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feuer Imperialistische Kriege…

 1792-1815... 

… Koalitionskriege

Als Koalitions-Kriege werden die insgesamt sieben militärisch geführten Auseinandersetzungen bezeichnet, die von 1792 bis 1815 zwischen wechselnden europäischen Allianzen (Koalitionen) gegen die Französische Revolution bzw. für die Wiederherstellung der französischen Monarchie und damit gegen die Republik Frankreich -, ab 1804 dann gegen das Kaiser-Reich Frankreich unter Napoleon Bonaparte und die von ihm geschaffenen Vasallen-Staaten geführt wurden. Die Koalitions-Kriege sind damit weitestgehend mit den sog. Napoleonischen Kriegen identisch, die von Kaiser Napoleon I. mit dem Ziel geführt wurden, Frankreich zur imperialen Groß- und europäischen Hegemonial-Macht zu erheben.


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18.05.1804: Napoleon Ier Empereur - Gemälde von François-Pascal Simon, Baron Gérard (1770-1837) im Château de Versailles
"Napoleon Ier Empereur"
Gemälde von S. Baron Gérard im »Musée national du Château de Fontainebleau«.
Künstler-Postkarte A.N.Paris, Nr.526
(Quelle ► eigene Sammlung)






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19.10.1813: Die Siegesbotschaft von Leipzig - Gemälde von Johann Peter Krafft (1780-1856)
19. Oktober 1813: "Siegesmeldung nach der Schlacht bei Leipzig"
Gemälde von Johann Peter Krafft (1780-1856) im »Deutschen Historischen Museum« (Berlin).
Künstler-Postkarte aus der Serie "Das Eiserne Kreuz - Die Zeit der Befreiungskriege"
(Quelle ► eigene Sammlung)


Frankreich vs. Alliierte Die sechste Koalition von 1812 bis 1814…



















Lefèvre - Napoleon Ier

"Napoleon Bonaparte - Emperor"

Gemälde von Robert-Jacques-François-Faust Lefèvre in »The Wellington Collection« (Apsley House, London, UK).

Bildquelle: ► »art uk« (public art collection in the UK).



Monarchentreffen in Dresden 1812

"Zusammenkunft der Monarchen zu Dresden im Mai 1812."

Colorierte Lithographie von Adolph Göhde; Verlag J. G. Walde.

Bildquelle: befreundeter Sammler.



"In drei Monaten wird es erledigt sein!" hatte Napoleon – seit dem 2. Dezember 1804 selbsterklärter Kaiser von Frankreich und Protektor eines Staaten-Gebildes, das inzwischen halb Europa umfasste – seinen Vasallen versichert, die am 16. Mai 1812 in Dresden zu einer Konferenz zusammengerufen worden waren. Einbestellt waren Kaiser Franz I. von Österreich, durch Napoleons macht-politische Heirat mit Marie-Louise von Österreich inzwischen Schwieger-Vater des Imperators; der Gastgeber, König Friedrich August I. von Sachsen; sowie die Könige Maximilian I. Joseph von Bayern, Friedrich Wilhelm III. von Preussen, Friedrich I. von Württemberg, Joachim Murat von Neapel und Napoleons jüngerer Bruder Jérôme Bonaparte, von diesem zum König des Modell-Staates Westphalen gekrönt; die Großherzöge und Herzöge der deutschen Klein-Staaten, die Marschälle des Kaiser-Reichs und die Generäle der Rheinbund-Truppen. Und obwohl die durch Napoleons Gnade erhobenen bzw. von seiner Gunst abhängigen Monarchen sich von der veranstalteten Heer-Schau ausgewählter Einheiten eigener Armeen und der Parade der zwischen Februar und März neu uniformierten Kaiser-Garde begeistert gezeigt hatten, war die anfänglich zur Schau gestellte Freundschaft und Bewunderung bald nach Eröffnung der Versammlung in Sorge, Angst und – den Protokollen nach – in Ablehnung und offen vorgetragene Feindseligkeit umgeschlagen, denn an diesem Samstag hatten ihre schlimmsten Befürchtungen Bestätigung gefunden: Napoleon verkündete seine Pläne zur Unterwerfung des restlichen Teils des europäischen Kontinents: Die Eroberung Russlands.

Vielen der anwesenden Hoch- und Wohl-Geborenen waren die schlechten Straßen und Wege Russlands bekannt. Die ausgelegten Karten ließen die Frage aufkommen, wie das Okkupations-Heer angesichts der gewaltigen Entfernungen versorgt werden soll; wie die sich mit dem Ein- und weiteren Vormarsch stetig verlängernden Nachschub-Routen gesichert werden können. Einige brachten die spärliche Besiedlung in Erinnerung, was der bislang praktizierten Selbst-Versorgung der Truppen entgegenstand; andere warnten vor den klimatischen Extremen; vor staub-trockenen Steppen im Sommer, vor eisiger Kälte und Schnee-Stürmen im Winter und vom Dauer-Regen verschlammten Wegen in den Zwischen-Zeiten. Darüber hinaus waren rund 250.000 französische und deutsche Soldaten in dem seit 1808 auf der Iberischen Halb-Insel erbittert geführten Krieg gegen Briten, Portugiesen und spanische Guerillas gebunden; in Braunschweig schlugen sich immer wieder die eigentlich miteinander verbündeten französischen und westphälischen Soldaten untereinander; in Preussen und Sachsen zeigten sich insbesondere die Studenten immer renitenter…

Napoleon fegte sämtliche Bedenken der vorgeladenen Hoheiten vom Tisch: Seit über einem Jahr hatte er Informationen über die politische, gesellschaftliche, militärische und wirtschaftliche Lage in Russland eingeholt. Er hatte Reise-Beschreibungen, Wetter-Berichte und Karten-Werke studiert und die Geschichte des Russland-Feldzugs Karls XII gelesen. Französische Agenten, litauische Adelige und polnische Offiziere haben die Stärken der russischen Garnisonen in den mittelalterlich befestigten Städten erkundet und detaillierte Pläne gezeichnet. Die Grenzen zwischen Russland und Ost-Preussen bzw. Polen-Litauen waren weitestgehend ungeschützt; auch hatte man entlang der Marsch-Route in Richtung der russischen Hauptstadt Moskau keine nennenswerten Truppen-Verbände ausmachen können. Seit über einem Jahr waren im besetzten Preussen und im verbündeten Herzogtum von Warschau Depots angelegt und mit Vorräten gefüllt worden, die für eine halbe Million Soldaten über den Zeit-Raum eines Jahres genügen sollten; über 6.000 Fuhr-Werke standen für Transporte bereit. Das auf den Feldern der russischen Ebenen wachsende Getreide lasse Anfang Juli eine reiche Ernte erwarten; für die Pferde war in den ausgedehnten Steppen-Regionen genügend Futter gegeben. Als größten Vorteil stellte Napoleon jedoch Zeit und Geschwindigkeit und die daraus resultierende Überraschung heraus. Er beschrieb die russische Armee als schwerfällig, undiszipliniert und schlecht ausgebildet, dazu unzureichend ausgerüstet und minderwertig bewaffnet und vor allem "misérable" geführt, dazu in den seit geraumen Zeiten währenden Kriegen im Süden gegen das Osmanische Reich -, im Osten gegen aufständische Tataren und im Norden gegen die Schweden verwickelt. Noch bevor Zar Alexander seine europäischen Reserven in Bewegung setzen oder kampf-erfahrene Truppen von den Grenzen heranziehen könnte, ist Moskau gefallen und Russland gewonnen. Spätestens Ende September wird der Zar kapitulieren und noch vor dem Winter wird Napoleon im Triumph in den Kreml-Palast einmarschieren. In knapp sechs Wochen soll der Angriff beginnen.


So der Plan.


Dass es dem weitestgehend allein stehenden Russland noch vor Beginn des Feldzuges gelingen sollte, eine neue Koaltion zu begründen, die letztendlich den Untergang des französischen Kaiser-Reiches herbeiführen sollte, war für Napoleon in Anbetracht seiner gigantischen Streit-Macht unvorstellbar…



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Alliierte vs. Russland Russland-Feldzug von 1812…






David - Napoleon Ier

"Napoleon am Lagerfeuer, 1812"

Gemälde von Walenty Wańkowicz im externer Link »Cyfrowe Muzeum Narodowe w Warszawie National« (Museum Warschau, POL).








Russisch:

  "Отечественная война 1812 г."

 (Vaterländischer Krieg 1812)




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Gérard - Zar Alexander I.

"Alexander I. Pawlowitsch Romanow, Zar von Russland."

Gemälde von Baron François Pascal Simon Gérard um 1814 im »Musée national des châteaux de Malmaison et de Bois-Préau« (FRA).

Bildquelle: externer Link »Joconde« (Collections des musées de France).



 … Mai 1812: Aufmarsch der "Grande Armée"



Schon im August 1811 hatte Marschall Louis-Nicolas Davout von Napoleon die Order bekommen, im Groß-Raum zwischen den Mündungen der Elbe bei Hamburg und der Weichsel bei Danzig (heute Gdańsk, Polen), eine Armee von rund 150.000 französischen Soldaten und etwa 50.000 Mann der als "Nordische Legion" bezeichneten Armee der polnischen Alliierten zusammenzuziehen. Offiziell verkündete Aufgabe dieses Verbandes war es, die Kontinental-Sperre an der Ostsee gegen englische Blockade-Brecher durchzusetzen und die gewinnbringenden Handels-Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und dem russischen Zaren-Reich zu beenden (tatsächlich besetzten französische Truppen im Januar 1812 handstreich-artig Schwedisch-Pommern und nahmen sämtliche bis dahin zur Neutralität verpflichteten schwedischen Soldaten gefangen). Insgeheim hatte Davout jedoch den Befehl, die Weichsel in der Defensive jederzeit sichern und in der Offensive auch überschreiten zu können. Diese Armee, die am 14. November 1811 einstweilig die – wohl auf Irreführung zielende – Bezeichnung "Corps d’observation de l’Elbe " (Beobachtungs-Armee an der Elbe) erhalten hatte; war am 16. Januar 1812 wieder zur "Grande Armée" erhoben worden; ein Titel, den bereits das für die Invasion Britanniens vorgesehene Heer im Jahr 1805 verliehen bekommen hatte. Mit Datum vom 27. Januar war dann an sämtliche mit Frankreich verbündeten Potentaten eine von Napoleon in Paris formulierte Weisung ergangen, die jeweiligen landes-eigenen Heeres-Kontingente, die ihnen gemäß der mit Napoleon getroffenen Vereinbarungen zugestanden worden waren bzw. die sie im Kriegsfall der französischen Armee zu unterstellen hatten, bis zum 15. Februar zu mobilisieren und über konkret benannte Marsch-Etappen hin zu den jeweiligen Sammel-Räumen zu führen. Polen, das auf die Rück-Eroberung der im Rahmen der polnischen Teilungen verlorenen Gebiete hoffte, bot für den Angriff weitere 45.000 Mann auf. Österreich und Bayern setzten je 30.000 Soldaten in Marsch. Westphalen knapp 28.000 Hessen und Rheinländer. Preussen hatte mit rund 20.000 Mann die Hälfte der ihm gelassenen Armee aufzubieten. Württemberg und Baden stellten zusammen ebenfalls 20.000 Soldaten, weitere 20.000 kamen aus Berg, Frankfurt und Nassau, Würzburg, Hohenzollern, Mecklenburg-Schwerin und den sächsische Herzogtümern (insgesamt hatte der Rheinbund etwa 130.000 Mann zu stellen). Joachim Murat, König von Neapel, kommandierte 10.000 Mann. Auch die Schweiz hatte 12.000 Mann zu entsenden. Dazu Italiener, Portugiesen und Spanier, Holländer und Belgier; selbst das Fürstentum Liechtenstein mobilisierte den auferlegten Anteil von 40 Soldaten. Die 21.000 Mann des sächsischen Feld-Heeres hatten sich bereits Mitte März 1812 im Zeithainer Lager gesammelt, waren Ende März dem Ober-Kommando des französischen Generals Jean-Louis-Ebenezer Reynier unterstellten worden und auf Napoleons Befehl in Richtung der Memel-Njemen-Grenze aufgebrochen.


Myrbach - Napoleons Reise-Art
"Napoleons Art zu reisen."
Illustration von Baron Felicien de Myrbach-Rheinfeld in Band III »From Life of Napoleon Bonaparte« von William Milligan Sloane, The Century Co., New York, 1896
Online komplett verfügbar in der ► "HathiTrust Digital Library".)

Eskortiert von den Jägern zu Pferd seiner Garde hatte Napoleon am 9. Mai 1812 Paris verlassen. Sieben Tage später war er in Dresden eingetroffen, wo er seine versammelten Vasallen in die Details seines Planes zur Unterwerfung Russlands einweihte und erstaunliche Zahlen verkündete: Summa-summarum stand für den Einmarsch in Russland eine Streitmacht von etwa 420.000 Mann bereit, aufgeteilt in einem Garde-, neun Armee- und vier Kavallerie-Korps; mit all den dazugehörigen Unterstützungs-Truppen rund 475.000 Mann. Dazu für die etwa 95.000 Kavalleristen aller Waffen-Gattungen sowie für die Gespanne der fast 1.400 Feld- und Belagerungs-Geschütze -, für die Munitions- und Bagage-Wagen -, für die Pontons und die insgesamt 6.000 Fuhr-Werke des Trains fast 200.000 Pferde, wovon allein der als "Großes Haupt-Quartier" bezeichnete Stab 2.000 Reit- und Zug-Tiere beanspruchte. Als Hilfs- und Unterstützungs-Truppe waren in Litauen etwa 5 bis 10.000 desertierte russische Soldaten angeworben worden, die zusammen mit den Handwerkern -, den Fuhr-Männern und Pack-Knechten der Transport-, Versorgungs- und Nachschub-Einheiten -, den über 3.700 Offizieren und Beamten der Feld-Gendarmerie und des Feld-Kommissariats, der Feld-Post und der Zahlmeisterei, dem sanitäts-, veterinär-medizinischen und sonstigen Diensten zusammen etwa 35 bis 40.000 Mann bzw. die zweite Linie stellten. Zur Deckung der Nachschub-Linien -, zum Schutz der vorhandenen Magazine und der in Russland geplanten Depots -, auch als operative Reserve – insbesondere zum Ersatz der zu erwartenden Verluste – folgten in der dritten Linie weitere 95 bis 100.000 Mann, die das 9. und 11. Armee-Korps bildeten. Insgesamt verfügte die zur Eroberung Russlands aufmarschierte "Grande Armée" über – die für damalige Zeiten unvorstellbare Zahl von – 612.000 Soldaten (wobei hier die über 70.000 Soldaten, die als Landes- oder Festungs-Besatzungen in Deutschland standen, nicht eingerechnet sind).

Gemäß Napoleons Angriffs-Plänen hatte der Aufmarsch der für den Angriff vorgesehenen Regimenter, Divisionen und Armee-Corps in die grenznahen Bereitstellungs-Räume bereits begonnen. Der Einmarsch selbst sollte kurz vor Beginn der Ernte-Zeit erfolgen; der Beginn des Krieges gegen das russische Kaiser-Reich war damit auf die Mitte des Monats Juni bestimmt.


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Der Aufmarsch


Obwohl Napoleon bekennender Atheist war und für die vielen seltsamen Verheißungen, die seine erste, von Aberglauben erfüllte Frau Joséphine von der weit über Paris hinaus bekannten Kartenlegerin Marie Anne Lenormand brachte, nur Hohn und Spott übrig hatte, war er der Legende nach von der spektakulären und gleichsam allgemein ängstigenden Erscheinung eines Kometen, der erstmals im Frühling des Jahres 1811 am süd-westlichen Horizont gesichtet worden war und der im Spät-Sommer über allen Teilen Zentral-Europas strahlend leuchtete, derart begeistert, dass er in dem in Richtung Nord-Osten ziehenden Schweif-Stern ein Omen zu erkennen glaubte, das in dieser Dimension und in Bezug auf seine Planungen zur Unterwerfung Russlands einen noch glänzenderen Sieg in Aussicht stellte, als die "Sonne von Austerlitz". Ähnlich beeindruckend muss das weltliche Schau-Spiel gewesen sein, dass sich dem einfachen Land-Volk und der wachsenden Zahl "aufmerksamer Reisender" bot, die seit dem Frühling 1812 augenscheinlich ein besonderes Interesse am Geschehen in den dünn besiedelten Regionen nahe des westlichen Ufers der Memel in Ost-Preussen bzw. des Njemen, wie der Grenz-Fluss zwischen dem (damals) zum Herzogtum Warschau gehörenden Litauen und dem russischen Kaiser-Reich heißt, zeigten: Waren die Nächte vor wenigen Wochen noch von den Strahlen der drohenden göttlichen Vernichtung erhellt, so ließ die stetig zunehmende Zahl der Wach- und Lager-Feuer auf eine immer größer werdende weltliche Vernichtungs-Macht schließen. Über eine Distanz von mehr als 400 Kilometern – von Tilsit (heute Sowetsk bei Kaliningrad) im hohen Norden bis hinunter nach Lublin im Süden (mit der Dritten Teilung Polens Österreich -; seit dem Frieden von Schönbrunn dem Herzogtum Warschau zugesprochen) – wuchs in den bis dahin stillen Wäldern am östlichsten Rand des Napoleonischen Imperiums eine Streit-Kraft heran, die bis dahin nicht vorstellbar war.

Insgesamt vierzehn Armee-Korps bezogen ihre von Napoleon befohlenen Bereitstellungs-Räume. Davon bildeten neun Armee- und das Garde-Korps die vom Kaiser geführte Haupt-Armee, zwei weitere Korps sollten die Flanken-Deckung übernehmen und zwei Korps waren als Reserve vorgesehen.

Das I. Corps unter Marschall Ludwig Nicolaus Davoust verfügte über fünf Divisionen Infanterie und einer (jedem Korps beigegebenen) Division Kavallerie mit insgesamt rund 70.000 Soldaten, die bis auf vier Regimenter überwiegend von französischen Einheiten gestellt wurden. Das II. Corps unter Marschall Charles Oudinot bestand neben einer Kavallerie-Division aus drei Infanterie-Divisionen, zählte etwa 37 bis 40.000 Mann, dabei das Schweizer Kontingent (wobei die nominell von 12.000 Schweizern gebildete 9te Infanterie-Division tatsächlich nur 6. bis 7.000 Mann zählte). Die Württemberger stellten eine der drei Infanterie-Divisionen des III. Corps unter Marschall Michael Ney, der mit der Kavallerie-Division insgesamt rund 44.000 Mann kommandierte. Napoleons Stief-Sohn Eugène de Beauharnais, Vize-König von Italien, führte die 44.000 Soldaten des IV. Corps, das überwiegend aus französischer und italienischer Infanterie und einigen Spaniern und Kroaten bestand. Vier bayerische Regimenter Chevaulegers waren der leichten italienisch-französischen Kavallerie-Division beigegeben. Der polnische Fürst Joseph Poniatowski führte etwa 36.000 seiner Lands-Leute im V. Corps. Die Masse des bayerischen Kontingents stellte mit zwei Infanterie-Divisionen bzw. achtundzwanzig Bataillonen Infanterie und sechzehn Schwadronen Kavallerie das VI. Corps mit über 25.000 Mann, die von Marschall Laurent de Gouvion Saint-Cyr kommandiert wurden. Das VII. Corps unter General Jean-Louis-Ebenezer Reynier zählte achtzehn Bataillone Infanterie und sechzehn Schwadronen Kavallerie mit insgesamt 20.000 Sachsen; das VIII. Corps des Königs Jérôme Bonaparte von Westphalen verfügte über sechzehn Infanterie-Bataillone und sechzehn Schwadronen leichter Kavallerie mit insgesamt 28.000 Hessen, Rheinländern und Nieder-Sachsen, die von General Dominique Joseph Vandamme befehligt wurden. Das IX. Corps unter Marschall Claude-Victor Perrin (gen. Victor), das für die Sicherung der rückwärtigen Verbindungen und als Reserve gedacht war, befand sich im Früh-Sommer 1812 noch in der Aufstellung. Dieser Verband, der zur dritten Welle zählte und zu dessen Bildung Einheiten des Rhein-Bundes (Sachsen, Hessen, Darmstadt, Baden, Berg), aus Polen und neue Formationen aus frisch ausgehobenen französischen Rekruten zusammengeführt wurden, verfügte schließlich über drei Infanterie-Divisionen mit insgesamt vierundfünfzig Bataillonen und sechzehn Schwadronen leichter Kavallerie, wobei die Gesamt-Stärke von etwa 50.000 Mann aufgrund täglicher Zu-und Abgänge erheblichen Schwankungen unterlag. Die zwanzig Bataillone Infanterie mit rund 14.000 Mann und sechzehn Schwadronen Kavallerie mit etwa 4.000 Mann sowie die Artillerie mit 2.000 Mann und 60 Geschützen, die Preussen für die "Grande Armée" abzustellen hatte, wurden vom General d. Infanterie Julius von Grawert (ab 29. August dann von General-Leutnant Johann David Ludwig von Yorck) kommandiert und bildeten zusammen mit der aus Polen und Litauern, Bayern und Westphalen formierten 7ten Infanterie-Division unter General Charles Louis Dieudonné Grandjean das X. Corps. Napoleon, der bezüglich der Zuverlässigkeit der preussischen Truppen erhebliche Zweifel hatte, beauftragte diesen Verband mit der Deckung der nördlichen Flanke seiner Armee. Das Ober-Kommando erhielt Marschall Étienne (Jacques-Joseph-Alexandre) Macdonald. Und so wie das bereits genannte IX. Corps war auch das XI. oder offiziell als Reserve bezeichnete Corps unter Marschall Charles Pierre François Augereau während des Aufmarsches noch in der Aufstellung. Zur Bildung wurden überwiegend Rekruten-Bataillone der leichten französischen Infanterie -, die sog. Fürsten-Division mit den Regimentern der Herzöge von Sachsen, von Anhalt-Lippe und von Schwarzburg, Waldeck und Reuss sowie die rund 12.500 Mann umfassende neapolitanische Infanterie-Division herangezogen bzw. neu formiert. Gleichsam ist auch hier die Gesamt-Stärke von etwa 40 bis 45.000 Mann infolge dauernder und bald schnell steigender Ersatz-Anforderungen nur als Orientierungswert zu sehen. Das kaiserlich-österreichische "Auxiliar-Korps" unter General Carl Philipp Fürst zu Schwarzenberg stellte mit 24.000 Mann Infanterie in drei Divisionen, 6.000 Mann Kavallerie und 2.000 Mann Artillerie mit 60 Geschützen das XII. Corps. Napoleon, der wenig auf die Kampf-Moral der Österreicher gab, ließ diesen Verband zur Deckung der südlichen Flanke am Grenz-Fluss Bug aufmarschieren. Für die von Napoleon schnellst-möglich angestrebte Entscheidungs-Schlacht waren sämtliche Regimenter der schweren der Schlachten-Kavallerie zu einem Groß-Verband zusammengefasst worden, mit deren Führung der Kaiser den für seine Verdienste als Kavallerie-General zum König von Neapel erhobenen Marschall Joachim Murat beauftragte. Die über 40.000 Reiter waren in vier Kavallerie-Korps zu je drei Divisionen organisiert.

Die Elite der Elite wurde von den über 56.000 Mann der Alten und Jungen Garde des Kaisers gestellt (von denen tatsächlich jedoch nur 47.000 Mann über die russische Grenze marschierten). Den Ober-Befehl hatte Marschall Jean-Baptiste Bessières, die 1te Division mit zehn Bataillonen der Alten Garde kommandierte Marschall François Joseph Lefebvre; die 2te und 3te Division, die aus zwanzig Bataillonen Junge Garde bestand, wurde von Marschall Édouard Mortier geführt. Diesem Verband war auch die als 4te Division geführte "Weichsel-Legion" mit rund 50.000 Polen und zeitweilig auch die etwa 2.000 Mann der italienischen Garde angegliedert. Dazu das Kavallerie-Korps der Garde mit fünf Brigaden unter Marschall Jean-Baptiste Bessières und die Garde-Artillerie, die über eine Artillerie-Reserve von 120 Geschützen unter Brigade-General Jean Barthélemot de Sorbier und das Regiment der Garde-Artillerie zu Pferd unter General Jean-Jacques Desvaux de Saint-Maurice verfügte.


… siehe dazu ergänzend: externer Link WIKIPEDIA



 

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