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Sachsen, Wappen der Wettiner

Wappen von Polen-Litauen unter Herrschaft Sachsens bis 1763

SACHSEN
Kurfürstentum & Königreich

Sachsen, Wappen der Wettiner
Wappen von Sachsen
v.l.n.r.: ab 1423, 1806, 1827, bis 1873
Sachsen, Wappen der Wettiner
Wappen des Königreichs von Sachsen von 1898 bis 1918

Die sächsische Armee - Garde-Truppen (Übersichten & Kurz-Geschichten bis 1919)



Einheiten der kurfürstlich- bzw. späteren königlich-sächsischen Leib-, Haus- und Hof-Garden wurden bis zu den Reformen ab dem Jahr 1850 in der Regel in Anlehnung oder Kopie von repräsentativen Einheiten befreundeter oder benachbarter Reiche bzw. Staaten errichtet. Auch war es üblich, aus ausgewählten Mitgliedern einflußreicher Ritter- oder Adels-Familien eine Elite zu formieren, die somit an das Herrscher-Haus gebunden wurden. Gleichen Zweck erfüllte die Formation von Elite-Einheiten aus Angehörigen von nationalen Minderheiten oder s.g. "Fremd-Völker" aus unterworfenen, angegliederten oder aus sonstigen Gründen zugehörigen Staaten bzw. Regionen.

Auch die Archive zur sächsischen Militär-Geschichte (siehe dazu externer Link Hauptstaatsarchiv Dresden) geben für das 15. und 16. Jahrhundert bzgl. kurfürstlich-königlicher Trabanten-Garde(n) nur fragment-artige Informationen. Eine erhaltene Bitt-Schrift des Markgrafen Friedrich des Jüngeren zu Brandenburg (1422 oder 1424-1463; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) lässt zwar darauf schließen, dass der sächsische Kurfürst Friedrich II. von Sachsen (1412-1464; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) zu Beginn des Jahres 1458 über eine Hausmacht von mindestens 200 Trabanten verfügt haben muss, doch geht aus weiteren Schrift-Wechseln ab 1460 hervor, dass auch die Wettiner wiederholt bei verwandten, befreundeten und benachbarten Potentaten um die Überlassung von rüstigen Männern; Mannschaft mit interner Link Rüstung oder Fuß-Knechten (samt Harnisch), interner Link "Reisigen" bzw. Trabanten angefragt haben. Mit schriftlicher Order vom 15. März 1453 befahl der Kurfürst bspw. sämtlichen Trabanten einem "Hauptmann Kaspar von Rechenberg Gehorsam zu leisten". Ein Jahrhundert später listet ein Verzeichnis des Geheimen Kriegsratskollegiums zur Landes-Defension im Jahr 1552 sämtliche Ritterschaft in Sachsen, in Meißen und Thüringen mit Pferden, Heerwagen und Trabanten auf. Unter Kurfürst Christian I. (1560–1591; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) wird die Stärke einer "Leibguardie zu Fuß" mit 75 Trabanten angegeben.

Im Jahr 1536 konvertierte Kurfürst Heinrich (1473-1541, genannt "der Fromme"; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) zum protestantischen Glauben. Wahrscheinlich unter dem Eindruck zunehmender Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken im Reich als auch als Landesherr des mächtigsten protestantischen Territoriums errichtete Kurfürst Johann Georg I. (1585-1656; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) im Jahr 1620 eine "Hoffahne" (zu Fuß und Pferd). Kurfürst Johann Georg II. (1613-1680; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA), der auch in militärischen Belangen dem französischen König Ludwig XIV. (1638-1715, besser bekannt als "Sonnenkönig"; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) nachzuglänzen suchte, warb gleich zu Beginn seiner Regierung zur Verstärkung seiner Trabanten-Leibgarde im Juli 1656 die ersten zwanzig Schweizer, die zum Jahres-Ende mit 128 Hellebardieren eine eigene interner Link Kompanie "Schweizer Garde" stellten und 1661 um eine weitere Kompanie interner Link Musketiere ergänzt wurden (siehe dazu externer Link WIKIPEDIA). Infolge der immensen Schulden, die Johann Georg III. (1647-1691; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) von seinem Vater geerbt hatte, wurden die Schweizer bald nach Regierungs-Antritt des neuen Kurfürsten im Jahr 1680 wieder aufgelöst. Die Rangliste von 1682 gibt für die verbliebene "Trabanten-Leibgarde zu Roß" 172 Pferde an; die "Leibgarde der Fuß-Trabanten" zählt 65 Gardisten.


Sächsische Trabanten
29. September 1631 - Dreißigjähriger Krieg: "Sächsische Trabanten bei Ortrand" (Sachsen)
Bis zum Sommer 1631 war das Kurfürstentum Sachsen von den Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges weitestgehend verschont geblieben. Noch während der Schlacht bei Breitenfeld hatte das etwa 18.000 Mann starke sächsische Heer die schwedischen Verbündeten verlassen und sich in Eil-Märschen auf das östliche Ufer der Elbe zurückgezogen, um von hier aus die Übergänge bei Riesa und Meissen und die Residenz-Stadt Dresden decken zu können. Am 29. September 1631 lagerte ein Teil des sächsischen Heeres bei Ortrand. Schon drei Tagen später waren die Sachsen erneut zur Flucht gezwungen: Die Pest war ausgebrochen.
Aquarell von Rudolf Johann Friedrich Trache, lt. externer Link "Kunst-Auktionshaus Schmidt" in Privat-Besitz.

Nach einer Reihe von Umstrukturierungen und Umbenennungen wurde die ab 1682 (andere Quellen nennen 1686) offiziell als "Garde-Trabanten zu Ross" -, 1699 "Leib-Garde zu Ross" bezeichnete Truppe im Jahr 1701 (einige Quellen nennen 1699, andere 1704) schließlich von Kurfürst Friedrich August I. (1670-1733, besser bekannt als "der Starke"; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) zur elitären interner Link sächsischen "Garde du Corps" erhoben.


In der folgenden Auflistung wurde für die alt-sächsischen Regimenter weitestgehend die von Hans Bleckwenn (1912 - 1990; siehe dazu externer Link WIKIPEDIA) entwickelte Ordnung übernommen, dessen Systematik auf die früheste bekannten Erwähnung bzw. der Reihenfolge der Errichtung der jeweiligen Einheit baut. Regimenter und Einheiten, die nur kurzfristig bestanden haben bzw. aufgelöst oder aufgeteilt wurden, sind in diese Reihenfolge eingeschoben.


... siehe dazu ausführlich externer Link WIKIPEDIA


kurfürstl.-saechs. Fahne um 1547
Fahne des sächsischen Kurfürsten um 1547
Die Buchstaben V.D.M.I.A. stehen für "Verbum Dei Manet in Aeternam" (Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit)

Inhalts-Verzeichnis

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(Änderungen vorbehalten)

lokaler Link Dresdener Besatzungstruppe ("Unterguardia")

lokaler Link "Garde du Corps" (1812 untergegangen)

lokaler Link "Trabanten- bzw. Schweizer Leibgarde" (1815 aufgelöst)

lokaler Link "Churfürstliche Leib-Kompanie Kroaten zu Ross"

lokaler Link "Churfürstliche Leib-Kompanie Musketons"

lokaler Link "Churfürstliche Leib-Kompanie Dragoner"

lokaler Link "Grand Mousquetaires" (1735 aufgelöst)

lokaler Link "Chevalier-Garde" (1735 aufgelöst)

lokaler Link 9. Infanterie-Regiment (1806 "Leib-Grenadier-Garde")

lokaler Link "Karabiniers-Garde" (1810 aufgeteilt)

lokaler Link "Companie Prunk-Cuirassiers" (1733 aufgelöst)

lokaler Link "Kürassier-Leib-Regiment" (1806 Regiment Kurfürst)






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koenigl.-saechs. Fahne nach 1806
Fahne der sächsischen Könige nach 1806, geführt bis 1918


   1587 - 1717   



Dresdener Besatzungstruppe ("Unterguardia")



Die "Besatzungstruppe" war die erste Wache von Schloss und Residenz-Stadt Dresden, die dauerhaft unter Waffen stand und militärisch organisiert und gegliedert war. Entgegen anderen städtischen Wachen unterstand die Einheit einzig dem Befehl des Kurfürsten und kann somit als Wache mit Garde-Status angesehen werden.


Inhalts-Verzeichnis

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lokaler Link Regiments-Daten

lokaler Link Daten-Sammlung

lokaler Link Bilder-Sammlung



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Fahne Unterguardia
Fahne der 1. Kompagnie der "Unterguardia" (geführt bis 1679); Avers-Seite



Regiments-Daten



offz. Bezeichnung:

"Unterguardia"

Residenz Dresden 1623
"Das Churfürstlich-Sächsische Residentzhaus zu Dresden" (1623)
(Quelle: ► WIKIPEDIA)

weitere Bezeichnungen:

"Leibguardie", Dresdner Garnisons-Regiment

Spott-Name:

Dresdner Besatzungstruppe

Truppen-Gattung:

Infanterie

Waffen-Gattung:

Pikeniere, Musketiere

Status:

Garde-Einheit

errichtet:

1587

Vorgänger (Tradition):

nicht bekannt

aufgelöst:

1717

Nachfolger (Tradition):

lokaler Link Infanterie-Regiment "von Dreßky" (1806 "Friedrich August")



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Kurz-Geschichte



1587

... Kurfürst Christian I. von Sachsen (1560 - 1591) errichtet zu Bewachung der Residenz eine Kompanie von 100 Mann, die als "Untergardia" (auch Leibguardie) bezeichnet wird.


Traditionell musste ein deutscher Fürst Werbung, Dauer des Bestehens und daraus resultierende Kosten für Bewaffnung, Ausrüstung und Unterhalt von militärischen Einheiten bzw. Aufgeboten zur Landes-Verteidigung mit den Ständen seines Landes im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Landtage aushandeln, denn einerseits verfügte ein Regent des 16. Jahrhunderts nicht über die nötigen finanziellen Mittel, neben einer Leib- oder Hof-Garde von einigen Dutzend Bewaffneten dauerhaft ein s.g. "Stehendes Heer" zu unterhalten, andererseits waren die Stände streng darauf bedacht, ihrem Lehens-Herren nicht zu viele Macht-Mittel in die Hand zu geben.

Da die hier beschriebene Einheit einzig dem Befehl des Kurfürsten unterstand und allein von diesem auch bezahlt wurde, bekam sie von Ständen und Bürgern der Stadt Dresden, die eine eigene gut organisierte Stadt-Wache unterhielten, die abwertende Bezeichnung "Besatzungstruppe". Die Betitelung "Untergardia" legt die These nahe, dass es sich bei der kurfürstlichen Truppe um eine reine Infanterie-Einheit handelte, deren Mannschaften nicht-adeliger Herkunft waren. Im Gegensatz zu den adeligen Leibwachen - wie bspw. die bald folgende "Chevalier-Garde" - hatte die "Unterguardia" keine repräsentative Funktion. Der Beschreibung nach trugen die Söldner gelbe Kasacken (damals mantel-ähnliche Überwürfe nach französischer Mode) mit dem Wappen und den Initialen des Kurfürsten.

Christian I. von Sachsen
Kurfürst Christian I. von Sachsen
Gemälde um 1590 von
Andreas Riehl d. J., in
Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
(Quelle: ► WIKIPEDIA)

Friedrich August I. von Sachsen
Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, als August II. auch König von Polen
Gemälde von
Louis de Silvestre, im:
Schwedischen Nationalmuseum
(Quelle: ► WIKIPEDIA)

1650

... Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen (1585 - 1656) vermehrt die Residenz-Wache nach dem Ende des Dreißig-Jährigen Krieges auf zwei Kompanien.

...

... weitere Quellen bzw. Angaben gesucht.

1686

... Kurfürst Johann Georg III. (1647 - 1691) vermehrt die Einheit um zwei weitere Kompanien und bringt die Residenz-Wache damit auf die Stärke eines Bataillons.

1700

... Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670 - 1733, besser bekannt als "der Starke", ab 1697 als August II. auch König von Polen) erhebt die Einheit offiziell zum Garnisons-Bataillon von Dresden. In den folgenden Jahren wird die Einheit immer weiter verstärkt und etwa um 1705 zum Garnisons-Regiment erhoben.

1708

... mit der Übernahme von rund 1.500 Soldaten aus den Landes-Defensions-Truppen wird die Einheit zum s.g. Doppel-Regiment. Chef und Kommandeur wird im Jahr 1708 der General und Gouverneur von Dresden externer Link Jacob Heinrich von Flemming (1667 - 1728).

1711/12

... Graf Flemming wird zum General-Feldmarschall erhoben. Aus dem Garnisons-Regiment werden zwei Bataillone herausgelöst, die dem Kommando des Generalmajors Joachim Friedrich von Flemming (1665 - 1740, Bruder von Jacob Heinrich) unterstellt werden und damit die Geschichte des lokaler Link Infanterie-Regiments "Graf Flemming" (1806 "Prinz Friedrich August") eröffnen.

1717

... mit der Errichtung der "Maison du Roi" (siehe dazu interner Link 1806 "Garde du Corps" bzw. interner Link Chevalier-Garde wird das Garnisons-Regiment aufgelöst. Mannschaften und Offiziere werden über bestehende Infanterie-Regimenter verteilt. Die militärische Bewachung der Residenz-Stadt bzw. der Garnisons-Dienst wird bis zur Errichtung der interner Link Leib-Grenadier-Garde im Jahr 1729 im turnus-mäßigen Wechsel von den Feld-Regimentern übernommen.

...

... weitere Quellen bzw. Angaben gesucht.



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Bilder-Sammlung



Unterguardia vor dem Stallhof Dresden um 1600
"Prospect der einen Seiten des Chur-Fürstlichen Sächs: Stalles sampt der Unter=Guardia Aufführung zur Musterung:"
Illustration von Gabriel Tzschimmer (1629 - 1694) in der "Dresdner Bilderchronik. Zeitgenössische Darstellungen von Dresdner Begebenheiten aus vier Jahrhunderten."
Veröffentlichung des Vereins für Geschichte Dresdens.
Verlag: Römmler & Jonas, Dresden 1906.
(Bildquelle: ► externer Link Deutsche Fotothek)

Trabant der Unterguardia um 1600
Rekonstruktion eines Trabanten der Unterguardia nach einer zeitgenössischen Illustration für die Sonder-Ausstellung "Churfürstliche Guardie" (Rüstkammer/SKD, Schloss Hartenfels Torgau, im Jahr 2012)
Ausführung: ► Werkstätten Ackermann & Pfannenberg
(Quelle: ► pfannenmann.de)

Trabant der Unterguardia um 1600
Rekonstruktion von Barett, Wams und Pluder- oder Puff-Hose eines sächsischen Trabanten Ende des 16. Jhds. von Ruel A. Macaraeg.
(Bildquelle: ► forensicfashion)

Morion der Unterguardia um 1600
Morion der kursächsischen Trabanten
Nürnberg, Ende 16. Jahrhundert
Foto: Jürgen Karpinski
(Quelle: "Fußtrabanten als persönliche Leibwache"; aus:
Torgauer Zeitung, 10. August 2012.)

Morion der Unterguardia um 1600
Morion der kursächsischen Trabanten
Nürnberg, Ende 16. Jahrhundert
(Quelle: Sammlung des
»Metropolitan Museum« (New York).


Wir sind dankbar für jede Abbildung zum Thema. Ausgesprochen dankbar sind wir Ihnen, so Sie uns (soweit möglich bzw. bekannt) die Bild-Quelle und sämtliche relevanten Angaben (Künstler bzw. Signatur, Fertigungs-Daten, Quelle und Ausstellungs-Ort etc.) übermitteln könnten. Gern benennen wir Sie an dieser Stelle auch namentlich als Rechte-Inhaber bzw. Unterstützer dieses Projekts.




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   vor 1620 - 1812   


"Garde du Corps"


... Daten in Vorbereitung.


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   1656 - 1815   



"Trabanten- bzw. Schweizer Leibgarde"



Schweizer, im deutsprachigen Raum des 13. und 14. Jahrhunderts auch als "Reisläufer" (auch Reisige) bezeichnet, standen als Söldner in den Diensten beinahe sämtlicher europäischer Herrscher des hohen und späten Mittelalters. Entgegen anderen Söldnern wurden Schweizer insbesondere für ihre Zuverlässigkeit und Treue geschätzt, was auch im Umstand Begründung findet, dass die "Eid-Genossen" als freie schwyzer Bürger die Bedingungen ihres Dienstes und die Höhe ihres Soldes selbst aushandeln konnten.


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lokaler Link Regiments-Daten

lokaler Link Kurz-Geschichte

lokaler Link Struktur, Gliederung und Standorte

lokaler Link Bilder-Sammlung

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Fahne Schweizergarde
Fahne der kurfürstlich-sächsischen Schweizer Leibgarde um 1678; Avers-Seite



Regiments-Daten



offz. Bezeichnung:

"Schweizer Leibgarde"

Plan Schloss Dresden um 1900
Dresden, Residenzschloss (Grundriss 2. Obergeschoss um 1901)
(Quelle: ► neumarkt-dresden.de)

Legende anzeigen



weitere Bezeichnungen:

Innere Garde
Leibgarde zu Fuß
Trabantengarde zu Fuß

Spott-Name:

nicht bekannt

Truppen-Gattung:

Infanterie

Waffen-Gattung:

Hellebardiere

Status:

Haus-Garde

errichtet:

1656

Vorgänger (Tradition):

nicht gegeben

aufgelöst:

1815

Nachfolger (Tradition):

nicht gegeben



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Kurz-Geschichte



1656

... nach Vorbild der im Jahre 1497 von Karl VIII. (1470 - 1498; König von Frankreich) als "Cent-suisses" errichteten und von König Ludwig XIV. (1638 - 1715; besser bekannt als "Sonnenkönig") zur repräsentativen Haus-Garde mit einer Gliederung von sechzehn Kompanien vermehrten Leib-Garden formiert Kurfürst Johann Georg II. (1613 - 1680) direkt nach seinem Regierungs-Antritt eine Kompanie Schweizer-Garden zu insgesamt 130 Mann.

Kurfürst Johann Georg II. galt als Bewunderer des stets prunkvoll auftretenden französischen Königs, dem er in allen Belangen nachzueifern suchte. Unter seiner Regentschaft stieg Dresden zwar zu einer kulturellen Metropole auf, doch war das Kurfürstentum bereits vier Jahre nach dem Beginn seiner Herrschaft bankrott. Davon unbeirrt entstanden in seinem Auftrag in den nächsten Jahren eine Vielzahl prächtiger Hof-Bauten, wie das Opern- und das Komödienhaus.

Die hundert sächsischen Schweizer stellten von nun an nicht nur die Leib-Wache vor den privaten Räumlichkeiten des Kurfürsten im Dresdener Schloss sondern bildeten auch zu jedem öffentlichen Auftritt eine eindrucksvolle Eskorte.

Johann Georg II. von Sachsen
Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen
(Quelle: ► WIKIPEDIA)

1661

... neben der 1. Kompanie Schweizer wird eine 2. Kompanie "Trabanten" (auch "Leib-Kompanie" genannt) errichtet, die Musketen erhält. Die 1. Kompanie wird auf Grund ihrer Bewaffnung auch als "Halbardier-Kompanie" bezeichnet.

1666

... für die "Halbardier-Kompanie" werden 132 Mann angegeben; die Musketier-Kompanie umfasst 200 Offiziere und Soldaten.

Ungewöhnlich eine Beschreibung zur Uniformierung der Musketier-Kompanie: Beim Einzug des Kurprinzen Johann Georg (1647 - 1691, ab 1680 als Johann Georg III. Kurfürst von Sachsen) in Dresden bildet die Leib-Kompanie der "Roten Schweizer" ein Spalier auf der Schloßgasse (heute Schloßstraße)...

1669

... infolge massiver Querelen unter den beiden Kompanien-Chefs (beides Schweizer), die auch auf die Mannschaften übergreifen, wird die Musketier-Kompanie wieder aufgelöst und der Hauptmann der Hellebardiere entlassen. Neuer Kommandeur der Schweizer wird Musketier-Leutnant Johann Kaspar Esdier aus Zürich.

1698

... kurzzeitig aufgelöst.

1699

... in der Stärke von 120 Offizieren und Gardisten wiedererrichtet. Da sich Werbungen in der Schweiz jedoch zunehmend schwieriger entwickeln, wird die Garde mehr und mehr durch sächsische Gardisten gestellt.

1700

... Verhandlungen mit Zürich bezgl. der Werbung von Mannschaften für 24 Kompanien Schweizer scheitern: Zuviele Schweizer dienen inzwischen in Rom, Frankreich und Spanien, Österreich und Bayern; die Kantone haben eine Anwerbe-Verbot erlassen.

1725

... Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (1670 - 1733, besser bekannt als "der Starke", ab 1697 als August II. auch König von Polen) betitelt die Kompanie offiziell als "Schweizer Leibgarde" (siehe dazu externer Link Musterungsliste aus dem Jahr 1730).

...

... weitere Quellen bzw. Angaben gesucht.

1814

... der russische General-Leutnant Nikolai Grigorjewitsch Fürst Repnin-Wolkonski (1778 - 1845, vom 9. Dezember 1813 bis zum 9. November 1814 General-Gouverneur von Sachsen mit Sitz in Dresden) löst die Schweizer Leibgarde einstweilig auf.

1815

... König Friedrich August I. von Sachsen (1750 – 1827) kehrt am 7. Juni 1815 aus preussischer Kriegs-Gefangenschaft zurück. Neben der Aufhebung einer Vielzahl von Reformen und Dekreten, die von französischen, russischen und preussischen Besatzern veranlasst worden waren, ergeht auch die Weisung zur endgültigen Auflösung der Schweizer Leibgarde.



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Struktur bzw. Gliederung



Stadtplan von Dresden um 1720
Plan der Stadt und Festung Dresden um 1720
(Quelle: ► WIKIPEDIA)

1656 (nach dem "Züricher Reglement")

Struktur:

nicht gegeben

Gesamt-Stärke:

128 Soldaten und Offiziere pro Kompanie

Gliederung:

nicht gegeben

Stab:

nicht gegeben

Regiments-Musik:

nicht gegeben

die Kompanie:

1 Hauptmann
1 Leutnant
1 Fähnridi
1 Vorfähnridi
1 Wachtmeister
3 Korporale
6 Gefreite
108 Gemeine
3 Pfeifer
3 Trommelschläger

Standorte:

Kompanie in Dresden; Stadt-Schloss



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Bilder-Sammlung



Hellebarde der Schweizer Garde
Hellebarde der Schweizer Leibgarde um 1660
Gesamt-Länge: ca. 218,5 cm, Klingen-Länge: ca. 41,3 cm, Klinge mit Tülle: ca. 66,5 cm
(Quelle: ► AntiqueWeaponStore)

Hellebarde der Schweizer Garde
Hellebarde der Schweizer Leibgarde um 1680
Gesamt-Länge: ca. 217,0 cm, Klingen-Maße: keine Angaben
(Quelle: ► Historisches Museum Basel)

Pallasch der Schweizer Garde um 1730
Pallasch der Schweizer Garde um 1730
Gesamt-Länge: ca. 88,5 cm (weitere Angaben bislang nicht verfügbar)
(Quelle: ► Online-Sammlung "Museum Digital", Original im ► "Schloss Neu-Agustusburg"; Museum Weissenfels)

Friedrich August II. von Sachsen
Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen in der Uniform des Obersten der Schweizer Leibgarde
(Quelle: ► WIKIPEDIA)

Partisane der Schweizer Garde um 1732
Partisane für Offiziere und Rottmeister der Schweizer Garde um 1732
Gesamt-Länge: ca. 242,5 cm, Gewicht: 2220 g
(Quelle: ► Waffen-Sammlung Carl Beck [Schweiz])

Schweizer Garde um 1790
Schweizer Garde um 1790
(Quelle: Pragmatische Geschichte der Saechsischen Truppen, ein Taschenbuch für Soldaten)
Verlag Johann Ambros Barth, Leipzig, 1792

Schweizer Garde um 1790
Schweizer Garde um 1790
(Quelle: Pragmatische Geschichte der Saechsischen Truppen, ein Taschenbuch für Soldaten)
Verlag Johann Ambros Barth, Leipzig, 1792

Schweizer Garde um 1806
Schweizer Garde um 1806
(Quelle: ► WIKIPEDIA)

Gardist um 1806
Schweizer Gardist in Staatsuniform am kurfürstlichen Hof in Dresden
Blatt 3 aus der Folge "Kostüme in Sachsen"
col. Kupferstich zwischen 1803 - 1808 von Samuel Gränicher (1758 - 1813) im
Kupferstich-Kabinett, Dresden
(Quelle ► Online-Collection der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden)

Hellebarde der Schweizer Garde um 1609
Geätzte Helmbarte der Trabanten-Garde um 1609.
Aus der Beschreibung: "Schlanke, gegratete, im oberen Teil vierkantige Stoßspitze mit reichem Ätzdekor. Konkave Beilklinge, beidseitig mit geätzten Wappenkartuschen, darüber mit dem Motto Kurfürst Johann Georgs I. ".S.V.M.C." (Scopus Vitae Mihi Christus = Christus meines Lebens Ziel) und darunter der Jahreszahl 1609. Geschwungener Reißhaken mit geätzten Buchstaben ".H.G.H.Z.S." (Hans Georg Herzog Zu Sachsen). Runde Tülle mit vier Schaftfedern. Originaler Schaft, im oberen Drittel mit Resten des aufgenagelten Aufputzes sowie Samtresten, das untere Drittel mit gekreuzten Lederbändern benagelt. Länge 231,5 cm.
(Quelle: ► Hermann Historica [Auktion vom 21./22. April 2016])

Hellebarde der Schweizer Garde um 1609
Hellebarde der Schweizer Garde um 1609
Blatt der Helmbarte.


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Links und Empfehlungen



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Web-Enzyklopädien

Schweizer Truppen in sächsischen Diensten
▪ Geschichte
▪ Struktur und Gliederung
▪ Fahnen und Standarten
▪ Uniformierung und Bewaffnung


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   1660 - 1680   


"Leib-Kompanie Kroaten zu Ross"


... Daten in Vorbereitung.


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   vor 1661 - ????   


"Churfürstliche Leib-Kompanie Musketons"


... Daten in Vorbereitung.


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   vor 1661 - ????   


"Churfürstliche Leib-Kompanie Dragoner"


... Daten in Vorbereitung.


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   1692 - 1735   


"Grand Mousquetaires"


... Daten in Vorbereitung.


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   1702 - 1735   


"Chevalier-Garde"


... Daten in Vorbereitung.


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   1729 - 1918   


9. Infanterie-Regiment (1806 "Leib-Grenadier-Garde")


... siehe interner Link ausführliche Regimentsgeschichte


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   1729 - 1810   


"Karabiniers-Garde" (1713 als interner Link Dragoner-Regiment "von Flemming" (auch "Feilitzsch") in sächsische Dienste übernommen)


... Daten in Vorbereitung.


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   1729 - 1733   


"Companie der geharnischten Prunk-Cuirassiers" (im Regiment interner Link "Königlicher Prinz"; 1806 Leib-Kürassiere)


... Daten in Vorbereitung.


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   1735 - 1919   


"Kürassier-Leib-Regiment" (1680 als interner Link Regiment zu Ross "von Promnitz" errichtet)


... Daten in Vorbereitung.


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