Inhalts-Verzeichnis
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... im Jahr 1675/76 (nach dem "Defensionsrezess" von 1663)
... im Jahr 1682 (nach dem "Kreisabschied" von 1681)
... im Jahr 1733 (nach der Reorganisation)
... im Jahr 1753 (nach der Neuorganisation)
... im Jahr 1810 (nach Vorbild der "Grande Armée")
... im Jahr 1812 (vor dem Russland-Feldzug)
... im Jahr 1813 (nach der Neuformierung von Merseburg)
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Verbände und Einheiten...
... zu Beginn des Aufbaus eines "Stehenden Heeres" in Sachsen.
Mit dem Abschluss des Westfälischen Friedens - ausgehandelt in einer zehn Jahre währenden Vorverhandlung und fixiert zwischen dem 15. Mai und dem 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück (siehe dazu WIKIPEDIA) - konnten die für damalige Verhältnisse enormen Massen-Heere der kaiserlichen, katholischen und protestantischen Kriegs-Parteien endlich aufgelöst werden. Im Ergebnis wurden die vielen kleinen deutschen Territorial-Staaten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen somit zwar nicht mehr von Armeen geplündert, die mehrere tausend Mann umfassten, doch zogen in den folgenden Jahren unzählige marodierende Räuber- und Mörder-Banden durch die Lande, die von entlassenen Söldnern, verarmten Rittern und aufsässigen Untertanen gebildet worden waren. Die verwüsteten Dörfer und kleineren Städte wurden erneut gebrandtschatzt, auf den Straßen und Handels-Routen galt das Recht des Stärkeren, das "hochherrschaftliche Gesetz" und die "gottgewollte Ordnung" hatten jede Bedeutung verloren...
Ganz im Stil des französischen Königs Ludwig XIV. (1638 - 1715; besser bekannt als "Sonnenkönig") gab in Dresden der prunksüchtige Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen (1613 - 1680) glanzvolle Bälle und kostspielige Empfänge. Die rund zweitausend Gardisten, die nach der Verabschiedung der für Sachsen geworbenen Söldner als reguläre Landes-Streitmacht verblieben waren, stellten nicht nur die kurfürstliche Leib-Garde und die Wache von Schloß und Residenz-Stadt, sondern wurden auch für Eskorten- und Spalier-Dienste herangezogen und herausgeputzt.
In den umliegenden Ländereien herrschte die Anarchie.
Mit dem "Defensionsrezess" vom 25. Oktober 1663, mühsam zwischen dem Kurfürsten und seinen Ständen auf dem sächsischen Landtag ausgehandelt, einigten sich beide Seiten auf die Errichtung eines rund dreitausend Mann starken Defensions-Heeres, das in sechs Fähnlein zu je fünfhundert Mann über die sächsische Kreise (Erzgebirgischer -, Leipziger und Meißnischer Kreis, Neustädtischer - [heute Südost-Thüringen], Thüringer und Vogtländischer Kreis [siehe zu allen WIKIPEDIA] wobei der Kurkreis von den kurfürstlichen Truppen gedeckt werden sollte) verteilt wurde. Diese "Kreis-Regimenter" wurden wiederum kompanie- und zug-weise in ausgewählten Amts-Bezirken garnisoniert, wo sie vor Ort und unter dem Kommando eines s.g. "Kreis-Hauptmanns" für Ruhe und Ordnung zu sorgen und vor allem den Land-Frieden wieder durchzusetzen hatten. Die Kosten für die Errichtung, Bewaffnung und Ausrüstung sowie den Unterhalt wurden aus einem Etat beglichen, für den der Kurfürst und die Landes-Stände zu gleichen Teilen aufzukommen hatten, der jedoch jährlich neu vereinbart werden sollte.
Was in der Theorie allem Anschein nach als funktionelle Land-Wehr bzw. relativ mobile Miliz geplant worden war, wurde in der Praxis und noch während der Errichtung des "Defensionswerkes" durch den Umstand gestört, dass die eben im Land formierten bzw. stationierten Einheiten wieder ab- bzw. zusammengezogen und zu den diversen Kriegs-Schauplätzen entsandt wurden, die sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts an beinahe allen Grenzen des geschwächten Deutschen Reiches auftaten.
Schon im Jahr 1675/76 verfügte die sächsische Armee über 27 Kompanien Infanterie mit insgesamt 7.442 Mann; die Kavallerie über 43 Kompanien mit insgesamt 5.217 Mann. Als Gesamt-Stärke werden 70 Kompanien mit 12.659 Mann angegeben.
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Die Residenz- und Garnisons-Stadt Dresden
Das "Geheime Kriegs-Rats-Kollegium", der General-Stab sowie die Garnisons-Truppen
Oberkommando...
... der jeweilige Kurfürst von Sachsen mit einem von ihm bestellten bzw. ernannten Feldmarschall
Garnison Dresden mit...
Garnisonsamt
Haus- und Hof-Garden:
"Leibgarde hochteutscher Trabanten" ("Schweizer Garde")Errichtet 1656; 1675 mit einem Etat von 61 Mann ausgewiesen (was zweifelhaft ist: Im Jahr 1666 war die bestehende Kompanie Schweizer mit 132 Mann um eine zweite Kompanie zu 200 "Trabanten" vermehrt, die Musketen erhielten. "Teutsche Leibgarde zu Ross" (1806 "Garde du Corps")Errichtet vor 1620; 1675 mit einem Etat mit 301 Mann -, 1676 bereits vier Kompanien mit insgesamt 437 Mann; dazu die... "Leib-Kompanie Kroaten zu Ross"Errichtet 1660 mit einem Etat von 87 Mann; 1676 eine Kompanie zu 75 Mann; aufgelöst 1680. "Churfürstliches Leib-Regiment zu Ross"Neu errichtet 1666 mit einem Etat von 600 Mann unter Kurprinz Johann Georg II. (1613 - 1680); 1676 acht Kompanien mit rund 800 Mann; 1717 verteilt und aufgelöst. "Des Chur-Prinzen Leib-Regiment zu Ross"Errichtet 1675 mit einem Etat von 300 Mann in sechs -, 1676 etwa 1.000 Mann in zehn Kompanien unter Kurprinz Johann Georg III. (1647 - 1691; ab 1680 Kurfürst). "Churfürstliche Leib-Kompanie Dragoner"Rund 90 Mann; seit 1671 mit großer Wahrscheinlichkeit der "Teutschen Leibgarde zu Ross" (1806 "Garde du Corps") angeschlossen. "Churfürstliche Leib-Kompanie Musketons"Anfänglich rund 30 Mann; seit 1661 mit großer Wahrscheinlichkeit der "Leibgarde hochteutscher Trabanten" ("Schweizer Garde") angeschlossen. "Churfürstliche Festungsgarde zu Dresden" ("Unterguardia")Errichtet 1578 mit einem Etat von 100 Mann in einer Kompanie, 1650 mit rund 260 Mann in zwei -, 1676 dann drei Kompanien mit insgesamt 604 Mann; 1717 aufgeteilt und aufgelöst.
sonstige Truppen:
Kompanie Artillerie mit etwa 250 Mann
technische Truppen:
... wurden - gleich den Mannschaften des Fuhrparks - nur im Kriegs-Fall bzw. bei Bedarf geworben oder aus dienst-verpflichteten Handwerkern formiert.
militärische Einrichtungen:
Dresdner Zeughaus
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Kreis-Truppen
... schrittweise errichtet nach dem "Defensionsrezess" von 1663
kursächsische Kreise
Regierungs-Sitz und Ämter sowie Kreis-Garnison
Kurkreis
Kreis-Regierung zu Wittenberg; mit den Ämtern Annaburg, Belzig und Gräfenhainichen, Liebenwerda, Pretzsch/Elbe und Seyda. Kreis-Truppen: Garnison Wittenberg mit 201 Mann. "Obersächsisches Kreis-Kavallerie-Regiment" mit 272 Mann unter Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz (1619 – 1681); errichtet um 1664.
Leipziger Kreis
Kreis-Regierung zu Leipzig; mit den Ämtern Altenburg, Borna und Colditz, Delitzsch, Düben und Eilenburg, Grimma, Leisnig und Naunhof, Pegau, Rochlitz und Schmölln sowie Zörbig zugeteilt (nach dem Naumburger Vertrag von 1554 gelangten die Ämter Altenburg und Schmölln in ernestinischen Besitz, durch Ankauf wurde hingegen 1582 das Amt Mutzschen gebildet). Kreis-Truppen: Kreis-Fähnlein Leipzig zu Fuss mit 402 Mann. Garnison Festung (Kaserne) Pleissenburg mit 100 Mann.
Meißnischer Kreis
Kreis-Regierung zu Meißen (Moritzburg); mit den Ämtern Torgau mit Belgern, Stolpen und Hayn (Großenhain), Zabeltitz, Dippoldiswalde und Pirna, Hohnstein mit Lohmen, Radeberg mit Laußnitz, Senftenberg und Finsterwalde, Mühlberg, Oschatz und Zadel. Kreis-Truppen: Garnison Festung Königstein (Pirna) mit 73 Mann. Garnison Burg Sonnenstein (Pirna) mit 45 Mann. Garnison Burg Stolpen mit 45 Mann. Garnison Festung Senftenberg mit 45 Mann.
Erzgebirgischer Kreis
Das Gebiet des Erzgebirgischen Kreises wurde erst 1691 durch Herauslösung aus dem Meißnischen Kreis gebildet. Die Kreis-Regierung bekam zu Freiberg ihren Sitz; Amtsbezirke waren Schellenberg (später Amt Augustusburg), Chemnitz und Frankenberg-Sachsenburg, Nossen, Grillenburg mit Tharandt, Frauenstein und Altenberg, Lauterstein, Wolkenstein mit dem Mühlenamt Annaberg, Rauenstein mit Herrschaft Greifenstein und Herrschaft Weißbach, Stollberg, Schwarzenberg und Crottendorf, Grünhain mit Schlettau, Wiesenburg sowie Zwickau. Kreis-Truppen:... bislang keine Quellen.
Neustädtischer Kreis
... gehörte wischen 1657 und 1718 zum Fürstentum Sachsen-Zeitz; somit Kreis-Regierung zu Zeitz; mit den Ämtern Arnshaugk, Neustadt/Orla und Ziegenrück, Weida mit Berga/Elster sowie Mildenfurth. Kreis-Truppen:... bislang keine Quellen.
Vogtländischer Kreis
... gehörte zwischen 1657 bis 1718 zum Fürstentum Sachsen-Zeitz, somit die Kreis-Regierung zu Zeitz; mit den Ämtern Pausa, Plauen und Voigtsberg. Kreis-Truppen:... bislang keine Quellen.
Thüringer Kreis
Kreis-Regierung zu Weißenfels; mit den Ämtern Langensalza, Sachsenburg und Weißensee, Sangerhausen, Tennstedt und Thamsbrück im s.g. "Oberen Distrikt", Weißenfels, Eckartsberga und Freyburg sowie Mücheln und Laucha im s.g. "Niederen Distrikt" (die schwarzburgischen und stolbergischen Ämter Kelbra und Heringen, das Amt Ebeleben sowie die Ämter der Grafschaften Stolberg-Stolberg und Stolberg-Roßla standen unter der Verwaltungs-Hoheit von Kursachsen). Kreis-Truppen: "Thüringer Kreis-Regiment zu Fuss" unter Herzog Christian von Sachsen-Weißenfels (1652 – 1689) mit rund 1.000 Mann; errichtet um 1673; 1674 zum Rhein-Kontingent (1806 "von Niesemeuschel").
Am Rhein
Mit großer Wahrscheinlichkeit haben die Kreise, die hier als "vakant" ausgewiesen wurden, ihre jeweiligen regionalen Defensions-Truppen bereits an den Rhein entsenden müssen. Belegt ist, dass Kurprinz Johann Georg (1647 - 1691; ab 1680 Kurfürst von Sachsen) für den s.g. Rhein-Feldzug ein Hilfs-Kontingent von rund 6.500 Mann zusammengestellt hat, das unter seiner Führung ab dem Sommer 1674 im kaiserlichen Lager zusammengezogen wurde. Neben dem bereits o.g. Thüringer Kreis-Regiment mit rund 1.000 Mann unter Herzog Christian von Weißenfels standen nach bisher eröffneten Quellen folgende Einheiten in diesem Korps: "Churfürstliches Leib-Regiment zu Fuss" (1806 Regiment "Kurfürst") mit 600 Mann. "2tes Kurfürstliches Leib-Regiment zu Fuss" mit 600 Mann (errichtet 1675 - aufgelöst 1702). Füsilier-Regiment "von Degenfeld" unter Oberstleutnant Hannibal von Degenfeld (1648 - 1691) mit 600 Mann (diese Einheit, über deren Geschichte hier bislang wenig bekannt ist, war im Jahr 1674 noch dem "Churfürstlichen Leib-Regiment zu Fuss" angeschlossen und wurde "1675 an das das o.g. Thüringer Kreis-Regiment zu Fuss" abgegeben. 1680 dann reduziert). "Kreis-Völker zu Ross" mit rund 800 Mann in vier Kompanien (die wahrscheinlich aus den vier Alt-Kreisen stammen). ... weitere Quellen bzw. Angaben gesucht.
Nicht zuzuordnen...
... sind eine ganze Reihe von Regimentern, die zum Teil in verschiedenen Quellen und damit mehrfach genannt werden. Quellen, die beschreiben, wo diese Einheiten garnisoniert bzw. bzw. zum Einsatz gekommen waren, konnten bislang nicht ausgemacht werden.Dazu gehören: Regiment zu Ross "von Goldacker" (errichtet 1675; 1676 vier Kompanien mit insgesamt 403 Mann unter Oberst von Goldacker). Regiment Dragoner "????" mit rund 600 Mann in sechs Kompanien. Regiment Dragoner "von Degenfeld" (Hannibal Freiherr von Degenfeld; 1648–1691; Kommandeur von 1674–1677?) mit rund 1.000 Mann in fünf Kompanien. Regiment Dragoner "von Schweinitz" bzw. "von Maltzahn" (1675 in dem nach Brandenburg entsandten Hilfs-Corps, 1679 in ein Kürassier-Regiment umgewandelt). Des weiteren noch drei s.g. "Frei-Fähnlein" zu insgesamt 700 Mann. ... weitere Quellen bzw. Angaben gesucht.
Unter dem Eindruck des Türken-Einfalls im Früh-Sommer 1663 und des scheinbar unaufhaltsamen Vordringens des über 100.000 Mann starken türkischen Heeres, dem Österreich (und damit der Kaiser des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen") lediglich 12.000 Mann regulärer Truppen und etwa 15.000 ungarisch-kroatischer Grenzer entgegenstellen konnte, schienen die deutschen Reichsfürsten und unzählige Potentaten in den umliegenden Reichen sich einig im Vorsatz, eine gemeinsame Armee aufzustellen zu wollen, die den gefährlichen Gegner aus dem Orient ein für alle Mal zerschlägt. Diese Bereitschaft wurde auch im Winter 1663 versichert, als der Kaiser zur "eyligen Hülf" rief, und noch einmal von allen Reichsfürsten auf dem im Februar 1664 in Regensburg tagenden Reichstag versichert, der mit dem Beschluss endete, eine gemeinsame "Reichs-Armatur" (Reichsarmee) zu schaffen. Da die Aufstellung und Stärke der einzelnen Kontingente jedoch den jeweiligen Reichskreisen freigestellt blieb, verfügte die kaiserliche Koalitionsarmee zu Beginn des Jahres 1664 nur über rund 55.000 Mann, die noch dazu in drei Korps getrennt - uneinheitlich geführt, untereinander zerstritten und mehr oder weniger planlos - vorgingen. Ergebnis war der am 10. August 1664 auf zwanzig Jahre geschlossene Friede von Eisenburg (siehe dazu WIKIPEDIA), der u.a. sämtliche türkischen Eroberungen dem Osmanischen Reich zusprach und dem Kaiser einen Tribut von 200.000 Gulden als "freiwilliges Geschenk" auferlegte.
Ende des Jahres 1680 kamen erste Nachrichten, dass der türkische Großwesir Kara Mustafa ein Heer von 150.000 Mann errichtet.
Angesichts dieser Gefahr beschlossen die Reichsstände auf dem im Mai des Jahres 1681 in Nürnberg tagenden Reichstag erstmals eine s.g. "Reichsdefensionalordnung", in der als "Simplum" ein Reichsheer von 40.000 Mann (28.000 Knechte und 12.000 Reiter) fixiert wurde (siehe dazu WIKIPEDIA). Demnach hatte der obersächsische Reichskreis für die "erste Armatur" ein Kontingent von 1.322 Mann zu Ross und 2.707 Mann zu Fuss zu stellen.
Mit dem s.g. "Kreisabschied" vom 16. November 1681 zu Leipzig bewilligten die sächsischen Stände für Aufstellung und Unterhalt eines dauerhaften Defensions-Heeres einen Etat von über 700.000 Talern.
1682 wird die Gesamt-Stärke der Feld-Armee (ohne Garden zu Fuss und zu Pferd) mit rund 12.000 Mann angegeben, die in sechs Infanterie-Regimentern zu je acht Kompanien und fünf Kavallerie-Regimentern zu je sechs Kompanien dienten. Die Feld-Artillerie hatte eine Stärke von anfänglich 18 -, mit dem Eintreffen vor Wien am 25. Juni 1683 dann wohl 24 Geschütze.
Die Infanterie (incl. Garden zu Fuss)
Garden zu Fuss:
"Leibgarde der Fuss-Trabanten" mit 65 Mann ("Schweizer Garde")
"Churfürstliche Festungsgarde zu Dresden" ("Unterguardia").
Linien-Infanterie
"Leibregiment zu Fuß" mit 1.182 Mann (1806 Regiment "Kurfürst")
"Feldmarschalls-Regiment" mit 1.182 Mann ("von der Goltz")
"Feldmarschalls-Lieutenants-Regiment" mit 1.182 Mann ("von Flemming")
"Herzog Christians Regiment zu Fuss" mit 1.182 Mann (1806 "von Niesemeuschel")
"Obrist von Kuffers Regiment zu Fuss" mit 1.182 Mann (1806 "von Low")
"Obrist von Löbens Regiment zu Fuss" mit 1.182 Mann (1748 aufgelöst)
Die Kavallerie (incl. Garden zu Pferd)
Garden zu Pferd:
"Trabanten-Leibgarde zu Ross" mit 172 Mann (1806 Regiment "Garde du Corps")
Linien-Kavallerie
"Churfürstliches Leib-Regiment zu Ross" mit 609 Mann (1717 aufgelöst)
"Feldmarschalls-Regiment zu Ross" mit 609 Mann ("von der Goltz")
Regiment zu Ross "von Plotho" mit 609 Mann (1806 Regiment "Kurfürst")
Regiment zu Ross "von Löben" mit 609 Mann (1778 aufgelöst)
Dragoner-Regiment "Graf Reuß" mit 614 Mann (Verbleib unklar)
Die Artillerie
Die Festungs-Artillerie
... 2 Kompanien Haus-Artillerie (dazu bislang keine Angaben)
Die Feld-Artillerie...
Feld-Artillerie-Kompanie
16 Geschütze und 2 Petarden mit 142 Mann Bedienung unter Obrist von Klengel (dem auch die Festungs-Artillerie unterstand).
Bis zum Jahr 1698 war es im Fall eines Krieges üblich, dass der jeweils amtierende Regent das Artillerie-Geschütz für sein Feldheer einerseits aus den Beständen des Dresdener Zeughauses und den Bestückungen der Festungen sammelte, andererseits auch eine zwischen ihm und den sächsischen Landesständen geregelte Stück-Zahl in seine Armee einreihte (was praktisch zu einem "regel-rechten" Durcheinander von unterschiedlichsten Kalibern führte). Da dieser Praxis jedoch regel-mäßig erhebliche Streitereien zwischen Kurfürst und Ständen über die jeweiligen Kosten-Anteile vorausgingen, war der Regent zunehmend bestrebt, neben seinen Haus-Garden dauerhaft über eigene Truppen verfügen zu können, zu deren Finanzierung Stände und Untertanen herangezogen werden sollten.
Damit lief jeder deutsche Kurfürst jedoch Gefahr, den Gesetzen des "Ewigen Landfrieden" (siehe dazu WIKIPEDIA) zuwider zu handeln.
Für das Kontingent, dass das sächsische Kurfürstentum im Reichsheer gegen die Türken zustellen hatte, wurde mit kurfürstlichem Rescript vom 16. März 1682 eine Verstärkung der Feld- (und damit beweglichen) Artillerie von 16 auf 24 Geschütze verschiedenster Kaliber befohlen. Mit großer Wahrscheinlichkeit dürfte auch der folgende Personal-Etat aus dem Jahr 1682 entsprechend erhöht bzw. äquivalent angepasst worden sein:
Etat (um 1682):
1 Obrist (Kommandeur)1 Obristleutnant (Oberzeugmeister)1 Stück-Hauptmann1 Zeug-Leutnant1 Oberfeuerwerker16 Feuerwerker (1. Rotte)32 Constabler (2. und 3. Rotte)89 "Schneller", Stück-Knechte und Zeug-Wärter
Fuhr-Park (um 1682):
16 Protz-Wagen4 Stück-Wagen4 Kugel-Wagen28 Munitions-Wagendiverse "Requisiten-Wagen"gezogen von 340 Zug- und 11 Reit-Pferden
Nicht-Kombattanten:
1 Wagen-Meister4 Schirr-Meister104 Stück- und Wagen-Knechte
... im Jahr 1733 (nach der Reorganisation von 1717 bis 1732)
Zwischen den Jahren 1717 und 1732 wurde die sächsische Armee nach den Vorstellungen des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen (1670 – 1733; besser bekannt als "der Starke" und seit 1697 als August II. auch König von Polen und Groß-Fürst von Litauen) reformiert und deutlich verstärkt: Die Regimenter erhielten neben neuen Uniformen und zeitgemäßen Waffen auch eine einheitliche Struktur und Gliederung, was nicht nur die Planung des Finanz-Etats, die Ausbildung und Führung sondern auch den praktischen Einsatz im Feld erheblich erleichterte. Für die Werbung, Unterbringung und Versorgung der Mannschaften wurde das Kurfürstentum in vier s.g. "Generalate" aufgeteilt, die jeweils etwa ein Viertel der Gesamt-Streitmacht aufzunehmen hatten (mit Ausnahme der Garden, die in bzw. um Dresden stationiert wurden). Die Generalate wurden wiederum in Garnisons-Bezirke untergliedert, in die die einzelnen Einheiten kompanie-weise einquartiert bzw. mit der Zeit kaserniert wurden und aus denen sich die Einheiten auch rekrutieren sollten.
Im Jahr 1733 verfügte die sächsische Armee über 12 Infanterie-Regimenter, 11 Regimenter Kavallerie und 4 Kompanien Feld-Artillerie. Als Gesamt-Stärke werden 26.462 Mann angegeben.
General-Quartier und Generalfeldmarschallamt, sowie Garnisons-Truppen
General-Quartier mit...
Generalstab der Armee Generale der Armee Amt des Generalfeldmarschalls mit Generalfeldmarschall Generalkriegsgerichtskollegium
Schweizer Leibgarde
Garnisons-Truppen:
Grenadier-Regiment "König" (1806: "Leib-Grenadier-Garde") Infanterie-Regiment "Kronprinz" (1806: "Niesemeuschel") "Garde du Corps" "Chevalier-Garde"
Artillerie-Korps Kadetten-Korps ("Ritter-Akademie") Invaliden-Korps
Pontonier-Korps Ingenieur-Korps Mineur-Korps
In den Generalaten:
4 Kreis-Regimenter zu je 1.105 Mann: Kreis-Regiment "von Schlichting" Kreis-Regiment "von Metzradt" Kreis-Regiment "von Zschertwitz" Kreis-Regiment "von Brüchting"
Erstes Generalat
Kur- und Leipziger Kreis
General-Kommando in...
Wittenberg
kommandierender General:
General Adam Heinrich Bose(1667 - 1749)
Stellvertreter und Stabschef:
Generalleutnant Friedrich von Zühlen(???? - ????)
Kreis-Kommandeure
Generalmajor von Börner(???? - ????) Generalmajor Johann Adam von Diemar(1674 - 1747)
Infanterie-Regimenter
Infanterie-Regiment "1. Garde" (1806 Regiment "Kurfürst") Infanterie-Regiment "von Wilke" (1806 "Prinz Friedrich") Infanterie-Regiment "du Caila" (1806 "Prinz Maximilian")
Kavallerie-Regimenter
Kürassier-Regiment "Kurprinz" (1806 Regiment "Kurfürst") Kürassier-Regiment "von Polenz" (1778 aufgelöst)
Zweites Generalat
Thüringen, Merseburg, Naumburg, Zeitz
Zeitz
General Wolf Heinrich von Baudissin(1671 - 1748)
Generalleutnant Dermot Demetrius von Kavanagh(1674 - 1751)
Generalmajor Georg Friedrich von Gfug(???? - 1746) Generalmajor Heinrich Friedrich von Friesen(1681 - 1739)
Infanterie-Regiment "Weissenfels" (1806 "Prinz Clemens") Infanterie-Regiment "Weimar" (1806 "Prinz Xaver")
"Karabinier-Garde" (1810 aufgelöst) Kürassier-Regiment "von Criegern" (1748 aufgelöst) Dragoner-Regiment "von Goldacker" (1778 aufgelöst)
Drittes Generalat
Erzgebirgischer und Vogtländischer Kreis
Freiberg
General Moritz Friedrich von Milkau(16?? - 1740)
Generalleutnant Karl Friedrich Gottlieb zu Castell(1679 - 1743)
Generalmajor Tham Siegmund Pflugk(16?? - 1735) Generalmajor Hans Christoph von Dresky(???? - ????)
Infanterie-Regiment "von Haxthausen" (1806 "von Low") Infanterie-Regiment "von Marche" (1748 aufgelöst) Infanterie-Regiment "Sachsen-Gotha" (1806 "Prinz Anton")
Kürassier-Regiment "Prinz Friedrich" (1778 aufgelöst) Dragoner-Regiment "von Katte" (1748 aufgelöst)
Viertes Generalat
Ober- und Nieder-Lausitz
Dahme (seit 1815 Dahme/"Mark")
Johann Adolf II. von Sachsen-Weißenfels(1685 - 1746)
Generalleutnant Claudius Peter von Saint-Pol(???? - ????)
Generalmajor Wolf Adolph von Gersdorff(1683 - 1749) Generalmajor Christian Hieronimus von Stutterheim(???? - ????)
Infanterie-Regiment "2. Garde" (1748 aufgelöst) Infanterie-Regiment "von Löwendahl" (1748 aufgelöst)
Dragoner-Regiment "von Arnstädt" (1806 "von Kochtitzky") Dragoner-Regiment "Chevalier de Saxe" (1778 aufgelöst)
... im Jahr 1753 (nach der Neuorganisation von 1746 bis 1752)
Nach der katastrophalen Schlacht von Kesselsdorf (15. Dezember 1745), in deren Verlauf die sächsische Armee hohe Verluste erlitten hatte und zu großen Teilen zerschlagen worden war, sowie dem Frieden von Dresden (25. Dezember 1745), der für Sachsen außerordentlich hohe Kontributionen zur Folge hatte, stand die Wieder-Errichtung des Heeres unter einer Vielzahl von Schwierigkeiten, die nicht nur finanzielle Gründe hatten.
Aus der Einsicht, dass es weitaus vorteilhafter war, so die Verbände der Armee bereits im Vorfeld einer Mobilisierung bzw. dem Aufmarsch zu einer Schlacht in bewegliche Kontingente eingeteilt waren, wurden die einzelnen Einheiten nach der Wieder-Formierung neu organisiert und nach der Treffen-Ordnung der linearen Schlacht-Aufstellung zu Truppen-Teilen zusammengefasst, die schon wesentliche Merkmale der bald aufkommenden Einteilung in Korps, Divisionen und Brigaden aufwiesen.
Im Rahmen des im Juni 1753 bei Uebigau (nördlich von Dresden an der Elbe gelegen) anbefohlenen Manövers zur Mobilisierung und Versammlung der Armee wurde diese Neueinteilung praktisch erprobt sowie der Aufmarsch zur Schlacht-Ordnung exerziert. Mit Reskript zum 1. Januar 1754 wurde nicht nur die neue Einteilung bestätigt, vielmehr wurden auch die vier im Jahr 1733 eingerichteten Generalate in zwei General-Kommandos (Kommandanturen in Torgau und Naumburg) zusammengefasst.
Im Jahr 1753 verfügte die sächsische Armee über 12 Infanterie-Regimenter, 1 Grenadier-Bataillon, 12 Regimenter Kavallerie und vier Kompanien bzw. 1 Bataillon Feld-Artillerie. Vier weitere Kavallerie-Regimenter standen in Polen. Als Gesamt-Stärke werden 26.862 Mann angegeben.
Oberkommandierender:
General-Feldmarschall Friedrich August von Rutowski(1702 - 1764)
"Leib-Grenadier-Garde" (dem I. Treffen beigegeben) "Garde du Corps" (dem I. Treffen beigegeben)
4 Kreis-Regimenter zu je 1.105 Mann: Kreis-Regiment "von Sternstein" Kreis-Regiment "von Pflugk" Kreis-Regiment "von Rogucki" (auch Ragotsky) Kreis-Regiment "von Brüchting"
Erstes Treffen
... nach der "Ordre de bataille" zur General-Revue am 2. Juni 1753
Torgau
General der Kavallerie Carl Sigismund von Arnim(1703 - 1755)
1. Infanterie-Division
Generalleutnant Johann August Baron von Haxthausen(1695 - 1762)
1. Brigade
Generalmajor Dubislav Nikolaus von Pirch(1693 - 1768) "Leib-Grenadier-Garde" "Garde zu Fuß" Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich"
2. Brigade
Generalmajor Friedrich Botho zu Stolberg-Roßla(1714 - 1768) Infanterie-Regiment "Prinz Clemens" Infanterie-Regiment "Prinz Xaver" Infanterie-Regiment "Königin" Grenadier-Bataillon "Kurprinzessin"
1. Kavallerie-Division (Flanken)
Generalleutnant Hans Moritz von Brühl(1693 - 1755)
Generalmajor Johann Jakob O`Byrn(???? - 1763) "Garde du Corps" "Leib-Kürassier-Regiment"
Generalmajor Christoph Heinrich Vitzthum von Eckstädt(???? - 1781) Kürassier-Regiment "Königlicher Prinz" Kürassier-Regiment "von Arnim"
Zweites Treffen
Naumburg
General der Infanterie Aemilius Friedrich Freiherr von Rochow(1692 - 1759)
2. Infanterie-Division
Generalleutnant Johann von Wilster(???? - ????) Feld-Artillerie-Korps
3. Infanterie-Brigade
Generalmajor Karl August von Gersdorff(1705 – 1787) Infanterie-Regiment "Graf Brühl" Infanterie-Regiment "Prinz von Sachsen-Gotha" Infanterie-Regiment "von Rochow"
4. Brigade
Generalmajor Wolf Heinrich von Bolbritz(???? - ????) Infanterie-Regiment "von Friesen" Infanterie-Regiment "von Minkwitz" Infanterie-Regiment "von Lubomirski"
2. Kavallerie-Division (Flanken)
Generalleutnant Fürst Friedrich Heinrich Eugen von Anhalt(1705 - 1781)
3. Kavallerie-Brigade
Generalmajor Johann Christoph von Reitzenstein(1698 – 1767) Chevaulegers-Regiment "von Rutowski" Kürassier-Regiment "von Anhalt"
4. Kavallerie-Brigade
Generalmajor Johann Wilhelm Graf von Ronnow(???? - ????) Kürassier-Regiment "von Vitzthum" Kürassier-Regiment "von Plötz"
Kurfürstlich-Sächsische bzw. Königlich sächsisch-polnische Feld-Truppen in Polen
Warschau
General der Infanterie Graf Heinrich von Brühl(1700 - 1763)
3. Kavallerie-Division
Generalleutnant... ?
Generalmajor... ? "Karabiniers-Garde" Chevaulegers-Regiment "Prinz Albrecht"
Generalmajor... ? Chevaulegers-Regiment "Graf Brühl" Chevaulegers-Regiment "Prinz Karl"
poln.-sächs. Reiterei
Generalmajor... ? Ulanen-Pulk "von Bronikowski" Ulanen-Pulk "von Rudnicki" Ulanen-Pulk "von Bertuszewsky"
Schon im Feldzug von 1805 hatte Napoleon die ihm gegebenen Einheiten nach Truppen- und Waffen-Gattungen geordnet und aus mehreren Divisionen Infanterie und Kavallerie -, jeweils unterstützt von feuer-kräftigen Batterien marschierender und reitender Artillerie, Korps zusammengestellt, die in Struktur und Gliederung effektiven, relativ schnell beweglichen Kleinst-Armeen glichen und in der Zusammenfassung eine enorme Schlag-Kraft entwickeln konnten.
Teil dieser "Grande Armée" wurde auch die sächsische Armee, die mit ihrer Größe von rund dreißig-tausend Mann ein eigenes Korps stellen konnte.
Noch während des Feldzuges von 1809 gegen Österreich, in dem bereits ein sächsisches Kontingent von über achtzehn-tausend Mann unter dem Befehl des französischen Marschalls Jean Bernadotte (1763 - 1844) gestanden hatte, wurden die ersten Umstrukturierungen eingeleitet.
Als Termin für den Abschluss der Umstrukturierung war der 14. November 1810 angesetzt.
Im Jahr 1810 verfügte die sächsische Armee über 26 Infanterie-Bataillone, 1 Jäger-Kompanie, 28 Eskadronen Kavallerie und 4 Brigaden Feld-Artillerie. Als Gesamt-Stärke werden 31.780 Mann angegeben.
"Leib-Grenadier-Garde" "Garde du Corps"
Artillerie-Regiment Kadetten-Korps ("Ritter-Akademie") Invaliden-Korps
Dresden
Generalleutnant Heinrich Wilhelm von Zeschau(1760 – 1832)
Generalmajor... ?
1. Infanterie-Brigade
Stab: Dresden
Brigade-Kommandeur:
Generalmajor Ludwig Ferdinand von Dyherrn(1743 – 1817)
Einheiten:
Infanterie-Regiment "König" Infanterie-Regiment "von Niesemeuschel" Grenadier-Bataillon "von Brause"
2. Infanterie-Brigade
Stab: Bautzen
Generalmajor Karl von Nostitz-Drzewiecky(1767 - 1838)
Infanterie-Regiment "Prinz Anton" Infanterie-Regiment "von Low" Grenadier-Bataillon "von Anger"
Generalleutnant Karl Christian Erdmann Edler von Le Coq(1767 – 1830)
Stab: Chemnitz
Generalmajor Heinrich Christian Magnus von Klengel(1751 - 1818)
Infanterie-Regiment "Prinz Maximilian" Infanterie-Regiment "von Rechten" Grenadier-Bataillon "von Stutternheim"
Stab: Eilenburg
Generalmajor Friedrich Gottlob von Steindel(1754 - 1824)
Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich August" Infanterie-Regiment "Prinz Clemens" Grenadier-Bataillon "von Liebenau"
leichte Infanterie-Division
Generalmajor Carl Ludwig Sahrer von Sahr(1761 - 1823)
1tes leichtes Infanterie-Regiment 2tes leichtes Infanterie-Regiment Jäger-Corps
Kavallerie-Division
Generalleutnant Christoph Sigismund Freiherr von Gutschmid(1762 - 1812)
1. Kavallerie-Brigade
Stab: Pegau
Generalleutnant Karl Wilhelm Ferdinand von Funck(1761 - 1828)
Chevaulegers-Regiment "von Polenz" Chevaulegers-Regiment "Prinz Clemens" Husaren-Regiment
2. Kavallerie-Brigade
Generalmajor Johann Adolf von Thielmann(1765 - 1824)
Regiment "Leib-Kürassier-Garde" Kürassier-Regiment "von Zastrow"
Stab: Torgau
Generalmajor Wedig Christoph von Barner(???? - 1821)
Chevaulegers-Regiment "Prinz Johann" Chevaulegers-Regiment "Prinz Albert"
Artillerie-Brigade zu Pferd
Stab: Radeberg
Major Friedrich Georg von Großmann(???? - ?????)
1te und 2te reitende Kompanie
... im Jahr 1812 (als VII. Armee-Corps der "Grande Armée" im Russland-Feldzug)
Im Frühling des Jahres 1812 zog Napoleon die gesamte französischen Feld-Armee und sämtliche Verbände seiner Vasallen zusammen: Etwa ein Fünftel der insgesamt rund 600.000 Soldaten - eine für damalige Zeiten unglaubliche Streitmacht, deren Rundungen bzw. Schwankungen im einfachen Umstand Begründung finden, dass in den großen Marsch- und Sammel-Lagern beinahe täglich neue Truppen einzogen; andere Einheiten mit neuem Ziel abgingen - wurde von den mehr als 120.000 Soldaten des Rheinbundes gestellt, wobei das Königreich Sachsen mit 21.383 Mann, 7.173 Pferden und 56 Geschützen das drittgrößte Kontingent aufbrachte.
In drei Marsch-Kolonnen brach das sächsische Korps Ende März 1812 aus dem Sammel-Lager rings um die Niederlausitzer Handelsstadt Guben auf und zog über Crossen an der Oder (heute Krosno Odrzańskie; Polen), Züllichau (heute Sulechów; Polen) und Grünberg (heute Zielona Góra; Polen) nach Neusalza (heute Nowa Sól; Polen), wo eine von den Pionieren errichtete Boots-Ponton-Brücke über die Oder überquert wurde. Nächste Etappenziele waren Fraustadt (Wschowa), Lissa (Leszno) und Gostyn (Gostyń), Kalisch (Kalisz) und Radom in Galizien, wo das sächsische Korps Ende April offiziell in die Invasionsarmee eingegliedert wurde und hier unter dem französischen Divisionsgeneral Jean Louis Ebenezer von Reynier (1771 - 1814) am äußersten rechten Flügel der Aufstellung Position bezog.
Von hier aus ginge es über Warschau nach Brańsk, Bielsk und Bialystok; Marschziele, die seit dem Frieden von Tilsit ( 7. und 9. Juli 1807; siehe dazu WIKIPEDIA) zum russischen Reich gehörten.
Am 2. Juni 1812 überschritt
"Leib-Grenadier-Garde"
Kadetten-Korps ("Ritter-Akademie") Invaliden-Korps
... im Feld.
Stab - VII. (sächsisches) Armee-Corps der "Grande Armée"
Général de division Jean-Louis-Ebénézer Reynier(1771 - 1814)
Kommandierender:
Generalleutnant Karl Christian Edler von Le Coq(1767 – 1830)
Adjutanten:
Premier-Leutnant von Einsiedel(???? - ????) Sous-Leutnant von Lützerode(???? - ????)
Chef des Generalstabs:
Generalmajors Friedrich Karl Gustav von Langenau(1782 – 1840)
Major von Aster(???? - ????) Major Stüntzner(???? - ????)
Intendantur:
Major Anton Friedrich Karl von Ryssel(1773 – 1833)
Erster Ingenieur:
Hauptmann Damm(???? - ????)
1. Infanterie-Division (21. Infanterie-Division der "Grande Armée")
Adjutant:
... keine Angeben.
Stabschef:
Oberst Gustav Xaver Reinhold von Ryssel(1771 – 1845) gefolgt von: Major Karl Heinrich Kobe von Koppenfels(1745 - 1823)
Major Clemens Cerrini de Monte Varchi(1785 – 1852) Hauptmann von Watzdorf(???? - ????)
Leutnant von Döring(???? - ????) Leutnant von Senft(???? - ????)
Infanterie-Regiment "Prinz Friedrich August"2 Bataillone Oberst Karl Heinrich August von Boblick(1761 - 1824) Infanterie-Regiment "Prinz Clemens"2 Bataillone Oberst Alexander Ferdinand von Mellenthin(???? - ????) Grenadier-Bataillon "von Liebenau"1 Bataillon
Leutnant Thieme(???? - ????) Leutnant von Götz(???? - ????)
Infanterie-Regiment "Prinz Anton"2 Bataillone Oberst Heinrich Adolph von Gablenz (1762 – 1843) 1tes leichtes Infanterie-Regiment "von Le Coq"2 Bataillone Oberstleutnant Christoph August von Egidy (1766 - 1812)
Divisions-Artillerie:
Kommandeur:
Batterie zu Pferd sechs 6-pfündige Geschütze unter Hauptmann von Roth(???? - ????) Batterie zu Fuß sechs 6-pfündige Geschütze unter Hauptmann von Brause(???? - ????) Regimentsstücke (1 Stück pro Bataillon) fünf 4-pfündige Geschütze.
Divisions-Kavallerie:
Generalmajor Karl Wilhelm Ferdinand von Funck(1761 - 1828) nach dessen Beförderung zum Kommandeur der 1. Division: Generalmajor Heinrich Adolph von Gablenz(1762 – 1843)
Chevaulegers-Regiment "von Polenz"4 Schwadronen Oberst von Hann(???? - ?????) Chevaulegers-Regiment "Prinz Clemens"4 Schwadronen Major von Gablenz(???? - ?????) Husaren-Regiment8 Schwadronen Oberst von Engel(???? - ?????)
2. Infanterie-Division (22. Infanterie-Division der "Grande Armée")
Generalleutnant Christoph Sigismund Freiherr von Gutschmid(1762 - 1812) nach dessen Tod am 7. Juni 1812 in Puławy, Polen: Generalleutnant Karl Wilhelm Ferdinand von Funck(1761 - 1828)
Leutnant von Wolffersdorff(???? - ????)
Oberstleutnant Johann Adolf von Zezschwitz(1779 – 1845) nach dessen Beförderung zum Kommandeur des Chevaulegers-Regiment "Prinz Clemens": ... keine Angaben.
Hauptmann von Fabrice(???? - ????) Hauptmann von Langenau(???? - ????)
Leutnant Aster(???? - ????) Leutnant von Heinz(???? - ????)
Infanterie-Regiment "König"2 Bataillone Oberst Carl Leopold von Göphardt(1753 - 1824) Infanterie-Regiment "von Niesemeuschel"2 Bataillone Oberst Johann Justus (Julius) Vieth von Golßenau(1770 - 1853) Grenadier-Bataillon "von Brause"1 Bataillone
Generalmajor Carl Ludwig Sahrer von Sahr(1761 - 1823) nach dessen Erkrankung im November 1812: Oberst Gottlob Christian von Tettenborn(1761 - 1823)
Leutnant von Kommerstädt(???? - ????) Leutnant von Uichtritz(???? - ????)
2tes leichtes Infanterie-Regiment "von Sahr" Oberst Gottlob Christian von Tettenborn(1761 - 1823) Grenadier-Bataillon "von Anger"1 Bataillon ... keine Angaben. Grenadier-Bataillon "von Spiegel"1 Bataillon ... keine Angaben.
Major Auenmüller(???? - ?????)
Batterie zu Pferd sechs 6-pfündige Geschütze unter Hauptmann von Hiller(???? - ????) Batterie zu Fuß sechs 6-pfündige Geschütze unter Hauptmann von Bonniot(???? - ????) Regimentsstücke (1 Stück pro Bataillon) vier 4-pfündige Geschütze.
"Garde du Corps"4 Schwadronen Oberstleutnant August Friedrich Wilhelm von Leysser(1771 - 1842) Kürassier-Regiment "von Zastrow"4 Schwadronen Oberst von Grünewald(???? - ?????) Chevaulegers-Regiment "Prinz Albert"4 Schwadronen Oberst von Lessing(???? - ?????)
Corps-Artillerie samt technischen Truppen
Das Artillerie- & Ingenieur-Corps
Corps-Kommandeur:
Major Auenmüller(????-????)
... keine Angaben.(???? - ?????)
Artillerie-Division
1. Reserve-Batterie zu Fuß sechs 6-pfündige Geschütze unter Major von Hoyer(???? - ????) 2. Reserve-Batterie zu Fuß sechs 6-pfündige Geschütze unter ... keine Angaben.(???? - ????)
Das Feld-Ingenieur- & Park-Corps
Oberstleutnant Hausmann(???? - ????)
Divisions- & Haupt-Park
Munitions-Kolonne
Feld-Schmiede
Artillerie-Train-Bataillon
Train-Bataillon (Tross)
Kompanie Pontoniers
Feld-Lazarett
... nach der Neuformierung im Lager von Merseburg (November/Dezember 1813)
Als die "Grande Armée" im Juni 1812 am Grenz-Fluss Njemen zusammengezogen wurde, standen in diesem Heer auch 21.383 Soldaten der zu dieser Zeit rund 28.000 Mann umfassenden sächsischen Armee. Verteilt über 18 Bataillone Infanterie, 28 Eskadronen Kavallerie und 7 Batterien Artillerie mit insgesamt 56 Geschützen bildete dieses Kontingent das aus zwei Divisionen bestehende VII. Armee-Corps, das dem Ober-Kommando des französischen "Général de division" Jean-Louis-Ebénézer Reynier (1771 - 1814) unterstellt wurde. Von diesem Corps kehrten im Januar 1813 genau 1.436 Mann zurück, die mit den etwa 6.000 in Sachsen zurückgebliebenen Soldaten vereinigt bzw. mit neu ausgehobenen Rekruten aufgefüllt -, aus den Beständen der Festungs-Arsenale neu bewaffnet, uniformiert und ausgerüstet wurden.
Im Frühjahr 1813 standen etwa 14. bis 15.000 Sachsen wieder unter Waffen. Dieses – als "Königlich sächsisches Korps" betitelte – Kontingent bildete anfänglich noch einen Verband von zwei Divisionen, die erneut unter das Ober-Kommando von Reynier gestellt und als VII. Armee-Corps ins Feld geschickt wurden. Infolge der in den Frühjahres- und Sommer-Feldzügen des Jahres 1813 erfahrenen Verluste wurden die Reste der sächsische Armee im Herbst zu einer Division zusammengefasst und mit einer französisch-würzburger Division vereinigt. Beinahe sämtliche sächsischen Regimenter, von denen viele auf Traditionen von weit über hundert Jahren verweisen konnten, verfügten nur noch über Bataillons- bzw. Eskadrons-Stärke. Ihr Kampfwert war mit dem der Truppen des Vorjahres nicht mehr zu vergleichen.
Bei Leipzig konnte die "Königlich sächsische Division" letzendlich nur noch knapp 8.000 Mann aufbieten, die größtenteils noch während der laufenden Schlacht zu den Alliierten übergingen.
Mit Befehl zum 14. November 1813 wurden die Trümmer der einst prächtigen sächsischen Armee nach Merseburg beordert, wo die Neuaufstellung erfolgen sollte.
Die sächsischen Armee bei Leipzig (17. bis 19. Oktober 1813)
"Ordre de Bataille"
VII. Armee-Corps - 24. (sächsische) Infanterie-Division
Kommandierender General: Generalleutnant Heinrich Wilhelm von Zeschau (1760 – 1832)
Chef des Generalstabs: Major Clemens Cerrini de Monte Varchi (1785 – 1852)
Erste Infanterie-Brigade:
Kommandeur: Oberst Friedrich August Wilhelm von Brause (1769 – 1836)
Einheiten...
Offiziere...
Mannschaften...
Bataillon Linien-Infanterie "von Steindel"
17
620
Kommandeur: Major von Larisch
Bataillon Linien-Infanterie "Prinz Friedrich August"
15
580
Kommandeur: Major von Brandt
Bataillon Linien-Infanterie "von Rechten"
12
300
Kommandeur: Major von Hausen
Grenadier-Bataillon "von Spiegel"
9
330
Kommandeur: Major von Spiegel
Bataillon 1. leichtes Infanterie-Regiment "von LeCoq"
750
Kommandeur: Major von Raden
Jäger-Kompanie
3
74
Kommandeur: Premierlieutenant von Zychlinsky
Zweite Infanterie-Brigade:
Kommandeur: Generalmajor Gustav Xaver Reinhold von Ryssel (1771 – 1845)
Bataillon Linien-Infanterie "König"
Kommandeur: Major von Bünau
Bataillon Linien-Infanterie "von Niesemeuschel"
6
540
Kommandeur: Major von Bose
Bataillon Linien-Infanterie "von Low"
7
250
Kommandeur: Hauptmann Roos
Bataillon Linien-Infanterie "Prinz Anton"
600
Kommandeur: Major von Holleufer
Grenadier-Bataillon "von Anger"
320
Kommandeur: Major von Anger
Bataillon 2. leichtes Infanterie-Regiment "von Sahr"
16
700
Kommandeur: Major von Selmnitz
leichte Kavallerie-Brigade:
Kommandeur: Oberst Adam Friedrich August von Lindenau (???? - ????)
Husaren-Regiment
607
Kommandeur: Major von Fabrice
Ulanen-Regiment "Prinz Clemens"
21
617
Kommandeur: Major von Trotha
Artillerie:
Kommandeur (Feld-Artillerie): Oberstleutnant Gustav Ludwig Ferdinand Raabe (1774 - 1837)
1te Batterie zu Fuss mit 8 Geschützen
4
133
Batterie-Chef: Hauptmann Dietrich
2te Batterie zu Fuss mit 8 Geschützen
Batterie-Chef: Hauptmann Zandt
1te Batterie zu Pferd mit 4 Geschützen
105
Batterie-Chef: Hauptmann Probsthayn
2te Batterie zu Pferd mit 4 Geschützen
Batterie-Chef: Hauptmann Birnbaum
Kommandeur: Hauptmann Claus
Kompanie Pontoniere und Sappeure
64
kommandierte Truppen
Bataillon "Leib-Grenadier-Garde" in der "Alten Garde"
keine Angaben
Kommandeur: Major Heinrich Erdmann Gottlieb von Jeschky (17?? - 1860)
schwere Kavallerie-Brigade
(3. Kürassier-Brigade der 1. schweren Kavallerie-Division unter GdD Étienne de Pommeroux de Bordesoulle (1771 – 1837)
Kommandeur: Generalmajor Heinrich August von Lessing (1762 - 1851)
Regiment "Leib-Kürassier-Garde"
Kommandeur: Oberst von Berge (1769 – 1853)
Kürassier-Regiment "von Zastrow"
Kommandeur: Oberst von Ziegler (1776 - 1836)
... in der Division Morand (XI. Armee-Corps)
Infanterie-Regiment "Prinz Maximilian"
Kommandeur: Oberst von Ehrenstein (1769 - 1851)
Batterie zu Fuss mit 6 Geschützen
Batterie-Chef: Hauptmann Essenius
... in der Festung Torgau die "Festungsbrigade Torgau"
Auf der Festung Torgau wurden Halb- und Voll-Invalide sowie verwundete Soldaten und Unteroffiziere des laufenden Feldzuges gesammelt, die dort zur Genesung, zum leichten Dienst als auch zur Ausbildung der neuen Rekruten weilten und somit den - mehr als spärlichen Ersatz - der kämpfenden Truppe bildeten.
... unter russischer Besatzung.
Die Infanterie
1. Linien-Infanterie-Brigade
"provisorisches Garde-(Grenadier)-Regiment"gebildet aus den Resten:
Regiment "Leib-Grenadier-Garde" (I. Bataillon)
Regiment "König" (II. Bataillon)
sämtlicher Grenadier-Bataillone (III. Bataillon)
"1. provisorisches Linien-Infanterie-Regiment"gebildet aus den Resten:
Regiment "von Niesemeuschel" (I. Bataillon)
Regiment "von Low" (II. Bataillon)
Regiment "Prinz Anton" (III. Bataillon)
2. Linien-Infanterie-Brigade
Generalmajor Gustav Xaver Reinhold von Ryssel(1771 – 1845)
"2. provisorisches Linien-Infanterie-Regiment"gebildet aus den Resten:
Regiment "Prinz Maximilian" (I. Bataillon)
überwiegend Regiment "von Rechten" (II. Bataillon)
überwiegend Regiment "Prinz Clemens" (III. Bataillon)
"3. provisorisches Linien-Infanterie-Regiment"gebildet aus den Resten:
Regiment "Prinz Friedrich August" (I. Bataillon)
leichte Infanterie-Brigade
Generalmajor Heinrich Adolph von Gablenz(1762 – 1843)
1. leichtes Infanterie-Regiment
2. leichtes Infanterie-Regiment
Jäger-Corps
Die Kavallerie
Kavallerie-Brigade
Oberst Wilhelm Friedrich August von Leysser(1771 – 1842)
Eskadron "Stabs-Dragoner"
"provisorisches Kürassier-Regiment"gebildet aus den Resten:
Regiment "von Zastrow"
Ulanen-Regiment "Prinz Clemens"gebildet aus den Resten:
Chevaulegers-Regiment "von Polenz"
Chevaulegers-Regiment "Prinz Johann"
Chevaulegers-Regiment "Prinz Albert"
Die Artillerie samt technischen Truppen
Das Feld-Artillerie- & Ingenieur-Corps
Oberst Gustav Ludwig Ferdinand Raabe(1774 – 1837)
Artillerie-Brigade
Major Friedrich Gustav Rouvroy(1771 – 1739)
12-pfündige Fuss-Batterie Nó. 1
12-pfündige Fuss-Batterie Nó. 2
6-pfündige Fuss-Batterie Nó. 1
6-pfündige Fuss-Batterie Nó. 2
reitende Batterie
ebenfalls Major Friedrich Gustav Rouvroy(1771 – 1739)
Divisions- & Haupt-Park (Train)
Kompanie Sappeurs
Kompanie Pioniers (ab 16. März 2014)
Die Landwehr
Ober-Kommandierender:
Johann Adolf Freiherr von Thielemann(1765 – 1824)
1. Landwehr-Infanterie-Brigade
Eugen Dietrich Moritz von Liebenau(17?? – ????)
1. sächs. Landwehr-Infanterie-Regiment "von Arnsdorf"
2. sächs. Landwehr-Infanterie-Regiment "von Wolan"
2. Landwehr-Infanterie-Brigade
Generalmajor Friedrich August Wilhelm von Brause(1769 – 1836)
3. sächs. Landwehr-Infanterie-Regiment "von Dierschen"
4. sächs. Landwehr-Infanterie-Regiment "von Selmnitz"
3. Landwehr-Infanterie-Brigade
5. sächs. Landwehr-Infanterie-Regiment "von Bose"
6. sächs. Landwehr-Infanterie-Regiment "von Holleufer"
Letzte Änderung 01.12.2016: Eintrag 1810
Besuche seit dem 01. Dezember 2015
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