Traditionell wurden die Einheiten der kurfürstlich- bzw. späteren königlich-sächsischen Armee bis zu den Reformen ab dem Jahr 1850 nach dem jeweiligen Inhaber benannt. Eine durchgehende Nummerierung gab es nicht. In der folgenden Auflistung wurde für die alt-sächsischen Regimenter weitestgehend die von Hans Bleckwenn (1912 - 1990; siehe dazu WIKIPEDIA) entwickelte Ordnung übernommen, dessen Systematik auf die früheste bekannten Erwähnung bzw. der Reihenfolge der Errichtung der jeweiligen Einheit baut. Regimenter, die nur kurzfristig bestanden haben bzw. aufgelöst oder aufgeteilt wurden, sind in diese Reihenfolge eingeschoben, werden hier jedoch nach dem jeweils ersten bzw. erst bekannten Kommandeur benannt.
... siehe dazu ausführlich WIKIPEDIA
Inhalts-Verzeichnis
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(Änderungen vorbehalten)
Defensions-Truppen, ab 1711 Kreis-Regimenter
1. Infanterie-Regiment (1806 Regiment "Kurfürst"/"König")
2. Infanterie-Regiment (1806 "von Niesemeuschel")
2tes Kurfürstliches Leib-Regiment zu Fuß (1675 - 1702)
3. Infanterie-Regiment (1806 "von Low")
Regiment zu Fuß "von Loeben" (1680 - 1748)
"Kurprinzliches Leib-Regiment" (auch 2te Garde; 1688 - 1748)
4. Infanterie-Regiment (1806 "Prinz Maximilian")
5. Infanterie-Regiment (1806 "Prinz Anton")
Regiment zu Fuß "von Ogilvy" (um 1703 - 1748)
6. Infanterie-Regiment (1806 "Prinz Clemens")
7. Infanterie-Regiment (1806 "Prinz Friedrich August")
8. Infanterie-Regiment (1806 "Prinz Xaver")
Invaliden-Korps
9. Infanterie-Regiment (1806 "Leib-Grenadier-Garde")
10. Infanterie-Regiment (1806 "von Rechten")
1. Kreis-Regiment "von Schlichting"
2. Kreis-Regiment "von Metzradt"
3. Kreis-Regiment "von Zschertwitz"
4. Kreis-Regiment "von Brüchting"
11. Infanterie-Regiment (1806 "von Sänger")
Regiment zu Fuß "von Römer" (1742 - 1748)
Regiment zu Fuß "von Allnpeck" (1742 - 1748)
Regiment zu Fuß "von Bellegarde" (1742 - 1748)
12. Infanterie-Regiment (1806 "von Thümmel")
13. Infanterie-Regiment (1806 "von Bevilaqua")
Grenadier-Bataillone (1740 - 1813)
Jägerkorps (1809 - 1821)
1tes leichtes Infanterie-Regiment (1810 - 1815)
2tes leichtes Infanterie-Regiment (1810 - 1815)
Garde-(Grenadier)-Regiment (1813 - 1849)
1. Linien-Infanterie-Regiment (1813 - 1849)
2. Linien-Infanterie-Regiment (1813 - 1849)
3. Linien-Infanterie-Regiment (1813 - 1849)
... zur Linien-Infanterie ab 1867
... zurück zum Inhalts-Verzeichnis der sächsischen Armee
1613 - 1756
Die Defensions-Truppen, auch "Defensionswerk" genannt, waren bewaffnete Aufgebote, zu deren Bildung die wehr-fähige Stadt- und Land-Bevölkerung dienst-verpflichtet war bzw. in abgesteckten Landes-Teilen herangezogen werden konnten. Anfänglich gegen s.g. Raub-Ritter (überwiegend aus brandenburgischen Landen) errichtet, entwickelten sich die Einheiten im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges zu gut organisierten Miliz-Truppen, die das Land vor marodierenden Söldner- bzw. Räuber-Banden zu sichern hatten. Ab dem Jahr 1711 erhielten die Regimenter den Status einer regulären Landwehr, die im Fall eines Feldzuges der sächsischen Armee mit der Landes-Verteidigung betraut wurde.
Nach den auf dem Landtag von 1612 getroffenen Beschlüssen zur Errichtung des landes-eigenen "Defensionswerkes" begann im Jahr 1613 die Errichtung der sächsischen Armee, die bereits zum Jahres-Ende insgesamt 9.644 Mann Fuss-Volk (bzw. zwei Feld-Regimenter zu je acht Fähnlein und drei Fähnlein zu Dresden) stelle. An Reiterei werden insgesamt 1.593 Pferde (bzw. ebenfalls zwei Regimenter) angegeben
Regiments-Daten
Kurz-Geschichte
Bilder-Sammlung
... nach oben zum Seiten-Verzeichnis
offz. Bezeichnung:
"Defensions-Truppen"
weitere Bezeichnungen:
ab 1711 Kreis-Regimenter
Spott-Name:
nicht bekannt
Truppen-Gattung:
Infanterie
Waffen-Gattung:
Pikeniere, Musketiere
Status:
Miliz bzw. Landwehr
errichtet:
1613
Vorgänger (Tradition):
aufgelöst:
1756
Nachfolger (Tradition):
... nach oben zum Inhalts-Verzeichnis
... infolge zunehmender Schäden durch einfallende Räuber-Banden, die insbesondere in den Grenz-Gebieten und entlang der Handels-Routen auffällig werden, beschließen die sächsischen Stände zusammen mit Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen (1585 - 1656) auf dem Landtag von 1613 die Aufbringung finanzieller Mittel zur Errichtung und Unterhaltung eines s.g. "Defensions-Werkes", das neben befestigten Feld-Warten vor allem bewaffnete und schnell zu mobilisierende Land- und Stadt-Wehren vorsieht, die überwiegend im grenz-nahen Raum zu Brandenburg, zur Lausitz und zu Böhmens zum Einsatz kommen sollen.
...
... weitere Quellen bzw. Angaben gesucht.
1663
... Kurfürst Johann Georg II. (1613 - 1680) und die sächsischen Stände besiegeln die Erneuerung des Vertrags-Werkes: Beschlossen wird der Etat zur Bewaffnung und Unterhaltung von insgesamt sechs s.g. "Fähnlein" (Einheit eines Landsknechts-Heeres, die eine Soll-Stärke von etwa 500 Offizieren und Söldnern umfasste, tatsächlich aber nicht mehr als durchschnittlich 150 Mann stellte).
1688
... Kurfürst Johann Georg III. (1647 - 1691) erneuert das (vorgenannte?) Mandat.
1710
... Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670 - 1733, besser bekannt als "der Starke", ab 1697 als August II. auch König von Polen) vereinbart mit den sächsischen Landes-Ständen das dauerhafte Fortbestehen der landes-eigenen Defensions-Truppen, die ab 1711 als s.g. "Kreis-Regimenter" in den Etat des regulären Heeres aufgenommen -, hier den offiziellen Status einer "beständigen Land-Miliz" (Landwehr) erhalten und zur Aufnahme ausgedienter und leicht versehrter Soldaten dienen sollen.
Aus den bestehenden Defensions-Einheiten werden vier Kreis-Regimenter formiert.
... nach den Vereinbarungen der Kapitulation von Struppen (16. Oktober 1756; siehe dazu WIKIPEDIA) werden die Kreis-Regimenter aufgelöst. Ausgesuchte Mannschaften werden über die preussischen Regimenter verteilt.
Wir sind dankbar für jede Abbildung zum Thema. Ausgesprochen dankbar sind wir Ihnen, so Sie uns (soweit möglich bzw. bekannt) die Bild-Quelle und sämtliche relevanten Angaben (Künstler bzw. Signatur, Fertigungs-Daten, Quelle und Ausstellungs-Ort etc.) übermitteln könnten. Gern benennen wir Sie an dieser Stelle auch namentlich als Rechte-Inhaber bzw. Unterstützer dieses Projekts.
1663 - 1918
Das Regiment "Kurfürst" war ein Infanterie-Regiment der sächsischen Armee, das bis 1806 den kurfürstlichen Garde-Truppen zugerechnet wurde, nach der Reorganisation der sächsischen Armee den königlichen Linien-Truppen angehörte.
Struktur, Gliederung und Standorte
Chefs und Kommandeure
Feldzüge, Schlachten und Gefechte
Links und Empfehlungen
Infanterie-Regiment "Garde", "Kurfürst" oder "König"
Regiments-Namen:
1663 "Kurfürstliches Leibregiment"1670 "Leibregiment zu Fuß"1692 "Leibgarde zu Fuß"1696 "Garde zu Fuß"1697 "Sächsische Leibgarde"1701 "Deutsche Garde"1702 "Leibgarde zu Fuß"1703 "Garde"1704 "Deutsche Garde"1712 "1. Garde"1748 "Garde zu Fuß"1756 (in der preussischen Armee) "von Blankensee"1757 (in der preussischen Armee) "von Oldenburg"1763 Regiment "Kurfürst"1806 Regiment "König"1813 "provisorisches Garde-(Grenadier)-Regiment" (II. Bataillon)
Musketiere und Grenadiere
Garde- ab 1763 Linien-Einheit
offz. Stiftungstag:
30. April 1670
nicht gegeben
siehe Nachfolger...
Nachfolger (Verbleib):
"1. Kgl.-Sächs. (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100"
1635
... bereits in der Schlacht bei Breitenfeld (17. September 1631; siehe dazu WIKIPEDIA) wird ein "Kurfürstliches Leibregiment" erwähnt, das laut Etat des Jahres 1635 in zwölf Kompanien gegliedert war und über insgesamt 2.652 Mann verfügte, zu dessen Errichtung und weiterer Geschichte bislang keine Quellen ausgemacht werden konnten. Da jedoch die Masse der kurfürstlich-sächsischen Feld-Regimenter um 1645 größtenteils verabschiedet oder dem Kaiser zugeführt wurden, beginnt die offizielle Geschichte der Einheit im Rahmen der Werbungen für das kurfürstliche Aufgebot des Jahres 1663.
... infolge des Türken-Einfalls im Früh-Sommer 1663 in Ungarn, der Eroberung der Festung Neuhäusel und dem darauf folgenden Vorstoß tief in das Gebiet Mährens (siehe dazu WIKIPEDIA) fordert Kaiser Leopold I. (1640 - 1705) die Mobilisierung der Reichsarmee. Für das sächsische Kontingent wirbt Oberstleutnant Jobst Christoph Brandt von Lindau (1623–1702) im Winter 1663/64 ein "Kurfürstliches Leibregiment" zu sechs Kompanien, das im Frühjahr 1664 in die Haupt-Armee des kaiserlichen Generals Montecuccoli (1609 - 1680) eingereiht wird.
1664
... nach dem Frieden von Eisenburg (siehe dazu WIKIPEDIA) kehrt das Regiment nach Sachsen zurück und wird hier auf die Hälfte reduziert.
1667
... Oberstleutnant Hans Heinrich Kuffer (16?? - 1692; ab 1672 Oberst) übernimmt das Regiment und verstärkt die Einheit schrittweise wieder auf acht Kompanien und somit auf die Stärke eines Regiments.
1673
... in Vorbereitung der Beteiligung am s.g. Rhein-Feldzug (Teil der Holländischen Kriege von 1672 bis 1678; siehe dazu WIKIPEDIA) werden für das Regiment erhebliche Verstärkungen geworben (ca. 12 bis 15 Kompanien). Wahrscheinlich übernimmt Kurprinz Johann Georg von Sachsen (1647 - 1691) in diesem Jahr bzw. für den Feldzug die Chef-Position.
1675
... während des Rhein-Feldzuges wird das Regiment, das für diese Kampagne auf mindestens zweitausend-vierhundert Mann verstärkt worden war, geteilt. Belegt ist die Abgabe eines (um 1674 errichteten?) Füsilier-Regiments unter Oberstleutnant Hannibal Freiherr von Degenfeld (1648 - 1691), das dem Leib-Regiment angeschlossen worden war und im Rahmen der Aufteilung an das Regiment des Prinzen Christian von Sachsen-Weißenfels (1652 – 1689; im Jahr 1806 "von Niesemeuschel") abgegeben wird. Die weiter bestehenden Kompanien werden zur Errichtung der Stämme dreier weiterer Einheiten verteilt, die einer Quelle nach ebenfalls als "Leib-Regimenter" betitelt -, namentlich hier jedoch nicht weiter aufgeführt wurden. Bestätigung findet bislang einzig das 2te Leib-Regiment zu Fuß, das zumindest im Jahr 1675 mit einem Etat von rund achthundert Mann errichtet wurde. Ein weiteres Leib-Regiment, das in diesem Jahr errichtet wurde, wurde im Rahmen der Reduzierungen im Jahr 1717 aufgeteilt und damit aufgelöst (dem interessierten Leser sei an dieser Stelle die Übersicht "Verbände und Einheiten um 1695" empfohlen). Die hier vorgestellte Einheit wird nach der Teilung allgemein als Garde bezeichnet - ein Titel, der 1692 offiziell vergeben wird.
1682
... der Etat des 1ten Leib-Regiments wird mit eintausendeinhundert-zweiundachtzig Mann angegeben.
1683
... das Regiment rückt mit der neuen sächsischen Armee als Entsatz gegen die Türken vor Wien.
1692
... Oberst Thomas Friedrich von Bornstedt (1655 - 1697) übernimmt das Leib-Regiment. Nach dem Regierungs-Antritt von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670 - 1733; besser bekannt als "der Starke", ab 1697 als August II. auch König von Polen) wird die Einheit zur "Leibgarde zu Fuß" umbenannt und erhält Garde-Status. Durch Abgaben und Werbungen vergrößert sich die Einheit erneut zu einem s.g. "Doppel-Regiment".
1694
... Januar: Die in Dresden mit acht Kompanien in Garnison liegende Einheit wird kurzzeitig vom Regiment "von Birkholz" abgelöst. Zum Wieder-Einzug der "Leib-Garde zu Fuss" im Mai des Jahres 1695 wird die Stärke des Regiments mit 1.476 Mann angegeben.
1702
... im schwedisch-polnisch-sächsischen Krieg um die polnische Krone (siehe dazu WIKIPEDIA) verstärkt durch ein Bataillon des Regiments von Thielau [Generalmajor Florian Gottlob von Thielau; ???? - 1709].
1703
... im Großen Nordischen Krieg (siehe dazu WIKIPEDIA) durch Zusammenlegung mit der polnischen Garde zum Doppel-Regiment verstärkt und kurz als Garde betitelt.
1704
... das Regiment erhält den Titel "Deutsche Garde" und wird so der polnischen "Garde des Königs zu Fuß" ("Gwardia Piesza Koronna"; siehe dazu WIKIPEDIA [poln.]) gleichgestellt.
1705
... im schwedisch-polnisch-sächsischen Krieg um die polnische Krone (siehe dazu WIKIPEDIA) verstärkt durch das Grenadier-Bataillon Nehmitz [?].
1706
... für den s.g. Grodno-Feldzug (1705/1706; siehe dazu WIKIPEDIA) wird das hier beschriebene Regiment, inzwischen als "Deutsche Garde" bezeichnet, mit dem "Kurprinzlichen Leib-Regiment" (auch 2te Garde) vereinigt. Das so formierte Doppel-Regiment wird kurz als "Garde" bezeichnet.
1712
... für den s.g. baltischer Feldzug ab 1710 (siehe dazu WIKIPEDIA) wird das Doppel-Regiment "Garde" wieder in die Stamm-Einheiten geteilt: Das hier beschriebene Regiment erhält den Titel "Erste Garde", das vormals "Kurprinzliche Leib-Regiment" erhält den Titel "Zweite Garde" und verbleibt in Polen.
1745
... für die Tapferkeit in der Schlacht von Striegau (auch Hohenfriedberg, 4. Juni 1745; siehe dazu WIKIPEDIA) erhält das Regiment die Erlaubnis, den "Grenadier-Marsch" zu schlagen.
1748
... infolge des katastrophalen Ausgangs der Schlacht von Kesselsdorf (15. Dezember 1745; siehe dazu WIKIPEDIA) wird die zerschlagene sächsische Armee nach dem "Frieden von Dresden" (25. Dezember 1747; siehe dazu WIKIPEDIA) neu aufgestellt. Das Regiment wird durch vier Kompanien des aufgelösten Regiments Allnpeck aufgefüllt.
1749
... mit der Zuspitzung der Finanz-Krise infolge der herrschenden Miss-Wirtschaft hat jedes Linien-Infanterie-Regiment sechs seiner Musketier-Kompanien aufzulösen und hier angestellte Offiziere zu verabschieden. Höhe-Punkt der eingeleiteten Reduzierungen ist die Entlassung von rund vier-tausend Soldaten und Unteroffizieren zum Februar 1750, die in der Ziel-Setzung gipfelt, sämtliche noch bestehenden Infanterie-Kompanien bis 1755 auf fünfzig Gemeine zu verkleinern.
... im Lager von Pirna werden die Grenadier-Kompanien des Regiments mit den Grenadieren des Regiments "Lubomirski" (1806 "von Thümmel") zum Grenadier-Bataillon "Kavanagh" vereinigt. Nach der Kapitulation von Struppen (16. Oktober 1756; siehe dazu WIKIPEDIA) wird die sächsische Armee faktisch aufgelöst. Bestehende Regimenter werden der preussischen Armee angeschlossen. Das Regiment wird dem preussischen Generalmajor Bernd Siegmund von Blankensee (1693 - 1757) unterstellt.
1757/58
... das Regiment wird unter Generalmajor Georg Friedrich von Oldenburg (1694 - 1758) nach Chemnitz verlegt. Die hier ausbrechende Meuterei wird durch die Exekution von neun Insurgenten beemdet. Aus s.g. "Revertenten" (aus dem preussischen Zwangs-Dienst desertierte Rückkehrer) werden in Ungarn gesammelt. Im Jahr 1758 verfügt das Regiment bereits wieder über die Stärke eines Bataillons und steht an der Seite der französischen Armee.
1763
... nach dem "Frieden von Hubertusburg" (15. Februar 1763; siehe dazu WIKIPEDIA) wird das Regiment - jetzt unter dem Namen "Kurfürst" - neu formiert.
1806
... nach dem Übertritt Sachsens auf die Seite der Rheinbund-Staaten (siehe dazu WIKIPEDIA) wird Kurfürst Friedrich August III. (1750 - 1827) durch "Napoleons Gnade" zum König von Sachsen erhoben. Sein Leib-Regiment wird mit dem Namen "König" ausgezeichnet.
1813
... von vormals siebenundzwanzig-tausend Soldaten kehren rund sechs-tausend aus dem verlustreichen Russland-Feldzug zurück. Die Reste der sächsischen Kontingente, die als VII. Korps unter Befehl des französischen Generals Jean Louis Ebenezer von Reynier (1771 - 1814) den Feldzug überstanden hatten, werden im Zeitraum Februar bis März 1813 in der Festung Torgau gesammelt und mit neu ausgehobenen Rekruten aufgefüllt, aus den Beständen der Festungs-Arsenale neu bewaffnet, uniformiert und ausgerüstet. Zusammen mit den Grenadieren der beiden Flügel-Kompanien, den Musketieren und einigen Rekruten verfügt das Regiment "König" im Juni 1813 nur noch über die Stärke eines Bataillons.... nach der Neuorganisation im September 1813 besteht das Bataillon "König" aus dreihundert Soldaten und Unteroffiziere, kommandiert von neun Offizieren.... nach der Völkerschlacht von Leipzig und dem Übertritt Sachsens auf die Seite der Alliierten werden die Reste der sächsischen Armee im November 1813 bei Merseburg zusammengezogen. Die Reste des Bataillons "König" formieren das 2. Bataillon des provisorischen Garde-Regiments.
1815
... das provisorische Garde-Regiment wird am 7. Juni zum "Leib-Grenadier-Regiment" umbenannt und eröffnet die Geschichte des 1. königlich-sächsischen (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100 bzw. des 2. königlich-sächsischen Grenadier-Regiment Nr. 101
1821
... das "Leib-Grenadier-Regiment" zu drei Bataillonen wird zum "Leib-Infanterie-Regiment" umbenannt.
1849/50
... mit der Reorganisation der sächsischen Armee wird das "Leib-Infanterie-Regiment" umstrukturiert: Das nunmehr aus vier Bataillonen bestehende Regiment wird zum 1. Juni 1849 zur 4. (Leib-) Infanterie-Brigade; gebildet aus dem 13., 14., 15. und 16. Infanterie-Bataillon.
1867
... mit Reskript vom 1. April 1867 werden das 13. und 14. Bataillon der 4. (Leib-) Infanterie-Brigade zur Bildung des 1. königlich-sächsischen (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100 vereinigt und der 1. sächsischen Infanterie-Brigade (Nr. 45) der 23. Infanterie-Division (1. Königlich-Sächsische) zugeteilt.
um 1732 - als Regiment "1. Garde"
Struktur & Gliederung:
Es gilt das Reglement vom 1. Juli 1732
Standorte:
Stab und drei Kompanien in Zeitzvier Kompanien in Leipzigzwei Kompanien in Delitzschzwei Kompanien in Bornaeine Kompanie in Zörbig
um 1756 - als Regiment "Garde zu Fuß"
Es gilt das Reglement vom 1. Oktober 1752
Zeitz (Elster)
um 1778 - als Regiment "Kurfürst"
Es gilt das Reglement vom 1. Mai 1778
Stab und I. Bataillon Musketiere in ZeitzII. Bataillon Musketiere in WeissenfelsGrenadier-Kompanien in Borna
1804 - als Regiment "Kurfürst"
Es gilt das Reglement vom 25. Januar 1804
1810 - als Regiment "König"
Es gilt das Reglement vom 1. Mai 1810
Stab und beide Musketier-Bataillone in DresdenGrenadier-Kompanien in Großenhayn
1813 - als "provisorisches Garde-Regiment" (2. Bataillon)
1815 - als "Leib-Grenadier-Regiment" (2. Bataillon)
1821 - als "Leib-Infanterie-Regiment" (2. Bataillon)
1849 - in der "4. (Leib-) Infanterie-Brigade" (14. Bataillon)
Jahr
Chef/Inhaber
Kommandeur
1663 - als "Kurfürstliches Leibregiment"
OberstleutnantJobst Christoph Brandt von Lindau(1623–1702)
OberstleutnantHans Heinrich Kuffer(16?? - 1692; ab 1672 Oberst)
ab 1675
wahrscheinlich Kuffer
... keine Angaben.
vor 1691
OberstGustav Friedrich Schmeiß von Ehrenpreisberg(???? - 1691)
OberstThomas Friedrich von Bornstedt(1655 - 1697)
1698
OberstHans Herrmann Wostromirsky von Rockittnigk(1647 - 1718)
ab 1700
1733
KurfürstFriedrich August II. von Sachsen(1696 – 1763)
1743
~
OberstKarl August von Gersdorff(1705 - 1787)
1745 - als "1te" bzw. 1748 "Garde zu Fuß"
OberstFrançois Noé de Crousaz(1696 - 1768)
1751 - als "Garde zu Fuß"
1756 - im preussischen Zwangs-Dienst
GeneralmajorBernd Siegmund von Blankensee(1693 - 1757)
1757
GeneralmajorGeorg Friedrich von Oldenburg(1694 - 1758)
1756 - die in sächsische Dienste zurückgekehrten "Revertenten"
GeneralmajorFrançois Noé de Crousaz(1696 - 1768)
OberstChristian Friedrich von Winkelmann(???? - ????)
Oberst... von Götz(???? - ????)
1763 - nach der Neuorganisation 1763 als Regiment "Kurfürst"
KurfürstFriedrich Christian I. von Sachsen(1722 - 1763)KurfürstFriedrich August III. von Sachsen(1750 – 1827; ab 1806 KönigFriedrich August I. von Sachsen)
GeneralleutnantFrançois Noé de Crousaz(1696 - 1768)OberstPlilipp Christian von Pirch(1706 - 1778)
1778
OberstHeinrich Adolph von Boblick(1719 - 1809)
1786
OberstWolff Reinhard von Hartitzsch(1718 - 1794)
1787
OberstEckard Adam von Stammer(1726 - 1799)
1788
OberstPhilipp Burkhard de Léger(1719 - ????)
ab 1790
GeneralmajorFriedrich Wilhelm von Gerstenberg(???? - ????)
1807 als Regiment "König"
1807
OberstFriedrich Gottlieb von Donat(???? - ????)
1810
OberstCarl Leopold von Göphardt(1753 - 1824)
1813 - als Bataillon "König" nach der Neuorganisation im...
... Juni
vakant
Major... von Metzradt(???? - ????)
... September
Major... von Bünau(???? - ????)
1813 - als II. Bataillon "König" im "Garde-(Grenadier)-Regiment"
... Februar
Major... von Wolframsdorf(???? - ????)
nach 1814
Feldzug - Jahr und Datum
Schlachten, Gefechte oder Scharmützel
Türken-Krieg von 1663/64
(siehe dazu WIKIPEDIA)
... infolge des Türken-Einfalls im Früh-Sommer 1663 wird die Reichsarmee mobilisiert. Für das von Sachsen zu stellende Kontingent wirbt Oberstleutnant Jobst Christoph Brandt von Lindau (1623–1702) im Winter 1663/64 ein "Kurfürstliches Leibregiment" zu sechs Kompanien, das im Früh-Jahr 1664 in die Haupt-Armee des kaiserlichen Generals Montecuccoli (1609 - 1680) eingereiht wird.
Über hier erfolgte Einsätze wurden bislang keine Quellen ausgemacht.
Rhein-Feldzug von 1674 bis 1678
(Teil der Holländischen Kriege von 1672 bis 1678; siehe dazu WIKIPEDIA)
... Kurprinz Johann Georg (1647 - 1691, ab 1680 Kurfürst von Sachsen) stellt für den s.g. Rhein-Feldzug ein Hilfs-Kontingent von etwa sechstausend-fünfhundert Mann zusammen, das unter seiner Führung im Sommer 1674 am Rhein bzw. im kaiserlichen Lager eintrifft.
Die Stärke des "Kurfürstlichen Leibregiments zu Fuß" in diesem Kontingent wird mit zweitausend-vierhundert Mann angegeben.
Nachgewiesen werden Beteiligungen in der...
Schlacht von Sinsheim (16. Juni 1674)
Schlacht von Enzheim (4. Oktober 1674)
Schlacht bei Türkheim (5. Januar 1675)
Schlacht von Sasbach (27./28. Juli 1675)
Schlacht an der Konzer Brücke (11. August 1675)
Belagerung von Maastricht (1676)
Schlacht bei Cassel (11. April 1677)
"Großer Türkenkrieg" von 1683 bis 1699
... die Türken vor Wien!
Teil des polnisch-deutschen Entsatz-Heeres unter dem polnischen König Johann III. Sobieski (1629 - 1696) ist auch ein sächsisches Kontingent von acht-tausend Mann, darunter auch das "Kurfürstliche Leibregiment zu Fuß".
In der Schlacht am Kahlenberg (12. September 1683) wird das osmanische Heer vernichtend geschlagen.
1686
... Ungarn-Feldzug.
Unter der Führung des Prinzen Christian von Sachsen-Weißenfels (1652 – 1689; siehe dazu WIKIPEDIA) beteiligt sich das sächsische Kontingent an der Verfolgung des osmanischen Heeres und steht u.a. in der...
Belagerung von Ofen ([Budapest] 1684 - 1686)
Schlacht bei Mohács (12. August 1687)
Belagerung von Belgrad (1688)
Schlacht von Olasch (26. August 1696)
Schlacht bei Zenta (11. September 1697)
Pfälzischer Erbfolgekrieg (1688 bis 1697)
... Rhein-Feldzug von 1686.
Im Versuch, vermeintliche Erb-Ansprüche des französischen Königs Ludwig XIV. (1638 - 1715; besser bekannt als der "Sonnenkönig") durchzusetzen, rücken direkt nach dem Tod des kinderlosen Kurfürsten Karl II. von der Pfalz (1651 - 1685) und ungeachtet der Friedes-Verträge von Nimwegen und des Waffen-Stillstands von Regensburg erneut französische Truppen in das deutsche Reichs-Gebiet ein.
Gemäß den Vereinbarungen zur Augsburger Allianz (siehe dazu WIKIPEDIA) wird erneut die Reichsarmee mobilisiert. Teil des von Kurfürst Johann Georg (1647 - 1691) geführten sächsischen Kontingents von rund viertausend Mann ist auch ein Bataillon der nunmehr als "Regiment Kurfürst" bezeichnete Einheit.
U.a. beteiligt sich das Regiment an der...
Belagerung von Mainz (1689)
Verteidigung von Schwingeberg im Hochtaunus (1695)
Großer Nordischer Krieg I (1700 bis 1721)
1700
... Livland-Kurland-Feldzug von 1700.
Infolge wiederholter schwedischer Plünderungen auf dem Gebiet des Königreichs Polen entsendet Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen in seiner Funktion als König von Polen am 12. Februar 1700 rund vierzehn-tausend Mann des sächsische Heeres unter Führung des Generals Jacob Heinrich von Flemming (1667 - 1728), die sich bei Warschau mit der polnischen Armee vereinigen. Gemeinsam rückt die sächsisch-polnische Armee weiter auf Riga vor; seit 1621 von den Schweden besetzt und zweit-größte Stadt im schwedischen Herrschaftsbereich ("Dominium maris baltici"; siehe dazu WIKIPEDIA).
Teil des sächsischen Heeres ist auch das hier beschriebene Regiment, das seit 1697 als "Sächsische Leib-Garde" bezeichnet wird, ab 1703 mit der polnischen Königs-Garde (siehe dazu WIKIPEDIA [poln.]) zum Doppel-Regiment "Garde" vereinigt und 1704 zur "Deutschen Garde" erhoben wird.
Das Regiment steht u.a. bei der...
Belagerung von Riga (1700)
Schlacht an der Düna (19. Juli 1701)
Schlacht bei Klissow (19. Juli 1702)
Schlacht bei Fraustadt (13. Februar 1706)
Spanischer Erbfolgekrieg von 1701 bis 1714
1708
... Flandern-Feldzug.
Große Teile der s.g. Spanischen Niederlande - ein Gebiet, das von der spanischen Linie der Habsburger beansprucht wird - sind im Verlauf des Holländischen Krieges (siehe dazu WIKIPEDIA) von Frankreich erobert worden. Vordergründig um die Vormacht Frankreichs aufzuhalten - hintergründig um die Spanischen Niederlanden und nach Möglichkeit auch die Republik der Vereinigten Niederlanden wieder unter die Kontrolle Habsburgs zu bringen, fordert der deutsche Kaiser aus dem Hause Habsburg weitere Truppen aus den Mitglieds-Staaten der s.g. "Großen Haager Allianz" (siehe dazu WIKIPEDIA).
Das Regiment "Deutsche Garde" trifft im Sommer 1708 in Flandern ein und beteiligt u.a. in der...
Schlacht bei Oudenaarde (11. Juli 1708)
Belagerung von Lille (1708)
Schlacht bei Malplaquet (11. September 1709)
Großer Nordischer Krieg II (1700 bis 1721)
... baltischer Feldzug ab 1710.
Die Schweden entlang der Ostsee-Küste befinden sich zunehmend in der Defensive und haben sich in einigen größeren befestigten Küsten-Städten verschanzt. Da das Kurfürstentum von Sachsen mit seinem Königreich Polen gleich dem Königreich von Dänemark und dem russischen Zaren-Reich von den schwedischen Brücken-Köpfen bedroht werden, schließen die drei Ostsee-Anrainer eine Allianz gegen die schwedischen Besatzer (erfolgreich wird dieser Bund jedoch erst mit dem Beitritt Kur-Brandenburgs im Jahr 1715, dessen Königreich Preussen ebenfalls an der Ostsee-Küste liegt). Teil des dänisch-sächsischen Heeres, das sich im Sommer 1711 in Mecklenburg sammelt, ist auch das hier beschriebene Regiment, das ab 1712 als "Erste Garde" bezeichnet wird.
ersten Belagerung von Stralsund (1711 bis 1712)
Schlacht bei Gadebusch (20. Dezember 1712)
Belagerung von Tönning (1713)
Belagerung von Stettin (1713)
zweiten Belagerung von Stralsund (1715)
Schlacht bei Stresow (16. November 1715)
Pommern-Feldzug 1715/16
Polnischer Thronfolgekrieg (1733 bis 1738)
1734
... im polnischen Bürgerkrieg.
Mit dem Tod des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen (1670 – 1733), ab 1697 (mit Unterbrechung von 1705 bis 1709) als August II. auch gewählter König von Polen, entwickelt sich aus dem Streit der polnischen Magnaten um die Nachfolge auf dem Warschauer Thron ein Bürger-Krieg, der durch die Interessen ausländischer Mächte zu einem blutigen Krieg an mehreren Fronten angeheizt wird: Russland und Österreich, die in Sachsen einen Verbündeten gegen die am Balkan und am Schwarzen Meer drohenden Türken sehen (das Gebiet von Galizien, Wolhynien und Podolien, heute Teil der Ukraine, gehörte von 1569 bis zur ersten Teilung Polens 1772 zu Polen-Litauen und unterstand somit der Personal-Union zwischen Polen und Sachsen) unterstützen den von den "republikanisch-konföderiert" gesinnten Polen gewählten sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. - Frankreich, dem an einem Erstarken des von den Habsburgern geführten "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen" nicht gelegen ist, stellt sich auf die Seite des von den "national-konföderiert" gesinnten Polen gewählten Königs Stanislaus Leszczynski (1677 - 1766, Schwiegervater des französischen Königs). Als dieser vor den russischen Truppen Anfang des Jahres 1734 nach Danzig flieht, dort Hilfe von einer in Aussicht stehenden französischen Flotte erwartet, nimmt die russische Armee am 22. Februar die Belagerung der alten Hanse-Stadt auf. Anfang Mai verstärken sächsische Truppen unter General Johann Adolf II. von Sachsen-Weißenfels (1685 - 1746) den Belagerungsring.
Zusammen mit dem Regiment "Leib-Grenadier-Garde" und dem Regiment "Königin" (1806 "von Niesemeuschel") begleitet die nunmehr als "Erste Garde" betitelte Einheit den neuen Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen (1696 – 1763) nach Krakau, wo er am 17. Januar 1734 als August III. zum König von Polen gekrönt wird.
Im darauf ausbrechenden Bürgerkrieg steht das Regiment u.a. in der...
Verteidigung von Krakau (1734)
Belagerung von Danzig (1734)
Schlesische Kriege (1740 bis 1745)
1741
... im ersten Krieg um Schlesien.
Sachsen zielt an der Seite Preussens auf die Eroberung Böhmens. Teil des sächsischen Kontingents in der französisch-bayrisch-sächsischen Armee ist auch das Regiment "Erste Garde".
U.a. steht das Regiment in der...
Belagerung von Prag (1741)
Belagerung der Festung Spielberg (1742)
1744/45
... im zweiten Krieg um Schlesien.
Für das Versprechen territorialer Zugewinne verlässt Sachsen am 8. Januar 1745 den Nymphenburger Bund (siehe dazu WIKIPEDIA) und wechselt auf die Seite Österreichs, das jedoch bald in die Defensive gerät.
An der Seite der österreichischen Armee stehen die Sachsen u.a. in den verlust-reichen Kämpfen der...
Schlacht bei Hohenfriedberg (auch Striegau; 4. Juni 1745)
Schlacht bei Soor (30. September 1745)
Schlacht bei Hennersdorf (23. November 1745)
Schlacht bei Kesselsdorf (15. Dezember 1745)
Siebenjähriger Krieg (1756 bis 1763)
... mit dem überraschenden Angriff und dem schnellen Vormarsch der Preussen wird die sächsische Armee gleich zu Beginn des Siebenjährigen Krieges im Sammel-Lager von Pirna (siehe dazu WIKIPEDIA) eingeschlossen und auf Grund vollkommen unzureichender Verpflegungs- und Munitions-Reserven zur Kapitulation gezwungen. Die meisten Regimenter werden unter preussischen Befehl gestellt; die Mannschaften desertieren jedoch bei jeder sich bietenden Gelegenheit und sammeln sich in Ungarn. In der Stärke eines Bataillons schließt sich das hier besprochene Regiment der französischen Armee an und steht u.a. in der...
erste Schlacht bei Lutterberg (10. Oktober 1758)
Schlacht bei Bergen (13. April 1759)
Schlacht bei Minden (1. August 1759)
Gefecht bei Langensalza (15. Februar 1761)
Belagerung von Wolfenbüttel (1761)
erste Schlacht bei Lutterberg (23. Juli 1762)
... siehe dazu auch "Kassel-Wiki"
Bayerischer Erbfolgekrieg (1778/79)
1778/79
Beide Musketier-Bataillone werden als Garnison nach Dresden verlegt und dort mit der Abwehr kaiserlicher Hilfs-Truppen beauftragt. Die Grenadier-Kompanien stehen im sächsischen Kontingent des Korps des preussischen Prinzen Friedrich Heinrich Ludwig von Preußen (1726 – 1802).
Vierter Koalitionskrieg (1806/07)
Mit dem Ultimatum vom 1. Oktober 1806, in dem die unverzügliche Räumung sämtlichen durch französische Truppen besetzten deutschen Staat-Gebietes gefordert wurde, liefert der hitzköpfige König Friedrich Wilhelm III. von Preussen (1770 - 1840) dem französischen "Empereur" Napoleon Bonaparte (1769 - 1821) endlich den Vorwand, seiner "Grande Armée" den Befehl zum Angriff auf das Königreich Preussen zu erteilen. Umgehend mobilisiert Napoleon rund einhundertsechzig-tausend Soldaten seines in Bayern stehenden Heeres, das mit dem Marsch-Ziel Berlin über Würzburg, Nürnberg, Bamberg und Schweinfurt vorrückt und dessen Avant-Garde bereits am 8. Oktober - und damit pünktlich zum Ablauf des preussischen Ultimatums - in Thüringen einrückt.
Die preussische Armee war bereits am 9. August mobilisiert worden: In Hannover halten sich unter General Ernst Wilhelm Friedrich Philipp von Rüchel (1754 - 1823) etwa zweiundzwanzig-tausend Mann bereit, von denen etwa fünfzehn-tausend anfänglich mit dem Ziel Würzburg-Frankfurt am Main in Marsch gesetzt werden, jedoch mit der Mobilisierung der französischen Armee in Richtung Süd und damit auf Thüringen einschwenken. General Gebhard Leberecht von Blücher (1742 - 1819) verfügt in Westphalen über rund fünfunddreißig-tausend Mann, von denen sich gut die Hälfte mit Rüchels Korps vereinigen und somit ebenfalls auf Thüringen marschieren. Unter dem Oberbefehl des Königs sammelt der Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735 - 1806) rund sechzig-tausend Mann der Berliner und Potsdamer Garnisonen samt der Regimenter aus dem Magdeburgischen, Halberstädtischen, dem Saale-Kreis, der Mittelmark und Thüringen, die im Groß-Raum Naumburg, Weimar und Erfurt zusammengezogen werden. Weitere achtundvierzig-tausend Mann führt Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen-Öhringen (1746 - 1818) aus den ostpreussischen und schlesischen Provinzen mit dem Marsch-Ziel Chemnitz-Zwickau heran, die noch durch fünfundzwanzig-tausend Soldaten der sächsischen Armee unter Generalleutnant Hans Gottlob von Zezschwitz (1736 - 1818) verstärkt werden. Alles in allem verfügt die verbündete preussisch-sächsische Feld-Armee über mehr als einhundertdreißig-tausend Mann, die den Feind westlich der Saale erwarten.
Das hier beschriebene Regiment war bereits am 21. September 1806 bei Bautzen gesammelt worden. In der Schlacht von Jena (siehe dazu "preussenweb") stehen die beiden Musketier-Bataillone des Regiments "Kurfürst" in der Division des Generalleutnants Wolf-Moritz von Prittwitz (1731 - 1812) und hier in der Brigade des Generalmajors Friedrich Joseph Bevilaqua (17?? - 18??) bei Vierzehnheiligen. Die Grenadiere wurden dem Bataillon Lichtenhayn zugeteilt, das in der Grenadier-Brigade des Generalmajors Heinrich Freiherr von Cerrini di Monte Varchi (1740 – 1823) zwischen Closewitz und Lutzeroda aufmarschiert.
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"Pragmatische Geschichte der Saechsischen Truppen"(Kapitel Regiment "Churfürst")Johannes Ambrosius Barth, Leipzig 1792
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1673 - 1918
Das Regiment "von Niesemeuschel" war ein Infanterie-Regiment der sächsischen Armee, das nach seiner Errichtung infolge von s.g. Verleihungen oftmals den Status eines Leib-Regiments erhielt, jedoch zu keiner Zeit der Garde zugerechnet wurde. Nach der Reorganisation der sächsischen Armee gehörte es den königlichen Linien-Truppen an.
je nach dem aktuellen Inhaber bzw. Kommandeur
1673 "von (Sachsen-) Weissenfels"1689 "von (Sachsen-) Zeitz"1692 "von Schöning"1692 "von Bornstädt"1700 "Kur-Prinz"1713 "Königlicher Prinz"1729 "Kronprinz"1733 "Königin" (auch "Leibregiment" bzw. "Oberlausitzer Garde")1737 "Königliche Leibgarde zu Fuß"1740 "Königin"1756 (in der preussischen Armee) aufgelöst und aufgeteilt1757 (in Ungarn) "Prinz Joseph von Sachsen"1763 "Kurprinz" (auch "Friedrich Christian von Sachsen")1763 "Kurfürst" (kurzzeitig)1764 "von Thile" (auch "von Thiele")1776 "Graf Anhalt"1783 "Graf Brühl"1788 "von Hartitzsch"1794 "von Wiedemann"1795 "von Niesemeuschel"1810 – 1813 vakant1813 Bataillon "von Niesemeuschel"
Musketiere
Linien-Einheit
siehe Nachfolger
"1tes provisorisches Infanterie-Regiment" (1. Bataillon)
... in Vorbereitung der Beteiligung am s.g. Rhein-Feldzug (Teil der Holländischen Kriege von 1672 bis 1678; siehe dazu WIKIPEDIA) wirbt Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen (1613 - 1680) eine Reihe von Regimentern. Die hier beschriebene Einheit - ursprünglich im kurfürstlichen Sold als "Obersächsisches Kreis-Regiment" errichtet und im Fall der Abwesenheit des sächsischen Heeres mit der Verteidigung des Kurfürstentums betraut - wurde noch im gleichen Jahr dem Prinzen Christian von Sachsen-Weißenfels (1652 – 1689) übergeben, der den Kurprinzen Johann Georg (1647 - 1691, ab 1680 als Johann Georg III. Kurfürst von Sachsen) auf den Feldzug begleitet.
... ein (um 1674 errichtetes?) Füsilier-Regiment unter Oberstleutnant Hannibal von Degenfeld (1648 - 1691), das dem Leib-Regiment (1806 Regiment König) angeschlossen worden war, wird an das hier beschriebene Regiment abgegeben.
Der Prinz von Weissenfels erhält die Inhaberschaft, von Degenfeld wird zum Oberst befördert und Regiments-Kommandeur. Nach dem Tod des Prinzen am 24. August 1689 während der Belagerung von Mainz (siehe dazu WIKIPEDIA) wird Herzog Christian August von Sachsen-Zeitz (1666 - 1725; Vetter und enger Vertrauter von Kurprinz Friedrich August) zum neuen Inhaber ernannt.
1692/93
... mit Aussicht auf eine geistliche Karriere und hohe Subsidien gibt Herzog Christian August von Sachsen-Zeitz (später auch "Kardinal von Sachsen" genannt) die Inhaberschaft ab. Nachfolger wird General-Feldmarschall Hans Adam von Schöning (1641 - 1696), der jedoch noch im gleichen Jahr unter dem Verdacht des Hoch-Verrats vom Kaiser arretiert wird. Ihm folgt Generalmajor Thomas Friedrich von Bornstedt (1655 - 1697), mit dem das Regiment im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688 bis 1697; siehe dazu WIKIPEDIA) steht.
1697
... nach der Wahl von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670 - 1733; besser bekannt als "der Starke") zum König von Polen und dem Frieden von Karlowitz im Jahr 1699 (siehe dazu WIKIPEDIA) wird das Regiment in Warschau und Krakau garnisoniert.
... Kurprinz Friedrich August (1696 - 1763, ab 1733 Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen) erhält zu seinem vierten Geburtstag die "ad interim" Inhaberschaft über das Regiment. Die Einheit erhält den Titel "Kur-Prinz", 1713 "Königlicher Prinz", ab 1729 "Kron-Prinz".
... nach dem Tod des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen (1670 - 1733, besser bekannt als "der Starke") vergibt dessen Sohn und Nachfolger, Kurfürst Friedrich August II. (1696 - 1763), die Inhaberschaft seines Regiments an seine Frau Maria Josepha von Österreich (1699–1757). Die nunmehr zum Leib-Regiment erhobene Einheit bekommt darauf den Titel "Königin" und erhält als III. Bataillon das Grenadier-Bataillon von Friesen (1806 Infanterie-Regiment von Rechten). Noch im gleichen Jahr wird das Regiment nach Polen verlegt und steht hier alsbald in den Auseinandersetzungen im polnischen Thronfolgekrieg (1733 – 1738; siehe dazu WIKIPEDIA).
1737
... für das sächsische Kontingent zur russisch-österreichisch-polnisch-sächsischen Allianz gegen das Osmanische Reich wird das Regiment "Königin" mit der Leib-Grenadier-Garde zum Doppel-Regiment "Königliche Leibgarde zu Fuß" vereinigt.
1740
... die vereinigten Garde-Regimenter werden wieder getrennt.
1740/41
... in Vorbereitung der Beteiligung am Österreichische Erbfolgekrieg (1740 – 1748; siehe dazu WIKIPEDIA) wird die sächsische Armee vermehrt. Zur Errichtung des Infanterie-Regiments von Schönberg (1806 Infanterie-Regiment von Rechten) wird das III. Bataillon als Stamm des neuen Regiments wieder abgegeben.
... infolge der vernichtenden Niederlage der sächsischen Armee in der Schlacht von Kesselsdorf (15. Dezember 1745; siehe dazu WIKIPEDIA) und der hier nötigen Reorganisation wird das Regiment durch drei Kompanien des Regiments "2. Garde" und einer Kompanie des Regiments "von Bellegarde" wieder aufgefüllt. Die vorgenannten Regimenter verfallen damit der Auflösung.
... im Lager von Pirna werden die Grenadier-Kompanien des Regiments mit den Grenadieren des Füsilier-Regiments "von Rochow" (1806 Infanterie-Regiment von Rechten) zum Grenadier-Bataillon "von Milckau" vereinigt. Mit der Kapitulation von Struppen (16. Oktober 1756; siehe dazu WIKIPEDIA) wird die sächsische Armee faktisch aufgelöst; bestehende Regimenter werden der preussischen Armee angeschlossen. Da sich Offiziere und Mannschaften des Regiments strikt dem preussischen Ober-Befehl verweigern, wird das Regiment aufgelöst; Mannschaften werden einzeln über preussische Regimenter verteilt, Offiziere erhalten nach Unterzeichnung einer Neutralitäts-Erklärung die Freiheit.
... s.g. "Revertenten" (aus dem preussischen Zwangs-Dienst desertierte Rückkehrer) werden in Ungarn gesammelt. Im Jahr 1758 verfügt das Regiment bereits wieder über die Stärke eines Bataillons, dessen Inhaber "ad interim" der Prinz Joseph von Sachsen (1754 - 1763) wird.
... nach dem "Frieden von Hubertusburg" (15. Februar 1763; siehe dazu WIKIPEDIA) wird das Regiment neu formiert. Infolge des Todes von Prinz Joseph von Sachsen (25. März 1763) und des Kurfürsten Friedrich August II. (5. Oktober 1763) wird die Einheit im Rahmen der nur knapp drei Monate währenden Regentschaft des Kurfürsten Friedrich Christian von Sachsen (1722 - 1763) kurzzeitig zum Leib-Regiment erhoben, als "Regiment Kurfürst" bezeichnet und als solches auf vierzehn Kompanien verstärkt.
Nach dem Tod von Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen (17. Dezember 1763) wird das Regiment von Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen (1750 - 1827; ab 1806 König "von Napoleons Gnaden") dem Kommando des Generalmajors Friedrich Leopold von Thile (auch Thiele; 1711 - 1779) unterstellt.
... Sachsen wechselt auf die Seite des Rheinbundes (siehe dazu WIKIPEDIA). Mit der Reorganisation der sächsischen Armee nach Vorbild der "Grande Armée" steht das Regiment in der 1. königlich-sächsischen Division und hier in der 1. Brigade (siehe dazu Verbände und Einheiten im Jahr 1810
... 1. März. Rückkehr der geschlagenen "Grande Armée" aus dem Russland-Feldzug; Einzug in Sachsen. Die Reste des Regiments "Niesemeuschel" stellen unter dem Kommando von Major von Trosky entlang der Marsch-Richtung Görlitz - Bautzen - Torgau Vorposten gegen die Kosaken, die auf den Straßen um Muskau, Rothenburg und Löbau patrouillieren. Von vormals siebenundzwanzig-tausend Soldaten kehren rund sechs-tausend aus dem verlustreichen Russland-Feldzug zurück. Die Reste der sächsischen Kontingente, die als VII. Korps unter Befehl des französischen Generals Jean Louis Ebenezer von Reynier (1771 - 1814) den Feldzug überstanden hatten, werden im Zeitraum Februar bis März 1813 in der Festung Torgau gesammelt und mit neu ausgehobenen Rekruten aufgefüllt, aus den Beständen der Festungs-Arsenale neu bewaffnet, uniformiert und ausgerüstet. Zusammen mit den Grenadieren der beiden Flügel-Kompanien, den Musketieren und einigen Rekruten verfügt das Regiment "Niesemeuschel" im Juni 1813 nur noch über die Stärke eines Bataillons.... nach der Neuorganisation im September 1813 besteht das Bataillon "Niesemeuschel" aus fünfhundertvierzig Soldaten und Unteroffiziere, kommandiert von sechs Offizieren.... nach der Völkerschlacht von Leipzig und dem Übertritt Sachsens auf die Seite der Alliierten werden die Reste der sächsischen Armee im November 1813 bei Merseburg zusammengezogen. Die Reste des Bataillons "Niesemeuschel" formieren das 1. Bataillon des 1. provisorischen Infanterie-Regiments.
1676 - als Regiment "von Weissenfels"
... keine Angaben (eine Quelle benennt einen kriegs-mäßigen Etat von sechhundert-zweiundachtzig Mann)
Mit Order vom 1. Januar 1676 wird das Regiment über Bautzen, Görlitz, Zittau, Laubahn, Kamenz und Löbau verteilt und garnisoniert.
um 1733 - als Regiment "Königin"
Stab und alle Kompanien in und um Großenhain
Es gilt das Reglement vom 1. Oktober 1752(tatsächlich verfügt das Regiment nach der Wieder-Errichtung anfänglich über ein Bataillon; ab 1758 dann zwei Bataillone zu je einer Grenadier- und vier Musketier-Kompanien und stellt damit bereits die Struktur und Gliederung von 1778)
Görlitz (... weitere Quellen bzw. Angaben gesucht).
um 1778 - als Regiment "Graf Anhalt"
Stab und I. Bataillon Musketiere in GörlitzII. Bataillon Musketiere in BautzenGrenadier-Kompanien in Zittau
1804 - als Regiment vakant "von Niesemeuschel"
Stab und I. Bataillon Musketiere in BautzenII. Bataillon Musketiere in ZittauGrenadier-Kompanien in Görlitz
1810 - als Regiment vakant "von Niesemeuschel"
Stab und beide Musketier-Bataillone in DresdenGrenadier-Kompanien in Großenhain
PrinzChristian von Sachsen-Weißenfels(1652 – 1689)
OberstHannibal von Degenfeld(1648 - 1691)
ab 1677
1689
HerzogChristian August von Sachsen-Zeitz(1666 - 1725)
General-FeldmarschallHans Adam von Schöning(1641 - 1696)
1693
GeneralmajorThomas Friedrich von Bornstedt(1655 - 1697)
PrinzFriedrich August von Sachsen(1696 - 1763)
OberstChristoph Heinrich von Kanitz(1664 - 1718)
OberstErnst Ferdinand von Sacken(16?? - 1706)
nach 1706
Maria Josepha von HabsburgKurfürstin von SachsenKönigin von Polen(1699–1757)
OberstHans Casper von Schlieben(1703 - 1757)
GeneralmajorFriedrich von Wylich(1706 - 1770)
OberstRichard Daniel von Münchow(1703 - 1757)
verfallen
PrinzJosef von Sachsen(1754 - 1763)
Oberstleutnant (1757 Oberst)... von Geusau(???? - ????)
1763 - nach der Neuorganisation
Kurprinz (ab Oktober Kurfürst)Friedrich Christian I. von Sachsen(1722 - 1763)
Oberst... von Rohr(???? - ????)
1764
GeneralmajorFriedrich Leopold von Thile(1711 – 1779)
GeneralleutnantFriedrich Graf von Anhalt(1732 – 1794)
1783
GeneralmajorAlbert Christian Heinrich von Brühl(1743 – 1792)
GeneralmajorWolff Reinhard von Hartitzsch(1718 - 1794)
1794
GeneralmajorHeinrich Rudolph von Wiedemann(???? - ????)
1795
GeneralmajorHans Christoph von Niesemeuschel(1730 - nach 1811)
OberstleutnantCarl Leopold von Göphardt(1753 - 1824)
1808
OberstGeorg Friedrich Vogel(???? - ????)
1812
OberstJohann Justus (Julius) Vieth von Golßenau(1770 - 1853)
MajorCasper Christoph von Schlieben(???? - ????)
1813 - als Bataillon "Niesemeuschel" nach der Neuorganisation im...
Major... von Troski(???? - ????)
Major... von Bose(???? - ????)
nach 1813
... Kurprinz Johann Georg (1647 - 1691, ab 1680 Kurfürst von Sachsen) stellt für den s.g. Rhein-Feldzug ein Hilfs-Kontingent von 6.500 Mann zusammen, das unter seiner Führung im Sommer 1674 am Rhein bzw. im kaiserlichen Lager eintrifft.
Teil des Kontingents ist die hier besprochene Einheit, die unter dem Kommando des Prinzen Christian von Sachsen-Weißenfels (1652 – 1689; siehe dazu WIKIPEDIA) u.a. in folgenden Kampagnen steht:
Belagerung von Bonn (3. bis 12. November 1673)
Teil des polnisch-deutschen Entsatz-Heeres unter dem polnischen König Johann III. Sobieski (1629 - 1696) ist auch ein sächsisches Kontingent von acht-tausend Mann, darunter auch das hier beschriebene Regiment, nunmehr unter dem Titel "von Sachsen-Zeitz".
Unter der Führung des Prinzen Christian von Sachsen-Weißenfels (1652 – 1689) beteiligt sich das sächsische Kontingent an der Verfolgung des osmanischen Heeres. Das hier beschriebene Regiment beteiligt sich u.a. an der...
Schlacht von Gran (1685)
... Rhein-Feldzug von 1688.
Im Versuch, vermeintliche Erb-Ansprüche des französischen Königs Ludwig XIV. (1638 - 1715; besser bekannt als der "Sonnenkönig") durchzusetzen, rücken direkt nach dem Tod des kinderlosen Kurfürsten Karl II. von der Pfalz (1651 - 1685) und ungeachtet der Friedens-Verträge von Nimwegen und des Waffen-Stillstands von Regensburg erneut französische Truppen in das deutsche Reichs-Gebiet ein.
Gemäß den Vereinbarungen zur Augsburger Allianz (siehe dazu WIKIPEDIA) wird die Reichsarmee ein weiteres Mal mobilisiert. Teil des von Kurfürst Johann Georg (1647 - 1691) geführten sächsischen Kontingents von rund vier-tausend Mann sind nach dem Tod des Prinzen Christian von Sachsen-Weißenfels bei der Belagerung von Mainz auch mehrere Kompanien der nunmehr von Herzog Christian August von Sachsen-Zeitz (1666 - 1725) geführten Einheit.
Belagerung von Bonn (1689)
1695
Nach einem kurzen Aufenthalt im winterlichen Sachsen zieht das Regiment im Frühjahr 1695 unter Führung von Kurprinz Friedrich August von Sachsen (1670 - 1733; Kurfürst ab 1697) erneut nach Ungarn und hier in den noch immer währenden Kampf gegen die Türken.
Belagerung von Temeswar (1696)
Teil des sächsischen Heeres ist auch das hier beschriebene Regiment, das zu Beginn des Jahres an den vier-jährigen Prinzen Friedrich August (1796 - 1763, 1733 als Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen) verliehen worden war und den Titel "Kur-Prinz" erhalten hatte.
Besondere Erwähnung findet das Regiment bei der Verteidigung der "Dünamünder Schanzen" und in der Schlacht bei Pinezow (Klissow, ca. 60 Kilometer südlich von Krakau).
Nach der Rückkehr aus dem Flandern-Feldzug (1703 - 1705):
Nach dem Übertritt des bayrischen Kurfürsten Maximilian II. Emanuel (1662 - 1726) auf die Seite Frankreichs wird das Regiment im Jahr 1703 aus dem polnisch-sächsischen Heer herausgelöst, zum kaiserlichen Heer an den Rhein beordert und damit in den Spanischen Erbfolgekrieg entsandt.
Das Regiment "Kurprinz" trifft im Spät-Sommer 1703 im Sammel-Lager des kaiserlichen Feld-Marschalls Hermann Otto II. von Limburg-Styruman (1646 - 1704) an der Donau ein und beteiligt sich u.a. in der...
ersten Schlacht bei Hochstädt (20. September 1703)
Schlacht am Speyerbach (15. November 1703)
Schlacht am Schellenberg (2. Juli 1704)
zweiten Schlacht bei Hochstädt (13. August 1704)
Eroberung der Festung Landau (23. November 1704)
Nach der Rückkehr aus dem Livland-Kurland-Feldzug von 1706:
Gefecht bei Winnendael (28. September 1708)
Belagerung der Zitadelle von Lille (auch Ryssel; 1708)
Gefecht bei Mons (20. Oktober 1709)
Gefecht bei Dornik (5. September 1709)
Nach dem Rückzug der Franzosen infolge der Niederlage bei Malplaquet steht das Regiment noch in den Belagerungen bzw. Eroberungen von Douai (26. Juni 1710), Bethune (29. August 1710), Aire (Aire-sur-la-Lys, 8. November 1710), Bouchain (13. September 1711), Saint-Venant (29. September 1711), Quesnoi und Landrecies (beide 1712).
Wahrscheinlich im Frühling des Jahres 1712 kehrt das Regiment nach Sachsen zurück, wird dort aufgefüllt, neu ausgerüstet und zieht im Sommer zurück an die Ostsee-Küste und dort hinein in den baltischen Feldzug...
... baltischer Feldzug ab 1712.
Schon seit 1710 stehen entlang der Ostsee-Küste russische, dänische und sächsische Truppen gemeinsam im Kampf gegen die Schweden, die mehr und mehr in die Defensive geraten sind und sich in einigen größeren befestigten Küsten-Städten verschanzt haben. Da das Kurfürstentum von Sachsen mit seinem Königreich Polen gleich dem Königreich von Dänemark und dem russischen Zaren-Reich von den schwedischen Brücken-Köpfen bedroht werden, haben sich die drei Ostsee-Mächte Ende 1711 zu einer Allianz gegen die schwedischen Besatzer zusammengeschlossen (erfolgreich wird dieser Bund jedoch erst mit dem Beitritt Kur-Brandenburgs im Jahr 1715, dessen Königreich Preussen ebenfalls an der Ostsee-Küste liegt).
Teil der rund siebentausend Sachsen unter Feld-Marschall Jacob Heinrich von Flemming (1667 - 1728), die im Mai des Jahres 1712 gemeinsam mit beinahe fünfzig-tausend Russen und Dänen in Mecklenburg zusammengezogen werden, ist auch das hier beschriebene Regiment.
Im hier währenden Krieg steht das Regiment u.a. in der...
Im November 1712 wird das Regiment an die Weichsel verlegt, wo es sich jedoch alsbald gemäß der Vereinbarungen des Friedens-Vertrages von Warschau, geschlossen am 18. November 1705 zwischen Schweden und Polen-Litauen (siehe dazu WIKIPEDIA), für neutral erklären muss, bei Warschau in Garnison gelegt wird und schließlich im Jahr 1717 nach Sachsen zurückbeordert wird.
... im polnischen Bürger-Krieg.
Zusammen mit dem Regiment "Leib-Grenadier-Garde" und dem Regiment "Erste Garde" (1806 Regiment "Kurfürst") begleitet die nunmehr als "Leibgarde zu Fuß" betitelte Einheit den neuen Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen (1696 – 1763) nach Krakau, wo er am 17. Januar 1734 als August III. zum König von Polen gekrönt wird.
Russisch-Türkischer Krieg von 1736 bis 1739
1736
Wiederholte Einfälle der Krim-Tataren, Vasallen des Osmanischen Reiches, führen im Frühjahr 1736 zur Offensive russischer Truppen, die erst einmal mit der zeitweiligen Besetzung -, 1774 mit der faktischen Eroberung der strategisch wichtigen Halb-Insel endeen. Ziel der russischen Operation ist die Ausdehnung des Reiches bis zur Dnestr (russ.: Днестр), der die neue Grenze zu den osmanischen Vasallen-Staaten auf dem Gebiet der heutigen Ukraine werden sollte.
Parallel zum russischen Feldzug eröffnen die mit Russland verbündeten Österreicher einen Angriff zur Eroberung der osmanischen Provinz Bosnien. Ein türkischer Gegen-Angriff, der überraschend aus der osmanischen Provinz Serbien geführt wird, zielt auf das "Burgenland" (heute teilweise Ungarn) und stellte somit eine neuerliche Bedrohung für die Habsburger Residenz-Stadt Wien dar.
Zweck-Bündnisse der polnisch-litauisch-ukrainischen Magnaten bzw. Woiwoden mit dem Osmanischen Reich, das auf dem Gebiet der heute westlichen Ukraine eine Reihe von Festungen unterhält, verwickeln im Jahr 1737 auch Sachsen in den Konflikt, dessen Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen als August III. auch König von Polen war. Aus welchen Gründen er jedoch seinem General Moritz Friedrich von Milkau (16?? - 1740) zur Order gibt, ein eiligst zusammengestelltes kurfürstlich-sächsisches Korps von rund sechstausend Mann nicht in die östlichen Unruhe-Provinzen bzw. an die polnisch-osmanische Dnestr-Grenze zu führen, sondern befiehlt, die Österreicher an der Donau zu unterstützen und somit zur Sicherung der österreichisch-osmanischen Grenze beizutragen, ist umstritten. Historisch belegt ist jedoch, dass das sächsische Hilfs-Korps im Sommer 1737 im österreichischen Lager von Radojewatz (heute Radujevac, Serbien, nahe der Mündung des Timok in die Donau) eintrifft und hier am 28. September 1737 zusammen mit dem Korps des österreichischen Feldmarschalls Ludwig Andreas von Khevenhüller (1683 - 1744) den Angriff des türkischen Heeres zurückschlagen kann.
Für das sächsische Kontingent zur russisch-österreichisch-polnisch-sächsischen Allianz gegen das Osmanische Reich wird das hier besprochene Regiment bis zum Jahr 1740 mit der Leib-Grenadier-Garde zum Doppel-Regiment "Königliche Leibgarde zu Fuß" vereinigt und zieht u.a. mit dem Dragoner-Regiment "Chevalier de Saxe" auf den Balkan, wo es im Spät-Sommer 1737 im Sammel-Lager von Radojewatz eintrifft und hier am 28. September den Groß-Angriff des osmanischen Heeres abwehrt.
Für weitere Beteiligungen des sächsischen Hilfs-Korps an Schlachten oder Gefechte wurden bislang keine Quellen ausgemacht...
Sachsen zielt an der Seite Preussens auf die Eroberung Böhmens. Teil des sächsischen Kontingents in der französisch-bayrisch-sächsischen Armee ist auch das Regiment "Königin".
... mit dem überraschenden Angriff und dem schnellen Vormarsch der Preussen wird die sächsische Armee gleich zu Beginn des Siebenjährigen Krieges im Sammel-Lager von Pirna (siehe dazu WIKIPEDIA) eingeschlossen und auf Grund vollkommen unzureichender Verpflegungs- und Munitions-Reserven zur Kapitulation gezwungen. Die meisten Regimenter werden unter preussischen Befehl gestellt; die Mannschaften desertieren jedoch bei jeder sich bietenden Gelegenheit und sammeln sich in Ungarn. Nach dem Tod der Inhaberin Maria Josepha Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen, die am 17. November 1757 in Dresden gestorben war, wird der vier-jährige Prinz Josef von Sachsen (1754 - 1763) zum neuen Inhaber erklärt. In der Stärke eines Bataillons schließt sich das hier besprochene Regiment der französischen Armee an und steht u.a. in der...
Gefecht bei Ellrichshausen (keine Angaben)
Eroberung von Kassel (31. Juli 1760)
Erstürmung von Neuhaus bei Paderborn (12. Juli 1761)
Das gesamte Regiment wird dem sächsischen Kontingent des Korps des preussischen Prinzen Friedrich Heinrich Ludwig von Preußen (1726 – 1802) beigegeben.
Als König Friedrich Wilhelm von Preussen (1770 - 1840) infolge diverser Verletzungen der preussisch-französischen Verträge von Schönbrunn (15. Dezember 1805; siehe dazu WIKIPEDIA) und Paris (15. Februar bzw. 12. Juli 1806; siehe dazu WIKIPEDIA) Frankreich am 1. Oktober 1806 ultimativ dazu auffordert, binnen Wochen-Frist u.a. die von französischen Truppen besetzten preussischen Rhein-Provinzen zu räumen und sämtliche Einheiten hinter den Rhein zurückzuziehen, scheint endlich die preussische Armee, die allgemein als stärkste und gefährlichste Kriegs-Macht auf dem europäischen Kontinent gilt, in den währenden Eroberungs-Krieg des scheinbar unbesiegbaren Usurpatoren Napoleon Bonaparte (1769 - 1821) einzugreifen.
Bereits Anfang August des Jahres 1806 - und so mit Kenntnisnahme der geheimen Friedens-Verhandlungen zwischen Frankreich und England bzgl. der Rück-Übertragung des Kurfürstentums von Hannover, das Preussen von Napoleon als Kompensation für den Verlust seiner rechts-rheinischen Provinzen zugesprochen bekommen hatte - war der Befehl zur Mobilmachung der preussischen Armee ergangen. Sachsen, dass angesichts der schnell vom Main aus süd-westlicher Richtung auf Thüringen heran-marschierenden "Grande Armée" ernsthaft befürchten muss, zum Kriegs-Schauplatz und in weiterer Perspektive von den Franzosen besetzt zu werden, glaubt sich an der Seite der rund zweihundert-tausend Mann starken preussischen Armee sicher...
Der im Haupt-Quartier Schloss Auerstedt tagende preussisch-sächsische Kriegsrat fällt am 8. September 1806 die fatale Entscheidung, das gemeinsame Heer in drei Armeen zu teilen, die sich gegenseitig Deckung bieten sollen: Die rund sechzig-tausend Mann starke Haupt-Armee unter dem Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel (1735 - 1806) sammelt sich bei Naumburg; eine zweite Armee von etwa fünfzehn-tausend Mann wird unter Ernst Wilhelm Friedrich Philipp von Rüchel (1754 - 1823) bei Weimar konzentriert, die etwa vierzig-tausend Mann umfassende dritte Armee unter Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen-Öhringen (1746 - 1818) bezieht die Linie zwischen Chemnitz und Zwickau.
Teil dieser dritten Armee sind auch die beiden Musketier-Bataillone des hier beschriebenen Regiments, das sich am 21. September bei Bautzen gesammelt hat. In der Schlacht von Jena (siehe dazu "preussenweb") steht das Regiment in der Division des Generalleutnants Hans Christoph von Niesemeuschel (1730 - nach 1811) und des Generals der Kavallerie Joachim-Friedrich-Gotthelf von Zeschwitz (1740 - 1820) und hier in der Brigade des Generalmajors Ludwig Ferdinand von Dyherrn (1743 - 1817), die zwischen Isserstedt-Kotschau Stellung bezieht. Die Grenadiere wurden dem Bataillon Hundt zugeteilt, das in der Grenadier-Brigade des Generalmajors Heinrich Freiherr von Cerrini di Monte Varchi (1740 – 1823) zwischen Closewitz und Lutzeroda aufmarschiert.
"Pragmatische Geschichte der Saechsischen Truppen"(Kapitel Regiment "von Hartitzsch")Johannes Ambrosius Barth, Leipzig 1792
"Geschichte und Beschreibung des ... Infanterie-Regiments Graf zu Anhalt"(von 1670 bis 1781)Johann Christian Hendler, Halle 1782
books.google...
1675 - 1702
2tes Kurfürstliches Leib-Regiment zu Fuß
Das 2te Kurfürstliche Leib-Regiment war ein Infanterie-Regiment der sächsischen Armee, das zwar direkt dem Befehl des Kurfürsten unterstand, für dessen Unterhalt jedoch auch die sächsischen Landes-Stände herangezogen wurden.
1675 "2tes Kurfürstliches Leibregiment zu Fuß"(wahrscheinlich auch "Leibregiment des Churprinzen")1682 "Feldmarschall-Regiment" (Freiherr von der Goltz)1683 "Graf Reuß"1692 "von Birkhholz"1697 "von Benkendorf" (oder Benekendorf)1702 "von Egidy"... weitere Namen sind nach den bislang eröffneten Quellen für diese Einheit nicht mit Sicherheit belegbar. Möglicherweise wird die Geschichte dieses Regiments jedoch vom Regiment "von Niesemeuschel" fortgesetzt...
Vorgänger (Stamm):
"Leibregiment zu Fuß" (1806 Regiment "Kurfürst")
vermutlich "von Niesemeuschel"
... das im Jahr 1663 wiedererrichtete und über zweitausend-vierhundert Mann zählende "Leibregiment zu Fuß" (1806 Regiment König) wird während des Rhein-Feldzuges von 1674/78 (Teil der s.g. Holländischen Kriege von 1672 bis 1678; siehe dazu WIKIPEDIA) zum Stamm mehrerer Neu-Formierungen: U.a. gibt das Leib-Regiment rund achthundert Mann zur Aufstellung des hier besprochenen Regiments ab, das anschließend wahrscheinlich dem Kommando des Kurprinzen Johann Georg (1647 - 1691, ab 1680 Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen) unterstellt wird.
1676
... die Stärke des 2ten Leib-Regiments wird mit rund eintausend-sechshundert Mann angegeben.
... mit der Bewilligung von siebenhundert-tausend Talern für "die aufzustellenden und zu erhaltenden Truppen" durch die sächsischen Stände gegen die drohende Türken-Gefahr im Jahr 1681 wird im Oktober des Jahres 1682 auch dauerhaft ein General-Stab geschaffen. Höchste Stellung nimmt der Rang des General-Feldmarschalls ein. Für diese Position war bereits im Jahr 1680 der ehemalige brandenburgische General der Infanterie Joachim Rüdiger von der Goltz (1620 - 1688) geworben worden, der nunmehr eine feste "Bestallung" (Anstellung) erhält und dem zu seinem Unterhalt die Inhaberschaft des hier vorgestellten Regiments verliehen wird. Der Etat des Regiments wird mit eintausendeinhundert-zweiundachtzig Mann angegeben.
... das Regiment rückt mit der neuen sächsischen Armee als Entsatz gegen die Türken vor Wien. Sehr wahrscheinlich ist Heinrich I. Graf zu Reuss von Schleiz (1639 – 1692) Befehlshaber des Einheit.
... sehr wahrscheinlich wird Cunno Christoph von Birkholz (16?? – 1700) Befehlshaber des Einheit (möglicherweise bereits im Jahr 1688).
... Januar: Das Regiment "von Birkholz" löst das in Dresden garnisonierte Regiment "Leibgarde zu Fuss" (1806 Regiment König) bis zum Mai des Jahres 1695 ab und übernimmt regulär die Bewachung der Residenz-Stadt.
... nach der Wahl von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670 - 1733; besser bekannt als "der Starke") zum König von Polen und dem Frieden von Karlowitz im Jahr 1699 (siehe dazu WIKIPEDIA) findet sich ein Regiment zu Fuss "von Benkendorff" bzw. "von Benekendorff" o.ä. wiederholt in den Schilderungen des polnischen Bürger-Krieges. Sehr wahrscheinlich wird somit Caspar Heinrich von Benekendorf (1650 – 1729) Befehlshaber der Einheit, die zu dieser Zeit in Warschau und Krakau in Garnison liegt.
... sehr wahrscheinlich wird Otto Heinrich von Egidy (1662 – 1702) Befehlshaber des Einheit.
Hierzu ist auf "Stadtwiki Dresden" folgende interessante Passage veröffentlicht (Zitat):
Als von Egidy zusammen mit seinem Infanterieregiment am 30. September 1702, während des Nordischen Krieges in Posen weilte und mit seinem Regimentsquartiermeister Langen im Posener Posthaus abstieg, wurde er von einem polnischen Trupp unter Führung des Starosten Gembitzky überfallen und ermordert. Der Leichnam wurde vor den Toren Posens dem sächsischen Oberst Pistorius übergeben, der mit zwei Kompanien in der Posener Vorstadt lag. Über den Tod des Obristen Egidy berichtete auch der damalige sächsische Oberst und spätere General der Infanterie, Adam Heinrich Bose (1667 - 1749) in einem Brief vom 4. Dezember 1702 an dessen Bruder.
In der Kirche zu Lindenhayn weist ein Epitaph auf den Tod von Egidy hin:
"Der Hochwohlgebohrene Hr. Otto Heinrich v. Egidy auf Badrin und Göritz Sr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachßen etc. Hochbestalter Obrister über ein Regiment zu Fuß, ist gebohren Ao. 1662, den 3. Juny zu Borkeloo in Gelderlandt (Geldern) und in Posen von dem Starost Gembizky und seinen anhang Ao. 1702 den 30. November Mördtlich überfallen und umbs Leben gebracht worden, Seines Alters 40 Jahr 5 Monat und 8 Tage." (Direkt zur zitierten Quelle wechseln...)
... entgegen des zuvor vermeldeten Todes des Obristen von Egidy wird ein Regiment "Benkendorf – Egidy" in der Ordre de Bataille der Schlacht von Fraustadt (13. Februar 1706; siehe dazu WIKIPEDIA) erwähnt.
Hinweis: Friedrich Graf von Beust benennt in seinem Werk "Feldzüge der Kursächsischen Armee" [Hamburg 1803, Band 2] zum weiteren Verbleib mehrfach das spätere Regiment "von Niesemeuschel"), was durchaus möglich ist: Im Rahmen des Nordischen und des Spanischen Erbfolge-Krieges kam es zu diversen Umgliederungen und Abgaben, Auflösungen und Neu-Einteilungen, die in den heute gegebenen Quellen oftmals widersprüchlich erscheinen. Hingegen wurden Kriegs- und/oder Regiments-Geschichten damals in der Regel von ehemaligen Offizieren verfasst, die in ihrer subjektiven Sicht bestrebt waren, ihre Einheit in einen besonders ruhmreichen Glanz darzustellen.
Für das hier beschriebene Regiment konnten bislang keine detaillierten Quellen ausgemacht werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit gelten über die Dauer des Bestehens der Einheit die Angaben, wie sie in der Rubrik Strukturen und Gliederungen in ausgewählten Epochen aufgeführt sind.
1694 - als Regiment "von Birkholz"
Stab und alle Kompanien von Januar 1694 bis Mai 1695 in Dresden.
wahrscheinlichKurprinz (ab 1680 Kurfürst)Johann Georg III. von Sachsen(1647 - 1691)
FeldmarschallJoachim Rüdiger von der Goltz(1620 - 1688)
wahrscheinlichOberstHeinrich I. Graf zu Reuss von Schleiz(1639 – 1692)
1692 (1688?)
wahrscheinlichOberstCunno Christoph von Birkholz(16?? – 1700)
wahrscheinlichOberstCaspar Heinrich von Benekendorf(1650 – 1729)
wahrscheinlichOberstOtto Heinrich von Egidy(1662 – 1702)
ab 1702
... das hier besprochene Regiment wird während des s.g. Rhein-Feldzuges aus der Abgabe von rund achthundert Mann des "Leibregiments zu Fuß" (1806 Regiment König) errichtet, binnen Jahresfrist in seiner Stärke verdoppelt und als Teil des sächsischen Hilfs-Kontingents an der Seite der kaiserlichen Armee gegen die Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. (1638 - 1715; besser bekannt als der "Sonnenkönig") in den Spanischen Niederlanden eingesetzt.
Unter dem Ober-Kommando des Prinzen Christian von Sachsen-Weißenfels (1652 – 1689; siehe dazu WIKIPEDIA) steht das Regiment mit großer Wahrscheinlichkeit in folgenden Kampagnen:
Teil des polnisch-deutschen Entsatz-Heeres unter dem polnischen König Johann III. Sobieski (1629 - 1696) ist auch ein sächsisches Kontingent von acht-tausend Mann, darunter auch das hier beschriebene Regiment, nunmehr unter dem Titel "Graf Reuß".
nach 1683
Teil des sächsischen Heeres ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch das hier beschriebene Regiment, das zu dieser Zeit annehmbar unter dem Befehl des Obristen Otto Heinrich von Egidy (1662 – 1702) stand. Belegt wird diese These in Form des "amtlich festgestellten" bzw. "beurkundeten" Todes durch den sächsischen Offizier, baldigen Obristen und späteren General der Infanterie, Adam Heinrich Bose (1667 - 1749; Kommandeur des "2ten Garde-Regiments" (das möglicherweise in die direkte Nachfolge der hier beschriebenen Regiments gesetzt werden kann):
Daraus schlußfolgernd steht das Regiment u.a. in der...
1677 - 1813
... Daten in Vorbereitung.
1680 - 1748
Regiment zu Fuß "von Löben" (oder "von Loeben")
1688 - 1748
"Kurprinzliches Leib-Regiment" (auch 2te Garde)
1701 - 1918
1702 - 1918
um 1703 - 1748
Regiment zu Fuß "von Ogilvy"
1704 - 1813
1711 - 1918
1723 - 1810
1727 - 1841
1727 - 1918
... siehe ausführliche Regimentsgeschichte.
1729 - 1813
1733 - 1756
1741 - 1810
1742 - 1748
Regiment zu Fuß "von Römer"
Regiment zu Fuß "von Allnpeck"
Regiment zu Fuß "von Bellegarde"
1742 - 1810
1748 - 1810
1740 - 1813
Grenadier-Bataillone
1809 - 1821
Jäger-Corps
1810 - 1815
1tes leichtes Infanterie-Regiment
2tes leichtes Infanterie-Regiment
1813 - 1849
Garde-(Grenadier)-Regiment
1. Linien-Infanterie-Regiment
2. Linien-Infanterie-Regiment
3. Linien-Infanterie-Regiment
Letzte Änderung 18.06.2016: Eröffnung
Besuche seit dem 01. Dezember 2015
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