Als imperialistische Kriege (von lat.: "imperare": herrschen; "imperium": Welt-Reich) bezeichnen wir sämtliche gewaltsamen Auseinandersetzungen, die von einer auf Expansion zielenden nationalen Staats- oder regionalen Bündnis-Macht eingeleitet, aufgenommen und geführt werden, um andere National- oder Territorial-Staaten unter Missachtung historisch entstandener und bis dahin geachteter Staats-Grenzen sowie der territorialen Integrität durch den planmäßigen und massiven Einsatz eigener militärisch organisierter Kräfte und der rücksichtslosen Verwendung gegebener Mittel, Waffen und Systeme anzugreifen und bestenfalls militärisch zu vernichten, um das so – häufig in einzelnen Etappen – eroberte Territorium zu besetzen, zu unterwerfen und zum eigenen Vorteil auszubeuten. Imperialistische Kriege sind nach unserer Auffassung von den imperialen Kriegen der Antike und des frühen Mittel-Alters als auch von den Kolonial-Kriegen der beginnenden Neu-Zeit abzugrenzen, da diese in der Regel von einer komplexen Staats- oder Bündnis-Macht gegen nur schwach organisierte Volks- und Stammes- oder locker verbundene Kultur-Gruppen geführt wurden. Hingegen kann sich im Ergebnis von Kriegen, die mit dem Ziel imperialer oder kolonialer Eroberung begonnen wurden, ein imperialistischer Krieg entwickeln, so die Expansions-Pläne einer Territorial-Macht den geo-strategischen Interessen einer anderen Territorial-Macht entgegensteht.
Die Vorbereitung eines imperialistischen Krieges wird von einer Phase konzentrierter industrieller Aufrüstung geprägt, wobei verschiedenste Bereiche der Zivil-Wirtschaft mehr und mehr auf die Anforderungen der Kriegs-Wirtschaft umgestellt werden. Parallel werden vielfältige Maßnahmen eingeleitet, um potentielle und/oder ausgemachte Gegner im In- und Ausland propagandistisch zu diffamieren, ideologisch zu beeinflussen und damit partei-, gesellschafts- und staats-politisch zu destabilisieren.
Ziel eines imperialistischen Krieges ist es, von einer Regional-Macht zu einer kontinental oder global bestimmenden Hegemonial-Macht aufzusteigen bzw. die Vormacht-Stellung bereits bestehender Ordnungen außerhalb des eigenen Staats-Gebietes politisch zu spalten, wirtschaftlich zu schädigen und damit staatlich zu schwächen; um diese nach der Okkupation dauerhaft politisch zu beherrschen, rechtlich zu kontrollieren, wirtschaftlich zu bestimmen und kulturell umzuformen; staatlich letztendlich anzuschließen bzw. einzugliedern.
Bislang ist jeder Krieg zur Errichtung oder zum Erhalt eines Imperiums gescheitert.
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