiter, die verteilt auf die beiden interner Link Flügel der klassischen römischen interner Link Phalanx die ungeschützten interner Link Flanken der interner Link Aufstellung zu decken hatten und jeweils von einem "Tribunus Celerum" (lat.: Reiter-Kommandant) geführt wurden.

In die zweite und größte Klasse wurden die alteingesessenen, wohlhabenden Bürger eingeordnet, die über Land-, Immobilien- und/oder Sklaven-Besitz verfügten und als "Patricii" (lat.: Patrizier; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) bezeichnet wurden, sich ebenfalls selbst auszurüsten und in der interner Link Schlacht-Ordnung etwa sechzig Hundertschaften schwer-bewaffneter interner Link "Hopliten" zu stellen hatten, sich jedoch in der Art der Bewaffnung und interner Link Rüstung und den daraus abzuleitenden Einsatz- und Verwendungs-Weisen unterschieden.

Die unterste Schicht wurde von dem als "Plebs" (lat.: Plebejer; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) bezeichneten Volk gebildet, die als Handwerker oder Angestellte in der Stadt zu den einfachen Lohn-Empfängern gehörten oder als freie Bauern in der Umgebung der Stadt ein bescheidenes Einkommen erwirtschafteten. Diese - oft als Pöbel verachteten - Bürger wurden auf Kosten von Volk und Senat von Rom (siehe dazu interner Link "SPQR") leicht bewaffnet und ausgerüstet und formierten etwa vierundzwanzig Hundertschaften interner Link "Velites".

Von der interner Link Wehr-Pflicht befreit waren die ärmsten bzw. besitzlosen Einwohner des Stadt-Staates, die s.g. "Proles" (lat.: Proletarier; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) bzw. die "Capite Censi" (lat. wörtlich: die vom Zensus erfassten; sinngemäß: "die nach ihren Köpfen Geschätzten").

Nach verschiedenen Quellen konnten die vereinigten "Hügel- und Berg-Römer" etwa in der Zeit der legendären Gründung Roms im Jahr 753 v.u.Z. insgesamt neunzig bis hundert Zenturien mobilisieren.

Von Beginn an bestimmten die Mitglieder jeder dieser Zenturien in freier Wahl einen besonders angesehenen, erfahrenen und zuverlässigen Angehörigen zum Vorsteher und Sprecher für sämtliche politischen Belange. Im Kriegs-Fall übernahm dieser "Centuriatus" die Aufgabe eines militärischen und administrativen Anführers und war für die interner Link Ausbildung, Ausrüstung und Einsatz-Bereitschaft der ihm unterstehenden interner Link Einheit verantwortlich. Mit großer Wahrscheinlichkeit wählten auch die etwa einhundert Zenturionen wiederum einen aus ihrer Runde zum Anführer, der kurz "der Erste" genannt wurde (lat.: "Primus"). Und da dieser "Primus" annehmbar auch die Aufgabe gehabt haben dürfte, die Masse der Krieger neben dem im Kriegs-Fall zum Oberbefehlshaber gewählten oder bestimmten "Tribunus Militum" anzuführen (darüber hinaus das altrömische Latein eine recht einfache Bilder-Sprache war), erhielt dieser Offizier die Bezeichnung "Centurio Primus Pilus" (lat. wörtlich: das erste Haar; im übertragenen Sinn: der Erste oder der Vorderste von den Vielen).

Zweihundertfünfzig Jahre später - und somit zum Beginn der Republik - hatte sich die Zahl der römischen Zenturien mehr als verdoppelt; der Stadt-Staat verfügte über nunmehr zwei Legionen interner Link "Iuniores"; und eine Legion interner Link "Seniores" (siehe dazu auch interner Link Konsular-Legion). Mit der Zielsetzung, die sechsgliedrige und nur schwer bewegliche klassische römische Phalanx interner Link operativ leichter interner Link manövrieren -, auch um eine interner Link taktische interner Link Reserve aus den erfahrensten Kriegern bilden zu können, wurde die Aufstellung etwa in den Jahren zwischen 500 bis 450 v.u.Z. in drei interner Link Treffen zu mindestens zwei interner Link Gliedern gestaffelt. Qualitatives Kriterium der neuen Aufstellung wurde die Bewaffnung und die damit verbundenen typischen Kampf-Techniken der römischen interner Link Bürger-Soldaten. Zwar bildeten die schwer-bewaffneten und -gerüsteten interner Link "Principes" (lat.: die Ersten) in der Treffen-Phalanx nach wie vor die vordersten Reihen der Aufstellung, doch entwickelte die Legion hier bereits die Anfänge einer neuen Taktik, in deren Folge die eigentliche Schlacht mehr und mehr im interner Link Zwei-Kampf -, insbesondere durch den Einsatz des aus Iberien (Spanien) übernommenen interner Link Kurz-Schwertes (siehe dazu auch interner Link Gladius), entschieden wurde. Die Zenturionen der Hundertschaften dieser ersten Schlacht-Reihen wurden "Princeps Prior" genannt (lat. wörtlich: ein früherer oder vormaliger Erster; im übertragenen Sinn: der Vorderste der Ersten).

Die wesentlich leichter gerüsteten interner Link "Hastati", die in der klassischen Phalanx und zu Beginn der Republik noch mit der überlangen interner Link "Hasta" bewaffnet waren, formierten in der gestaffelten Aufstellung der Treffen-Phalanx die zweite Linie. Mit der Übernahme der neuen Schwertkampf-Taktik tauschten diese Krieger unter Beibehaltung ihrer Bezeichnung ihre namensgebenden überlangen und entsprechend schweren interner Link Stoß-Lanzen gegen zwei leichtere interner Link Wurf-Spieße (siehe dazu interner Link "Pilum"), die sie vor dem Beginn der eigentlichen Schlacht auf die gegnerischen interner Link Phalangiten schleuderten, um dann wieder hinter die Reihen der "Principes" zu treten. Die Zenturionen der "Hastati" wurden "Hastatus Prior" genannt (lat. wörtlich: ein vorheriger Lanzen-Träger; im übertragenen Sinn: der Vorderste der Lanzen-Träger).

Für die dritte interner Link Front-Linie, die nunmehr die interner Link Elite der Treffen-Phalanx bildete, wurden die dienst-ältesten und somit erfahrensten interner Link Veteranen aus den Reihen der "Principes" und "Hastati" herausgelöst. Aufgabe der interner Link "Triarii" (lat.: die Dritten) war es, in dem Fall in die Schlacht einzugreifen, so eine der vor ihnen stehenden Linien in Gefahr geriet, vom Gegner durchbrochen oder gar überrannt zu werden. Umgangssprachlich wurden diese Krieger nach der Menge der von ihnen geführten "Pila" (Pilum) auch "Pilani" oder kurz "Pili" genannt; ihre Zenturionen erhielten dem entsprechend den Titel "Centurio Primi Pili" (lat.: Erster oder Vorderster der Wurf-Spieß-Träger).

Infolge der Militär-Reformen des Gaius Marius (um 158 - 86 v.u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) wandelte sich das Miliz-Heer durch die Abschaffung der Zensus-Einteilung in eine Berufs-Armee (siehe dazu interner Link "Stehendes Heer"), deren reguläre Kern-Truppen anfänglich ausschließlich aus gut ausgebildeten und einheitlich bewaffneten römischen, latinischen oder italischen interner Link Freiwilligen gebildet wurden. Die Einführung der interner Link Manipular-Phalanx machte eine interner Link Neu-Strukturierung der Legion erforderlich: Ab dem 2. Jahrhundert v.u.Z. wurde die Legion in zehn lokaler Link Kohorten zu je drei interner Link Manipel unterteilt; der Manipel wiederum in zwei Zenturien, wobei grundsätzlich die erste Zenturie als "Prior"-, die zweite als "Posterior-Centuria" (lat.: die Nachfolgende) bezeichnet wurde. Diese Betitelungen gingen auf die beiden kommandierenden Zenturionen über, wobei der Manipel immer vom jeweiligen Prior-Zenturio befehligt wurde. Die drei Manipel der Kohorte übernahmen wiederum die traditionelle Einteilung der Treffen-Phalanx, wobei nunmehr Dienst-Alter und Kampf-Erfahrung Kriterien der Klassifizierung wurden. So traten die jüngsten - und aggressivsten - interner Link "Milites gregarii" (siehe dazu interner Link Legionäre, lat.: "Legionarii") nach ihrer vier- bis sechs-monatigen Ausbildung, die wohl stets bei der ersten Kohorte erfolgte, in einen "Hastati"-Manipel ein, der nunmehr grundsätzlich im ersten Treffen stand. Nach fünf Dienst-Jahren stiegen die Legionäre in einen "Principes"-Manipel auf und wurden nach weiteren fünf Jahren zu einem "Triarii"-Manipel erhoben (wobei theoretisch bzw. je nach dem Turnus der Ausbildung etwa alle dreißig bis vierzig Monate eine Erhöhung von einer "Posterior"- zu einer "Prior"-Position erfolgte, und - ebenfalls naheliegend - allein schon aus Gründen des gewachsenen Zusammenhalts auch die gesamte bestehende Hundertschaft samt Kommandeur in die nächst höhere Klasse befördert worden sein könnte und mögliche Verluste durch geeigneten Ersatz oder Versetzungen ausgeglichen wurden). War kein Tribun für das Kommando einer Kohorte bestimmt, führte jeweils der Prior-Zenturio der Triarier die gesamte Kohorte.

Höchstes Ansehen genossen die Legionäre der ersten Kohorte, in der die ältesten, ausgezeichneten und tapfersten Soldaten dienten und die auch die interner Link "Aquila" - das höchste interner Link Feldzeichen und verehrtes Heiligtum jeder Legion - führte. Diese Elite-Truppe unterstand dem Kommando des oben beschriebenen "Centurio Primus Pilus", der als dienst-ältester und gleichsam rang-höchster Zenturio besonderes Ansehen genoss, selbst in der erlesenen Runde der adeligen Stabs-Offiziere respektiert wurde und uneingeschränktes Mitsprache-Recht im lokaler Link "Concilium" hatte. Nach der Überlieferung wurde dieser Rang in der späten Republik und in der Kaiser-Zeit ausschließlich als interner Link Auszeichnung an verdiente Offiziere vergeben, die das fünfzigste Lebensjahr erreicht hatten. Der Ehren-Dienst war auf ein Jahr befristet und in der Art hoch besoldet, dass dem Offizier anschließend der Aufstieg in den Ritter-Stand möglich war: Entweder konnte der "Primus Pilus" seinen ehrenvollen Abschied aus dem Militär-Dienst nehmen oder zum "Praefectus Castorum" (lat.: Vorsteher bzw. Kommandeur des Lagers) befördert werden, dem untersten Rang der ritterlichen Stabs-Offiziere ("Praefecti").

In Kombination mit den Zenturionen-Bezeichnungen aus der Zeit der klassischen römischen Phalanx ergaben sich im 2. Jahrhundert v.u.Z. folgende Hierarchien bzw. Rang-Stufen, die auch in der bald folgenden Kaiser-Zeit Geltung hatten (in absteigender Ordnung):


"Centuriones Primi Ordines" einer Legion
(Zenturionen ersten Ranges bzw. der ersten Kohorte)
"Centurio-... "ÜbersetzungFunktion
"... Primus Pilus"Der Erste der Vielen... Kommandeur der 1. Kohorte, 1. Zenturie "Triarii"
"... Princeps Praetorii"Der Erste der Wachen des Feldherrn... Kommandeur der interner Link "Praetoriani"

"... Primi Principes"
(auch "Princeps")
Der Erste der Ersten... Kommandeur der "Prior-Principes" der 1. Kohorte
"... Princeps Posterior"Der (dem Ersten) Folgende der Ersten... Kommandeur der "Posterior-Principes" der 1. Kohorte
"... Primi Hastati" (auch "Hastatus")Der Erste der Lanzen-Träger... Kommandeur der "Prior-Hastati" der 1. Kohorte
"... Hastatus Posterior"Der (dem Ersten) Folgende der Lanzen-Träger... Kommandeur der "Posterior-Hastati" der 1. Kohorte
"Centuriones Legionis"
(Zenturionen der Legion)
"Centurio-... "ÜbersetzungFunktion
"... Pilus Prior"Der Vorderste der Vielen... Kommandeur der 1. Zenturie "Triarii" der 2. bis 10. Kohorte
"... Pilus Posterior"Der (dem Vordersten) Folgende der Vielen... Kommandeur der 2. Zenturie "Triarii" der 2. bis 10. Kohorte
"... Princeps Prior"Der Vorderste der Ersten... Kommandeur der 3. Zenturie "Principes" der 2. bis 10. Kohorte
"... Princeps Posterior"Der (dem Vordersten) Folgende der Ersten... Kommandeur der 4. Zenturie "Principes" der 2. bis 10. Kohorte
"... Hastatus Prior"Der Vorderste der Lanzen-Träger... Kommandeur der 5. Zenturie "Hastati" der 2. bis 10. Kohorte
"... Hastatus Posterior"Der (dem Vordersten) Folgende der Lanzen-Träger... Kommandeur der 6. Zenturie "Hastati" der 2. bis 10. Kohorte

Neben den vorgenannten Feld- oder Truppen-Kommandeuren standen im Stabs-Dienst jeder Legion noch eine Reihe Offiziere, die aufgrund besonderer Qualifikationen, Funktionen oder Verantwortungen den Rang eines Vorgesetzten mit interner Link Befehls- oder interner Link Disziplinar-Gewalt hatten. Dazu gehörten (in alphabetischer Ordnung):


"Centurio-... "ÜbersetzungFunktion
"... Extraordinarius"Der außerordentliche Zenturio... allgemein mit der Inspektion der Zenturien oder mit einem Sonder-Auftrag betraut.
"... Medicus Ordinarius"Der ordentliche Arzt... der leitende Chef-Arzt im interner Link "Valetudinarium".
"... Princeps Praetorii"Der Erste der interner Link Prätorianer... Kommandeur der 1. Zenturie der Prätorianer, der auch in den Stabs-Dienst einer Legion beordert werden konnte.
"... Primipilaris"Der ehemalige Primus Pilus... der im Bedarfs-Fall mit der Führung einer Kohorte beauftragt werden konnte.
"... Regionarius"Der Bezirks-Kommandeur... ein Militär-Gouverneur einer bestimmten Region, die unter interner Link Kriegs-Recht steht.
"... Statorum"Der Amtsgehilfe... wahrscheinlich ein Offizier der Militär-Justiz mit interner Link Polizei-Gewalt.
"... Supernumerarius"Der Überzählige... der keine eigene Einheit befehligte, jedoch mit der Führung spezieller interner Link Kommando-Trupps oder -Unternehmen beauftragt werden konnte.
"... Trecenarius"Der ranghöchste Zenturio der Prätorianer... in der Regel mit der Führung der interner Link "Speculatores" betraut.
"... Classiarius"Kommandeur einer Zenturie interner Link "Miles Classiarii"... einer Hundertschaft Schiffs- oder interner Link Marine-Soldaten.

Obwohl die Zenturionen auch in der Kaiser-Zeit von den Angehörigen einer Zenturie gewählt werden konnten, war die Ernennung zunehmend abhängig von der Zustimmung bzw. der Bestätigung des interner Link "Legatus", dem obersten Kommandeur einer Legion. Auch werden diverse Fälle des Ämter-Handels geschildert, was vermuten lässt, dass wohlhabende Patrizier ihren Söhnen einflussreiche Positionen erkauften.

Typisches Rang-Abzeichen eines Zenturios war die (mit großer Wahrscheinlichkeit aus gefärbtem Ross-Haar gefertigte) quer-stehende interner Link Helm-Zier (siehe dazu lokaler Link "Crista Transversa"), die in dieser Form für sämtliche folgenden Legionäre weithin sichtbar war. Als Status-Symbol und Zeichen der Disziplinar-Gewalt trug jeder Zenturio die interner Link "Vitis", einen einfachen Reb-Stock, mit dem kleinere Prügel-Strafen sofort verabreicht werden konnten. Berührte ein Zenturio einen Legionär jedoch vor versammelter Mannschaft mit diesem Stock, galt dieses Zeichen als Auftakt einer schweren Bestrafung: In der Regel wurde der interner Link Delinquent anschließend von den Soldaten seiner Einheit zu Tode geprügelt (Fustuarium; lat.: Totprügeln, siehe dazu auch interner Link Militär-Strafen). Die während der Dienst-Zeit empfangenen persönlichen Auszeichnungen (siehe dazu auch interner Link "Phalerae") wurden an ledernen Riemen offen sichtlich über dem Brust-Panzer gezeigt.

Als interner Link Waffen der "Gladius" (im Gegensatz zu den Legionären jedoch wohl überwiegend auf der linken Seite) und der interner Link "Pugio"; diesen häufig auch rückseitig versteckt. Gegen Ende der Republik verbreitete sich dann die von den Reitern verwendete interner Link "Spatha" mehr und mehr unter den Legions-Offizieren, die bis zu Beginn der Kaiser-Zeit gleichzeitig mit dem Kurz-Schwert getragen wurde und sich in der hohen und späten Kaiser-Zeit schließlich zur Haupt-Waffe und Status-Symbol entwickelte.

Als Rüstung war neben dem interner Link Ketten-Hemd (siehe dazu interner Link "Lorica Hamata") auch der aus Metall oder Leder gefertigte interner Link Brust- oder Muskel-Panzer (siehe dazu interner Link "Thorax") sehr verbreitet, dazu eine interner Link "Galea" (Leder-Haube) oder der lokaler Link "Cassis" (Metall-Helm). Als interner Link Schild häufig die interner Link "Parma", mehrheitlich wohl aber das interner Link "Hoplon" oder die kleinere interner Link "Parmula". Auch von den Zenturionen getragen -, und ebenfalls beinahe schon Status-Symbol, die metallenen Bein-Schienen (siehe dazu interner Link "Ocreae") und die auf vielen Abbildungen zu sehenden Unterarm-Schienen; die interner Link "Manicae". Der in der Regel recht individuell aber meist sehr prächtig gefertigte lokaler Link "Cingulum Militare" war der Hüft-Gürtel aller Legionäre. Als Schuh-Werk die römischen Sandalen, die lokaler Link "Caligae", oder eine Art Halb-Stiefel, die lokaler Link "Calcei"; in den kalten Regionen Nord-Europas dazu ein Paar Wickel-Strümpfe, die lokaler Link "Tibialiae".

Über die Farbe der aus Wolle oder Leinen gewebten Kleidung (siehe dazu bspw. interner Link "Tunika" oder interner Link "Paenula", interner Link "Sagum" oder interner Link "Paludamentum") sind nur sehr wenige Informationen verfügbar. Einige Quellen berichten von weißen und somit natur-belassenen Kleidungs-Stücken, die jedoch sicher nur zu außerordentlichen bzw. repräsentativen Anlässen oder von besonderen Einheiten wie bspw. den hauptstädtischen Prätorianern getragen wurden (und mehr einen hellen grauen bis beigen Farb-Ton gehabt haben dürften). Denn obwohl die römische interner Link Armee nicht nur aus hygienischen Gründen viel Wert auf ein einheitliches und gepflegtes Aussehen legte, wäre der Reinigung der im Feld-Dienst relativ schnell verschmutzenden und unansehnlich werdenden Stücke aufwendig und zeit-raubend und dem entsprechend uneffektiv. Darüber hinaus dürfte sich der Anblick von Kleidern, die infolge einer Schlacht durchblutet waren oder zunehmend blutfleckig wurden, sicher auch demoralisierend auf die Truppe ausgewirkt haben. Schlüssig ist also die These, dass die Stoffe für die interner Link Uniformierung im Feld-Dienst mit natürlichen Extrakten durchfärbt worden waren.

Definitiv blieb die in vielen Quellen beschriebene strahlend rot- oder leuchtend blau-violette Purpur-Farbe allein schon aus Kosten-Gründen der absoluten Ober-Schicht vorbehalten (bspw. interner Link Senatoren, interner Link Triumphatoren, letztendlich dem Kaiser selbst). Bedenkt man jedoch, dass die Tribunen und Präfekten ihre Nähe bzw. ihre Zugehörigkeit zur obersten römischen Aristokratie sicher auch optisch darzustellen suchten, und unterstellt man, dass wiederum die Zenturionen diesen nachstrebten, ist es naheliegend, dass die Kleidungs-Stücke sämtlicher Offiziere der Legion eine rötliche, rötlich-blaue oder rötlich-braune Farb-Gebung gehabt haben dürften (so ergibt bspw. ein Extrakt aus den schon im interner Link antiken Griechenland kultivierten bzw. gehandelten Früchten der Holunder- und der Scharlach-Beere eine krapp-, karmin- bzw. scharlach-rote Färbung; auch Sude aus verschiedensten Baum-Rinden oder anderer Pflanzen, wie das Färber-Krapp oder die heute als Blut- oder Kirsch-Pflaume bezeichneten Gehölze eigneten sich zur Rot-Färbung, siehe dazu auch externer Link WIKIPEDIA). Unterstützung erhält diese These durch die Beschreibungen von Plinius (um 23 – 79 u.Z., siehe dazu externer Link WIKIPEDIA), der in verschiedenen Werken Anbau, Kultur und Verarbeitung von verschiedenen Natur-Farben schildert (siehe dazu auch externer Link WIKIPEDIA.

Mit dem Untergang des Römischen Reiches verschwanden Titel und sämtliche Ränge der "Centuriones". Im Oströmischen bzw. darauf folgenden Byzantinischen Reich (siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) bestand zwar die Zenturie als organisatorisch-taktische Einheit weiter, doch wurde diese Truppe vom s.g. interner Link "Hekatontarch" kommandiert; das aus zwei Zenturien gebildete "Bandum" unterstand dem lokaler Link "Comes".


... mehr zum Thema: interner Link ROM - von Legionären & Legionen


... siehe dazu ausführlich externer Link WIKIPEDIA


... zurück zum interner Link Register


 

Römische Legionäre
"Centurio" und "Signifer"
einer "Centuria"
(im ► SHOP-ANGEBOT)

Zenturio; Lehrbuch-Illustration
"Centurio" um 50 v.u.Z.
(Buch-Illustration aus "Caesar's Gallic War" von James B. Greenough; Verlag Ginn & Company; Boston 1899)


Zenturio; Rekonstruktion
"Centurio" zur Kaiser-Zeit
(zweifelhaft ist hier die blaue Färbung der Tunika);
Rekonstruktion des
Museum "Quintana", Künzing (Bayern)
(Quelle: ► Wikipedia)

Zenturio; Reenactment
"Centurio" zur Kaiser-Zeit;
Reenactment-Darstellung
(Quelle: ► Wikipedia)

COH

römische Triplex-Phalanx
Römische "acies triplex"-Phalanx.
6. Jahrhundert v.u.Z.
Hinten die "Triarii", die Elite der Legion; davor die "Principes", anfänglich im ersten Treffen der Aufstellung, dann aufgrund von Erfahrung und Bewährung in das zweite Treffen verlegt; vorn die "Hastati", anfänglich die ärmsten und entsprechend schlecht gerüsteten -, später die jüngsten und aggressivsten Krieger.
(Lehrbuch-Illustration)

römische Manipular-Taktik
Römische Manipular-Taktik
4. Jahrhundert v.u.Z.
Die "acies triplex"-Phalanx ist in zehn Schlacht-Haufen ("Manipuli") pro Treffen unterteilt, die wesentlich beweglicher sind.
Jeder "Manipulus" besteht aus zwei "Centuriae", die nach wie vor von "Hastati", "Principes" und "Triarii" gebildet werden.
(Lehrbuch-Illustration)

römische Kohorten-Taktik
Römische Kohorten-Taktik.
1. Jahrhundert v.u.Z.
Je sechs "Centuriae" bzw. je drei "Manipuli" sind zu einem "Cohors" zusammengetreten. Die Legion unterteilt sich damit in zehn schlag-kräftige Kohorten, die in der schachbrett-artigen Aufstellung beweglich genug sind, sich gegenseitig zu decken.
(Lehrbuch-Illustration)

römische Kohorten-Taktik
Römische Kohorten-Taktik.
Gut zu erkennen: Bei Bedarf können die Frei-Räume zwischen den Kohorten des 1. und 2. Treffens zur Front geschlossen werden. Das 3. Treffen bildet die Reseve oder kann zur Umfassung um die Flanken gezogen werden.
(Lehrbuch-Illustration)

Cohors (dt.: Kohorte)

Im militärischen Sinn versteht man unter einem "Cohors" (Plural: "Cohortes" oder "Cohortis"; von lat. Vorsilbe: "co(n)-" [auch com-, cor-, cum-], mit(einander) oder "Cors", Gefolge oder Belegschaft; und "Hortus", die geordnete Anlage [auch Garten]; daraus zusammengesetzt "Cohors" umfriedeter Hof, sinngemäß der "vom Gefolge gesicherte Raum", auch das Gehege) die größte interner Link taktische interner Link Teil-Einheit einer interner Link römischen Legion. Hierarchisch wird ein "Cohors" zwischen dem interner Link "Manipulus" (Manipel) und der "Legio" (Legion) eingeordnet und wäre nach heutigen Maßstäben mit einem interner Link Bataillon vergleichbar.

Der Begriff bildete sich etwa im 4. Jahrhundert v.u.Z. und somit nach dem Ende der s.g. "Latinischen Kriege" (siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) heraus, in deren Ergebnis es dem Stadt-Staat von interner Link Rom gelungen war, die interner Link Krieger einer ganzen Reihe von benachbarten Völkern zum Frieden zu zwingen und mittels Bündnis-Verträgen einen Staaten-Bund zu schaffen, in dem Rom bald die Vormacht-Stellung einnahm. Mit dem Abschluss des "Cassischen Vertrages" im Jahr 370 v.u.Z. ("Foedus Cassianum", siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) galt das Umfeld des römischen Stadt-Staates – die von Rom bzw. den benachbarten Latinern bewirtschafteten Acker- und Garten-Flächen – als befriedet. Der Begriff des derartig gesicherten Vor- oder Umlandes wurde von den Römern kurzerhand auf die nunmehr verbündete interner Link Provinzial-Bevölkerung übertragen, die gemäß des v.g. Vertrags-Werkes bewaffnete Aufgebote für das gemeinsame interner Link Miliz-Heer der römisch-latinischen Föderation (siehe dazu "Foederati", die Verbündeten; siehe dazu interner Link Vasallen) zu stellen hatten und entsprechend ihrer Herkunft betitelt wurden (bspw. "Cohortis sabinorum", sinngemäß: "die (Gefolgschaft) aus den von den Sabinern geschützten Ländereien"; kurz: Sabinische Kohorte). Somit stand der Begriff zur Zeit der frühen Römischen Republik noch für ein stärke-mäßig unbestimmtes Kontingent der latinisch-italischen interner Link "Auxilia". Etwa zur Zeit der Kriege gegen Karthago (siehe dazu externer Link WIKIPEDIA)) ging die Bezeichnung dann auf Truppen-Teile des regulären römischen interner Link Heeres über, das im Verlauf der Auseinandersetzungen immer wieder einzelne interner Link Zenturien temporär bzw. für kleinere interner Link Operationen aus den Legionen herausgelöst und zu neuen interner Link Abteilungen zusammengefasst hatte (siehe dazu auch interner Link "Vexillatio").

Standard-Formation der römischen Legionen im ersten Krieg gegen Karthago (zwischen 264 und 241 v.u.Z.) war die etwa im Jahr 400 v.u.Z. von interner Link Konsul Marcus Furius Camillus (446 – 365 v.u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) eingeführte interner Link "Acies triplex"-Phalanx (eine in drei interner Link Treffen gestaffelte interner Link Aufstellung zu jeweils zwei interner Link Gliedern), die darauf ausgelegt war, die kampf-erfahrensten Krieger des dritten Treffens einerseits in interner Link Reserve halten -, andererseits ihnen die Möglichkeit zu geben, schnell die Flanken verstärken oder Umfassungen ausführen zu können. Diese Taktik wurde innerhalb der Legionen bis zum Beginn des zweiten Krieges gegen Karthago (zwischen 218 und 201 v.u.Z.) optimiert: Hier überraschten die Römer mit einem interner Link Manöver, das es möglich machte, die Breite der römischen interner Link Front-Linie für die interner Link Abwehr von Umfassungen oder für eigene interner Link Angriffe auf die gegnerischen interner Link Flanken relativ schnell verdoppeln zu können, ohne dafür die Personal-Stärke der Legion erhöhen zu müssen: Die vorbeschriebenen drei Treffen der römischen Phalanx wurden dafür in zehn gleich-starke Abteilungen gegliedert, die auf interner Link Kommando hin zu den Flanken nach links und rechts in der Weise auseinander gezogen wurden, dass im Ergebnis die nunmehr dreißig einzelnen Einheiten (Manipel) schachbrett-artig versetzt zueinander standen. Die so entstandenen Freiräume konnten im Bedarfs-Fall entweder von den Mannschaften des zweiten Gliedes des ersten Treffens oder komplett vom zweiten Treffen geschlossen bzw. verstärkt oder aufgefüllt werden, wobei das dritte Treffen nach wie vor als Reserve diente, jedoch weitaus flexibler eingesetzt werden konnte. Voraussetzung für die schnelle, erfolgreiche und sicher auch sehr eindrucksvolle Ausführung dieses komplexen und ebenso komplizierten Manövers war neben einem detaillierten interner Link Exerzitium (samt logischen und verständlichen, einheitlichen und aufeinander abgestimmten Kommando-Folgen) vor allem eine intensive Exerzier- und Kampf-Ausbildung innerhalb der Kleinst-Einheiten (Zenturien), sowie ein regelmäßiger und auf Perfektion ausgelegter Drill im gesamten Legions-Verband (wobei in der praktischen Durchführung dieses Manövers mit großer Wahrscheinlichkeit die einzelnen interner Link "Signa" der Zenturien [bzw. bald darauf auch die interner Link Feld- und Signal-Zeichen der Manipel oder Kohorten; siehe dazu interner Link "Vexillum"] zur Orientierung gedient haben dürften). Im dritten Krieg gegen Karthago (zwischen 149 und 146 v.u.Z.) hatte sich die Taktik der versetzen Manipel samt der damit verbundenen Beweglichkeit der einzelnen Manipel und Zenturien in der Art erfolgreich erwiesen, dass die hierfür notwendige taktische Unter-Teilung der Legion in zehn gleichstarke Kohorten bereits als reguläre interner Link Struktur eines Legions-Verbandes gesehen werden kann. Statuiert wurde diese Einteilung letztendlich mit den Heeres-Reformen des Gaius Marius (um 158 - 86 v.u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA): Etwa ab dem Jahr 100 v.u.Z. bestand jede römische Legion aus zehn Kohorten; jede dieser zehn Kohorten unterteilte sich in drei Manipel; jeder dieser dreißig Manipel verfügte wiederum über zwei Zenturien, die in der Hierarchie der insgesamt sechzig Hundertschaften wahrscheinlich nach Alter und Kampf-Erfahrung eingestuft wurden. Und mit der Struktur der Zenturie in zehn lokaler Link "Contubernia" zu je acht Soldaten; der interner Link Gliederung der Kohorte in sechs Zenturien; verfügte eine Kohorte über eine Soll-Stärke von vierhundert-achtzig interner Link "Milites" (siehe dazu auch interner Link Legionäre), die nunmehr als Berufs-Soldaten dienten. Dazu die Zenturionen samt ihren stellvertretenden interner Link Unteroffizieren (siehe interner Link "Optio" und interner Link "Tesserarius"), den interner Link Signal-Gebern (siehe dazu lokaler Link "Cornicines" bzw. interner Link "Bucinatores") und den v.g. Feldzeichen-Trägern.

Im einfachen Tages-, Lager- oder Feld-Dienst wurde die Legions-Kohorte vom ranghöchsten Zenturio der sechs Hundertschaften befehligt ("Centurio Pilus Prior" des interner Link Triarier-Manipels). Wurde die Kohorte jedoch zu einer speziellen Unternehmung entsandt oder war sie im Rahmen des interner Link Besatzungs-Dienstes in einer der römischen Provinzen auf sich gestellt, übernahm in vielen Fällen ein aus dem interner Link Stab einer Legion beauftragter oder überzähliger interner Link Offizier ("Tribunus militaris" bzw. "Centurio Supernumerarius") als interner Link "Tribunus cohortis" das Kommando (wobei die Kohorten der "Auxilia" bis in die hohe interner Link Kaiser-Zeit ausschließlich von Offizieren römisch-latinischer Herkunft geführt wurden). Und wie die Auxiliar-Kohorten dürften auch die Kohorten der Legionen allein schon aus Gründen der Kennzeichnung und Signal-Gebung, der Richtungs-Weisung und Orientierung ein eigenes "Vexillum" geführt haben, das vom interner Link "Vexillarius" (auch "Vexillifer") getragen wurde. Strittig ist die Frage, ob es sich hierbei lediglich um ein einfaches Tuch handelte, das die Nummerierung oder den Namen der Einheit auswies (bspw.: "Cohortis I Aquitanorum veteranae", wörtlich: "Erste der Kohorten der Aquitanischen Veteranen"), oder – und damit ähnlich dem "Signum" einer Zenturie – dazu auch die höchsten Auszeichnungen präsentiert hat, mit denen die gesamte Einheit im Verlauf ihrer Einsätze geehrt worden war (siehe dazu interner Link "Dona militaria").

In der Regel wurden die Kohorten der regulären römischen Legionen im kompletten Verband in s.g. Legions-Lagern untergebracht (siehe dazu lokaler Link "Castrum"). Diese Anlagen, die in den meisten Fällen auch zivil umsiedelt wurden (siehe dazu lokaler Link "Canabae" bzw. interner Link "Vicus") und damit in vielen Fällen die Gründungs-Geschichte heutiger europäischer Groß-Städte eröffnen, waren gesicherte interner Link Befestigungen, die planmäßig, binnen weniger Tage nach genau bemessenen und somit übertragbaren Vorgaben von speziell auf die Errichtung bestimmter Teil-Abschnitte ausgebildeter Arbeits-Kommandos gebaut wurden und in denen jede Einheit der interner Link Infanterie und der Legions-Reiterei (siehe dazu interner Link "Equites legionis") eine von vornherein bestimmte, fest abgesteckte Grund-Fläche belegte. Zu diesen Zwecken war dem Stab einer jeden Kohorte ein als interner Link "Agrimensor" bezeichneter Ingenieur beigegeben, der nicht nur gemeinsam mit den ihm assistierend zur Seite stehenden interner Link "Mensores" (Vermesser) aus den einzelnen Zenturien nicht nur Lage, Ausrichtung und Verlauf von Gräben ("Fossae"), Erd-Wällen ("Aggeres") und Palisaden ("Valli"), Toren ("Portae") und Straßen ("Viae") des Militär-Lagers einzumessen hatte, sondern auch unter der Anleitung eines "Architectus" (Baumeister) und zusammen mit den Vermessungs-Ingenieuren der anderen Kohorten einer Legion bspw. mit den Planungen und Vermessungen zur Anlage von Aquädukten, zum Bau der s.g. interner Link "Römer-Straßen" oder der Konstruktion von Brücken beauftragt werden konnten. Darüber hinaus gehörten jeder Kohorte noch eine schwankende Zahl von interner Link "Nicht-Kombattanten" an, wie mit großer Wahrscheinlichkeit ein "Milites medici" (Militär-Arzt) und/oder ein "Chirurgus" (Wund-Arzt), ein "Veterinarius" (Tier-Arzt), mindestens ein interner Link "Tubicen" (Trompeter) und einige Verwaltungs-Angestellte wie der "Fisci curator" (Zahlmeister) oder der "Beneficiarius" (Schreiber oder Sekretär) sowie eine ganze Reihe Knechte und Handwerker, Fuhr-Männer und Stall-Burschen, die im Legions-Lager gemeinsam mit den Kameraden der anderen Kohorten tätig waren, im Fall der länger-fristigen Abkommandierung der Kohorte jedoch ebenfalls mit auszurücken hatten. In diesen Fällen errichteten die Mannschaften der Kohorte ein s.g. Kohorten-Kastell (siehe dazu lokaler Link "Castellum"), das im Grunde nur eine entsprechend verkleinerte Ausführung des Legions-Lagers war.

Üblicherweise dienten derartige Lager zur Unterbringung von Kohorten der "Auxilia", die seit Gaius Iulius Caesar (100 – 44 v.u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) jeder römischen Legion zur Unterstützung beigegeben waren. Infolge der verheerenden Niederlage im Teutoburger Wald (siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) wurde eine Vielzahl dieser Hilfs-Kohorten entlang der Rhein-Linie zusammengezogen bzw. neu aufgestellt, dort mit der Sicherung der Grenzen beauftragt und in einer ganzen Reihe von Kohorten-Kastellen stationiert, von denen aus etwa ab der Mitte des 1. Jahrhunderts der Bau des s.g. interner Link "Limes" begann. Je nach den örtlichen Gegebenheiten wurden diese Hilfs-Kohorten häufig mit Einheiten der interner Link Reiterei kombiniert.

Nach gegenwärtigen Quellen konnten bislang folgende Formationen ausgemacht werden:

  • "Cohortes Quingenariae" - Auxiliar-Kohorte zu sechs Zenturien nach römischen Vorbild mit rund fünfhundert "Milites Cohortis"; Kommandeur: "Praefectus Cohortis" (Bestand im Jahr 100: mindestens einhundertdreißig Einheiten; Kommandeur)...
  • "Cohortes Miliariae" - Auxiliar-Kohorte zu zehn klassischen Hundertschaften mit rund eintausend "Milites Cohortis"; Kommandeur: "Tribunus Cohortis" (Bestand im Jahr 100: etwa zwanzig Einheiten)...
  • "Cohortes Equitatae" (auch "Cohors Equitana" genannt) – teilberittene Auxiliar-Kohorte mit rund fünfhundert "Milites Cohortis" und zwei beigegebenen "Turmae" zu jeweils dreiunddreißig "Equites Alae"; Kommandeur: "Tribunus Cohortis"
  • "Cohortes Equitatae Quingenariae" - gemischte Auxiliar-Kohorte mit rund fünfhundert "Milites Cohortis" und vier beigegebenen "Turmae" zu jeweils dreiunddreißig "Equites Alae"; Kommandeur: "Tribunus Cohortis" (im Jahr 100 rund achtzig Einheiten)...
  • "Cohortes Equitatae Miliariae" - gemischte Auxiliar-Kohorte mit rund eintausend "Milites Cohortis" und vier bis acht beigegebenen "Turmae" zu jeweils dreiunddreißig "Equites Alae"; Kommandeur: "Tribunus Cohortis" (im Jahr 100 über zwanzig Einheiten)...

Spätestens mit dem Beginn der Kaiser-Zeit und somit ab Kaiser Augustus (63 v.u.Z. – 14 u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) muss es eine Vielzahl von kleineren Reformen bzw. Neuaufstellungen gegeben haben: Die bereits seit dem 3. Jahrhundert v.u.Z. bestehenden interner Link Prätorianer wurden nunmehr offiziell zur kaiserlichen interner Link Garde erhoben und zu neun "Cohortes Praetoriae" formiert, von denen – einer der obersten Direktiven des römischen Rechts entgegen – immer drei direkt an der Stadt-Grenze von Rom kaserniert und mit interner Link Wach-Diensten innerhalb der Stadt und den Palast-Anlagen beauftragt waren. Indirekt verstärkt wurde die Leib-Wache des Kaisers durch die drei seit der Königs-Zeit bestehenden "Cohortes Urbanae", die direkt dem "Praefectus urbi" (dem Stadt-Präfekten von Rom) unterstanden und mit polizeilichen Hoheits-Aufgaben wie bspw. der Bewachung der Stadt-Tore betraut waren. Die mit Augustus eingeführten Nummerierungen dieser Polizei-Kohorten (X, XI und XII) legen jedoch nahe, dass die Einheiten zunehmend auch politisch eingebunden wurden. Bis zum Jahr 69 u.Z. wurden die "Cohortes Urbanae" ebenfalls auf neun Kohorten verstärkt. Und unter dem Eindruck unzähliger Stadt-Brände infolge von Unachtsamkeit, Leichtsinn und Brandstiftungen -, aber auch aufgrund zunehmender nächtlicher Einbrüche und Raub-Überfälle wurden auf Befehl des Kaisers Augustus etwa zu Beginn der Zeit-Rechnung sieben Kohorten "Virgiles" (lat.: Wachen; insbesondere Feuer-, Nacht- und Straßen-Wächter) aus frei gelassenen Sklaven formiert, die neben einer umfangreichen technischen und durchaus modernen interner Link Ausrüstung allem Anschein nach bald darauf auch eine Kampf-Ausbildung samt interner Link Waffen erhielten und spätestens ab dem Jahr 100 u.Z. ebenfalls zur Wahrung der öffentlichen Ordnung eingesetzt wurden. Erwähnenswert sind auch einige para-militärische Einheiten, wie bspw. die "Cohors ingenuorum civium Romanorum " (Kohorte der freien römischen Bürger) oder die "Cohors volutariorum" (Freiwilligen-Kohorte), beides vermutlich eine Art Bürger-Wehr des zweiten oder dritten Aufgebots, die wohl aus der Tradition der alten Bürger-Milizen aus den Gründungs-Zeiten Roms entstammten.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die erste Kohorte einer römischen Legion, die einen außerordentlichen Status gehabt haben muss, denn belegt ist, dass diese Einheit ab dem 1. Jahrhundert v.u.Z. nicht nur die interner Link "Aquila" (das höchste Heiligtum eines Legions-Verbandes) führte, sondern auch für eine Vielzahl von administrativen Aufgaben, Stabs-Diensten und Spezial-Kommandos herangezogen werden konnte, was vermuten lässt, dass der Dienst in dieser Truppe als Auszeichnung gesehen wurde und nur den verdienstvollsten und tapfersten interner Link Soldaten vorbehalten blieb. Unterstützung findet diese Beschreibung in der Praxis diverser römischer interner Link Feldherren, interner Link Legaten und interner Link Statthalter, die etwa ab der Zeit der römischen Bürgerkriege (133 – 30 v.u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) besonders treue und ergebene, zuverlässige oder kampf-erfahrene Legionäre aus der ihnen unterstehenden Legion herausgesammelt oder Auxiliar-Verbänden "geworben" und – ähnlich den Prätorianern – in eigenen interner Link Elite- bzw. Garde-Einheiten zusammengefasst haben, die einzig ihrem Befehl unterstanden oder auf ihre Person vereidigt worden waren (siehe dazu auch interner Link "Pedites extraordinarii" bzw. interner Link "Equites singulares"), die annehmbar wohl auch eine Zulage zu ihrem normalen interner Link Sold erhielten und/oder bei Beförderungen bevorzugt wurden. Auch legen einige Quellen die Vermutung nahe, dass die vier- bis sechs-monatige Ausbildung der neuen interner Link Rekruten stets bei der ersten Kohorte erfolgte bzw. die interner Link "Tirones" zumindest von hier aus (nach Ausbildungs-Abschluss?) entweder über die einzelnen Zenturien verteilt oder als komplett neue Hundertschaft in die Legion eingereiht wurden. Auf jeden Fall leisteten die neuen Rekruten in Anwesenheit einer Einheit der ersten Kohorte unter dem Adler ihren interner Link Treue-Schwur (siehe dazu interner Link "Sacramentum militare").

Vielen aktuellen Quellen ist zu entnehmen, dass die erste Kohorte etwa zur Mitte des 1. Jahrhunderts u.Z. aus nur fünf Zenturien bestanden haben soll, wobei diese jedoch als Einheiten von doppelter Mannschafts-Stärke hervorgehoben werden (somit einhundertsechzig Legionäre pro Zenturie; die erste Kohorte damit achthundert Mann stark). Kommandiert wurde diese Einheit vom "Centurio Primus Pilus", dem ranghöchsten Offizier in der Hierarchie der Hundertschafts-Führer ("Centuriones"). Da es uns bislang nicht gelungen ist, die historische Quelle dieser Beschreibung auszumachen, bleibt einzig ein Auszug aus dem "Grundriss der Geschichte, Erd- und Alterthumskunde, Literatur und Kunst der Roemer" von Georg Alexander Ruperti, dem Standard-Werk zur römischen Staats- und Militär-Geschichte aus dem Jahr 1794, dass sich auf die Übersetzung nicht weiter aufgeführter Werke namhafter römischer Geschichts-Schreiber beruft (siehe dazu externer Link "books.google"):

"Augustus errichtete zuerst ein stehendes Kriegsheer und eine kaiserliche Leib-Wache, wodurch er den Kriegsstand zu sehr von den übrigen bürgerlichen Ständen trennte, und der Kriegszucht schadete. Der Zweck des Dienstes ward mehr die Beschützung des Fürsten, als des Vaterlandes, und zur Beförderung desselben mußte man den Truppen viele Unordnungen und Verbrechen nachsehen. Außer den Hülftruppen und einem ansehnlichen Corps deutscher Reiter, (Equites Batavi) besoldete August wenigstens 25, oft noch mehr, Legionen, deren jede 10 Cohorten, eine Cohors aber 555 Mann zu Fuß und 2 Turmen oder 66 geharnischte Reiter, ausser der ersten, die doppelt so stark war, (cohors miltiaria) folglich die ganze Legion 6100 Füßer und 726 Reiter betrug. Jede Cohors hatte 5, nur die erste 10 Centurien, und jede Centurie 10 Decanatus..."

Weder ist es schlüssig, wie sich diese o.g. fünfhundertfünfundfünfzig Mann über die sechs Zenturien einer normalen Kohorte verteilen lassen, noch aus welchem Grund die erste Kohorte überhaupt in Stärke und Gliederung eine derart außerordentliche Formation gebildet haben sollte. Auch stehen die v.g. Zahlen zu den "Füßern" im erheblichen Widerspruch zu den mehrfach belegten Stärke-Angaben infolge der um das Jahr 100 v.u.Z. erfolgten "Marianischen" Heeres-Reform (siehe oben), zumal die Zenturien unter Kaiser Hadrian (76 - 138 u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) und damit zur Mitte des 1. Jahrhunderts u.Z. wieder auf einhundert Legionäre verstärkt wurden. Bestätigung findet Rupertis Beschreibung bislang einzig in der Darstellung der Reiterei: Publius Flavius Vegetius Renatus, ein Kriegs-Theoretiker des 4. Jahrhunderts (Daten unbekannt, siehe dazu externer Link WIKIPEDIA), erklärt in seinem Haupt-Werk "Epitoma rei militaris", dass Augustus jeder Legion seiner interner Link Armee eine interner Link "Ala" von siebenhundertsechsundzwanzig "geharnischten Reitern" zur Seite gestellt hat. Teilt man diese Gesamt-Zahl durch die bekannte Stärke einer interner Link "Turma" (dreißig "Equites", ein "Vexillarius", wahrscheinlich ein Trompeter und ein interner Link "Decurio" als Kommandeur) erhält man genau zweiundzwanzig dieser Teil-Einheiten bzw. elf Doppel-"Turma". Die Gliederung der "Ala" in elf Doppel-"Turma" als auch die angegebene Zahl von 55 interner Link Carro-Ballisten, die jeder Legion beigegeben waren und sich ebenfalls optimal als Bedienung über elf interner Link Torsions-Geschütze verteilen lassen, bieten Raum für eine These:

Geht man davon aus, dass die römischen Behörden und insbesondere die römischen Militär- und Provinz-Verwaltungen grundsätzlich bestrebt waren, sämtliche bürokratischen Direktiven nach möglichst einfachen, logischen und übertragbaren Richt-Linien zu gestalten, und legt man zugrunde, dass sämtliche rechnerischen Ordnungs-Modelle nach Möglichkeit dem von den Römern favorisierten Dezimal-System (siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) folgten, sind beide vorbeschriebenen Erscheinungs-Formen der ersten Kohorte mehr als zweifelhaft, denn es wären nicht nur eine besondere und damit aufwendige Rechnungs-Führung bspw. für die Besoldung und interner Link Verpflegung, interner Link Bewaffnung und Ausrüstung erforderlich, vielmehr hätte eine derartige Struktur auch direkte Folgen für die Unterbringung und würde die Errichtung eines Stand- oder Marsch-Lagers erheblich komplizieren. Gewichtigstes Argument, das gegen die fünf Doppel-Zenturien der ersten Kohorte spricht, ist jedoch der einfache praktische Umstand, dass die gesamte Legion in all ihren Bewegungen, taktischen Manövern und Schlacht-Formationen erheblich von einer Einheit beeinträchtigt werden würde, die nicht dem Standard der anderen Formationen entsprechen würde. Belässt man die Legion jedoch in ihrer klassischen Struktur zu zehn Kohorten bzw. in der Gliederung zu dreißig Manipel oder Doppel-Zenturien und stellt diesem Verband eine elfte Kohorte zu fünf Zenturien (gleich welcher Stärke) zur Seite, könnte die hier zur Abrundung fehlende sechste Zenturie durch die Ausbildungs-Hundertschaft gestellt werden, die temporär alle drei bis vier bzw. sechs Monate errichtet wurde und bislang nicht zugeordnet werden konnte bzw. in den bislang eröffneten Quellen als nur bedingt kriegstaugliche Einheit keine detaillierte Erwähnung gefunden hat. Darüber hinaus ließ sich jeweils eine Doppel-"Turma" mit einer "Normal"-Kohorte zu einer s.g. "Cohortes Equitatae" verbinden (eine Infanterie-Kohorte und zwei Reiter-Schwärme für die Flanken-Deckung – eine Formation, die ab der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts insbesondere zur Grenz-Sicherung zunehmend Verbreitung fand). Die in diesem Beispiel verbleibende elfte Doppel-"Turma" könnte dann durch die interner Link "Equites extraordinarii" -, später dann durch die interner Link "Speculatores" und/oder interner Link "Exploratores" gebildet werden und zusammen mit den fünf rätselhaften Zenturien der ersten Kohorte, die wie vorbeschrieben ebenfalls Elite-Status hatten, die persönliche Leib-Wache des jeweiligen Oberkommandierenden stellen. Und wenn in dieser Garde-Kohorte die legendären interner Link "Antesignani" gestanden haben, wäre auch der Verbleib dieser Truppe geklärt, die besonders von Caesar geschätzt und in seinen Schilderungen zu den Kriegen gegen die Gallier ("De bello Gallico"; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) hervorgehoben wurden und deren Bestehen zumindest bis Kaiser Tiberius (42 v.u.Z. – 37 u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) nachgewiesen ist.


... mehr zum Thema: interner Link ROM - von Legionären & Legionen


... siehe dazu ausführlich externer Link WIKIPEDIA


... empfehlenswert externer Link Hans Delbrück: »Geschichte der Kriegskunst«


... zurück zum interner Link Register


 

römische Kohorten-Taktik
"Plan de la bataille de Thapse en Afrique gagnée par Jule César contre Q. Scipion et le roy Juba l'an de Rome 707."
(Plan der Schlacht von Thapsus in Afrika, die Julius Cäsar gegen Q. Scipio und König Juba im Jahre 707 nach der Gründung Roms gewonnen hat)
Darstellung aus »Vues d'optique du XVIIIe siècle« (Band 2 von 1732 ).
(Quelle: ► »BnF Gallica«)

römische Kohorten-Taktik
"Darstellung der Schlacht bei Thapsus am 6. April 46 v.d.Z."
Illustration von Andrea Palladio um 1575 in »I commentari di C. Giulio Cesare...« (Die Kommentare von C. Julius Cäsar...); online komplett verfügbar im Internet-Archiv ► »archive.org«)

CON

Contubernium

Im eigentlichen Sinn verstand man unter einem "Contubernium" (Plural: "Contubernia", von lat.: "con", zusammen; auch "contuo", ich erblicke und "Taberna", Kneipe oder Spelunke, auch Bude oder Obdach) ursprünglich eine einfache, überschaubare oder improvisierte Unterkunft für römische Sklaven, für eine Geliebte (Konkubine) oder für eine "wilde Ehe". Der Raum bot Platz für Feuer-Stelle, Schlaf-Stätte und Kleider-Ablage und ist aufgrund der einfachen Bauweise mehr mit einem Bungalow vergleichbar. Im militärischen Sinn wurde der Begriff für das Quartier von acht interner Link "Milites" (siehe dazu auch interner Link Legionäre, lat.: "Legionarii"), das als ortsfeste "Stube" Teil einer Art "Reihen-Haus-Anlage" war und innerhalb einer befestigten interner Link Garnison (siehe dazu lokaler Link "Castra") lag. Im provisorischen interner Link Marsch- oder Feld-Lager (auch Sommer-Lager) ging der Begriff auf die Belegung eines interner Link Zeltes über, stand hier als zusammenfassender Ausdruck für eine feste Wohn-, Koch- oder Zelt-Gemeinschaft und entwickelte sich im Rahmen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens der interner Link Soldaten, der Organisation der Tages-Dienste und insbesondere der Einteilung zu den interner Link Wach-Diensten zur offiziellen Bezeichnung für die kleinste militärische interner Link Einheit einer interner Link römischen Legion. Nach heutigen Maßstäben wäre das "Contubernium" etwa mit einem interner Link Trupp oder einer interner Link Gruppe vergleichbar. Ab den Reformen des Gaius Marius (um 158 - 86 v.u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) wurde das "Contubernium" dann eine dauerhaft formierte Gruppe von acht Legionären. Die lokaler Link "Centuria", bis dahin von zehn interner Link "Decuriae" zu insgesamt hundert Mann formiert, wurde interner Link taktisch nunmehr in zehn "Contubernia" unterteilt und hatte damit eine Soll-Stärke von achtzig Legionären, die neben dem eigentlichen Soldaten-Dienst diverse Ämter und Funktionen hatten. Der "Stuben-Älteste" eines "Contiberniums" trug den Titel interner Link "Decanus" und wurde als Vorsteher (Dekan) von der Gruppe aus der Gruppe gewählt oder bestimmt. Im Gegensatz zum interner Link "Decurio" als Führer einer Zehnerschaft verfügte der "Decanus" in seinem Amt jedoch über keine interner Link Befehls-Gewalt.

Betrachtet man die Grundrisse der festen Quartiere (siehe lokaler Link "Casae", lat.: Hütten, Baracken, kleine Häuser; davon interner Link Kaserne) mit jeweils etwa zwanzig Quadratmetern pro Stube oder die Grund-Fläche der ledernen Zelte (siehe das interner Link "Tabernacula", lat.: Feldherrn-Zelt; oder das interner Link "Papilio", lat.: Schmetterling; bzw. das interner Link "Pelles", lat.: Fell, Haut, Pelz; mit Ausnahme des interner Link "Tentorium", lat.: Gruppen-Zelt) mit etwa neun Quadratmetern, wird erkennbar, dass die Unterkünfte der einfachen Mannschaften nicht nur beengt und damit wenig komfortabel waren, vielmehr ist es wahrscheinlich, dass sich zumindest immer zwei Soldaten eine Schlaf-Stätte teilen mussten. Diese These wird durch die Frage unterstützt, wie acht Soldaten in einem Zelt von drei mal drei Metern Grund-Fläche unterkommen sollten, sowie durch den Fakt, dass die Tag- und Nacht-Wach-Dienste in jeweils vier Schichten unterteilt waren. Wenn also zwei Legionäre auf Wache -, zwei weitere in Bereitschaft standen oder Dienste versahen, hatten vier Soldaten in der jeweiligen Unterkunft genügend Platz zum Ruhen.

Diverse zeit-historische Quellen beschreiben das "Contubernium" als solidarische Lebens-, Koch-, Wohn-, Arbeits- und Kampf-Gemeinschaft, die nach heutigen Kriterien sämtliche Aspekte einer s.g. interner Link Kameradschaft erfüllen würde. Die Angehörigen eines "Contuberniums" waren in etwa zeitgleich in den Dienst getreten und damit weitestgehend im gleichen Alter, wurden zusammen interner Link ausgebildet und waren somit einander gleichwertig, sammelten in ihrer mindestens sechzehn-, durchschnittlich zwanzig-, aber auch noch länger-jährigen Dienst-Zeit und in den hier geführten interner Link Feldzügen gemeinsame Erfahrungen und stiegen je nach dem Turnus der Ausbildungs-Dauer in der Hierarchie der dreißig interner Link "Manipuli" bzw. sechzig "Centuriae" einer Legion regelmäßig eine Stufe höher. Ob die Legionäre in der interner Link Marsch-Ordnung in interner Link Rotten zu vier (oder gar acht Soldaten) marschierten, ist nicht belegt, jedoch in Anbetracht der Breite einer üblichen interner Link "Römer-Straße" bzw. der Kreuzwege innerhalb eines Lagers möglich und mit Blick auf die Magistralen ("magis", lat.: groß) interner Link antiker römischer Städte bzw. in der Vorstellung eines feierlichen interner Link Triumph-Zuges in das antike Rom naheliegend. Mit großer Wahrscheinlichkeit bildeten die Legionäre eines "Contuberniums" in der acht Mann tiefen interner Link Schlacht-Ordnung des römischen interner Link Kohorten-Treffens eine Rotte. Zehn "Contubernia" formierten unter dem Kommando eines lokaler Link "Centurio" die "Centuria" mit einer Soll-Stärke von achtzig (Kaiser Hadrian, 76 - 138 u.Z.; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) verstärkte das "Contubernium" wieder auf zehn -, die "Centuria" damit wieder auf einhundert) Soldaten.

In Friedens-Zeiten wurden die Soldaten neben ihren geregelten Wach- und interner Link Patrouillen-Aufgaben vor allem zu Bauarbeiten herangezogen. So wurden nicht nur die meisten interner Link Limes-Anlagen oder Brücken mehrheitlich von Legionären errichtet, sondern auch die Römer-Straßen, von denen diverse Abschnitte heute Grundlage des europäischen Verkehrsnetzes sind. Bei der Anlage der Marsch-, Feld- oder Sommer-Lager errichtete jedes "Contibernium" als eingespieltes "Team" immer wieder den gleichen Abschnitt, womit die eigentliche Arbeit routiniert, effektiv und vor allem schnell erledigt werden konnte.

In den Jahren ihrer Dienst-Zeit wurden die einfachen Legionäre in diversen handwerklichen Professionen ausgebildet und dienten somit nicht nur als Soldaten, sondern auch als interner Link Pioniere, die maßgeblich am Bau und Ausbau der römischen Siedlungen beteiligt waren. Zu diesem Zweck war jedes "Contubernium" mit einem umfangreichen Sortiment von Werkzeugen ausgerüstet (siehe dazu externer Link "Römische Werkzeuge" von Wolfgang Gaitzsch, Schriften des Limesmuseums Aalen), die für einfache bautechnische Arbeiten ebenso geeignet waren, wie für komplexe infra-strukturelle Ingenieur-Leistungen (wie die noch heute bewunderten Aquädukte belegen). Klassische Werkzeuge waren neben Hammer ("Malleus"), Beil ("Securis") und Säge ("Serra") der Rasen-Stecher ("Rutrum") und eine Art Schaufel ("Caespites"), eine Kombination aus Axt und Hacke ("Dolabra") oder eine schwere Hacke ("Ligo").

Jedes "Contubernium" wurde von mindestens einem interner Link "Mulio" und/oder einem lokaler Link "Calo" umsorgt, der als "Bursche" oder "Knappe" die alltäglichen Arbeiten zu erledigen hatte. Aufgabe des "Mulio" war neben der Führung und Versorgung eines Pack-Tieres (lat.: "Muli", Maultier), das während eines interner Link Marsches das Zelt samt zugehörigem Zelt-Besteck, das Werkzeug und eine Verpflegungs-Ration transportierte, der Aufbau und die Reinigung des Zeltes. Zusammen waren beide für die Pflege, Wartung und Ausbesserung von Kleidung und interner Link Ausrüstung und die Zubereitung der Speisen verantwortlich, die überwiegend aus Getreide zubereitet wurden. Zu diesem Zweck verwahrte jede Einheit eine steinerne Hand-Mühle (lat.: "Mola manualis"), die gewöhnlich mit dem Namen oder dem Signum der Zelt-Gemeinschaft gekennzeichnet war. Da diese interner Link "Ordonnanzen" ausnahmslos keine Sklaven sondern mit größter Wahrscheinlichkeit Söhne der Legionäre waren oder aus den nahen Lager-Dörfern (siehe dazu lokaler Link "Canabae") stammten, wurden die Burschen mit entsprechender Tauglichkeit als interner Link Rekrut (siehe interner Link "Tiro" bzw. interner Link "Probatus") in eine Ausbildungs-Einheit aufgenommen, die nach etwa vier bis sechs Monaten als jüngste interner Link "Hastati"-Centuria in die Legion eingereiht wurde. Obwohl die Burschen als interner Link "Nicht-Kombattanten" offiziell keine interner Link Waffen führten, war es üblich, sie zur Bewachung des Lagers oder Kastells mit heranzuziehen, so sich die interner Link Besatzung in Teilen oder in Gänze im Einsatz befand.


... mehr zum Thema: interner Link ROM - von Legionären & Legionen


... siehe dazu ausführlich externer Link WIKIPEDIA


... zurück zum interner Link Register


 

Legionäre eines Contuberniums
Legionäre einer "Contubernia"
(im ► SHOP-ANGEBOT)

Casae (3D-Rekonstruktion)
"Casae" (Unterkünfte oder auch Kaserne) für römische Legionäre innerhalb eines festen Lagers. Jeder Baracken-Block bot Quartier für eine komplette "Centuria"
(3D-Rekonstruktion, Quelle: ► Wikipedia)


Hesselbach Grundriss
Grundriss der Quartiere zweier Mannschafts-Baracken
(Quelle: ► Wikipedia)






Letzte Änderung 13.05.2016: Eintrag Contubernium

Besuche seit dem 01. Dezember 2015

13.05.2016: This document was successfully checked as XHTML 1.0 Transitional! Valid XHTML 1.0 Transitional

13.05.2016: Dieses Dokument wurde als CSS level 3 validiert! CSS ist valide!


Datenschutzerklärung nach DSGVO vom 25. Mai 2018

Diese Webseite verwendet KEINE Technologien zur Sammlung von Nutzer-Daten bzw. zur Verfolgung von Nutzer-Aktivitäten (s.g. Tracking-Cookies etc.).


Der Anbieter dieses Internet-Projekts sieht keine Veranlassung zur Erfassung, Speicherung oder Sammlung von Informationen, die bspw. Auskünfte über Ihr Verhalten als Anwender -, über die von Ihnen genutzten oder bevorzugten Browser oder über die Wege, über die Sie sich dieses Internet-Projekt eröffnet haben, geben oder beinhalten. Somit lehnt der Betreiber dieses Internet-Projekts den Einsatz oder die Verwendung s.g. "Cookies", "Bots" o.ä. Programme grundsätzlich ab.


Hingegen kann der Anbieter dieses Internet-Projekts nicht verhindern, dass durch den Besuch dieses Internet-Projekts Dritte - bspw. der Betreiber des hier verwendeten Besucher-Zählers oder der von uns gewählte eMail-Verarbeitungs-Dienst, der Betreiber des Servers dieses Internet-Projekts oder der Anbieter des von Ihnen verwendeten Browsers; die Entwickler der von Ihnen bevorzugten Such-Maschine oder aber auch Informations-Dienste, die entsprechende Malware bereits auf Ihren Rechner geleitet haben - an diese o.ä. Informationen gelangen können. Dies betrifft insbesondere die Erfassung, Protokollierung und Speicherung von Daten und Informationen über die aktuell verwendete IP-Adresse; Datum, Uhrzeit, Betriebssystem Ihres PCs oder Browser-Typ; Ihre zuletzt besuchten, betrachteten oder momentan im Browser geöffneten Seiten; kopierte bzw. dauerhaft heruntergeladene Inhalte, getätigte Eingaben, Dauer des Verweilens etc.


Derartige Aktivitäten können von uns nicht beeinflusst oder abgewendet werden, zumal nach gegenwärtiger Rechtsauffassung derartige Daten nicht zu den personenbezogenen Daten gehören, da diese im Rahmen der geltenden Rechtslage bzw. nach Angabe der jeweiligen Dritten anonymisiert erfasst und zu s.g. statistischen Zwecken gleich welcher Art ausgewertet werden.


Unsere ausführlichen Erklärungen zum Datenschutz nach der DSGVO finden Sie hier: Datenschutzerklärung nach DSGVO vom 25. Mai 2018.


Die ausführlichen Bestimmungen zum Datenschutz erreichen Sie:

  1. ... unter dem Eintrag DATENSCHUTZ im Explorer.
  2. ... unter dem Eintrag DATENSCHUTZ im Register.
  3. ... per Direkt-Link innerhalb der Fuß-Leiste auf jeder Seite dieses Projektes.
  4. ... unter dem Hinweis DATENSCHUTZ innerhalb von Dokumenten mit Angeboten zur Daten-Übertragung.

... oder sofort über diesen Direkt-Link: DATENSCHUTZ.