Über den 1874 in Holland geborenen Maler Walter Graf von Looz-Corswarem ist wenig bekannt. Als Angehöriger der deutsch-belgischen Neben-Linie der noch heute existierenden herzoglichen Linie in Frankreich war Walter Graf von Looz-Corswarem Mitglied eines Adels-Hauses, das seine Herkunft bis in das Jahr 1016 zurückverfolgen kann.
Walter Graf von Looz-Corswarem begann im Alter von 17 Jahren ein Studium der Malerei an der Königlichen Akademie der schönen Künste in Antwerpen, wechselte bald an die Königliche Akademie der Künste zu Berlin, wo er als Schüler von Fritz Werner (1827-1908) und Adolph Menzel (1815-1905) genannt wird. Seine Mitgliedschaften u.a. in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft sowie im Verein Berliner Künstler lassen darauf schließen, dass Looz-Corswarem einen großen Teil seines Lebens in der preussisch-deutschen Hauptstadt bzw. in der Potsdamer Residenz verbracht hat, denn neben einigen bekannten Stadt-Idyll-Gemälden widmete er sich der Rede nach vor allem dem damals sehr populärem Genre der Militär-Malerei.
Die hier im Folgenden präsentierten Uniformen-Blätter des holländisch-deutschen bzw. "Berliner und Potsdamer Militärbildmalers" stammen zum überwiegenden Teil aus der online-gestellten Grafik-Sammlung des New Yorker Metropolitan Museum of Art ("Met Collection") und wurden unsererseits "photo"-technisch minimal bearbeitet.
Im Gegensatz zu vielen anderen idealisiert gestalteten Uniformen-Blättern zeichnen sich die Darstellungen Looz-Corswarem´s insbesondere dadurch aus, dass sie einen sehr realistischen Eindruck bezüglich der schlecht sitzenden bzw. vollkommen unpassenden Uniformen als auch der oft hinderlichen Trage-Weise von Teilen der Ausrüstung vermitteln: Kragen und Rock-Schöße – in den meisten zeitgenössischen Darstellungen wie frisch gebügelt – sind bei Looz-Corswarem´s Soldaten-Typen häufig zerknüllt; die Ärmel sowie die Hosen-Beine über den Gelenken ausgebeult; die Röcke selbst alles andere als maßgeschneidert und zeigen im Schnitt deutlich den herrschenden Spar-Zwang. Besonders eindrucksvoll die Darstellung der seitlich über dem Pallasch "baumelnden" Kartusche des Gardisten der "Garde du Corps": So man selbst ein Wehr-Gehänge samt Pallasch und Säbel-Tasche angelegt hat, darüber hinaus ein Karabiner-Bandelier und eine Kartusche am Riemen über den Schultern trug, zu allem Übel noch durch einen starren Kürass und einem schweren Leder-Koller in der Beweglichkeit behindert wurde, kann ungefähr erahnen, mit welchen widrigen Umständen ein Kürassier zur Mitte des 18. Jahrhunderts noch zu kämpfen hatte: Das Fluchen des Mannes beim Blank-Ziehen seiner Waffe kann man geradezu vorausahnen…
Über die gesamte Anzahl der von Looz-Corswarem gestalteten Motive brandenburgisch-preussischer Soldaten-Typen liegen bislang keine Informationen vor. Die mit Aquarell und Gouache hand-colorierten Seidenpapier-Drucke haben ein Format von etwa 54 x 45 cm im Durchschnitt und werden je nach Qualität zwischen 200,-- bis 1.000, -- €uro gehandelt.
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