Don José Carreras Ferrer, Gründer des »House of Carreras«, war ein spanischer Adliger, der sehr wahrscheinlich an der Seite Wellingtons im Halbinsel-Feldzug gekämpft hatte. Nach dem Krieg wanderte Carreras nach England aus. Er ließ sich in London nieder, wo er die Bekanntschaft eines Landsmanns machte, der als Apotheker u.a. mit dem von Carreras begehrten Tabak handelte.
Aus der bald geschlossenen Freundschaft entwickelte sich eine Partnerschaft, die Apotheke in der Prince's Street W1 61 in der Nähe des Londoner Leicester Square wandelte sich in ein Tabak-Geschäft, das dank Carreras Geschmack und Talent im Mischen von Tabak-Sorten erste Adresse für die in der britischen Ober-Schicht immer beliebter werdenden Zigarren wurde. Zusammen mit Pfeifen und Feinschnitt-Tabak, Zigaretten und anderen Utensilien des "gepflegten Rauchens" konnten bei Carreras über tausend Zigarren-Marken gekauft werden.
Don José Joaquin, Sohn des Gründers, spezialisierte sich ab 1852 auf das Mischen von Rauch- und Schnupf-Tabak. Tabak-Sorten wie »Guards' Mixture« und »Hankey's Mixture« verbreiteten sich im ganzen Empire, und noch heute sind die von Don José entwickelten Marken unverzichtbares Accessoire in den elitären Clubs typisch britischer Snobs als auch Status-Symbol der im Rahmen der Industrialisierung zu Reichtum gekommenen "Pieps".
1894 stieg der Leder-Fabrikant Walter J. Yapp in das inzwischen namhafte Tabak-Geschäft ein. Er hatte erkannt, dass sich die industrielle Herstellung von Zigaretten und der Verkauf an die breite Masse der Bevölkerung aufgrund der im Tabak enthaltenen Sucht-Stoffe zu einem außerordentlich profitablen Geschäft entwickelt werden kann. Die von dem US-Amerikaner Bernhard Baron entwickelte Zigaretten-Stopfmaschine, die 450 Zigaretten pro Minute herstellen konnte, bot dafür beste Voraussetzungen.
Am 6. Juni 1903 wurde Carreras eine Aktien-Gesellschaft mit Yapp und Baron als Direktoren.
Die erste Zigaretten-Marke, deren Packungen ab 1905 Coupons beigegeben wurden, war die Sorte "Black Cat". Die teilweise illustrierten Kärtchen ermöglichten die Teilnahme an den im gesamten Empire verbreiteten Sport- (insbesondere Football) Wetten. Während des Ersten Welt-Krieges legte Carreras anstelle der bei anderen Marken gewohnten Sammelbilder-Serien kleine Wörter-Bücher bei, die sich bei der Verständigung der alliierten Westfront-Soldaten untereinander als sehr praktisch erwiesen.
Nach dem Ende des Welt-Krieges entwickelte sich die Coupon-Beigabe unter den konkurrierenden Zigaretten-Herstellern mehr und mehr zum Handels-Krieg. Angefangen von Artikeln des persönlichen Bedarfs über limitierte jedoch extrem vergünstigte Haushalts- und Lebens-Mittel bis hin zu Kleidungs-Stücken. So waren um 1925 allein für Carreras-Zigaretten landesweit mindestens ein Dutzend Fabriken ausschließlich mit der Herstellung von Billig-Kleidung beschäftigt; auch die Konkurrenz hatte sich gezwungen gesehen, in das Textil-Geschäft zu expandieren. Kosten-Faktoren, die das lukrative Tabak-Geschäft auf Dauer erheblich beeinträchtigen würden…
Die Branche verständigte sich schließlich, die Beigabe von Coupons bis 1930 komplett einzustellen.
Mit den "Regalia Series" – Kärtchen mit Abbildungen der britischen Kron-Juwelen aus der Schatz-Kammer im Tower von London – legte Carreras seinen Zigaretten-Päckchen im Jahr 1925 die ersten Sammel-Bilder bei. Neben Städte-Ansichten, Schauspielern und Football-Stars, Motiven aus der Tier- und Pflanzen-Welt, Fahrzeugen aller Art erschienen 1937 mit "History of Army Uniforms" und "History of Naval Uniforms" die ersten jeweils 50-teiligen Serien zur Uniformierung von Armee und Marine, die 1976 noch um die Serie "Military Uniforms", eine der letzten Zigaretten-Bilderserien überhaupt, ergänzt wurde.
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